Rüddel: "Generalistik in einem Bundesland erproben!"

meine Güte unsere Politiker - sie kriegen den A... nicht hoch.
Wie oft soll man das denn noch Erproben?
Die ganze Welt "erprobt" die Generalistik.
Kein anderes Land auf der Welt hat eine 3geteilte Ausb. - reicht das nicht endlich?
Seit 1994 gibt es dutzende Piloten für die generalistische Ausbildung - reicht das nicht endlich auch einem Herrn Rüddel.

Daran sieht man nur, dass offensichtlich hier parteipolitik betrieben wird aber keine für die Menschen und für die Zukunft.

Ich denke wir Nichtpolitiker sind uns doch einig, die Ausbildung bedarf einer deutlichen Reform, wie die dann auch immer aussieht und zwar sofort und nicht erst in ein paar Jahren!
 
Hier läuft m.E. Lobbyarbeit nach der erprobten 3V-Technik.
Verhindern! Verzögern! Verwässern!

Unklar ist lediglich, wessen Interessen hier bedient werden...
 
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Ich denke wir Nichtpolitiker sind uns doch einig, die Ausbildung bedarf einer deutlichen Reform, wie die dann auch immer aussieht und zwar sofort und nicht erst in ein paar Jahren!

Reform mag ja sein, solange das aber mit der generalistischen Ausbildung gleichgesetzt wird, sind auch wir Nichtpolitiker uns nicht einig!

Ich bin viel in KH und stationären Eineichtungen unterwegs und habe in den letzten Monaten immer wieder mit Pflegekräften gesprochen, vor allem weil hier immer wieder der Eindruck entsteht, dass die Mehrheit die Generalistik befürwortet. Mir persönlich ist bei diesen Gesprächen keiner begegnet, der für eine generalistische Ausbildung ist.
 
Unterschiedliche Wahrnehmungen.
Ich finde in Gesprächen mit Kollegen im KH nahezu nur solche, denen die aktuelle Ausbildungsdebatte völlig egal scheint (und die mit dem Inhalt der Generalistik kaum etwas verbinden) oder solche die absolut dagegen sind...meist "weil das doch was von der Pflegekammer ist".
Ich unterstelle vielen meiner Kollegen einfach Desinteresse und fehlende Informationen...nach uns die Sintflut...wir haben ja schon das Examen und die ganzen Probleme soll eben der AG oder die Politik lösen.
 
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Die Generalistik ist längst in zig Modell-Ausbildungsgängen erprobt worden, etliche Evaluationsstudien belegen positive Ergebnisse auch in Deutschland - das sollte zur Schlussfolgerung mehr als ausreichend sein.
 
Mir ist es vollkommen egal, ob die generalistische Ausbildung kommt oder nicht.
Es wird seine Vorteile und seine Nachteile haben, wie die jetzige Ausbildung es auch hat.
Das sich dadurch die Attraktivität des Pflegeberufes steigern wird, kann ich mir aber nicht vorstellen.
 
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Mir ist es vollkommen egal, ob die generalistische Ausbildung kommt oder nicht.
Es wird seine Vorteile und seine Nachteile haben, wie die jetzige Ausbildung es auch hat.
Das sich dadurch die Attraktivität des Pflegeberufes steigern wird, kann ich mir aber nicht vorstellen.
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Für mich persönlich ist es mir auch egal!
Das es die Attraktivität steigern wird glaube ich auch nicht ( eher im Gegenteil) und leider wird dies meist als Hauptargument genommen
 
@Bachstelze: kurzfristig sicher nicht, aber hoffentlich als Begleiterscheinung.
Denn dadurch wird sich die Ausbildungsstruktur ändern müssen - längerfristig.
Es kann ein Baustein dazu sein.

Reform mag ja sein, solange das aber mit der generalistischen Ausbildung gleichgesetzt wird,
Wer macht das?
Ich nehme allerdings auch wahr, dass die Gegner nicht wirklich Vorschläge zu einer zukunftsweisenden Ausb.reform haben.
Mit - ich bin dagegen - kommt man auch nicht weiter.
Das sind auch nicht selten diejenigen, die die Ausb. in Deutschland schlecht und rückständig finden und schwärmen wie toll die Ausb. doch in anderen Ländern sei - das mag einer verstehen.
Wahrscheinlich fällt vielen der Widerspruch selbst nicht mal auf.
 
Ich denke ebenfalls, dass die generalistische Pflegeausbildung alleine keinen grossen Effekt auf die Attraktivität des Berufes haben wird - sowohl positive als auch negative.

Es kommt m.E. auf das Gesamtpaket an.

Wir brauchen jetzt, d.h. noch in dieser Legislaturperiode ein neues Gesetz zur Ausbildung in der Pflege.
Ansonsten - und das hat Herr Westerfellhaus gut formuliert - wird sich in den nächsten Jahren kein Gesundheitsminister und keine Regierungspartei an eine solche Reform wagen. Bis dann wieder alles durchdiskutiert, testgelaufen und von anderen Lobbygruppen im Sinne der 3V-Regel bearbeitet wurde, werden vieleicht 10 - 15 Jahre vergehen...
Daher Generalistik. Jetzt! Warum?
Die Generalistik ist längst in zig Modell-Ausbildungsgängen erprobt worden, etliche Evaluationsstudien belegen positive Ergebnisse auch in Deutschland - das sollte zur Schlussfolgerung mehr als ausreichend sein.

Wir brauchen eine breitere akademische Basis - um aktiver forschen, das Wissen international zu teilen, uns aktiv zu vernetzen und diese Ergebnisse dann in die Praxis übertragen zu können und um den Kampf mit anderen Ausbildungen/Studiengängen um Schulabgänger aufnehmen zu können, die uns ansonsten von dieser Seite des Bildungsweges auch weiterhin Konkurrenz machen.
Herr Rüddel sagt, er fürchte dass die Hauptschüler unter der Ausbildungsreform leiden könnten?
Hier ist eine andere Sicht der Dinge:
"Zuvor hatte der stellvertretende Präsident des Deutschen Pflegerats Franz Wagner ein Grußwort verlesen lassen. Dass Hauptschüler unter Bedingungen der Generalistik schlechteren Zugang zu den Pflegeberufen haben könnten, wollte er nicht gelten lassen.
Die Pflege sei schließlich kein Ausbildungsförderungsprogramm. Der Hauptschulabschluss dürfe nicht das Maß sein, an dem sich die künftige Pflegeausbildung orientieren müsse". (ÄrzteZeitung Online, 23.01.2017)

Wir brauchen desweiteren zwingend eine Form der Selbstverwaltung und eine deutlich besser aufgestellte, hauptberufliche Lobby in Berlin. Daher Landepflegekammern und eine Bundespflegekammer. Warum mit Pflichtmitgliedschaft?
Weil aus Jahrzehnten der Berufspolitik eins übrig bleibt: Freiwillig macht nur ein Bruchteil der Pflegenden etwas in diesem Sektor - aber alles soll gefälligst so schnell wie möglich besser werden - und die anderen Lobbygruppen des Gesundheitswesens haben einen riesigen Vorsprung was Finanzen, Netzwerke und Strukturen angeht.

Wir brauchen eine starke gewerkschaftliche Abdeckung und eine erkennbare Rückführung von privatisierten bzw. konfessionellen Arbeitsstätten in den öffentlichen, staatlichen Bereich. Dies wird mittelfristig zu einer besseren Vergütung führen, weil mehr Druck aufgebaut und eine bessere Durchdringung von Arbeitnehmerrechten stattfinden kann.
Warum? Siehe "Union-busting" in den USA und entsprechende Artikel über Konzerne und Träger im deutschen Gesundheitswesen.

Wir brauchen auch endlich eine gesetzliche, fixe Personalbemessungsgrenze, die sich an den höherwertigen Systemen in Europa orientiert.

Und dann...steigt die Attraktivität des Berufsbildes.

Und keine Sorge: Geld für diese Forderungen ist genug da - es ist momentan nur an den falschen Plätzen des Systems konzentriert!
 
Die Pflege sei schließlich kein Ausbildungsförderungsprogramm. Der Hauptschulabschluss dürfe nicht das Maß sein, an dem sich die künftige Pflegeausbildung orientieren müsse". (ÄrzteZeitung Online, 23.01.2017)

Und keine 24h bewegen sich politische Programme in eine andere Richtung:

Pflege: Brandenburg investiert in Altenpflege-Ausbildung

Und auch bei dieser Massnahme gilt:
Es ist nahezu bedeutungslos wie viele "Ausbildungsplätze" man schafft und ob man den Durchgang in Richtung Fachkraft ermöglicht...relevant ist, wie viele Auszubildende erfolgreich abschliessen und nach ein paar Jahren noch im Beruf stehen.
Ansonsten bleibt das alles Symbolpolitik.
 
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Also ich denke die Reform ist vom Tisch. Was soll den nun noch passieren ? Die Debatte um die "Generalistik" zeigt deutlich die Probleme der Pflege. Zum einen ist dort eine Lobby, vornehmlich in der Altenpflege, die jeden Schritt der auch nur ansatzweise irgendeine Gefahr birgt, dass Pflegekräfte in ihrer Position zu stärken torpediert. Und dies erfolgreich. Zusätzlich spielt die, ja ich nenne es jetzt so drastisch, Politikverdrossenheit der Pflegenden sehr günstig für diese Lobby mit ein.
Die Pflege wird wieder auf die Warteliste gesetzt. Es sollen "Modellprojekte" durchgeführt werden. Herr Rüddel hat entweder die zahlreichen Modellprojekte nicht wahrgenommen oder es wird das altbekannte "Wischiwaschi" Prinzip angewendet, welches einen guten Willen zeigen soll, aber schon vorher klar ist, dass dies nur gemacht wird damit der Rest still sitzen bleibt und nicht sagen kann:" Ihr macht doch nichts!".

Immer wieder werden die zu hohen Anforderungen und den somit erschwerenden Weg für Hauptschüler in den Pflegeberuf hervorgehoben. Dies zeigt für mich ganz klar, dass die Pflege von der äußeren Wahrnehmung von einer Profession so weit entfernt ist wie die Erde vom Neptun. Ich würde ja vorschlagen, die Pflegeassistenz berufe zu stärken und somit den Weg auch für Hauptschüler in die Pflege zu ermöglichen, ohne dabei von den hohen Anforderungen der Generalistischen Ausbildung abtreten zu müssen. Auch dies ist in anderen Ländern gang und gebe. Nur dort ist die "Examinierte Pflegekraft" in der Hochschule ausgebildet.

Man kann dieser Berufsgruppe ja einiges vorwerfen, aber eines kann man ihr nicht: Langeweile sowohl am Arbeitsplatz, sowie auf dem Politischen Parkett.
 
"Ärzte Zeitung: Das Pflegeberufsgesetz hängt fest. Kommt es noch in dieser Legislaturperiode?

Meine Einschätzung ist: Wenn es in dieser Legislatur nicht kommt, kommt es auch in der nächsten nicht. Dann packt das Thema erst einmal keiner mehr an. Das wäre für die Pflege ein herber Rückschlag, weil ich glaube, dass wir die einheitliche Ausbildung brauchen. Sie ist wichtig, damit wir für breite Schichten der nachwachsenden Generationen einen attraktiven Beruf haben. Kritiker des Pflegeberufsgesetzes sagen, man dürfe die Hauptschüler nicht für die Pflege verlieren. Das ist richtig. Das passiert auch nicht mit der einheitlichen Ausbildung. Andersherum wird doch ein Schuh daraus: Knapp 53 Prozent der Schüler schließen inzwischen die Schule mit Abitur oder Fachhochschulreife ab. Wenn ich die Pflegeausbildung nicht so gestalte, dass sie auch für diese jungen Menschen interessant ist, werden wir in Zukunft nicht genügend Pflegekräfte finden." (Ärtzezeitung, 27.01.2017)
 
Ich kann grad nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte...
Mein Gott, die hatten doch jetzt weiß Gott mehr als genug "Vorlaufzeit"! :angryfire:
Wie Claudia weiter oben schon schrieb:
Die Generalistik ist längst in zig Modell-Ausbildungsgängen erprobt worden, etliche Evaluationsstudien belegen positive Ergebnisse auch in Deutschland - das sollte zur Schlussfolgerung mehr als ausreichend sein.
Meiner Meinung nach sollten wir alle unsere Abgeordneten anschreiben, sie möchten jetzt endlich zu Potte kommen - wir sind schließlich alle auch Wähler und haben eine Stimme!!
Hier das Abgeordnetenverzeichnis:
Abgeordnete
 
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So, habe grade meine Nachricht an "meinen" Bundestagsabgeordneten verschickt...
Auch an die Oppositionskandidaten von SPD und Grünen hab ich die gleiche Nachricht geschickt, sicherheitshalber. :wink1:
(P.S.: Ich hab´s natürlich freundlicher formuliert und nix von "zu Potte kommen" geschrieben - eh klar).
 

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