Reinigen oder wegwerfen?

...
Eine Krankenschwester im TVÖD kostet mit Arbeitgeberanteil ca. 18,- Euro pro Stunden, macht über 36,-Euro, Strom und Wasser nicht inklusive. ...

Das immer alle Tätigkeiten ausschließlich von GuKs erbracht werden müssen, wird sich mir nie erschließen.

Aber wenn wir schon davon ausgehen, dass eine GuK die Teile reinigen muss... Ich nehme das Becherchen und werfe es in den Eimer... vs.... ich nehme das Becherchen und stelle es in den Träger? Da dürften wir dann bei weniger als einer Sekunde sein, wenn ich beide Handlungen vergleiche. Ich geh mal davon aus, dass wir hier eine Routinetätigkeit im Auge haben.

Die Körbe haben keine Riesenausmaße und nehmen somit auch keinen großen Raum ein.

Aber vielleicht mal eine ganz andere Frage: wer hat den Auftrag gegeben bezüglich der Problematik "Reinigen vs. Wegwerfen"? Kam das vom AG? Ist das Eigeninitiative?

Eigentlich müsste der AG Daten haben, wieviel die "Küchenfirma" hier haben will. Handelt es sich allerdings um einen stationseigenen Spüler wird es ungleich schwieriger. Den schmeißt du net extra an. Damit waird das Argument, Wasser- und Spülmittelverbrauch, hinfällig.

Elisabeth
 
Auch eine Hilfskraft in der Küche wird mit Arbeitgeberanteil einen Stundenlohn über Euro 6,10 - pardon, über Euro 5,60 haben. Das Wegwerfen ist auch dann die günstigere Variante. Zumal manches Krankenhaus inzwischen keine eigene Küche mehr hat und die Transportkosten noch dazu kämen.
 
Mhm...Gesetz den Fall, die Küchenkraft muss den befüllten Korb lediglich in die Spülmaschine stellen und ihn anschließend wieder herausholen, welche Kosten würdest Du dann bei besagten Stundenlohn veranschlagen? Und ob wir die Töpfchen nach Gebrauch in den gelben Sack oder in das Gitter schmeißen, kommt zeitlich fast auf's Gleiche raus.
 
Dazu die Wassermenge für einen Spülgang und natürlich Energiekosten und Kosten des Spülmittels für einen Spülgang.
In der Großküche wird dreimal täglich die Spülmaschine angestellt- zwei Körbe für die Medi-Töpfchen hätten dabei Problemlos Platz- wobei die Küche alternativ NICHTS anderes zu spülen hätte; der Platz in der Spülmaschine wäre da.
 
genau so siehts aus.


Aber mit Sicherheit pro Becher. Wahrscheinlich wird's zeitlich sogar eng.

Die einfachste Variante wäre doch, ich teile die Tropfen mit den Mahlzeiten aus, stelle mir beim Einsammeln ein leeres Körbchen auf den Essenscontainer und hole beim Einsammeln die Becher auf dem Tablett aus dem Zimmer. Jeden Becher runternehmen, umdrehen und ins Gitterkörbchen sortieren, denn einfach reinschmeißen geht ja nicht, dann werden sie nicht richtig sauber. Da wirst Du locker fünf Sekunden brauchen.

wie denn auch sonst? Oo

vom tablett in die gitterbox (die natürlich auf dem essenswagen steht) schaffe ich durchaus in 2 sekunden. viel schneller gehts auch beim wegwerfen nicht. umdrehen muss man die dinger natürlich nicht (gitterbox!).

platz für die gitterboxen ist _immer_.

gespült wird sowieso.

die kontamination ist kein thema (bei geschirr auch nicht).

kein zusätzlicher verbrauch irgendwelcher ressourcen.

.......

und da war ja auch noch die frage nach der müllvermeidung...
 
Die Töpfchen stehen auch wirklich einzeln auf dem Tablett? Also unsere Patienten stapeln die teilweise platzsparend ineinander, somit müssten die wieder auseinander klabüstert werden. Um auf unseren Essenswagen zu kommen muss ich erstmal klettern, der ist ca. 180 cm hoch - da bin ich so zu klein.

Richtung ist normalerweise nicht egal, weil Wasserstrahl von unten kommt.
 
Ich stelle mir gerade folgende Frage:

Wir haben Industriespülamschinen, also solche, die mehrmals das gleiche Spülwasser benutzen. Das Wasser wird einmal am Tag abgepumpt und neu aufgefüllt. In diesen Spülamschinen spülen wir auch unser Personalgeschirr. Wenn ich mir jetzt vorstelle, wir würden die Töpfchen mit Saftresten (welche ja vorhanden sind, es sei denn, die Töpfchen werden vor dem Einlegen in die Spülmaschine noch einmal per Hand durchgespült) in der Spülmaschine reinigen - dann wäre doch unser Spülwasser, was wir ja noch ein paar mal danach benutzen, mit diversen Medikamenten kontaminiert und damit auch sowohl alle Meditöpfchen als auch unsere Kaffeetassen etc..........

Da werfe ich die Dinger lieber weg.
 
@ Tabea
Bei gewerblichen Spülmaschinen muss eine bestimmte Zeit mit ca. 70° heißem Wasser nachgespült werden. Sonst hättest du ja auch mehrfach die Viren und Bakterien von den Pat an deinem Kaffeegeschirr.
 
@Tabea- spülst du eigentlich auch das Pat.-Geschirr vor? Wenn ich deinem Gedanken folge, dann wird mir übel, wenn ich mir überlege, dass da meine Tasse mitgespült wird. Was habt ihr denn für ein Modell?

Die Anzahl unserer Töpchen halten sich übrigens in Grenzen da wir Tablettendispenser benutzen.

Elisabeth
 
:verwirrt: für die Tropfen und Säfte auch!?

(das war auf unserer Station nämlich die Müllquelle überhaupt!)
 
Die Töpfchen stehen auch wirklich einzeln auf dem Tablett? Also unsere Patienten stapeln die teilweise platzsparend ineinander, somit müssten die wieder auseinander klabüstert werden. Um auf unseren Essenswagen zu kommen muss ich erstmal klettern, der ist ca. 180 cm hoch - da bin ich so zu klein.

Richtung ist normalerweise nicht egal, weil Wasserstrahl von unten kommt.

gut, ich gebe zu, dass wenn ein patient einen 25-becher-berg gebastelt hast (und dabei darauf geachtet hat, dass auch möglichst viel dicker medikamentensirup daran herunterläuft), dabei die becher in einem schwer zu entschlüsselnden muster in kollaboration mit mitpatienten unter möglichst viel speiseresten und warmhaltedeckeln versteckt hat (selbstverständlich so, dass man sie, wenn man sie dann endlich in der hand hält, jedesmal umdrehen muss) UND eure gitterboxen nicht einfach rechteckig oder quadratisch sind, sondern eher so:
http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/kunst/kuenstler/hoernschemeyer/labyrinth_250.jpg
labyrinth_250.jpg


aussehen (nur als verdeutlichung, denn zufälligerweise findet man solche gitterboxen nicht im netz ^^) (all dies geschieht - eh klar - in einem erdbebenkrisengebiet mit fortwährenden beben)

dann!

könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es länger als 5 sekunden dauert, bis die gefüllte box in der maschine steht, dass es länger dauert, die becher in die box zu stellen, als sie wegzuwerfen, und dass die vorstellung, 5 pikogramm cisplatin und weitere 7 nanogramm flunitrazepam am becher zu haben wirklich ekliger ist, als jene, die gleiche menge enteroviren zu schlucken....
 
Ich muss jetzt sagen, ich bin fasziniert, dass man über dieses Thema schon 8 Seiten diskutieren kann:P

Mir persönlich reicht schon der Kampf um genügend Kaffeetassen und Gläser/Becher aus der Küche, da muss ich mir keine Gedanken mehr um Medikamentenbecherchen machen. Vor allem bei dem Preis wie die Klinik sie bezieht.
 
Ich muss jetzt sagen, ich bin fasziniert,
:P
Und ich erstmal ! :mryellow: Ich hatte vermutet, dass mir hier der eine oder andere Pragmat einen konkreten Vergleich in Zahlen geben kann und damit hat's sich dann....stattdessen komme ich mir zeitweise ein bißchen vor wie bei Loriot...:P
Nichts desto trotz ganz herzlichen Dank für den regen Austausch. :flowerpower:
Mir persönlich reicht schon der Kampf um genügend Kaffeetassen und Gläser/Becher aus der Küche,
Gehört bestimmt nicht zum Thema- bin aber neugierig: Was gibt es da zu kämpfen? :eek1:
 
In der Großküche wird dreimal täglich die Spülmaschine angestellt- zwei Körbe für die Medi-Töpfchen hätten dabei Problemlos Platz- wobei die Küche alternativ NICHTS anderes zu spülen hätte; der Platz in der Spülmaschine wäre da.

Wie viele Becher passen in solch ein Körbchen hinein? 30, 40? Wir haben 700 Patienten im Haus. Selbst wenn jeder davon nur 3 mal täglich eine Sorte Tropfen bekäme (was für den Großteil meiner Patienten nicht ausreicht) müsste unsere Küche 2100 Becher pro Tag reinigen. Die hätten nicht mehr zwischen dem normalen Geschirr Platz.
 
Gehört bestimmt nicht zum Thema- bin aber neugierig: Was gibt es da zu kämpfen? :eek1:
Dass immer genug auf Station sind, ganz einfach. Mal bekommt man mehr als genug, dann wieder extrem knapp, eigentlich steht die genaue Menge je Station fest. Da aber so manche Station Becher und Tassen hortet, herrscht logischerweise Knappheit - jetzt stelle ich mir das noch bei den Becherchen vor, von denen in einem 1200 Bettenhaus auch so ettliche anfallen - das gibt dann schon ein Problem. Ausserdem würde sich unsere Küche sicher über eine zusätzliche Spülmaschine und Bedienpersonal freuen...
 
Wir haben eine Industriespülmaschine, von der Hygiene genehmigt. Dürfte alle Erreger eliminieren und auch Medikamente unschädlich machen. Daran hatte ich bei der "Töpfchendiskussion" nur nicht direkt gedacht.
 
Dass für die Reinigung der Töpfchen die Industriemaschinen verwendet werden und diese den geforderten Hygienerichtlinien entsprechen, ist selbstverständlich eine notwenige Vorraussetzung. :flowerpower:
 
Ja, aber ich habe gerade mal im I_Net gesucht- da liegen die Preise zwischen 7 und 2 Cent. Medi-töpfchen für 0,02 Cent finde ich na nirgends. Schlitzkompresse, meinst Du wirklich Cent?
Ich hab die Tage hier dran gedacht und mal geguckt. Also nur als verspätete Info: Unsere Becher kosten 0,8 Cent das Stück
 

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