PVP - Primäre verantwortliche Pflege

Fannitika

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Neurologie
Hallo zusammen.

Bei uns soll PVP eingeführt werden und wir haben noch etwas Planungsschwierigkeiten.
Hat schon wer Erfahrung was dieses Thema angeht?

Mir ist noch nicht klar wie der Wechsel von Bereichspflege zu PVP aussehen soll in der Praxis.
Soll ja alles ohne mehr Personal klappen. Gut und schön, aber welche Strukturen/ Abläufe müssen sich dabei noch ändern?

Bin gespannt auf eure Antworten
 
Warum traut man sich in diesem Land eigentlich so selten, dass Kind auch beim Namen zu nennen: Primary nurse.

Schau dir das Konzept mal an. Du wirst erkennen, dass sich eigentlich kaum was ändert zur Bereichspflege. Diese wird einfach umbenannt.

Wenn ihr sehr gut seid, dann habt ihr Plegeplanungen. Der, der diese primär schreibt ist sozusagen der Veranwtortliche = Primary Nurse für die Liegedauer. Die Associate Nurse führt nach diesem Plan die Pflege durch. Sollten Planungsveränderungen notwendig werden, sollte dies optimalerweise mit demjenigen der primär die Planung erstellt hat abgesprochen werden. Bist du net da, muss die Associate Nurse die Veränderung vornehmen und dies schriftlich in der Planung begründen.

Für den Pat. hat das den Vorteil, dass er eine Vertrauensperson hat. Für die Pflegekraft ergibt sich der Vorteil, dass sie die Ergebnisse iher Planung nachvollziehen kann. Das hat einen Effekt auf die Kompetenz. Erfahrungen erweitern das Wissensspektrum.

Ob das sinnvoll ist? Unser Haus hat das Spiel 1,5 Jahre versucht... und dann ganz leise beerdigt.
Ich würde sagen, ist eine neue-alte Sau, die durchs Dorf getrieben wird um am Dorfrand zu verenden. In D gibt es net die entsprechenden Strukturen. Fängt schon damit an, dass zu wenig Personal da ist und das der Pflegeprozess eher abgelehnt wird. Nicht zu vergessen, dass man als Pflegekraft nur ungern Anweisungen von anderen gleichgestellten Pflegekräften annimmt.


Elisabeth
 
Ich würde sagen, ist eine neue-alte Sau, die durchs Dorf getrieben wird um am Dorfrand zu verenden. In D gibt es net die entsprechenden Strukturen. Fängt schon damit an, dass zu wenig Personal da ist und das der Pflegeprozess eher abgelehnt wird. Nicht zu vergessen, dass man als Pflegekraft nur ungern Anweisungen von anderen gleichgestellten Pflegekräften annimmt.

Ich denke, das ist der Casus knacktus - denn Primary Nursing kann hervorragend funktionieren, wenn man es richtig macht. Ich hab's in Großbritannien erlebt. Wobei es dort auch auxiliary nurses (also KPHs) auf den Stationen gab. Die registered nurses waren allerdings in der Überzahl, und es schien ihnen nichts auszumachen, nach der Pflegeplanung des Kollegen zu arbeiten. Da jeder bei einigen Patienten Primary Nurse war, glich sich das aus.
 
Klappt bei uns schon ganz gut. Die Bezugspflegende (=Primary Nurse) schreibt die Planung, trifft die nötigen Absprachen mit den Eltern und Ärzten und kümmert sich wenn möglich auch ums Entlassungsmanagement. Alle anderen bemühen sich dem zu folgen oder besprechen sich mit der betreffenden Kollgein, wenn sie glauben daß Grund zu Änderungen oder Updates besteht...
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Die Abkürzung PVP (steht auch für Player vs Player) passt irgendwie auch bei uns. Und zwar Pflege gegen Ärzte....

Wir haben seit letztes Jahr Ärzte und Oberärzte bei uns, die anscheind sich zu fein sind unsere Erfahrung anzunehmen und wichtige Informationen nicht weitergeben.

Hinzu kommt - was sicher leider viele von euch auch kennen - zeitweise nur 2 oder nur 1 examinierte für 25 Patienten.

Laut Information dazu soll ja der Dienstplan angepasst werden. Mehr Dienste zusammenhängend und wenig bzw kurzes Frei dazwischen um den Patienten besser zu betreuen.
Man sollte nur max 4 Patienten als PN betreuen.

Wird das wirklich so umgesetzt oder habt ihr ein eleganten Mittelweg gefunden?
Das Schwierigste bei uns sind eh die Ärzte fürchte ich. Die halten sich wenig an Absprachen und geben Antworten auf Fragen wie Politiker. Aber das ist ein anderes Thema.

Habt ihr eine Idee wie man PN unter diesen Bedingungen am besten umsetzt?
 
...Mehr Dienste zusammenhängend und wenig bzw kurzes Frei dazwischen um den Patienten besser zu betreuen.

Ersteres ist sicher begrüßenswert. Bei letzterem würde ich auf die Barrikaden gehen. Die 24-Stunden-Verantwortung bei Manthey sieht auch net vor, dass man neben dem Pat.-bett schlafen muss. Dafür gibt es die Planung bzw. die AN.

Aus meiner Sicht ist das bei den Strukturen in D net umsetzbar. Hinzu kommt die immer kürzere Verweildauer in den KH, die net planbare Anzahl von Aufnahmen und Entlassungen kongruent zum Dienstplan.

Irgendwo gibt es Grenzen- auch wenn manch PDLer dies net wahrhaben will.

Elisabeth
 

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