Psychologie, Medizin oder Pflegewissenschaften

neena

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Hallo,
ich bin 30 Jahre, Krankenschwester und habe 5 Jahre Pflegeerfahrung im Krankenhaus.
Habe gerade mein Abitur nachgeholt (1,2).
Ursprünglich um Pflegepädagogik zu studieren. Allerdings habe ich mehr und mehr Interesse an Psychologie bzw. Psychiatrie und Neurologie bekommen.

Vom fachlichen her kann ich sagen, dass mich vor allem die (Neuro)psychologie interessiert. Leider sind die Berufsaussichten für Psychologen (besonders ohne die Weiterbildung für Psychotherapie) eher schlecht. Psychologie hat mich allerdings schon immer begeistert, habe auch nur aus Interesse schon mehrere Fachbücher, die grundlage fürs erste Semester sind gelesen und mich bereits mit Statistik beschäftigt. Da ich aber auch plane in näherer Zukunft eine Familie zu gründen bin ich nicht sicher, ob es zu egostisch wäre mir mein Traumstudium zu erfüllen, wenn es so schwierig wird anschließend einen Job zu finden.

Medizin verspricht tolle Berufsaussichten und die Weiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie wird bezahlt und man verdient sogar bereits. Die Arbeitstätigkeiten sind ähnlich wie die eines psychologischen Psychotherapeuten, nur das man darüber hinaus noch Medikamente verschreiben darf. Allerdings weiß ich nicht, ob ich im Medizinstudium das nötige Durchhaltevermögen habe, weil mich eben hauptsächlich der Psychologisch neurologische Bereich interessiert.

Die nächste Möglichkeit wäre die pflegepädagogik. Es würde mich interessieren als Lehrerin für Pflegeberufe zu arbeiten. Die arbeitszeiten sind vergleichsweise Familienfreundlich. Leider beginnt dieses Studium erst im Sommersemester und für 2 Semester müsste ich ohne Bafög klarkommen (gibt es leider nicht für die gesamte Studienzeit), was sehr schwierig bis unmöglich werden könnte. neben einem Vollzeitstudium kann man, denke ich, höchstens auf 400 Euro Basis arbeiten.

Habe mich übrigends auf alle drei Studiengänge beworben und sobald die Antworten kommen habe ich ca 2 Tage um mich endgültig zu entscheiden.

Vielleicht hat ja tatsächlich jemand diesen ganzen Text gelesen :-) und hat ein paar Ideen dazu.
 
Text gelesen, Ideen nicht.


Wart erstmal ab :)


Übrigens hast du im Titel Pflegewissenschaften stehen. Auch noch für beworben?
 
Muss mich nur langsam entscheiden. Mittwoch soll die Antwort für Psychologie kommen. Dann muss ich das Zulassungsangebot annehmen oder ablehnen. Medizinantwort kommt erst im September. Denke, dass ich eigentlich bei beiden ganz gute Chancen habe, da ich aufgrund meiner abgeschlossenen Ausbildung eine Notenverbesserung von 0,5 bekomme.

Pflegewissenschaft wäre der Bachelor und Pflegepädagogik der sich anschließende master.
 
Hallo Neena,

ich kann dir voll und ganz nachempfinden, da ich mich mehr oder minder in der selbigen Lage befinde. Auch mein Traum wäre es Psycholgie zu studieren, allerdings und da hast du bereits vorweg genommen, sind die Aussichten nicht besonders gut. Wobei ich das zugleich auch ein wenig dementieren muss. Ich denke Psychologen mit Schwerpunk Wirtschaft-, Arbeits-und Organisationspsychologie, finden durchaus einen geeigneten Job. Hier ist Bedarf da.

Allerdings und das stellt meines Erachtens ein wirkliches Problem dar, ist der Bachelor. Ich denke um einen anschließenden Master in Psychologie kommt man nicht drum herum einen wirklich finanziell lukrative Anstellung zu finden. Mit einem Bachelor in Psych. sieht das weniger schön aus. Hingegen es im Bereich der Pflege durchaus denkbar wäre.

Jedenfalls und was will ich damit sagen, muss man sich das gut überlegen. Hast du denn schon einmal über ein berufsbegleitendes Studium nachgedacht. Psych. kann man sehr bald an der PfH Göttingen berufbegleitend studieren.

LG Sani
 
"Da ich aber auch plane in näherer Zukunft eine Familie zu gründen bin ich nicht sicher, ob es zu egostisch wäre mir mein Traumstudium zu erfüllen,"

Genau hier liegt doch der Hund begraben. Studiere das jetzt! Später, wenn du Familie und Kinder hast, wird das alles doch viel schwieriger, denn dann KANNST du selbst wenn du es wolltest, gar nicht mehr so "egoistisch" sein, dir deinen Studientraum zu erfüllen.
Ich würde Psychologie studieren.....hat mich auch immer interessiert.
:mryellow:
 
Psychologie macht nur Sinn mit Master und Weiterqualifizierungen. Da gehen mal locker noch 10 Jahre drauf. 5 Jahre Bachelor, Master, dann 5 Jahre Psychotherapieausbildung. Soweit mir das bekannt ist- ist das für Psychologen nämlich länger, als für Ärzte.
Das Pflegepädagogik- Studium ist zwar ein Vollzeitstudium, aber meist so konzipiert, dass Du genügend Zeit hast zu arbeiten und zwar weitaus mehr als auf 400- Euro Basis.
Oft sind 50-80% je nach Typus möglich.
 
In der Psychotherapieausbildung hast du bereits eine Anstellung- geht gar net ohne. Wenn du Glück hast, bezahlen die sogar die Weiterbildung. Du musst net zwingend deinen Therapeuten machen. Die Einsatzmöglichkeiten eines Psychologen gehen sehr weit darüber hinaus.

Btw.- Tiefenpsycholgen brauchen 5 jahre Weiterbildung. Andere dauern weniger lang- 3 Jahre

Elisabeth
 
Wer ein Abi mit 1,2 nachholt, macht ein Medizinstudium mit links. Du musst ja nur bestehen, die Noten sind für Psychiatrie an sich egal (Mangelfach, s.u.). Auch arbeiten nebenbei ist gut möglich, zudem gibt's Bafög und immer mehr bezahlte Famulaturen/PJ.

Vorteile von Medizinstudium + Psychiatrie sind:
* Gutes Einkommen während der Weiterbildung, ein Vielfaches von dem was Psychotherapeuten in Ausbildung bekommen, und mehr als Pflegepädagogen nach dem Studium.
* Gutes Einkommen nach der Weiterbildung, erheblich mehr als psychologische Psychotherapeuten und Pflegepädagogen.
* Deutlich mehr Befugnisse als Psychotherapeuten, z.B. Verordnung von Medikamenten, Überweisungen, Krankschreibungen etc. Das spielt in der Praxis eine große Rolle!
* Promotion sehr viel schneller.
* Psychiatrie ist ein absolutes Mangelfach (Deutsches Ärzteblatt: Ärztlicher Arbeitsmarkt: Gegenläufige Tendenzen (15.03.2013)). Die Praxis bekommst du geschenkt.
* Breitere Ausbildung (Neurologie, Pharmakologie etc.)
 
Danke für eure Antworten. Falls ich die Wahl haben sollte, werde ich wohl Medizin wählen.
 

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