Potentielle Pflegeprobleme

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bky.non

Gast
Guten Abend. :)

Ich verzweifle langsam...
Ich habe mehrfach recherchiert und einige Male einige meiner Dozenten gefragt (und auch hier leider kein passendes Thema in der Vergangenheit gefunden [oder zumindest übersehen]), und immer noch keine zufriedenstellende Antwort erhalten, also hier folgende Frage:

Die Formulierung aktueller Pflegeprobleme ist verständlich, aber wie formuliert man potentielle Pflegeprobleme...?

Die einzigen für mich logischen Beispiele sind Probleme wie "Pat. ist dekubitus-, pneumonie-, thrombose-, sturz-, etc.-gefährdet." - also alles, woran man am Ende ein -gefährdet hängen kann. Aber wie sieht's mit all den anderen möglichen Problemen aus?

Zum Beispiel
"Pat. leidet unter Schmerzen." = "Pat. ist schmerzgefährdet?", "Pat. könnte zukünftig unter Schmerzen leiden?", "Pat. entwickelt eventuell Schmerzen?"

oder
"Pat. leidet unter Bewegungseinschränkungen." = "Pat. ist gefährdet, unter Bewegungseinschränkungen zu leiden?", "Pat. könnte in seinen Bewegungen eingeschränkt werden?", "Pat. könnte zukünftig unter eingeschränkter Bewegung leiden?" !?

Ich verstehe das Prinzip einfach nicht...

Wie ist die korrekte Formulierung?
Gehört ein "könnte/wird eventuell/vielleicht/möglicherweise" oder "zukünftig" o.ä. überhaupt in den Satz (eventuell um anzuzeigen, dass es sich um ein mögliches und kein tatsächliches Problem handelt)?

Oder ist die Formulierung womöglich völlig irrelevant, weil im Endeffekt das bloße Erkennen möglicher Probleme zählt?

Kann jemand helfen...?
Gerne à la "potentielle Pflegeprobleme für Dummies". :)

Vielen lieben Dank im Voraus !
 
Bei den potentiellen Pflegeproblemen handelt es sich um Probleme die auftauchen können weil etwas bestimmtes vorhanden ist und man aber durch bestimmte Handlungen ein Auftreten des potentiellen Problems verhindern möchte.z.B wenn der Patient eine Venenverweilkanüle hat.Das potentielle Problem wäre eine Phlebitis.Durch tägliche Inspektion(=Maßnahme) möchte man die Entstehung einer Phlebitis verhindern(=Ziel).Ist der Patient adäquat und kann sich äußern wenn die Viggo weh tut wäre das eine Ressource.
Schmerzen für sich allein wären kein (potenzielles) Pflegeproblem.Zum Pflegeproblem werden Sie wenn der Patient sich aufgrund der Schmerzen z.B nicht bewegen mag und deswegen dann z.B Dekubitusgefährdet ist.Dann aber ist es ein vorhandenes,kein potentielles Pflegeproblem.
Ich hoffe du wirst schlau aus dem was ich geschrieben habe.
 
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@WildeSchwester
Okay, ich glaube, ich habe es verstanden: Das potentielle Pflegeproblem also, das sich z.B. auf Bewegungseinschränkungen bezieht, wäre nicht, dass der Patient sich nicht bzw. schlecht bewegen kann - das Problem wäre, was daraus resultiert, also bspw. Kontrakturen... Oder? :)
 
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Genau.z.B.

Problem: Pat.ist Dekubitusgefährdet aufgrund von Immobilität wegen Schmerzen.
Ressource: Pat.akzeptiert Lagerungen durch Pfleperson
Maßnahme: regelmäßige Lagerungen laut Lagerungsplan
Ziel: Patient entwickelt keinen Dekubitus.
 
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@WildeSchwester
Aaah, alles klar. Jetzt verstehe ich das Prinzip - endlich konnte das mal jemand leicht verständlich erklären... Vielen lieben Dank ! :)
 
z.B wenn der Patient eine Venenverweilkanüle hat.Das potentielle Problem wäre eine Phlebitis.

Uns lehrten sie, dass Diagnosen nichts in einer Pflegeplanung zu suchen haben und wir Pflegeprobleme peinlich genau von Diagnosen unterscheiden sollen. So hätte ich dann "erhöhtes Phlebitis-Risiko" geschrieben als pP statt die Phlebitis an sich.
Oder sehe ich das falsch?
 
Hier ging es aber nicht um die Formulierung einer Pflegeplanung sondern eher darum deutlich zu machen was potentielle Pflegeprobleme sind.Eine Phlebitis kann ja auch gar kein POTENTIELLES Pflegeproblem sein...ist eine Phlebitis diagnostiziert ist sie ja ein akutes/aktuelles Pflegeproblem.
Was Diagnosen in Pflegeplanungen betrifft: das Diagnosen in einer Pflegeplanung nichts zu suchen haben ist so nicht richtig. Wenn ein Pat.z.B eine Hemiplegie rechts hat, schreibst du ja in die Planung z.B "kann sich linken Arm aufgrund einer Hemiplegie nicht selbstständig waschen".Richtig ist dass wir als Pflegekräfte keine Diagnosen stellen und in die Planung schreiben.
Oder wie schreibst du die Pflegeplanung? Was schreibst du,wenn Pat.aufgrund einer Hemi Einschränkungen bei der Körperpflege hat? Was schreibst du, wenn ein Pat.eine diagnostizierte Demenz hat und deswegen den Handlungsablauf waschen nicht mehr hinbekommt?
 
Dann schreibe ich das genau wie du es im Beispiel formuliert hat. So in etwa - "Patient kann [Tätigkeit einer ATL] nicht (mehr) selbstständig durchführen wegen [Diagnose]."
 
Wäre etwas so?, Patientin X hat eine Phlebitis Risiko ..... :knockin:weil sie in der Nacht ständigt bewegt. Potentiell Pflegeproblem.
 
@Luna-lunera : Der Zusammenhang zwischen Phlebitis-Risiko und Bewegung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, da durch die Bewegung die Vene zusätzlich gereizt wird. Das Risiko einer Phlebitis besteht jedoch auch, wenn der Pat. sich nicht übermäßig viel bewegt. Durch die Bewegung steht meines Erachtens ein anderes potentielles Pflegeproblem im Vordergrund:

Potentielles Pflegeproblem: Gefahr, dass die Infusion paravenös läuft, weil die Lage durch die häufigen Bewegungen verändert werden kann (ein sehr häufiges potentielles Pflegeproblem in der Kinderkrankenpflege)
Ziele: korrekte Lage der Viggo bleibt erhalten (nicht: paravenös-Laufen verhindern, denn "verhindern" ist eine Negativ-Formulierung und Pflegeziele sollen immer positiv formuliert werden); eventuell auftretende Veränderungen frühzeitig erkennen
Maßnahmen: Viggo gut fixieren, d.h. zusätzlich zu dem standardmäßig verwendeten Kanülenpflaster eine Sicherheitsschlaufe kleben und die Viggo mit einem Verband umwickeln; regelmäßige Kontrolle der Einstichstelle (Zeitabstände abhängig von Medikament und Infusionsgeschwindigkeit; das müsstest du dann spezifizieren, wenn diese beiden Infos bekannt sind) auf Anzeichen von paravenös-Laufen wie Schwellung oder Flüssigkeitsaustritt
 
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