Pflegemanagement oder Pflegepädagogik?

RobertK87

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03.04.2018
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Hallo zusammen,

ich werde demnächst studieren gehen und bin mir noch nicht sicher ob Ich mich für das Pflegemanagement- oder Pflegepädagogikstudium entscheiden soll.

Themenbnezogen interessieren mich beide Optionen und würde gerne Erfahrungen aus der Praxis hören/lesen.

Lange habe ich Pflegemanagement priorisiert. Allerdings habe Ich (leider nur über mehrere Ecken) erfahren, dass eine 50-60 Stundenwoche als Pflegedienstleitung mit permantenter Erreichbarkeit am Wochenende doch ziemlich ermüdend sein kann und nicht attraktiv ist. Weiterhin las Ich vermehrt über Depressionen und Burnout in diesem Berufsfeld. Zusätzlich würde man zwischen zwei Stühlen sitzen. Auf der einen Seite sind wohl die investoren die ihre Rendite erwarten und du dazu beitragen musst durch Personaleinsparungen etc.. Auf der anderen Seite ist das Personal dessen Interessen man ja eigentlich vertreten und durchsetzen sollte. Das hört sich schon echt hart an.

Negativpunkte gibt es wohl jedoch auch bei Pflegepädagogen. Es soll wohl so sein dass eine Festanstellung wohl eher schwierig ist und man sich als Selbstständiger durchkämpfen muss. Sicher kann man dies nicht verallgemeinern. Allerdings würden mich eure Erfahrungen interessieren und natürlich auch Erzählungen von Bekannten.

Mir ist natürlich klar dass man überall arbeiten muss. An einem ausgewogenem Verhältnis zwischen Arbeitszeit und dessen Bezahlung bin Ich natürlich trotzdem interessiert, zumal Ich natürlich auch die Zeit finden möchte meine Kinder aufwachsen zu sehen :-)



Bin gespannt auf eure Erfahrungen und hoffentlich viele Beiträge…
 
Tjaaaa, ich wette, du findest keinen der beides studiert und ausgeübt hat ;)

Von daher könntest du nur Tätigkeitsberichte vom einen oder anderen hören.

Wie du schon sagst, anstrengend ist sicher beides.

Bedenken solltest du, dass du ohne master als Pädagoge oft nicht mehr allzu weit kommst, im Pflegemanagement hast du da mMn noch mehr Luft.

Im PGM kommt es sehr stark darauf an, bei welchem Träger du arbeitest. Sowohl was Belastung und Leistungsdruck, aber eben auch Vergütung anbelangt.

Image ... Tja, da muss man nur durchs Forum lesen, im PGM ist man manchmal direkt mit Versager des Gesundheitswesens und (Mit)verantwortlich für die publizierte Situation der Krankenhäuser.

Naja, solltest du zu pGM konkrete Fragen haben, leg los.
 
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Tjaaaa, ich wette, du findest keinen der beides studiert und ausgeübt hat ;)
Ich kannte aber mal einen, der beides studiert und auch ausgeübt hat. :mrgreen:
Ein Bekannter von mir, gelernter Altenpfleger, hat damals zunächst Pflegemanagement (damals noch auf Diplom) studiert und war dann auch jahrelang Heimleitung in einem Pflegeheim.
Er hat sich dann aber umentschieden und noch mal Pflegepädagogik studiert (dadurch, daß er bereits Diplom-Pflegewirt war, wurden ihm auch etliche einzelne Module anerkannt, aber das hängt immer von der einzelnen Hochschule ab); er ist dann quasi nahtlos an die Schule (BFS für Altenpflege und Altenpflegehilfe) gewechselt, denn es war bei ihm der selbe Träger wie vorher beim Pflegeheim.
Seine Aussage:
Er hat als Heimleitung hervorragend verdient (besser geht´s wohl insgesamt im Berufsfeld Pflege nicht), aber wie Du schon schreibst, es war viel Streß (viele Wochenstunden, ständige Erreichbarkeit - als Heimleitung haben sie natürlich ihn angerufen bei Problemen).
Er wollte dann sein Leben "entschleunigen" (seine Aussage) und ist in die Lehre gewechselt. Dort ist er offenbar mit der "Work-Life-Balance" viel zufriedener. Allerdings verdient man als Lehrer im Bereich Pflege eher bescheiden, dazu findest Du einige Beiträge bzw. Threads hier im Forum. Pflegepädagogen verdienen teilweise schlechter als normale Pflegekräfte, zwar ist ihr Grundbrutto nicht ganz schlecht, aber es fehlen ihnen ja sämtliche Zuschläge.
Bedenken solltest du, dass du ohne master als Pädagoge oft nicht mehr allzu weit kommst, im Pflegemanagement hast du da mMn noch mehr Luft.
Ich würde sagen, das hängt sehr stark vom jeweiligen Bundesland ab:
Bei mir in Bayern kann man immer noch bestens mit Bachelor als Pflegepädagoge arbeiten. Für die Schulleitungen werden aber wohl Kandidaten mit Master bevorzugt. In anderen Bundesländern ist das aber teilweise jetzt schon anders, d. h. Master ist Voraussetzung.
Allerdings ist die Frage, wie sich das mit Einführung des neuen Pflegeberufegesetzes gestaltet; hier ist m. W. ein Master ja vorgeschrieben. Und das gilt dann ja bundesweit.
 
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Tjaaaa, ich wette, du findest keinen der beides studiert und ausgeübt hat ;)



Naja, solltest du zu pGM konkrete Fragen haben, leg los.

Erst einmal vielen Dank für deine Antwort...

Ist es denn realistisch als PDL mit 3000€ netto nach Hause zu gehen? Ich möchte mein derzeitiges Einkommen ohne Studium von 2500€ netto auf jeden Fall nicht verlieren und wenn Ich schon ein Studium drauflege habe Ich den, meiner Meinung nach, legitimen Anspruch meinen Verdienst zu steigern...


Ich kannte aber mal einen, der beides studiert und auch ausgeübt hat. :mrgreen:

Seine Aussage:
Er hat als Heimleitung hervorragend verdient (besser geht´s wohl insgesamt im Berufsfeld Pflege nicht), aber wie Du schon schreibst, es war viel Streß (viele Wochenstunden, ständige Erreichbarkeit - als Heimleitung haben sie natürlich ihn angerufen bei Problemen).

Halbwegs genaue Zahlen würden mir wirklich weiterhelfen zur entscheidungsfindung, da dies natürlich auch ein Entscheidungskriterium ist.

Er wollte dann sein Leben "entschleunigen" (seine Aussage) und ist in die Lehre gewechselt. Dort ist er offenbar mit der "Work-Life-Balance" viel zufriedener. Allerdings verdient man als Lehrer im Bereich Pflege eher bescheiden, dazu findest Du einige Beiträge bzw. Threads hier im Forum. Pflegepädagogen verdienen teilweise schlechter als normale Pflegekräfte, zwar ist ihr Grundbrutto nicht ganz schlecht, aber es fehlen ihnen ja sämtliche Zuschläge.

Das hört sich mal wirklich heftig an...
Reden wir hier von weniger als 2000€ netto?


Ich würde sagen, das hängt sehr stark vom jeweiligen Bundesland ab:
Bei mir in Bayern kann man immer noch bestens mit Bachelor als Pflegepädagoge arbeiten. Für die Schulleitungen werden aber wohl Kandidaten mit Master bevorzugt. In anderen Bundesländern ist das aber teilweise jetzt schon anders, d. h. Master ist Voraussetzung.

Ich habe ohnehin vor (egal ob Pflegemanagement ider Pflegepädagogik) den Master zu machen da mir eine bestimmte Anzahl an Monaten vom derzeitigen Arbeitgeber bezahlt werden (51 Monate).

Allerdings ist die Frage, wie sich das mit Einführung des neuen Pflegeberufegesetzes gestaltet; hier ist m. W.
ein Master ja vorgeschrieben. Und das gilt dann ja bundesweit.


Falls jemand noch mitliest oder die Personen die mir bereits geantwortet haben sich angesprochen fühlen.
Ich wäre gerne an einem telefonat interessert falls sich jemand die Zeit nehmen würde, denn vieles steht und fällt mit der Tonlage bei einem Gespräch, was hier falsch verstanden werden kann.
Ich gehe mal nicht von Werbeanrufern aus die sich hier rumtreiben :)
daher hier meine Telefonnr. 0178/5566650
Denn die besten Fragen und Informationen ergeben sich aus einem Gespräch...
Gruß
 
Ich kenne PDL Gehälter (im Krankenhaus) zwischen 55000 und 125000. Brutto natürlich.

Also sind 3000 netto durchaus drin.

Natürlich ist das Entgelt ein legitimer Faktor, auch wenn das bei einigen (unbeteiligten) nicht gut ankommt.
 
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Für Gehälter der Pflegepädagogen, einfach mal in die TVöD-L Tabelle schauen. Dort dann ab mind. EG 12 (da Master) und du hast ein Gehalt, mit dem man schon mal was anfangen kann. Natürlich, können diese immer abweichen, aber zur Orientierung.

Außerdem, würde ich das Gehalt nicht unbedingt immer als Hauptkriterium betrachten. Es ist absolut legitim das als Kriterium zu haben, aber man sollte auch das große Ganze betrachten. Viele studieren ja auch aufgrund der Verbesserung der eigenen Bedingungen. Also kein Schichtdienst, kein Nachtdienst, kein Wochenenddienst und Feiertags halt frei haben. (Wie Martin ja schon schrieb)

Da ist es eigentlich schon wieder logisch, das man zunächst um einiges weniger verdient. Ich würde mir auch Gedanken machen und mich fragen:" Was will ich wirklich?" Will ich wirklich die Management Position und zwischen den Stühlen stehen wollen. Oder will ich versuche den Zukünftigen Pflegekräften etwas bei zu bringen, wobei man da ja auch wieder zwischen den Stühlen steht. Hierbei ist es ja das Problem zwischen "Pflege nach Schule vs. Realität". Ich denke, dass die Frage erst geklärt werden und die intrinsische Motivation erodiert werden muss(welche bei 5 Jahren Studium auch vorhanden sein sollte).

Und am Ende kommt es doch noch ganz anders wie du heute Denkst, der Bachelor hat dich zum wissenschaftlichen Arbeiten motiviert und du wirst am Ende Versorgungsforscher an der Universität. :D

Hatts alles schon gegeben.
 
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Danke für die ausführlichen Infos und natürlich auch dafür dass mal konkrete Zahlen genannt werden, was selten vorkommt (aus welchem Grund auch immer).

Außerdem, würde ich das Gehalt nicht unbedingt immer als Hauptkriterium betrachten. Es ist absolut legitim das als Kriterium zu haben, aber man sollte auch das große Ganze betrachten. Viele studieren ja auch aufgrund der Verbesserung der eigenen Bedingungen. Also kein Schichtdienst, kein Nachtdienst, kein Wochenenddienst und Feiertags halt frei haben. (Wie Martin ja schon schrieb)

Da ist es eigentlich schon wieder logisch, das man zunächst um einiges weniger verdient. Ich würde mir auch Gedanken machen und mich fragen:" Was will ich wirklich?" Will ich wirklich die Management Position und zwischen den Stühlen stehen wollen. Oder will ich versuche den Zukünftigen Pflegekräften etwas bei zu bringen, wobei man da ja auch wieder zwischen den Stühlen steht. Hierbei ist es ja das Problem zwischen "Pflege nach Schule vs. Realität". Ich denke, dass die Frage erst geklärt werden und die intrinsische Motivation erodiert werden muss(welche bei 5 Jahren Studium auch vorhanden sein sollte).

Und am Ende kommt es doch noch ganz anders wie du heute Denkst, der Bachelor hat dich zum wissenschaftlichen Arbeiten motiviert und du wirst am Ende Versorgungsforscher an der Universität. :D

Hatts alles schon gegeben.

Du hast mich mit deiner Hypothese kalt erwischt...
Ich muss dir recht geben...Ich muss erst einmal herausfinden was Ich überhaupt will...mal wieder gibt es nur das eine ODER das andere...

Was ich will entspricht einfach vielen Widersprüchen...
Ich bin (auch wenn mittlerweile schuldenfrei) der "Versorger" und es ist immernoch irgendwie drin etwas "ranzuschaffen" und auch nach außen hin etwas darzustellen --> Leitungsposten etc.
Auch wenn es irrational ist bin Ich mir sicher dass viele Männer mir da irgendwo zustimmen.

Ich interessiere mich auch nicht großartig für Pflegetheorien o.ä. da Ich glaube dass die beste Theorie nicht bei der "Schwester" und dem Pfleger landet wenn die Innere immernoch krankhaft unterbesetzt ist und die "Waschstraße" vorne wieder anfängt sobald man hinten fertig ist.

Außerdem möchte Ich mir zumindest die Option offen lassen einen Pflegedienst zu übernehmen und erfolgreich zu führen da mich soetwas schon reizt...

Was Ich jedoch nicht will ist meine moralischen Prinzipien aufzugeben...dass Ich das ohnehin schon knapp besetzte Personal weiter anpeitschen muss damit die Investoren auch ja ihre 20% rendite im jahr bekommen.

Versagensangst spielt bei mir auch eine Rolle, dass Ich den Herausforderungen als PDL nicht gewachsen sein könnte, man innerhalb kürzester Zeit einmal zu oft den Arbeitgeber wechselt und einen keiner mehr haben will, nur weil man sich selber treu bleibt...
Sind es realistische Gedanken in Bezug auf den Beruf PDL oder Hirngespinnste?

Der Beruf der Pädagogik wäre für mich dann einfach nur die sicherste Schiene in Bezug auf Work-Life-Balance und wäre mir sicher, dass Ich dort zumindest nicht schlecht wäre, da Ich in Bezug auf meine Rhetorik von professioneller Seite positives Feedback bekommen habe.
 
Ich bin (auch wenn mittlerweile schuldenfrei) der "Versorger" und es ist immernoch irgendwie drin etwas "ranzuschaffen" und auch nach außen hin etwas darzustellen --> Leitungsposten etc.
Auch wenn es irrational ist bin Ich mir sicher dass viele Männer mir da irgendwo zustimmen.

Kann ich verstehen, ist halt das Gesellschaftliche Problem bei Männern. Auch oder gerade (?) in der Pflege. Ich weiß gar nicht mehr, wer das mal geschrieben hat (@Martin H. warst du das vielleicht), aber diese Person (ebenfalls Männlich) berichtete das ihm auch gesagt wurde, dass wenn er in ein paar Jahren nicht eine Leitungsposition inne hätte, er als Mann in der Pflege etwas falsch machen würde.

Dieses Stereotype Rollenbild herrscht wohl immer noch vor. Auch das Bild, welches man wohl selbst erfüllen möchte. Irgendwie erfolgreich zu sein. Da macht eine Leitungsposition ja schon etwas mehr Eindruck als die unscheinbare Position als Lehrkraft.

Bringt dich aber nun auch nur bedingt weiter, da es erst einmal unerheblich ist. Da du folgendes Problem hast:

Was Ich jedoch nicht will ist meine moralischen Prinzipien aufzugeben...dass Ich das ohnehin schon knapp besetzte Personal weiter anpeitschen muss damit die Investoren auch ja ihre 20% rendite im jahr bekommen.

+

Versagensangst spielt bei mir auch eine Rolle, dass Ich den Herausforderungen als PDL nicht gewachsen sein könnte, man innerhalb kürzester Zeit einmal zu oft den Arbeitgeber wechselt und einen keiner mehr haben will, nur weil man sich selber treu bleibt...

Wie schon berichtet wurde, steht man in der PM position immer irgendwie zwischen den Stühlen. Einserseits steht man ja auf der Seite der Pflege(basis) und will für ihre Belange eintreten. Anders sieht man sich scheinbar dem ökonomischen Druck gegenüberstehen. Es scheint so, dass wohl viele in der PM Position sich lieber dem Primat (mein neues Lieblingswort) der Geschäftsführung hingeben um wenig Reibung zu erzeugen (In der neuen Ausgabe "Die Schwester/Der Pfleger wurde eine Studie dargestellt, welche dieses Phänomen wohl untersucht). Aber bzgl. PM ist es sicherer, diese Dinge und Befürchtungen mit einer aktuellen Führungskraft zu besprechen (@Maniac )

Der Beruf der Pädagogik wäre für mich dann einfach nur die sicherste Schiene in Bezug auf Work-Life-Balance und wäre mir sicher, dass Ich dort zumindest nicht schlecht wäre, da Ich in Bezug auf meine Rhetorik von professioneller Seite positives Feedback bekommen habe.

Und hier steht wieder Work-Life Balance im Vordergrund. Also es scheint, du hast noch sehr ambivalente Gefühle bzgl. deiner Zukunft. Einerseits willst du "etwas darstellen", auf der anderen Seite natürlich auch ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit haben, was absolut Verständlich ist. Vielleicht ist dies sogar in beiden Berufen möglich ?

Ich denke, so geht es vielen bzgl. des "nächsten Schrittes" und so wird es wahrscheinlich auch mir gehen und so ist es wahrscheinlich auch schon tausenden vorher ergangen. Es ermöglicht schließlich die nächsten Jahrzehnte, die Arbeit in einem neuen Tätigkeitsbereich.

Hast du schon mit anderen Kollegen, Freunden, Familie darüber gesprochen. Auch die können hin und wieder mal Input geben. Meine Nachbarin ist z.B. PDL und sie hat halt ihre Kolleginnen gefragt, ob die denn denken würde, dass sie eine gute Führungskraft wäre bzw. man sich das bei ihr vorstellen könnte.
 
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Und am Ende kommt es doch noch ganz anders wie du heute Denkst, der Bachelor hat dich zum wissenschaftlichen Arbeiten motiviert und du wirst am Ende Versorgungsforscher an der Universität. :D

Hatts alles schon gegeben.

Ich kann dir da nur recht geben...
Man weiss wirklich nie wo einen das Leben hinführt...wenn Ich mir schon die letzten 10 Jahre angucke dann wird mir schwindelig... das leben ist schon aufregend wenn man es von der richtigen Perspektive betrachtet...

Danke für deine Antworten die mich u.a. auch weiter gebracht haben. Deine Empathie ist sogar in einem Forum lesbar :)
Ich werde versuchen Rückmeldung zu geben wenn Ich mit der Phase der Informationssammlung am Ende bin, falls es erwünscht ist...

Gruß
 

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