Personalersatz finden während Bereitschaft

tobias1111

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Krankenpfleger
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altenpflege
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Arbeitnehmer
Hallo,
Meine PDL versucht derzeit, aufgrund der angespannten Personallage und erhöhten Ad-hoc Krankschreibungen , uns im Bereitschaftsdienst am Wochenende die Personalplanung überzuhelfen. Ich bin unbefristet als Krankenpfleger angestellt,habe Arbeitsrechtlich keine Kenntnisse und es ist nichts im Arbeitsvertrag vereinbart.
Die Aussage von der PDL ist,dass sie am Wochenende frei hat und dort nicht gestört werden möchte .:)

Ich bin der Meinung, ich muss das nicht machen , wie sieht ihr das ?


Lieben Gruß
 
Ich versteh die Frage nicht ganz.

Sollst du adhoc aus dem Frei einspringen?
Bist du im Dienstplan für Tag XY in Bereitschaftsdienst/ Rufdienst geplant?
Oder sollst du in deinem Dienst nach Ersatz suchen und sie mit der Sache am WE nicht tangieren?

Aus dem Frei einspringen kann keiner von dir Verlangen. Gibt ja dein Vertrag scheinbar so erstmal nicht her.
Dazu muß der Dienstplan für den akuten Tag mit Bereitschaft oder Rufdienst geplant sein. Dem liegt eine Arbeitsvertrag bzw. Tarifvertrag zugrunde. Könnte mir z.b. passieren. Ich hab zwar klassisch keine Bereitschaft oder Rufdienst auf der Station, könnte mir aber durch Tarif per DP aufgehalst werden. Und dann hab ich das auch zu leisten.

Durchaus kann die PDL eine Arbeitsauftrag stellen die genauer definiert was du im Fall x tuen sollst.
bei Ausfall durch Krankheit z.B.
- gezielt Person X anrufen die Bereitschaft/ Rufdienst hat.
- Rumtelefonieren bis du jemand freiwilligen gefunden hast.
- draußen auf der Strasse jemanden anbetteln... (nur spaß)

Kommt drauf an wie der Arbeitsvertrag der PDL gestrickt ist hat sie das Recht auf ein ungestörtes WE. Warum auch nicht. Sind auch nur Angestellte und keine Sklaven des Ladens.

Ausfallmanagement ist Chefsache. Chef ist ggf. die höchste Instanz der Geschäftsführer/ Vorstand.

i.d.R. gibt es für sowas Hintergrunddienste die kontaktiert werden wenn liste X abgearbeitet und keine Lösung gefunden wurde.

Gibt es das nicht. Joar so lange die Hierarchie hochklettern bis du jemanden gefunden hast der sich der Sache annimmt.
Supergau... Evakuieren lassen. Kannst ja nicht 24/7 im Laden bleiben. Das passiert mittlerweile leider immer mal wieder und es wird häufiger. Wir reden hier jetzt aber von alle paar Jahre und nicht jede Woche.

Also ich kann mir nicht vorstellen das es da bei euch keine Regelung gibt.

Ich denke eher das sie euch zu euren üblichen Dienstzeiten noch Rufdienste/ Bereitschaftsdienste in den Plan einträgt und ihr habt dann an dem Tag bei einer Au einzuspringen. Und die info das du wegen AU einspringen mußt, an dem Tag in dem du zur Bereitschaft geplant bist "Kann" rechtens sein. Die üblichen Tarife geben das i.d.R. her. Das ihr das dann selber untereinander Organisiert... also das sollte wirklich kein Problem sein. Dazu braucht es die Mami PDL nicht.

Ruf-/ Bereitschaftsdienste sind zu Vergüten.

Sag mal was genau von dir erwartet wird.


PS. Der Vorgesetzte kann in der geplanten Dienstzeit alles Zumutbare von dir verlangen und es ist deine Vertragliche Pflicht dies dann auch zu leisten.
Was zumutbar ist, ist Situationsabhängig und nicht Pauschal zu beantworten.
Ein Arbeitsauftrag abzuarbeiten wie "Ruf bitte bei einer AU den Bereitschaftsdienst rein und lass mich bitte das WE mit sowas in Ruhe" ist sowas von Zumutbar. auch "telefonier bitte alle Kollegen durch uns frag sie ob wer einspringt"

nicht zumutbar wäre:
- Das über das Maß (Achtung Gummi) Überstunden zu schieben bis irgendwann mal ne Ablöse kommt
- Kollegen penetrieren, bedrängen, nötigen "freiwillig" einzuspringen.
- dich ggf. mit der Verantwortung irgendwo noch wen herzuzaubern alleine zu lassen.
 
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Dass die Schichtleitung herumtelefoniert, um jemanden zum Einspringen zu finden, finde ich nicht ungewöhnlich. Leitungskräfte können Aufgaben an andere Mitarbeiter:innen delegieren. Diese Aufgabe muss mir nicht gefallen, aber rechtlich gesehen ist nichts daran auszusetzen.
 
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Nein leider ist es nicht ungewöhnlich dass das an gerade die Anwesenden deligiert wird, aber liegt es nicht im Verantwortungsbereich der PDL sich darum zu kümmern. Die Mitarbeiter auf Station sind knapp besetzt und schaffen auch so schon kaum ihre Arbeit. Dann eine Liste von Kollegen zu kontaktieren kann sehr zeitaufwendig werden und fehlt dann in der Patientenversorgung. Warum gibt es keine PDL- Bereitschaft? Kenne ich aus vielen Krankenhäusern
 
Nunja. Das ist durchaus so zu delegieren. Ob das nun ein Feiner Zug ist, das steht auf einem anderen Blatt. Ob es in der Stressigen Zeit noch drauf kommt.

Da heißt es Prioritäten setzen. Besser jetzt keine neuen Laken einspannen, dafür ist aber überhaupt jemand zur nächsten Schicht da.
Hintergrunddienst einer PDL ist Chefsache und hat den Mitarbeiter nicht zu jucken.
Will die PDL das so wie sie es oben verlangt. Gut dann wird nicht dokumentiert etc.

Macht man ein paar mal, spätestens wenn nicht abgerechnet werden kann wird sich schon jemand um nen Plan B kümmern.

Es ist nicht die Aufgabe und Verantwortung des Kollegen sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die einzige Aufgabe und Pflicht ist es den Arbeitsauftrag auszuführen, wenn das nicht geht... Nächste Instanz die sich verantwortlich fühlt.

Und ich kann PDLs die das so handhaben durchaus verstehen. Kann mir vorstellen das die für 24/7 Geld verlangt und nicht bekommt. Zack ist das Telefon aus.

Wenn bei uns auf Station ne AU reinkommt rufen wir die Sl dafür auch nicht an. Auch wenn's mit den Kompetenzen und Qualifikationen mal durcheinander gerät. 2 ECLS auf dem Flur aber nur einer der sie betreuen kann. So spielen wir untereinander Reise nach Jerusalem bis es passt und die Patienten entsprechend der Quali betreut sind. Bekommt die SL nichtmal mit. Die Plant uns zwar bestmöglich, kommt da aber auch häufiger mal ins Straucheln bei ü70 MA.
 
Nunja. Das ist durchaus so zu delegieren. Ob das nun ein Feiner Zug ist, das steht auf einem anderen Blatt. Ob es in der Stressigen Zeit noch drauf kommt.
Da geb ich Dir in der Tat recht.
Auch bei uns damals in der Klinik hat man sowas in der Art wie bei Tobias eingeführt („Schichtleitungskonzept“), und sich auch noch dafür abgefeiert…:x

Sah dann u. U. so aus, daß Du in der Spätschicht 2 (!!!) Vollkräfte hattest (Standardbesetzung); dann evtl. noch einen lieben Kollegen, der sich erst Freitag um 13 Uhr fürs Wochenende krank meldet, obwohl es ihm schon seit dem Morgen schlecht geht.
Dann durfte eine der zwei Vollkräfte u. U. stundenlang den MA zu Hause nachtelefonieren, während sich die andere zu Tode rannte. :angryfire:
Aber Hauptsache, die SL hatte zu Hause ihre Ruhe. Und sprang natürlich selber am Wochenende NICHT ein. :mad:
Will die PDL das so wie sie es oben verlangt. Gut dann wird nicht dokumentiert etc.

Macht man ein paar mal, spätestens wenn nicht abgerechnet werden kann wird sich schon jemand um nen Plan B kümmern.

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Das kannst Du vergessen. Glaub mir, da wird sofort an den Patienten bzw. Bewohnern gekürzt, bevor die Doku vernachlässigt wird.
 
da stehen sich die Kollegen dann aber selber im Weg.

Immer bedenken die SL ist auch nur ein Arbeitnehmer. Veränderungen gibt es erst wenn durchgezogen wird.
 
Die Kollegen stehen sich selber im Weg wenn sie anderen Dinge priorisieren und deswegen dann längere bleiben und Arbeitsauftrag X abzuarbeiten. Das meine ich mit selber im Weg stehen.

Z.B. Ein beliebtes Jammerthema bei mir auf Station ist z.b. die nicht gemachte Pause. Weil man perfektionistisches Verhalten an den Tag legen will, die Arbeit nicht an die nächste Schicht übergeben mag aus Angst vor Lästerei oder Ego etc..
Also bei uns ist das wirklich Kinderkram. Wir haben wirklich tolle Bedingungen bei uns auf Station.
Aber ich glaube in Langzeitpflegeheimen ist das Pflaster sowas von Rau das man da wirklich bei den Elementaren Bedürfnissen angekommen ist und nicht beim befleckten Bettlaken oder fehlender Mobilisierung.

Natürlich ist die Delegation an die Schichtleitung zulässig. Aber auch diese Arbeit muß zu schaffen sein, sonst muß eben priorisiert werden.

Ich gebe aber Recht das die Priorisierung wirklich immer schwerer fällt. Da die Arbeit schon so extrem verdichtet ist das es kaum noch möglich ist etwas weg zulassen. Da alles elementar wichtig ist.

Es ist wichtig den Patienten die InKo zu wechseln, um Schädigung zu verhindern, es ist wichtig dieses zu Dokumentieren. Alleine um meinen Hintern willen, es ist aber genauso wichtig Ersatz für die nächste Schicht zu organisieren.

Mit die PDL ist auch nur ein Arbeitnehmer meine ich:
Es ist gut möglich das die PDL diesen Misstand schon weiß Gott wie lange schon kritisiert, aber die Heimleitung das ignoriert. Und/ oder eben das permanente Kompensieren dieser Ignoranz wenigstens bezahlt haben will. Eben mit Hintergrundvergütung.

Ist kein Hintergrund im Arbeitsvertrag der PDL vereinbart, so kann diese das auch mal gepflegt vor die Wand fahren lassen, bis mal wer reagiert.

Es fährt gegen die Wand wenn Bewohner/ Patienten hungern müssen oder Medikamente nicht gegeben werden weil die einzige Kraft im Dienst den Kollegen hinterher telefoniert, damit die nächste Schicht besetzt ist. Wenn man da die PDL nicht erreichen kann, dann geht ja nur noch Heimleitung kontaktieren oder im Worth Case die Feuerwehr rufen.
Gab da mal einen anderen Fall. Da ist einen Kollegin auch gehörig an ihre Grenzen gekommen. Berliner Altenheim: Wenn einer Pflegerin nur der Notruf bleibt - WELT

Irgendwann und wie ist halt mal das Ende einer Fahnenstange erreicht. Und wenn die PDL dann nicht ans Telefon geht... Joar ihre Verantwortung, muß sie dann auch mehr oder weniger für gerade stehen.
 
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Wir haben (für mich, da glücklich in Rente hatten) einen K-Dienst am WE ab Freitag abend bis Mo morgens. Sa + So von 6 -16 Uhr im Haus. Es war immer eine Stationsleitung.
In der Woche nach 17 Uhr Schichtende der Leitung haben wir einen spontanen Ausfall innerhalb des Hauses kompensiert.
Dies ging da alle Stationen mit 2 Nachtwachen fuhren/fahren und für morgens wurde bis zum Eintreffen der Leitungen eine Person von der am besten besetzten Station abgezogen.
Das hat zumindest in meinem Haus wirklich funktioniert. Niemand war wirklich begeistert aber jeder hat sich daran gehalten.
Allerdings war/ist es ein kleines Haus in einem großen Vebund und jeder kennt jeden, da fällt alles etwas leichter
 

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