Perfusor zu früh abgedreht: Patienten gefährdet?

c.g.

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Hallo erstmal.

Muss das jetzt hier einfach fragen, sonst beschäftigt es mich noch 3 wochen und das kann ich nicht gebrauchen!
bin im 1. ausbildungsjahr kinderkrankenpflege und absolviere gerade mein erstes praktikum auf einer internen. bis jetzt liefs einen tag besser, einen schlechter also eigentlich ganz normal fürs erste praktikum.
vorgestern wars aber ganz schlimm. ich habe einen perfusor zu früh abgedreht, ohne gemerkt zu haben dass es zu früh war. mir wurde nämlich erklärt wenn der perfusor piepst, dann geh ich hin, dreh hinten den kippschalter um damit er aufhört zu piepsen, dann hol ich eine schwester zum abhängen. genau so hab ichs auch diesmal gemacht. nur ist die schwester ziemlich ausgeflippt, hat mir vor eltern und kind mitgeteilt dass ich das kind sehr gefährdet habe, weil dieser alarm war nur ein voralarm und jetzt muss sie den letzten rest mit der hand reinspritzen und das ist gefährlich fürs kind.
eigentlich sollte ich mich nicht schuldig fühlen weil mir kein mensch je gesagt hat dass es einen voralarm gibt und bis jetzt hatte ich wohl glück und es war nie ein voralarm wenn ich abgedreht hatte, aber ich fühl mich jetzt fast so als hätt ich wen umgebracht. was mich wieder zu dem punkt bringt dass ich wohl wirklich eine dickere haut bräuchte! :(

Muss ich mich wirklich so furchtbar fühlen? war das wirklich so gefährlich?
 
Da man dir gesagt hatte, dass du den Alarm einfach ausstellen sollst hast du nichts falsch gemacht. In solchen Sachen muß man garade am Anfang noch drauf vertrauen dass die Erklärungen der Mitarbeiter vollständig sind.

Ob du dass Kind irgendwie dadurch gefährdet hast, kann ich nicht sagen, bin selber erst Unterkurs, aber da du sofort eine Examinierte geholt hast dürfte sich die Gefährdung stark in Grenzen gehalten haben.

Und selbst wenn es ein Fehler war, ich denke mal dass alle grade am Anfang Fehler machen, und wenn man sich über diese Gedanken macht, dürfte es dafür sorgen dass er nicht nochmal passiert. Furchtbar fühlen solltest du dich aber dabei nicht, du hast den Fehler ja nicht eigenverschuldet gemacht.

Prinzipell würd ich dir aber raten mit dem Mentor/Tutor zu sprechen der dich betreut und fragen ob du denn im Unterkurs überhaupt an Perfusoren dran darfst, und dass er dir auf jeden Fall die Funktionen und Alarme der Perfusoren erläutern soll.
 
dass ich das kind sehr gefährdet habe, weil dieser alarm war nur ein voralarm und jetzt muss sie den letzten rest mit der hand reinspritzen und das ist gefährlich fürs kind.

Die Gefahr ging offensichtlich nicht von dir aus, sondern vom inkompetenetn Verhalten der Pflegekraft: den letzten rest mit der hand reinspritzen und das ist gefährlich fürs kind

Nimms also nicht so tragisch. Informiere aber den Mentor über dieses Problem.

Tipp: Am allerbesten wäre es, wenn du die Bedienung des Perfusors generell verweigerst nach diesem Vorfall. Es ist eigentlich eine Unart, Alarme auf diese Art zu bedienen.

Ansonsten zukünftig sich genau erklären lassen, was da läuft. Der Perfusor selbst ist nur die Maschine- die Inhalte der Perfusorspritzen sind unterschiedlicher Art. Und es kann tatsächlich Medikamente geben, wo eine Unterbrechung der kontinuierlichen Zufuhr Probleme bereiten kann. Dies muss dir aber im Vorfeld erklärt werden und nicht hinterher.

Elisabeth
 
Du hast völlig richtig gehandelt!

Wenn sie es jetzt per Hand injizieren muss weil sie anscheinend nicht weiß, dass sie den Perfusor wieder anmachen kann (!?), ist SIE die gefährdende Person!

Aber: Hast du mit dem Schalter den Alarm ausgemacht oder den Perfusor?

Ist auch wurscht. Natürlich macht man den Alarm bzw. den Perfusor aus wenn er piept weil das Zeug leer ist...
 
Vielen Dank für die Aufmunterungen und Tipps, da geh ich morgen gleich wieder mit einem besseren Gefühl in die neue Woche! Und ja eins hab ich mit Sicherheit gelernt, in Zukunft viel genauer nachfragen und mich nicht 100prozentig drauf zu verlassen dass alle Erklärungen vollständig sind. Außerdem werd ich mich mit derjenigen Pflegekraft noch mal unterhalten und sie bitten, dass sie so eine Kritik vielleicht nicht mehr vor Eltern und Kind anbringt, weil die waren in dem Moment mindestens so geschockt wie ich!

Lg Caro
 
Also wenn ich sowas höre dann kochts in mir :angry:

Ich finde es eine fürchterliche Unart von manchen Schwestern, den neuen Schülerinnen nur das aller aller nötigste (in dem Fall wie man das nervige Piepen ausstellt) beibringen, ihnen aber nicht sagt was noch sein kann wenn die Dinger piepen, dass das eventuell noch andere Gründe haben könnte.

Dann, wenn sie ihnen das nicht erklären wollen, sollen sie die Schülerinnen lieber garnicht erst schon im ersten Praktischen Einsatz an die Perfusoren lassen, was ich persönlich sowieso viel zu früh finde.
An die medizinischen Geräte sollte man eh nur nach gründlicher Einweisung, aber das würde ja auch bedeuten, dass die Schwester selber zu jedem piepsenden Perfusor gehen muß und das scheint ja allgemeinhin unakzeptabel :wut: .

Du jedenfalls solltest dir da keinen Kopf drüber machen, da biste leider an eine geraten, die in meinen Augen nach dem was du schreibst, vor Inkompetenz brüllt.
Scheinbar war sie auch nicht ordentlich in ihre eigenen Arbeitsmaterialien eingearbeitet, denn auch einen ausgestellten Perfusor kann man wieder an stellen und dann läuft er weiter, den Rest mit der Hand einlaufen zu lassen heiße ich grob fahrlässig und damit hat sie das Kind stark gefährdet nicht du!!!!!
 
Also ich kann meinen Vorrednern nur Recht geben:
Denke auch, dass du erstmal eine Einweisung zu dem Gerät gehabt haben solltest bevor du überhaupt "dran" darfst, schließlich ist Alarm nicht gleich Alarm.
Grob fahrlässiges Verhalten der Schwester!!! Mehr fällt mir dazu auch nicht mehr ein.
 
Hallo c.g.,

eine Kollegin die sich so vor dem Patienten benimmt, disqualifiziert sich in meinen Augen selbst.

Aber unabhängig vom Benehmen der Kollegin, möchte ich gerne auf das Medizinproduktegesetz in diesem Fall hinweisen, das besagt, dass man ein Gerät nur bedienen darf, wenn man darauf eingewiesen ist.

Als Schüler im ersten Ausbildungsjahr, kannst du auch noch nicht die Wirkung des verabreichten Medikaments kennen, also würde ich auch schon deshalb die Finger davon lassen.

Sollte es wieder piepen, einfach die verantwortliche Pflegekraft holen, dann kannst dich nicht in die Nesseln setzen.

Was für ein Medikament war es eigentlich?

Schönen Tag
Narde
 
hm, welches medikament es war weiß ich leider nicht, da komm ich wieder zu dem punkt, dass ich mich mehr informieren hätte sollen und dass ich da auf jeden fall was draus gelernt habe.
mir wurde in puncto perfusor eben nur erklärt wo ich ihn ausdrehe wenn er piepst. Zaras worte treffen den nagel auf den kopf.
mir wurde keinesfalls vermittelt dass ein perfusor ein heikles gerät ist das aus verschiedensten gründen alarmieren kann - deswegen auch mein in diesem fall lockerer umgang damit. ich bin wirklich die letzte die zu irgendwelchen geräten hingeht und einfach drauflos drückt, das ist überhaupt nicht meine art. im gegenteil, mir wurde auf dieser station schon das feedback gegeben "leider oft unsicher in neuen situationen". und daraus hab ich eben dann auch geschlossen dass ich mich wohl einfach auf die informationen die mir gegeben werden verlassen und nicht mehr so oft nachfragen sollte ob das wohl passt was ich mach und wie ichs mach, weil das wurde mir schließlich negativ als unsicherheit angekreidet. mir wurde auch schon oft gesagt "mach einfach und frag nicht lang". weil niemand zeit und nerv hat einem etwas ordentlich zu erklären oder sich schon gar eventuell noch mal wiederholen zu müssen. und daraus resultiert dann halt auch mal so ein fehler.

danke jedenfalls für die vielen antworten, hätt ich mir gar nicht erwartert! :)
 
Oh neee,

lass dir das auf keinen Fall verbieten nachzufragen wenn du dir unsicher bist, dafür bist du Schülerin. Und schon gar nicht im ersten Ausbildungsjahr und schon überhaupt nicht im allerersten praktischen Einsatz!!!!!!!!!!!!!!!!!

Da bekomm ich 'ne mächtige Kriese, wenn ich das höre, wie kann ich zu einer ganz neuen Unterkursschülerin sagen, frag nicht - mach einfach... :angry:

Manchmal frage ich mich ob diese Überschwestern schon als Schwestern geboren wurden, ich denke doch eindeutig nein, also!!!

Bitte tu mir einen Gefallen, bitte frag weiter immer wieder nach, nur so lernst du und nur so kannst du Sicherheit in dem erlangen was du tust!!!

Wenn die ehrlich der Meinung sind, dass man nach ein paar Wochen im ersten praktischen Einsatz schon maßlos sicher ist, dann würde ich mich da mal mit deinem Kursleiter kurzschließen!!

MfG
Zara
 
Immer wieder...

Ich glaube dieses Phänomen gibt es immer wieder...
Während meiner Ausbildung durfte ich mir das auch immer wieder anhören, aber ich habe in jedem Team auch Pflegende gefunden die sich Zeit genommen haben und mir die Sachen erklärt haben. :besserwisser:

Außerdem gehört es zu dem Berufsbild Krankenschwester/Pfleger zu unseren Aufgaben die Schüler anzuleiten! Je besser ich das mache, umso besser wird die Zusammenarbeit mit meinen zukünftigen Kollegen und Kolleginnen! Leider vergessen das viele unserer Zunft.

Gruß
PflegelT
 
Nicht Du hast schuld...

Hallo C.G.,
wie alle ja hier schon bereits geschrieben bist Du nicht schuld, sondern die Schwester die Dir erlaubt hat an den Perfusor zu gehen (die gehört geschlagen:angry: )...ohne Einweisung in die Funktionen dieses Gerätes hat da keiner was dran zu suchen und mit Einweisung meine ich nicht irgendwelche Handlungsmuster runterzuleiern (wenn's piept ausmachen z.B.).
Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwer ist als Schüler "Nein" zu Tätigkeiten zu sagen, bei denen man unsicher ist oder gar keine Ahnung von hat, da man sich nicht die Blöße geben will...aber Du darfst/muß Dir die Blöße geben, denn Du bist Schülerin Du kannst nicht alles wissen (das tun Schwestern die ausgelernt sind auch nicht)...halte Dir das stets vor Augen !
Sei ein Vorbild auch für die examinierten Schwestern, wenn das nächste Mal so was vorkommt dann sagst Du dass Du ersteinmal ganz genau wissen möchtest, was Du da am Patienten machst...das tut denen bestimmt auch ganz gut zu überdenken, was sie eigentlich machen...!
Ich hätte lieber eine Schülerin, die ständig am Fragen ist und wo ich weiß dass sie gewissenhaft arbeitet und auch weiss was sie tut - statt einer die immer gerne den Fäkalienraum saubermacht, nur um den examinierten Kollegen zu "helfen"...denn die Schülerin ist Morgen meine Kollegin, tja und rate mal mit wem ich lieber arbeiten würde ?!?
 

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