"Notkompetenz" im Krankenhaus

jenny83 schrieb:
Was wäre denn wenn der Patient nicht gekrampft hätte sondern, asystol gewesen wäre? Also wenn wir eine wirklich akut lebensbedrohliche situation gehabt hätten?
Wäre es dann okay eine Viggo zu legen?

Woher weißt du, dass der Patient asystol ist???
 
Mensch bleibt doch mal cool!
Ich wollte mit meiner Frage die Diskussion voranbringen. Und diese bezog sich genau auf die Situation, in der der Kollege war. Also nochmal: wenn genug leute da wären die BLS Maßnahmen durchzuführen und noch kein Arzt in Sicht, wäre es dann okay eine Viggo zu legen?

Außerdem ging es hier nicht um mich! Ich persönlich kann gar keine Viggo legen und hätte mit dem Basic Life support erstmal genug zu tun bis das Rea-Team da ist.

Woran ich erkenne, dass der Patient asystol ist? Natürlich an der geraden Linie auf dem Monitor! Was denkst du denn???
 
Wo sind auf einer peripheren Station die Monitore um eine Asystolie festzustellen? Also auf unserer Station gabs nur den Notfallkoffer ohne Monitor.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Wo sind auf einer peripheren Station die Monitore um eine Asystolie festzustellen? Also auf unserer Station gabs nur den Notfallkoffer ohne Monitor.

Elisabeth

Und warum hat der Patient der monitorüberwacht wird nicht schon längst eine Viggo??
Patient in solch "kritischem" Zustand sollten immer eine Viggo haben... ist das erste was ich mache bei monitorpflichtigen Patienten.

Wenn du eine Station findest auf der die personelle Situation (damit meine ich nicht nur Quantität, sondern vielmehr Qualität des Personals) so gut ist, sag mir bitte Bescheid.
Gruß
 
@Elisabeth
Es gibt periphere Stationen mit Monitorüberwachung, kardiologische in erster Linie. 15 Monitorplätze, entsprechender Stellenschlüssel usw. usf.
Die Station die ich hier anspreche betreut v.a. Patienten nach Herzkatheter, leichte Arrhythmien usw., ist schon etwas her das ich in dem Haus gearbeitet habe...

Gruß
 
Ich arbeitete auf einer 40 Betten Station (Internistisch / Onkologisch). .....
Der Fall: zerebraler Krampfanfall eines Patienten im Pat. Zimmer (4. OG)

Elisabeth

PS: Ich erinnere mich immer wieder gerne an eine Situation auf einer Neuro, wo ein Patient einen tonisch. klonischen Kurzanfall bot. Der Anfall war immer nur wenige Sekunden lang und der Patient in der Regel nach 60-90 sec wieder voll ansprechbar.
Die unmittelbar nach dem Anfall herbeieilende Ärztin machte als erstes bei dem noch bewusstseingetrübten Patienten eine Autotransfusion.
Wir sind ganz leise gegangen um mit unserem Humor die Situation nicht kaputt zu machen und sie bei ihren ärztlichen sicher notwendigen Maßnahmen(?) nicht zu stören und haben so leider nicht mitbekommen, was der Patient zu seinen in der Luft hängenden Füßen gesagt hat.
 
Elisabeth Dinse schrieb:
PS: Ich erinnere mich immer wieder gerne an eine Situation auf einer Neuro, wo ein Patient einen tonisch. klonischen Kurzanfall bot. Der Anfall war immer nur wenige Sekunden lang und der Patient in der Regel nach 60-90 sec wieder voll ansprechbar.
Die unmittelbar nach dem Anfall herbeieilende Ärztin machte als erstes bei dem noch bewusstseingetrübten Patienten eine Autotransfusion.
Wir sind ganz leise gegangen um mit unserem Humor die Situation nicht kaputt zu machen und sie bei ihren ärztlichen sicher notwendigen Maßnahmen(?) nicht zu stören und haben so leider nicht mitbekommen, was der Patient zu seinen in der Luft hängenden Füßen gesagt hat.

Tja, es gibt halt nicht nur inkompetente Pflegekräfte, sondern auch inkompetente Ärzte, da kann ich auch so einige Beispiele zum besten geben...
Aber das ist glaube ich jetzt nicht das Thema, da könnte man einen eigenen "Läster-" Thread für aufmachen.
Idee???

Gruß
 
Aber das ist glaube ich jetzt nicht das Thema, da könnte man einen eigenen "Läster-" Thread für aufmachen.
Idee???

Hast recht adalbert... da hat mich meine Uferlosigkeit: von Höckchen auf Stöckchen mal wieder übermannt. Entschuldigung.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Wo sind auf einer peripheren Station die Monitore um eine Asystolie festzustellen?

Elisabeth
Auf meiner alten Station lagern im Untersuchungszimmer, dritte Tür rechts, wenn man reinkommt.....
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ob auf einer Allgemeinstation Monitoring gibt oder nicht ist wohl hausspezifisch.
Auf einen Monitor ist auch nicht immer Verlass. Sollte es welche geben, hoffe ich sind sie nicht weit vom Notfallkoffer entfernt, ansonsten würde ich mich auf die gute, altbewährte Methode mit Atem- und Pulskontrolle verlassen und nicht noch einen Monitor holen.
Gerätedefekte sind auch nicht immer auszuschließen und es soll auch schon vorgekommen sein, dass ein Monitor nicht den Rhythmus anzeigt, den der Patient hat (z.B. Kammerflimmern beim Zähneputzen).

Sind wir uns einig, dass die Basic's der Reanimation Vorrang haben, bevor mit dem Legen von VVK's zu beginnen ist.
Dass bei einer Reanimation plötzlich die Personalschwemme auf einer Allgemeinstation herrscht bezweifle ich, wenn ich mir die Dienstpläne in meiner Klinik betrachte.

Schönen Tag
Narde
 
narde2003 schrieb:
dass ein Monitor nicht den Rhythmus anzeigt, den der Patient hat (z.B. Kammerflimmern beim Zähneputzen).



Sind wir uns einig, dass die Basic's der Reanimation Vorrang haben, bevor mit dem Legen von VVK's zu beginnen ist.

Deswegen ja auch "Behandle den Patienten,nicht das EKG"...


Bei dem zweiten Satz stimme ich Dir voll und ganz zu! Und solange die Basics nicht funktionieren -ob im Krankenhaus oder im Rettungsdienst- sollte man die Finger von erweiterten Maßnahmen lassen, ob man sie nun beherrscht oder nicht.

Meine Meinung...
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Wo sind auf einer peripheren Station die Monitore um eine Asystolie festzustellen? Also auf unserer Station gabs nur den Notfallkoffer ohne Monitor.

Elisabeth


Hallo!

Also in den zwei KH´s in denen ich bisher tätig war, hatte jede Station einen Notfallwagen mit Notfallmedikamenten, Intubationsset und einen Defi. somit habe ich im Notfall auch auf peripher Station ein Monitoring.

@ Topic: Als RA hast du nun mal die Notkompetenz und wenn du die Situation so eingeschätzt hast und soweit die basics laufen und der Pat. letztendlich "nur noch" die VVK benötigt, um ein Med. zu erhalten, welches ihm aus dem Krampf hilft, hast du in meinen Augen richtig gehandelt. Es sollte eben nur nicht deine erste und einzige Maßnahme sein. Wenn soweit alles grundlegende getan ist, sollte das kein Problem sein.
Heutzutage hast du ja das Problem mit VVK, Rektiole und Co. während eines Krampfanfalles nicht mehr im Vordergrund Dank nasaler Applikation des Medikamentes.


Viele Grüße
 
silveryshine schrieb:
Hallo!



@ Topic: Als RA hast du nun mal die Notkompetenz und wenn du die Situation so eingeschätzt hast und soweit die basics laufen und der Pat. letztendlich "nur noch" die VVK benötigt, um ein Med. zu erhalten, welches ihm aus dem Krampf hilft, hast du in meinen Augen richtig gehandelt.


Viele Grüße

Ich wage zu bezweifeln, dass man die Basics innerhalb dieser drei Minuten, bis der Arzt kam, abgewickelt haben kann...
 
Wenn er allein war, stimme ich dir zu. Nur wenn genug Leute dabei waren, sollten die basics innerhalb von wenigen Minuten laufen. Dafür ist man nun mal ausgebildet und qualifiziert, sodass man dies erwarten darf.

Viele Grüße
 
Hallo @all,

hier mal die Definition von Notkompetenz ein Auszug aus der Bundesärztekammer:

Ein Handeln unter Berufung auf die "Notkompetenz" setzt voraus, daß
  • der Rettungsassistent am Notfallort auf sich alleine gestellt ist und rechtzeitig ärztliche Hilfe, etwa durch An- oder Nachforderung des Notarztes nicht erreichbar ist
  • die Maßnahmen, die er aufgrund eigener Diagnosestellung und therapeutischer Entscheidung durchführt, zur unmittelbaren Abwehr von Gefahren für das Leben oder die Gesundheit des Notfallpatienten dringend erforderlich sind
  • das gleiche Ziel durch weniger eingreifende Maßnahmen nicht erreicht werden kann (Prinzip der Verhältnismäßigkeit bei der Wahl der Mitteb,/li>
  • die Hilfeleistung nach den besonderen Umständen des Einzelfalles für den Rettungsassistenten zumutbar ist.
Schönen Tag
Narde
 
narde2003 schrieb:
  • der Rettungsassistent am Notfallort auf sich alleine gestellt ist und rechtzeitig ärztliche Hilfe, etwa durch An- oder Nachforderung des Notarztes nicht erreichbar ist

Nach der Definition der BÄK stellt sich natürlich jetzt auch die Frage, ob es im Krankenhaus, in dem ja jederzeit ein Arzt verfügbar ist, überhaupt eine "Notkompetenz" gibt....
 
Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen..

zunächst einmal dazu..
adalbert schrieb:
Und warum hat der Patient der monitorüberwacht wird nicht schon längst eine Viggo??
Patient in solch "kritischem" Zustand sollten immer eine Viggo haben... ist das erste was ich mache bei monitorpflichtigen Patienten.

Punktum..

bei uns hat ebenfalls jeder Pat. auf der Wache einen Zugang zu haben, sei es peripher oder ZvK.

Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B. Zugang ex, weil nicht mehr benötigt oder para und Pat. innerhalb der nächsten Stunden in völlig stabilem und guten AZ auf Allgemeinstation verlegt werden darf.
Ansonsten kommt da wieder ne Braunüle hin, wenn para oder der Pat. schneller im Ziehen war.

@Narde
Gerätedefekte sind auch nicht immer auszuschließen und es soll auch schon vorgekommen sein, dass ein Monitor nicht den Rhythmus anzeigt, den der Patient hat (z.B. Kammerflimmern beim Zähneputzen).

:anmachen: :razz1: Das hatten wir auch schon, wobei man dann eh jedesmal aufspringt und gleich nach dem Pat. schaut.
Man hat ja Augen im Kopf und sieht ja, falls es mit dem :lovelove: -Kreislaufsystem ned zum Besten steht..

Den Satz "behandle den Pat. und nicht das EKG" find ich sehr gut..

Und noch einer...:"Bei :lovelove: -Stillstand zuerst den eigenen Puls fühlen"
(aus "House of God")
Dann dreht man nicht so leicht durch und besinnt sich aufs wesentliche und Wichtige..
erst BLS, dann ALS/ACLS.:lol1:

Einen schönen Tag..
Nic
 
Dirk Jahnke schrieb:
Moin heriion

Daher kommt so etwas.

Ist der Krampf vorbei - liegt jetzt eine vitale Bedrohung vor - bzw. hält der Krampf mehrere Minuten an , gut dann würde ich sicher auch dazu neigen - aber so. 3 Minuten könnte ich mich schon anders sinnvoll beschäftigen. Wobei wenn nach 5-10 min kein Arzt da ist,wäre auch ein Anruf auf einer Intensiv vertretbar . .
Tschau
Dirk Jahnke

Wenn aber die ITS kommt, legt die so ziemlich als erstes einen Zugang - egal ob Schwester oder Arzt.
 
Moin blue-velvet

Ist ja richtig - aber es ging ja um die ersten 3 min als Pflegekraft der Normalstation. Das rufen der Intensiv war auch nur für den Fal,l dass der Arzt nicht kommt. Eigentlich ist ein unkomplizierter Grand Mal ja nichts für das Rea Team.Bin selbst einer von denen die dann dazu kommen :anmachen:

Selbst wenn wir kommen verschafft man sich in der Regel erst einmal einen Überblick - und sticht nicht gleich wild in den Arm. Atemwege sichern steht immer ganz oben. (neben der Zirkulation bei Herzkreislaufstillstand).

Tschau
Dirk Jahnke
 
Hi Dirk,
ist zwar etwas neben dem Thema, aber nur Kurz dazu, mein Beitrag lautete so:
... legt die so "ziemlich" als erstes einen Zugang...

Ist ja völlig korrekt. Ich kenne es so: Der Überblick ist schnell verschafft. Ganz untätig waren die KPS auf Perepherie bisher nie. Vitalwerte sichern - völlig korrekt, hat Vorrang, jedoch braucht man in der Regel dann doch einen Zugang. Übrigens geschieht es dann nicht "wild". In der Ruhe liegt die Kraft und vorallem der Erfolg.
Gruß blue-velvet
 

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