Das soll nicht nur bezahlt werden, das wird bezahlt, kommt nur drauf an, was der Dienstarzt als Diagnose schreibt. Ein Kumpel von meinem Vater hat mal die Rechnung "fürs Liegendtaxi" bekommen und aus Angst vor Ärger mit seiner Ehefrau schnell gezahlt...
Aber die Meldungen, dass da ein hilfloser Mann 12 Stunden auf dem Flur liegt, gibt mir schon zu denken. Hat dem irgenjemand Blut abgenommen, da kann man ja auch den Blutalkoholgehalt bestimmen und wenn der niedrig oder bei Null ist dann muss man aktiv werden.
Schade ist, dass einfach zu viele stark alkoholosierte Leute im Sanka und in den Notfallambulanzen aufschlagen und die Kollegen/Ärzte zunehmend genervt sind. So kann ein echter Notfall eben "durchrutschen".
Auf einer Station bei uns im Haus ist es mal vorgekommen, dass eine Patientin (n. Pankreasentfernung) total wesenverändert war, ins Bett uriniert hat, Dinge sah, die da nicht waren. Nachts kam die zu uns, weil die für die Nachtschwester nicht mehr zu handhaben war. Als wir eine venöse Blutgasanalyse machten war der Zucher bei fast 1000 mg/dl.
Was war passiert? Niemand hatte daran gedacht, dass die Frau ja keine Bauchspeicheldrüse mehr hatte und nie wurde ihr in den zwei Tagen Blut abgenommen, oder der Blutzucker gemessen.
Unsere Damen vom QM sind fast hintenüber gefallen, als wir ihnen das gesteckt haben. Wenn nun jemand sagt, wir sind eine Ausnahme, nein, in jeder Klinik passieren solche Sachen, weil man manchmal einfach betriebsblind wird oder vor lauter Stress nur noch das allernötigste macht. Das hat jetzt vielleicht nicht unmittelbar was mit dem Thema Notarzt rufen zu tun, aber vielleicht könnt ihr euch denken was ich sagen will. Es ist nie falsch, sich auch in einem Fall, der offensichtlich erscheint noch mal alles genau anzusehen