Notarzt rufen oder nicht?

Ich hätt den Notarzt gerufen. Was die anderen sagen und denken ist mir doch vollkommen egal. Mach ich mich in deren Augen lieber einmal zuviel wichtig, als einmal wegen untrlassener hilfeleistung schuldig.
Wer das nicht will soll mir das unterschreiben. Wenn er das nicht mehr kann, Pech gehabt, muss er damit leben das ich Krankenschwester bin und mache was ich für richtig halte.
 
Moin

Habe mal ein wenig gegoogelt.

alkohol und mortalitt

Seite 427 :

Handbuch gerichtliche Medizin - Google Bücher

Finde halt keinen Hinweis auf Hypoglycämie als Totesursache, aber

"Der Todeseintritt tritt im Allgemeinen erst nach fünf bis zwölf Stunden in tiefer Bewusstlosigkeit durch Atemlähmung oder durch Herzversagen und Lungenödem ein.."

zeigt auf in welcher Verantwortung jeder der nicht den Rettungsdienst verständigt steht. Der Übergang von ausschlafen zur Bewusstlosigkeit ist doch eher fließend. Nimmt jemand eine handvoll Benzos und ist als Folge bewusstseinsgestört wird der Anruf beim Rettungsdienst deutlich leichter fallen.

Lässt man mal den Alkohol bei Aufzählung der Symptome weg, sieht man ja schon einen vital bedrohlichen Zustand.

Lieschen258 schrieb:
konnte nicht mehr richtig reden und nicht mehr laufen..wir haben sie dann hingelegt und zugedeckt und ich hab alle 15 minuten den puls gemessen, zeitweise war er nur um die 40.
und die atmung war total unregelmäßig..
 
Also ich hätte da auch sofort den NA gerufen.

Leute, die allein zu Hause oder in der Ausnüchterungszelle sterben sind oft sicher auch Alkoholiker, die durch Komplikationen eines Entzuges sterben wie z.B. Aspiration nach einem Krampfanfall.

Hypoglykämie ist ein typisches Symptom bei einer Alkoholvergiftung.
Und die tritt ja eher bei untrainierten Trinkern wie in dem geschilderten Fall auf.


LG
Antje
 
Im Fernsehen (RTL) wurde heute der Fall eines Zwanzigjährigen erwähnt, der betrunken aus einem Auto fiel, im Krankenhaus erstversorgt und trotz Beule am Kopf nicht geröngt wurde und zu Hause eindämmerte. Er starb dann in einem anderen Krankenhaus an einer Hirnblutung.
Warum ich das erwähne: Der Anwalt der Mutter des Toten behauptet, daß Betrunkene in Notaufnahmen oft nicht ernst genommen werden. "Gehen Sie nach Hause und nüchtern Sie aus."
Nicht jeder Betrunkene braucht keine ärztliche Hilfe. Ich hätte einen RTW gerufen.
Den Hinweis auf die Kosten für die Solidargemeinschaft fand ich gut. Man sollte vielleicht wirklich solche Aktionen privat bezahlen lassen. Der Sechzehnjährige, der stolz auf seine 1,4 %o war, ist es vielleicht nicht mehr, wenn die Rechnung eintrudelt.
 
Ähm, auf 1,4 ist man nicht stolz, nur auf Werte über 2,0...:trinken:

Ich bin schon lange der Meinung, dass dies vtl. nicht beim Ersten Mal, aber doch bei gehäuftem Auftreten selbst bezahlt werden sollte.
 
Das soll nicht nur bezahlt werden, das wird bezahlt, kommt nur drauf an, was der Dienstarzt als Diagnose schreibt. Ein Kumpel von meinem Vater hat mal die Rechnung "fürs Liegendtaxi" bekommen und aus Angst vor Ärger mit seiner Ehefrau schnell gezahlt...
Aber die Meldungen, dass da ein hilfloser Mann 12 Stunden auf dem Flur liegt, gibt mir schon zu denken. Hat dem irgenjemand Blut abgenommen, da kann man ja auch den Blutalkoholgehalt bestimmen und wenn der niedrig oder bei Null ist dann muss man aktiv werden.
Schade ist, dass einfach zu viele stark alkoholosierte Leute im Sanka und in den Notfallambulanzen aufschlagen und die Kollegen/Ärzte zunehmend genervt sind. So kann ein echter Notfall eben "durchrutschen".
Auf einer Station bei uns im Haus ist es mal vorgekommen, dass eine Patientin (n. Pankreasentfernung) total wesenverändert war, ins Bett uriniert hat, Dinge sah, die da nicht waren. Nachts kam die zu uns, weil die für die Nachtschwester nicht mehr zu handhaben war. Als wir eine venöse Blutgasanalyse machten war der Zucher bei fast 1000 mg/dl.
Was war passiert? Niemand hatte daran gedacht, dass die Frau ja keine Bauchspeicheldrüse mehr hatte und nie wurde ihr in den zwei Tagen Blut abgenommen, oder der Blutzucker gemessen.
Unsere Damen vom QM sind fast hintenüber gefallen, als wir ihnen das gesteckt haben. Wenn nun jemand sagt, wir sind eine Ausnahme, nein, in jeder Klinik passieren solche Sachen, weil man manchmal einfach betriebsblind wird oder vor lauter Stress nur noch das allernötigste macht. Das hat jetzt vielleicht nicht unmittelbar was mit dem Thema Notarzt rufen zu tun, aber vielleicht könnt ihr euch denken was ich sagen will. Es ist nie falsch, sich auch in einem Fall, der offensichtlich erscheint noch mal alles genau anzusehen:fidee:
 
Es kommt immer darauf an wie die Häuser es verschlüsseln, solange die "Gäste" noch unter 16 sind.
 
Aber die Meldungen, dass da ein hilfloser Mann 12 Stunden auf dem Flur liegt, gibt mir schon zu denken. Hat dem irgenjemand Blut abgenommen, da kann man ja auch den Blutalkoholgehalt bestimmen und wenn der niedrig oder bei Null ist dann muss man aktiv werden.
Natürlich wird kein Blut abgenommen, wozu denn auch [/sarkasmus]
Diese Pat. werden bei uns auch nicht stationär aufgenommen, sie gelten als ambulant, werden in der Notaufnahme einmal kurz vom Internisten angesehen, die Vitalwerte werden einmal gemessen und dann gehts auf die Station, dort kann der Pat. dann auf eine KatS-Liege ausschlafen und anschließend gehen, wann er möchte. Das Krankenhaus bekommt dafür 23€ von den Krankenkassen. Manche Kollegen verfahren nach dem Prinzip, "wer steht, der geht". Was ich durchaus verstehen kann, besonders, wenn ich im Nachtdienst alleine bin, sowieso schon 35 internistische Pat. zu versorgen hab und dann noch vier bis fünf "Ausschläfer" auf der Station haben, die mir die Station voll pinkeln und "****en".
Mittlerweile kämpfen die Kollegen und auch die Ärzte gegen diesen Zustand und es soll kurzfristig auch eine andere Lösung her.
Zumindest haben einige aufnehmenden Ärzte ab und an den ***** in der Hose und verweigen die Unterschrift auf dem Transportschein, das gibt dann zwar immer Diskussion mit den Rettungsdienstlern, aber dann gibts für den Schluckspecht halt ne Rechnung von der Stadt nach Hause.
 
Zum Thema Alkohol und Hypoglykämie ein Zitat aus Wikipedia:


Eine Hypoglykämie kann insbesondere nach Konsum von Alkohol entstehen, da Alkohol die Gluconeogenese (Neubildung von Zucker) in der Leber hemmt und dem Betroffenen so die Möglichkeit zur Gegenregulation fehlt. Alkohol stört auch die Hypoglykämiewahrnehmung und die entsprechenden kognitiven Funktionen (fehlende Glukosezufuhr). Zur Vermeidung von Unterzuckerungen sollte der in alkoholischen Getränken enthaltene Kohlenhydratanteil bei der Insulindosierung nicht berücksichtigt werden.
 
Zumindest haben einige aufnehmenden Ärzte ab und an den ***** in der Hose und verweigen die Unterschrift auf dem Transportschein, das gibt dann zwar immer Diskussion mit den Rettungsdienstlern, aber dann gibts für den Schluckspecht halt ne Rechnung von der Stadt nach Hause.
Das ist auch wieder aus der Abtlg. Mythen und Fabeln.

Die Kasse zahlt in jedem Fall, denn ob der Doc unterschreibt oder nicht, ist völlig egal. Es gibt nur einen längeren Verwaltungsakt der noch mehr Geld kostet, sonst nix. Also sollten die tollen Ärzte nicht den RD im Regen stehen lassen, denn der kann gleich gar nix dafür, sondern sich an ihre KVen und Funktionäre wenden und eine Änderung herbeiführen.

Pat. transportiert
Pat. abgeliefert
Pat. behandelt

Kasse zahlt!

Und ich ärgere mich immer wieder maßlos, wenn regelmäßig Freitag- und Samstagnacht die besof... die Rettd. und Notaufnahmen beschäftigen und die wirklich Kranken mit machmal schmerzverzerrtem Gesicht da liegen, weil gerade wieder mal ein Handgemenge mit dem Eingelieferten ode eine Auseinandersetzungen mit seinen inzwischen eingetroffen nicht ganz so besof... Kumpels stattfindet. Oder der Herzinfarktpat. von einem FirstResponder eine halbe Stunde über Wasser gehalten wird, bis endlich mal ein RTW eintrifft, der zuerst einen besof... ins KH fahren musste und anschließend den Wagen säubern musst weil ...

Das ganz auf Kosten der Allgemeinheit, ich bekomme jedesmal soooooooooooo einen Hals.
Sich sooooo zu betrinken ist sich freiwillig und sogar vorsätzlich zu Schädigen.
Selbstverstümmelung? Ist das nicht Strafbar? Müsste da nicht eine sofortige Einweisung in die Psychiatrie erfolgen wegen Selbstgefährdung?
Warum bezahlt das eigentlich die Krankenkasse? Das habe ich noch nie verstanden?
 
Pat. transportiert
Pat. abgeliefert
Pat. behandelt

Kasse zahlt!

Falsch! Mittlerweile ist es hier bei uns so weit, dass Kassen selbst unterschriebene Transportscheine nicht zahlen, wenn diese mit KTW durchgeführt wurden, obwohl ein Liegendtaxi gereicht hätte.
 
Liebe Nomis,

ich weiß nicht woher du deine Infos hast.

1. Wir sprechen hier von Notfällen und nicht von Krankentransporten.
2. Darf eine Sachbearbeiter der Kasse nicht über die Notwendigkeit eines Transportes per se befinden. Wie transportiert wird und mit was, liegt einzig und allein in der Zuständigkeit und Kompetenz des Arztes der den Transport anweist.

obwohl ein Liegendtaxi gereicht hätte.
Wie sollte denn eine Kasse den Nachweis führen und darüber z.B. befinden, dass der Pat. hätte auch noch 3 oder 5 Stunden warten können, weil das Liegtax. gerade unterwegs oder kaputt war oder oder?
In unserem Gebiet gibts sowas z.B. gar nicht.
 
Meine Infos habe ich aus meiner Tätigkeit im Rettungsdienst. ;)
Ein Beispiel:
Wenn auf dem Transportschein ein KTW angekreuzt ist, aber die med.-fachl. Betreuung nicht, dann stellen sich hier einige Kassen quer. Viele Zahlen nach langer Diskussion, einige aber auch nicht.
Und hier ist es auch so, dass der Pat. eine Rechnung seitens der Stadt erhält, wenn nach einem Notfalltransport mittels RTW der Arzt die Unterschrift auf dem Transportschein verweigert. Dann gibt es nämlich keinen Transportschein und dann gibt es auch nichts, was man bei der Krankenkasse zur Zahlung einreichen kann.

Zu Erläuterung: Unter Liegendtaxi subsumiere ich jegliche Art des unqualifizierten Krankentransportes.
 
Können wir zum Thema zurückkommen?

Ein Notarzteinsatz ist kein KTW-Einsatz, der vorab von der Krankenkasse genehmigt werden muss.
 
Hallo narde, da muss ich aber noch einen Satz dazu schreiben.

dass der Pat. eine Rechnung seitens der Stadt erhält,
Die Stadt betreibt nen Krankentransport und Rettungsdienst? Das ist ja nun ganz was außergewöhnliches, wo soll dass denn sein?

der Arzt die Unterschrift auf dem Transportschein verweigert.
Bei uns hat noch nie ein Arzt Unterschrieben (Notfall), da gibts nur nen Stempel von der Pfortendame und gut ist.

dann gibt es auch nichts, was man bei der Krankenkasse zur Zahlung einreichen kann.
Interessiert mich das als Pat?
Da müssen sich KK und Transporteur einig werden.

Der Pat. ist nicht verpflichtet den Trspschein auf Vollständigkeit in welcher Richtung auch immer zu prüfen!
 
Können wir zum Thema zurückkommen?

Ein Notarzteinsatz ist kein KTW-Einsatz, der vorab von der Krankenkasse genehmigt werden muss.
Hallo Renje,

ich weiss, dass du mit mir niemals konform gehen kannst, aber was du hier zitierst stammt nicht von mir.

Vielleicht solltest du genau lesen wer schreibt.

Ich sagte, dass ein Notarzteinsatz, wenn ich Notarzt schreibe, meine ich auch Notarzt und nicht ABD, nie vorab von einer Krankenkasse genehmigt werden muss.

Der Notarzt und Rettungsdienst wird in der Regel von HiO's, Privatanbietern oder der BF oder auch beiden betrieben.
Ich persönlich kenne keine Stadt die ihren eigenen Rettungsdienst hat.
Bei Notfalleinsätzen muss in München auch ein Arzt unterschreiben, mag sein, dass man in Augsburg noch toleranter ist, sofern es sich um einen Rettungsdiensteinsatz handelt (das ist auch etwas anderes als ein Krankentransport). Handelt es sich um einen Notarzteinsatz, so braucht dieser überhaupt keinen Stempel, der NA ist berechtig den Einsatz so abzurechnen.
Handelt es sich um einen NEF-Einsatz, bekommt der RTW (nicht KTW) den Transportschein vom NEF-Arzt mit dessen Unterschrift.
Begleitet der Arzt wird dieser Transport anders abgerechnet, als wenn der Arzt nicht begleitet. Aber das führt jetzt etwas zu weit und geht sehr weit vom Thema ab.

Der bewusstlose Patient, das er in diesem Fall ja währe, ist erstmal nicht in der Lage diesen Schein zu prüfen, ansonsten wäre er jetzt nicht sonderlich betrunken und würde wiederum keinen Notarzt benötigen.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo Narde,

jetzt hab ich mich aber vergallopiert.

Mein erster Satz an dich bezog sich rein auf deine Bemerkung - zurück zum Thema, der Rest war eigentlich an Nomis gerichtet.

Ich fahr aber meist in Münche RD. Vielleicht sind wir uns schon über den Weg gelaufen.

KH-Schwabing stempelt die Dame im Glaskasten
R.d.I. Nothilfe Stempel im Container unterm Tisch, in der Chirurg. steht er im ersten Raum neben PC. Zimsenstr. hältst du nur den Zettel hin, Pflegekr. stempelt genaus wie in der Chirurgie, Bghsn seh ich gar keinen Doc, da an Pflgpers übergeben wird, ausser B-Bereich.

Und du wirst es nicht für möglich halten, mit dem Rest deines Beitrags geh ich mit dir konform.:zunge:
 
Wobei wiederum ersichtlich ist - ich lasse mir vom Arzt eine Unterschrift geben. Stempel ist etwas anderes, den darf auch die Dame im Glaskasten geben.
 
Sorry, ich muss das Off-Topic nochmal fortführen:

Rettungsdienst ist Ländersache. Die Länder legen dies wiederum in die Hände der Kreise und kreisfreien Städte. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten:
- die Stadt/der Kreis betreibt selbst einen Rettungsdienst
- die Stadt/der Kreis beauftragt einen Dritten (z.B. BF, HiOrgs, Rettungsdienstzweckverbände...)

In Essen (da wo ich arbeite) und in weiten Teilen von NRW haben die Städte und Kreise ihre Berufsfeuerwehr mit der Ausübung des Rettungsdienstes beauftragt. Daher gibt es, wenn die Krankenkasse den Transport nicht begleicht eine Rechnung seitens der Stadt als Betreiber des Rettungsdienstes an den Auftraggeber/Leistungsnehmer des Transportes.

Zum Transportschein: Bei uns werden die Scheine (Notfalltransporte) vom aufnehmenden Arzt unterschrieben, was eigentlich nicht rechtens ist, da eine nachträgliche Verordnung eines Transportes eigentlich nicht möglich ist, hier wird es aber so gehandhabt. Hält der Arzt den Transport für nicht notwenig, dann Unterschreibt er den Schein nicht und damit kann er auch nicht bei der Kasse zur Zahlung eingereicht werden.Kann sein, dass es in Bayern anders läuft, aber in NRW ist es so!

Dies alles gilt für Notfalltransport per RTW, ist ein Notarzt mit dabei, verordnet natürlich dieser den Transport. Und dieser transportiert ja auch nur, wenn er es für notwendig erachtet.
 
Und nun kommen wir aber zum eigentlichen Thema zurück, oder?

Danke
 

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