Namensschild

:mrgreen:Haarspaltereien, aber echt!

Als ich in der Ausbildung war, hatten wir anfangs (bevor wir einen Aufstand machten und zweiteilige weiße Kassacks bekamen) genauso blaue Kittelschürzen als Krankenpflegeschülerinnen wie die Putzfrauen.:emba:

Da hätte sich manch ein Patient allerdings ein aussagekräftiges Namensschild gewünscht.
 
Seit kurzen bin ich nicht nur der älteste Pfleger auf der Station, sondern auch der einzige, der sich ausschließlich mit seinem Nachnamen vorstellt. Um mich herum wimmelt es von Pfleger Wolfgang, Pfleger Heinz, Pfleger Werner...
Und die Kollegen sind teilweise auch noch so dreist, auf mich zu zeigen und zu sagen: "Das ist der Peter." Daraufhin wurde ich schon mehrmals sehr unwirsch. Obwohl ich Krankenpfleger bin, brauche und will ich keine Extrawurstanrede.
Ein ironischer Vorschlag für die vielen Kollegeinnen, die hoffen, äh, befürchten, belästigt zu werden, wenn ihr Nachname auf dem Namensschild steht: Bei der Französischen Fremdenlegion ist es immer noch üblich, beim Eintritt in die Truppe einen Alias-Namen zu erhalten, der geführt werden muß.
Sollte man das für weibliches Pflegepersonal übernehmen? Ihr könnt Euren vollen Namen nennen, keiner findet Euch im Telefonbuch und keiner kann Euch belästigen.
 
Super Idee, das müsste gehen. :mrgreen:
 
Ein ironischer Vorschlag für die vielen Kollegeinnen, die hoffen, äh, befürchten, belästigt zu werden, wenn ihr Nachname auf dem Namensschild steht: Bei der Französischen Fremdenlegion ist es immer noch üblich, beim Eintritt in die Truppe einen Alias-Namen zu erhalten, der geführt werden muß.
Sollte man das für weibliches Pflegepersonal übernehmen? Ihr könnt Euren vollen Namen nennen, keiner findet Euch im Telefonbuch und keiner kann Euch belästigen.

Grööööööööööööööööööhhhhhhhhhhl ein genialer Vorschlag:mrgreen::mrgreen::mrgreen::mrgreen:
 
Mit dem Nachnamen kenne ich das zwar nicht, aber Schwesternnamen sind bei uns auch heute noch üblich.
Gibt es das bei euch auch?

Gruß,
Lin
 
Zu den Pat: Du akzeptierst es, weil es die Pat. so gewohnt sind? Vor Jahren war es doch auch bei Frisörinnen (damals ja noch Frisösen) auch so. Die Bevölkerung hat sich auch daran gewöhnt, dass sie die Damen mit dem Nachnamen anzusprechen haben und dass es sich jetzt um Frisörinnen handelt. Nur die Pflege denkt sich, nur net den Pat. überanstrengen.
Am Telefon wirst Du, wie Du ja schreibst, auch fuchsig, wieso net beim Pat.?

Von einem Patienten verlange ich kein professionelles Auftreten. Die wenigsten von ihnen meinen es böse oder respektlos, wenn sie uns "Schwester Claudia" oder "Pfleger Jörg" betiteln. Sie sind das nicht anders gewohnt. "Schwesterle", "Schätzchen" oder duzen verbitte ich mir, das ist in meinen Augen nochmal was anderes.

Meine Vorstellung mit Vor- und Nachnamen ist für meine persönlichen Bedürfnisse professionell genug. Ich wäre die einzige Pflegende auf Station, die sich mit Nachnamen anreden ließe. Diese Diskussion im Team ist mir die Sache nicht wert.

Die Frisörinnen sind übrigens ein schlechtes Beispiel, die stellen sich hier auch ausschließlich mit dem Vornamen vor.
 
Mit dem Nachnamen kenne ich das zwar nicht, aber Schwesternnamen sind bei uns auch heute noch üblich.
Gibt es das bei euch auch?

Gruß,
Lin

Du meinst bei Ordensschwestern? Ich glaube schon. Diakonissen behalten dagegen ihre eigenen Vornamen.

Der Anteil kirchlicher Schwestern in der Pflege ist allerdings sehr gering.
 
Du meinst bei Ordensschwestern? Ich glaube schon. Diakonissen behalten dagegen ihre eigenen Vornamen.

Nein nein, ich meine bei den weltlichen.
Wenn eine Schwester mit Namen Maria neu auf eine Station kommt und es gibt schon eine Maria, dann sucht sie sich einen Namen aus, den es noch nicht gibt. Bitte fragt mich nicht nach dem Sinn. Ist halt ein Brauch bei uns.

Wenn du jemand dienstlich und privat kennst, ist das manchmal sehr verwirrend - weil du mal den einen und mal den anderen Namen verwendest. Dritte, die diesen Brauch nicht kennen, kommen sich manchmal etwas verar...t vor :mrgreen:.
Bei meinen Arbeitskolleginnen muss ich manchmal sogar überlegen, wie sie in echt heißen *g*.

Gruß,
Lin
 
Wenn eine Schwester mit Namen Maria neu auf eine Station kommt und es gibt schon eine Maria, dann sucht sie sich einen Namen aus, den es noch nicht gibt.
Die spinnen, die Österreicher :schraube:


:aetsch:
 
Von so einem Brauch hab ich noch nie gehört. Bei uns gibt es dann eben zwei Christians oder drei Sandras im Team (spätestens dann werden zur besseren Unterscheidung auch mal die Nachnamen benutzt).
 
Nein nein, ich meine bei den weltlichen.
Wenn eine Schwester mit Namen Maria neu auf eine Station kommt und es gibt schon eine Maria, dann sucht sie sich einen Namen aus, den es noch nicht gibt. Bitte fragt mich nicht nach dem Sinn. Ist halt ein Brauch bei uns.

Ihr seid schon ein wenig komisch, da oben in den Bergen, oder? :gruebel::mrgreen:
 
Bei meiner Mutter auf der Station gibt es auch eine Schwester die eigentlich Andrea heißt, aber alle nennen sie nur Schwester Heidi. Wieso weiß ich nicht.
 
Nun ja, ich hab in der Weiterbildung auch mal eine Kollegin kennengelernt, die ihren Vornamen hasste (warum auch immer). Sie hat sich dann einen Wunschnamen ausgesucht und ließ sich auch damit ansprechen (war keine wirkliche Namensänderung, auf ihren Papieren stand der richtige Vorname). Allerdings weiß ich nicht, wie sie sich von Patienten anreden ließ.
 
Hallo,
also ich stelle mich auch immer nur mit Schwester Rebecca vor, und habe ein Namensschild ohne Nachname!!! Das ist mir auch sehr wichtig, da ich oft im Auftrag des Jugendamtes unterwegs bin und die Familien mit ihren Kindern vor Ort kontrolliere. Fällt mir dabei irgentwas auf (schmutzig gekleidete Kinder, schmuddelwohnung, verqualmte Wohnung etc) schreibe ich (und die Kollegen), Berichte an das JA.Und sprech natürlich auch die Familien auf die Situation an, und was sie ndern müssen.
Sind die Zustäde extrem oder gehäuft, kommt das Jugendamt aufgrund der Berichte raus, guckt sich die Situation selber an und bei schlimmen Fällen werden die Kinder auch in Obhut genommen. In der Regel wissen die Familien also genau, wer die Berichte geschrieben hat.
Und mir reicht es schon, wenn ich mich von den Leuten am Telefon im Büso beschimpfen lassen muss, da möchte ich nicht, das sie irgentwas von mir wissen. Ich wohne nicht in der selben Stadt (meine Arbeit ist ein Grund dafür), ich fahre nur mit dem Dienstwagen zu den Familien, stehe nicht im Telefonbuch...
Am Anfang fand ich das fast übertrieben, aber seit eine Kollegin mal "sehr unsanft" aus einer Wohnung geworfen wurde und daraufhin das Kind entzogen wurde, und sie den Eltern schon öfter mal auf der Straße begegnet ist, weiß ich dass das für mich der richtige Weg ist, mich und meine Familie zu schützen.


Liebe Grüße
Rebecca
 
Ich finde die Diskussion echt spannend.
Meiner Meinung nach ist Frau XY die korrekte Bezeichnung.
Den Titel Schwester ist völlig überflüssig, vorallem deswegen weil erursprünglich aus der Ordensschwesternzeit kommt und keine offizielle Berufsbezeichnung für Pflegekräfte ist.

Grüße
 
Hallo Lotta,

spannend ist das, auch wenn wir damit inhaltlich genau genommen das Ursprungsthema und somit den Thread verlassen ;-)

Die Berufsbezeichnung "Schwester" stammt zwar aus dem klösterlichen Kontext, hat aber sogar per Gesetz hierzulande im Wort "Krankenschwester" Eingang gefunden. Ich meine auch, dass man ihn aus einem christlich ungebundenen und rein humanistischen Verständnis heraus akzeptieren könnte, das würde aber den männlichen Gegenpart "Krankenbruder" nur logisch erscheinen lassen. Versuch` das mal Deinen männlichen Kollegen plausibel zu machen ;-)

Das ist aber nun Geschichte: Das neue Krankenpflegegesetz hat dieses Dilemma aufgehoben und uns zu einer neutralen Berufsbezeichnung verholfen. Grundsätzlich finde ich das ok, aber es führt nicht automatisch zu einem professionelleren Selbstverständnis und zu einer souveränen Integrität in der Pflege. Da gibt es m. E. noch viel Arbeit an sich und am Berufsbild zu leisten, obwohl wir viele Qualitäten haben. Insbesondere die integrativen Kompetenzen im Team und nach außen und unsere vielseitigen Erfahrungswerte zwischen Patient, Medizin, anderen Therapeuten, Angehörigen und den verschiedenen ambulanten und stationären Pflegeangeboten halte ich für einen nicht nur pekuniär unterschätzten Wert, der einen wesentlichen Teil unserer Profession ausmacht.

Gruß
Berthild
 
Hier geht es um die Schilder. Die Anrede wird zB hier behandelt.
 
Während meiner Ausbildung hatte ich ein Namensschild auf dem Vor- und Nachname, Schülerin und Schule für Krankenpflege standen.
Auf meinem neuen Namensschild in der Gerontopsychiatrie steht "nur" Frau Nurse und Pflegedienst.
Find ich persönlich bischen Schade, hab jetzt so lange darauf hin gearbeitet Gesundheits-und Krankenpflegerin zu sein, und jetzt steht des nicht mal drauf...