MRSA-Screening beim Pflegepersonal

Was bedeutet, dass man eingangs einen MRSA Test mit mir macht, ich dann 3 Tage später, wenn ich bereits längst operiert bin, das vermutlich positive Resultat bekomme, ich dann eventuell schon Wundheilungsstörungen habe und hektisch eine Oxacillin-Austestung erfolgt.

Wenn das bei euch so läuft ... ist halt wie bei allen anderen patienten auch.

Btw. wo hast du denn deinen MRSA? Wie und warum kommt der dann in die Wunde? Du gehst da ja so fest von aus...?
 
Du kannst doch prä-operativ einen (Ganzkörper-)Test machen. Musst dann halt u.U. deinem Appendix mitteilen, dass er noch ein bisschen aushalten muss.

Elisabeth
 
In letzter Zeit häufen sich "Positive", bis das Ergebnis vorliegt - hat der Kranke schon viele Bereiche "durchlaufen".
2xtgl wird im Labor der PCR angesetzt, somit kommt häufiger am Folgetag die Mitteilung "Positiv".
Lt homepage meines Arbeitgebers werden etwa 20% der Aufnahmen gescreent.
Um überhaupt eine Begründung für den Test zu bekommen, gibt es ja die Kriterien. 1 davon: Krankenhaus (KH)-aufenthalt innerhalb der letzten 12 Monate.
Die letzten hatte alle keine Wunde, aber eben eine KH-aufenthalt im relevanten Zeitraum.
Beim 1. Aufenthalt - da noch ohne Kriterium - wird kein Test gemacht, erst beim 2. da jetzt das Kriterium greift.
Fragt sich - wie lang hatte er den Keim schon - es lässt sich ja nicht mehr klären.
Erworben außerhalb des KH - auch kein Problem (s.u.), aber mit Sicherheit ausschließen - lässt es sich nicht, dass das KH die Ursache war.
Im Prinzip, müsste jeder der im KH arbeitet, wenn er als Patient aufgenommen wird - gescreent werden, Kriterium KH?

Letztes Jahr gab es eine Hygieneschulung mit Video, es wurde immer wieder gefragt - jetzt Händedesi?
Meistens lag ich richtig, aber nicht immer.
AKTION Saubere Hände > *flash

Hr. Müller (Name falsch, Rest stimmt) kommt als Strokepatient, ist Fußgänger, hat keine Wunde, Folgetag - "positiv", wie häufig, Kriterium KH-aufenthalt.
Standardiso + Standardsanierung. Herr Müller ist etwas genervt von der Prozedur, sieht das nicht so eng.
Fr. Müller macht sich etwas mehr Gedanken und fragt nach - ich empfehle ihr sich beim Hausarzt testen zu lassen, ob es der Hausarzt auch so sieht - ich weiß es nicht. Ob Fr. Müller auch positiv ist oder sonst noch jemand im Familienumfeld, da gibt es noch das kleine Enkelkind um das sich Familie Müller regelmäßig kümmert, keine Ahnung. Hr. Müller wurde noch während der Sanierungsphase verlegt. Ob er erfolgreich saniert wurde - auch keine Ahnung.
Im Rahmen dessen - Befragung des zuständigen Neurologen und weil der grad auch da war - des Internisten.
Internist meint - bringt nix, Keim ist eh überall. Nannte das Stichwort Rolltreppe.
Auf der Suche danach - das gefunden, von 2012, ist zwar "nur" von einem Privatsender, trotzdem.

Akte Thema Staffel 1 Episodenguide
Achtung Killerkeime – So bleiben Sie gesund!
Folge 7
Der gefährliche Krankenhauskeim MRSA auf einer Kaufhaus-Rolltreppe, Fäkalkeime auf einem Ticketautomaten und einem Bistrotisch – das sind die erschreckenden Ergebnisse des großen „AKTE Thema“-Hygiene-Tests. Virologe Prof. Manfred Wolff hat insgesamt 25 Abklatschproben an ganz gewöhnlichen Orten genommen. In fünf Proben stellten die Wissenschaftler stark gesundheitsgefährdende Bakterienstämme fest. „AKTE Thema“ gibt Tipps, wie man trotz Killerkeimen gesund bleiben kann … (Text: Sat.1)
Deutsche Erstausstrahlung: Do 12.01.2012 Sat.1

Ich habe mich schon gefragt, ob ich beim Hausarzt ein Screening machen lassen sollte, aber wie oft?
1x im Jahr, 1x im Halbjahr - dazwischen liegen lange Zeiträume. Also 1x im Monat. Oder doch alle 14 Tage?
(ich will Dich NICHT veräppeln, aber potentielles Risiko gäb es ja jeden Tag, mehrfach)

Letztes Jahr hatte eine Kollegin MRSA, festgestellt nach einer Ablation in einer Fachklinik, sie wurde routinemäßig bei Aufnahme gescreent. Das Ergebnis bekam sie am Entlasstag, da war sie schon 3 Tage lang dort in Behandlung.

Ich finde es gut, dass es bei uns im Haus überall Desi-spender gibt, Hinweise sie zu verwenden - auch. Sie funktionieren ohne Berührung, was den einen oder anderen hoffentlich animiert.
IST doch ein Risiko - besuche ich jemanden in einem Krankenhaus - weiß ich nicht wieviele "positiv" sind.
Darf ich aber getrost davon ausgehen, dass etliche unbemerkt ihre Keime verteilen, weil sie schlichtwegs nix davon wissen. Nicht nur MRSA.

Meine Nichte hat vor kurzem ein 1 wöchiges Praktikum in einem Kindergarten gemacht (schweift etwas ab..)
sie bekam kurz davor mehrere Blätter u.a. über eine Latte an Impfungen, die empfohlen wurden.
Trotz des vorbildlich geführten Impfpasses - nicht ausreichend, Hep A fehlte. Der Hausarzt wurde konsultiert.
Was überhaupt nicht drin stand womit sich eine 14 jährige auch nicht weiter befasst, sich groß Gedanken macht - die Wichtigkeit der Händehygiene, was für Hep A hochrelevant ist.
Deswegen hab ich einen Kurzvortrag gehalten.
Nach dem Praktikum hab ich erneut nachgefragt - nee, darüber hat man nicht gesprochen. Desi-spender - gab es keine.
 
Wie hoch mag die Durchseuchung der Bevölkerung mit MRSA sein? Ich denke, dass dürften weit mehr Mitmenschen sein als nur die mit dem Schlagwort Krankenhaus oder Pflegeheim in der Anamnese. Was willst du da jetzt gegen machen? Soll die ganze Bevölkerung sich regelmäßig screenen lassen? Wie garantiert man, dass jemand dann auch wirklich innert der drei Tage bis zum negativen Befund sich nicht doch noch i-wo in der "freien Wildbahn" kontaminiert? Die Möglichkeiten sind unendlich.

Elisabeth
 
Wie hoch mag die Durchseuchung der Bevölkerung mit MRSA sein? Ich denke, dass dürften weit mehr Mitmenschen sein als nur die mit dem Schlagwort Krankenhaus oder Pflegeheim in der Anamnese. Was willst du da jetzt gegen machen? Soll die ganze Bevölkerung sich regelmäßig screenen lassen? Wie garantiert man, dass jemand dann auch wirklich innert der drei Tage bis zum negativen Befund sich nicht doch noch i-wo in der "freien Wildbahn" kontaminiert? Die Möglichkeiten sind unendlich. Elisabeth
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2013/Ausgaben/05_13.pdf?__blob=publicationFile
lies Dir die Kriterien durch für das Screening, sie werden auch angewandt, beachte die einzelnen Kriterien, sowie die Zahlen, sie geben einen Anhaltspunkt, 1 Stichpunkt: Antibiotische Therapie
S.3/4
..Wenn in den teilnehmenden Projektkrankenhäusern nicht alle befragten Patienten untersucht worden wären, sondern lediglich diejenigen mit Risikofaktoren gemäß den Empfehlungen der KRINKO, wären 78–82 % der MRSA-Träger identifiziert worden.Die nicht identifizierten MRSA-Patienten, hatten überwiegend keinen der definierten MRSA-Risikofaktoren (55 %) oder lediglich einen der in Tabelle 1 dargestellten „kombinierten Risikofaktoren“ (Punkt 6). Tabelle 5 zeigt, dass hierbei vor allem der Risikofaktor „Antibiotische Therapie“ bei 4,6 % der MRSA positiven Patienten als einziger Risikofaktor dokumentiert wurde..Wären alle Patienten mit mindestens einem einzigen der in Tabelle 1 aufgeführten Risikofaktoren untersucht worden (auch einschließlich der Faktoren, die unter Punkt 6 aufgeführt sind), wären 98 der 109 (90 %) MRSA-positiven Patienten identifiziert worden..
im Normalfall - identifiziert man im Krankenhaus 78-82%, es könnten auch 90% sein. Im Krankenhaus. Ansonsten? Wird nicht getestet. Man könnte anhand des Risikoprofils schon gezielt screenen, aber ist das dann diskriminierend, wenn man z.B. jeden der dialysepflichtig ist, regelmäßig testen würde? An sich wär das aber eigentlich nur konsequent.
Man hat Risikofaktoren definiert, aber nur im Falle einen Krankenhausaufenthaltes wird der Status auch überprüft -?
Da ich mich selbst auch als Risikofaktor ansehe -?


http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2013/Ausgaben/21_13.pdf?__blob=publicationFile
im Krankenhaus erworben - HA-MRSA ist rückläufig, weil wir (alle die im KH arbeiten) dafür sorgen, mehr denn je,
Hygiene hat einen hohen Stellenwert angenommen
aber da es auch unabhängig davon erworbene - CA-MRSA
und auch beruflich erworbene - LA-MRSA gibt....
...meldepflichtig aber seit 2009 nur Isolate aus Kulturflaschen (Blut und Liquor) sind -?
Warum eig. sind nicht alle wenigstens meldepflichtig - hätt man doch mehr Zahlenmaterial?

Resistenzen auf Mupirocin (z.B. Turixinsalbe) - nehmen auch zu.
 
Danke, dass der eine oder andere die Fragestellung doch ernst genommen hat. Also, entweder, man sieht MRSA nun tatsächlich als Gefahr, oder man spielt es herunter.
Gut, Killerkeim, das ist nun echt typisch Presse und reißerisch.
Ich finde es wirklich gefährlich, wenn jemand das herunterspielt.
Wie die Hygieneärztin an meiner Klinik sagte: "Vor hundert Jahren starben die Menschen, weil es keine Antibiotika gab, und in wenigen Jahren werden Menschen sterben, weil es keine wirksamen Antibiotika mehr gibt".

Natürlich ist die Durchseuchung mit MRSA relativ hoch, gerade auch bei uns KLinikpersonal. Was habe ich gelesen? 40% des Stationspersonals und 70% auf Intensiv haben den Keim irgendwo in sich.
Gut!
Spielt ja im Alltag auch nicht DIE bedeutende Rolle, aber man darf sich doch Sorgen machen, wenn eine OP ansteht, oder nicht?

Und ich werde den Tipp annehmen und mich Tage vorher komplett screenen lassen, denn "verseucht" will ich da nicht rangehen.
Was danach ist, sehn wir dann.

Trotz allem werden hier bei uns in D sicher auch noch andere Zeiten kommen.
Und man wird ganz verzweifelt nach Holland schielen und schauen, wie die damit umgehen.
Und alle screenen, mit Schnelltests, ob die nun 25 Euro kosten oder nicht.
Aber ok......
 
Wie soll das laufen mit dem Screening? Soll jeder verpflichtet werden, 3 Tage vor Aufnahme einen Test machen zu lassen? Wie verhinderst du, dass er sich nicht in der Zeit zwischen Screening und Aufnahme nicht doch noch kontaminiert? Hausarrest?

Ernst nehmen bedeutet nun mal nicht, hysterisch zu werden. Es bedeutet, dass du DIR SELBER bewusst bist, dass du dich infizieren kannst. Und da fängt es bei ganz banalen Sachen an: wie kommt der Keim in Meinen Körper und wie kann ICH das verhindern? Nicht nur im Krankenhaus, Pflegeheim, ambulanten Pflegedienst sondern auch in der "freien Wildbahn"?

Ergo- bevor man eine Panikattacke nach der anderen schiebt wenn man daran denkt, dass man demnächst ins KH muss, erst mal die eigene Hygiene hinterfragen und überlegen, ob und wie man Pat./Angehörige aufklärt und anleitet. Da nur mit Horrorgeschichten dürfte das Ziel wohl voll verfehlen. Das funzt ja nicht mal in der eigenen Berufsgruppe. Da bleibt auch nur die Angst statt sich auf Verhaltensveränderungen zu konzentrieren.

Elisabeth
 
...Ernst nehmen bedeutet nun mal nicht, hysterisch zu werden.....
Ergo- bevor man eine Panikattacke nach der anderen schiebt....Da bleibt auch nur die Angst statt sich auf Verhaltensveränderungen zu konzentrieren. Elisabeth

Deine Beispiele funktionieren doch, in dem man sich Gedanken drüber macht, ohne Hysterie, ohne Panik.
Nicht zuletzt weil man sich HIER auch darüber informiert, sich austauscht, mit spezialisierten Fachpflegekräften (wie das Matras einer ist) wo in der täglichen Arbeit, der obligatorischen Pflicht-FB Hygiene - trotz allem noch Lücken bleiben. Jeder hat sich auf dem Laufenden zu halten, auf dem Stand der aktuellen Erkenntnisse. DAS sollte man mit dem gebotenen Ernst bedenken. MRSA/ MRE sind keine Randerscheinung, schon lang nicht mehr.
Scheinbar doofe oder übertriebene Gedanken/ Bedenken zu äußern - ist auch o.k., keiner weiß alles.
Ich hätte furchtbar gern ein fotografische Gedächtnis, dann wär alles gelesene immer abrufbar, schade aber auch.
 
Was lernt man heutzutage in der Ausbildung? Ist das Fachwissen denn gar nicht mehr Thema und man handelt nur noch Standard ohne diesen überhaupt nachvollziehen zu können? Anders lässt sich in meinen Augen nicht erklären wie eine so große Unsicherheit beim Umgang mit (alltäglichen) Keimen entstehen kann.
Aber vielleicht sind meine Erwartungen an die Professionelle Pflege einfach nur unrealistisch. Das Wörtchen "warum" ist nun mal nicht jedermanns Lieblingswort. *g*

Elisabeth
 
....Aber vielleicht sind meine Erwartungen an die Professionelle Pflege einfach nur unrealistisch. Das Wörtchen "warum" ist nun mal nicht jedermanns Lieblingswort. *g*Elisabeth

Das kann sein, wennst Dich selbst als den ultimativen Maßstab siehst und erwartest dass Schüler schon genauso funzen, wie es Dir möglich ist.
Nach zig Jahren Berufserfahrung, Lebenserfahrung, zusätzlichem Fachwissen, dem Verständnis für Verläufe, dem ganzen Paket halt, was Dich zum Experten für gewisse Bereiche macht. Es ist das eine einen Standard zu kennen und ihn anzuwenden. Davon abzuweichen, begründet - ist ein Lernschritt. Mit dem Ende der Ausbildung - hat man ein ausbaufähiges und ausbaunötiges Basiswissen.
Was und wie ich gelernt habe, entspricht nicht mehr den Erfordernissen von heute. Vieles hat sich geändert. Ist so.
War ich mit 20 noch ziemlich naiv, unwissend - freilich. Meine Interessen, meine Sicht, meine Prioritäten haben sich seitdem gewaltig verändert.
DAS kann man doch jedem problemlos zugestehen, sich weiterzuentwickeln. Alles andere wäre - vermessen.
Etwas nicht zu verstehen, gestehe ich mir heut auch noch zu. Ist es mir wichtig, befass ich mich näher damit. Bitte an geeigneter Stelle auch um Hilfestellung. Allerdings kann man echt nicht jeden fragen. Auch das lernt man, mit der Zeit. Dir richtigen Leute zu fragen.
MRSA ist sicher kein vorübergehendes Thema, wie die Erkenntnisse drüber in 5, 10 Jahren sind, bin mal gespannt.
 
BB ist kein Azubi mehr. Sie sitzt lediglich in der Falle in die immer mehr Pflegekräfte nach der Ausbildung geraten. Checkliste und detaillierte Standards ersetzen das eigenständige Denken- dem Qualitätsmanagement sei dank. Es ist so schön sparsam einfach nur Dienstanordnungen raus zu geben.

Die Folgen sind verheerend- siehe BBs Ängste. Und Angst ist die beste Grundlage für Fehler.

In 5 - 10 Jahren wird es immer noch darum gehen, den Weg eines Keimes- egal was für einer- von A nach B zu unterbrechen. Es reicht also nicht, nur das Hände desinfizieren zu üben. Das lernt selbst der Laie binnen weniger Minuten. Der Fachmann sollte mehr wissen- spätestens mit Abschluss der Ausbildung.

Elisabeth
 
Wenn schon die Überprüfung vor OP, dann doch auch auf alle anderen MRE schließlich gibt es auch noch MRGN und VRE! Bedenkt doch, dass es bei einer Kolonisation mit MRSA bei bis zu 30% zu einer PO-Infektion kommen kann (Wendt)! Das ist bei den genannten anderen MRE nicht untersucht. Da allerdings eine Sanierung bei den MRGN und VRE (da beide endogen) nicht möglich ist, bist Du bei einem positiven Ergebnis ziemlich angeschmiert!
Die Händedesinfektion wird eben leider immer noch zu 50% nicht durchgeführt, das liefert uns als Patienten ziemlich aus! Die Indikation zur HD sind immer noch nicht durchgängig bekannt! Es werden immer noch zu viele falsche Antibiotika ohne sinnvolle Indikation verschrieben und damit erst der Selektionsdruck für Resistenzen aufgebaut (WHO)!

- Und es gibt einfach auch zu wenig Personal um sinnvoll und ohne Zeitdruch alle Vorgaben (auch zur hygieneischen HD) einhalten zu können!

Fazit: Screening ist nur eine Teil des ganzen! Vermeidung würde mehr bringen und immens Kosten sparen.....
 
Das würde bedeuten, dass du den Pat. aufnimmst, ihn drei Tage isolierst bis das Ergebnis da ist und erst dann operierst. Nur so kannst du definitiv verhindern, dass zwischen Abstrich und Ergebnis auch wirklich keine Infizierung erfolgt. Wobie- damit steigt aber für den Pat. das Risiko. Denn bekanntlich holst dir die Keime ja besonders häufig in medizinischen Einrichtungen.

Die Blickrichtung ist einfach falsch. Sie müsste lauten: wo ist bei mir die Fehlerquelle? wo könnte ich mich selber infizieren? und wie kann ich das verhindern? Ist doch mehr als bedenklich, wenn so banale Sachen wie die Händedesi nicht gemacht werden. Und wenn dann noch heraus kommt, dass viele gar net wissen, wann was nötig ist, dann ist das Argument "zu wenig Personal" mehr als fragwürdig.

Elisabeth
 
Das würde bedeuten, dass du den Pat. aufnimmst, ihn drei Tage isolierst bis das Ergebnis da ist und erst dann operierst. Nur so kannst du definitiv verhindern, dass zwischen Abstrich und Ergebnis auch wirklich keine Infizierung erfolgt. Wobie- damit steigt aber für den Pat. das Risiko. Denn bekanntlich holst dir die Keime ja besonders häufig in medizinischen Einrichtungen.

Die Blickrichtung ist einfach falsch. Sie müsste lauten: wo ist bei mir die Fehlerquelle? wo könnte ich mich selber infizieren? und wie kann ich das verhindern? Ist doch mehr als bedenklich, wenn so banale Sachen wie die Händedesi nicht gemacht werden. Und wenn dann noch heraus kommt, dass viele gar net wissen, wann was nötig ist, dann ist das Argument "zu wenig Personal" mehr als fragwürdig.

Elisabeth


Nicht verstanden: Kolonisation ist ungleich Infektion!
Personalmangel und -knappheit führt unweigerlich zu einer mangelhaften Hygienecompliance! Das wurde schon mehrfach von den Fachverbänden auch so an die Bunderegierung kommuniziert.

- Blos wollen die mit den Überschüssen aus dem Haushalt 2013 lieber die Schlaglöcher in den Strassen stopfen!

MRSA-PCR dauert zwei Stunden! Nicht drei Tage.
 
Für viele ist die Kolonisation gleichbedeutend mit Infektion. *g* Die drei Tage waren großzügig gewählt- machen aber so vielleicht am ehesten deutlich, dass man sich auch was zwischen Abstrich und Op noch was wegholen kann dank des sehr laxen Umgangs mit den Hygienevorschriften.


Elisabeth
 
....MRSA-PCR dauert zwei Stunden! Nicht drei Tage.

Wie ist das bei Euch üblich? 2xtgl. oder öfters?
Klar ist, der PCR dauert nur 2h, allerdings wird nur 2xtgl "angesetzt", die genauen Zeiten hab ich mir schon mal vorgemerkt.
Kommt ein Patient später am nachmittag, wird erst am nächsten früh "angesetzt", das Ergebnis kommt am späten vormittag, was in den letzten zwei Wochen 3x dazu geführt hat, dass postwendend Mitpatient gescreent wurde, nach (bislang immer) negativem Ergebnis intern verlegt wurde.
Da wir nur ein 1-Bett Zimmer haben, der positive dorthin gelegt wurde. Der aus dem 1-Bett-Zimmer intern verlegt wurde. Ein einzelnes Bett tagelang zu blockieren, geht nicht. Also Enddesinfektion 2-Bett-Zimmer, bis der "Wisch" kommt - 1-2h, man wartet ja nicht drauf das "wir" anrufen, andere Stationen müssen ja auch bedient werden. Bis komplett gewischt ist 1h etwa, dann nochmals 1h Einwirkzeit, lüften, dann wieder auffüllen. Erst dann ist das Zimmer wieder belegbar.
Der ziemlich umfangreiche Gesamtaufwand für uns (wie überall im Haus) wär deutlich niedriger, wenn die Frequenz der PCR-bestimmung statt 2x öfters wär. Was aber entweder die aktuellen Kapazitäten im Labor nicht hergeben, oder es zu teuer ist, k.A.
Wird regulär angesetzt, dauert es sowieso 24h, ist der 1. negativ - wird auch nochmals 24h bebrütet. (DAS Kriterium kann ich nicht näher erklären, Mist). Erst dann gilt - ist und bleibt negativ.

Bei erfülltem Kriterium für einen MRSA-Test wird nicht prophylaktisch isoliert, weil es dafür keine Kapazitäten gibt.
Mitgeteilt wird es auch nicht immer. Nachlesen kann ich es, selbstverständlich, im KIS, im Protokoll der Notaufnahme. Wenn ich den Wust sortiere.
Ein Kriterium für den Test - die Antibiotikaeinnahme innerhalb der letzten 6 Monate, was wohl noch auf viel zu viele immer noch zutrifft.
Würd ich jetzt ins Krankenhaus gehen müssen, zur stationären Aufnahme - müsst man bei mir eigentlich keinen machen, da ich in den letzten 12 Monaten nicht im KH lag, ich arbeite nur dort.
Im rki Bulletin 5/ 2013 bzw. der KRINKO-empfehlung wär die alleinige Antibiotikaeinnahme noch nicht ausreichend, bräuchte es mindestens einen 2. Grund.
In der Ergebnisübersicht eines Projekts (Inhalt des rki Bulletins 5/2013) wird aber auch erwähnt, dass genau das, "nur" die Antibiotikaeinnahme im relevanten Zeitraum bis zu 4,6% ausmachen kann. (Zitat #25)
Genau das hatte ich neulich, trotz sehr kritischem Eigenumgang mit AB.
Um lt. Bulletin Tab. 4
78.9% positive zu erfassen, reichte es, anhand der KRINKO Kriterien 41,1% zu sreenen.
Um die fehlenden 21,1% zu erfassen, mussten 53% gescreent werden.
Bei 18,9% gab es 0 Risikofaktoren. Des iss doch a Wort. Fast 1/5 entsprach keinen Kriterien. Es betraf: 20 Menschen.
Brech ich Kriterien runter auf mein Haus - wären es im Jahr etwa 145 stationäre Patienten, die normalerweise nicht erfasst werden.

Ich möchte bitte einen laschen Umgang mit Hygiene - relativieren, für die genannten Fälle, weil sie oft genug vorkommen. Oft genug liegt es nicht an mir/ uns Pflegenden, sondern an den Strukturen, den mangelhaften. Trotz aller Bemühungen die ich zugestehe.
"Normales" Hygieneverhalten AKTION Saubere Hände > *flash

Gestern darauf gestoßen - wie relevant ist das Thema bei Euch? Führt ihr Eure Daten dorthin ab? (Reine Neugier)
https://ars.rki.de/
 
Die Labore haben eben auch nur eine begrenzte Personaldecke. Auch wenn "nur" das Ansetzen der PCR manuellen Eingriff bedeutet, so bedeutet es eben doch, dass das jemand tun muss. Dieser kann in der Zeit eben nichts anderes machen. - Ja, auch am Laborpersonal wird gespart!
Bebrütet wird immer egal ob positiv oder negativ. Die klassische Methode ist eben deutlich sensitiver und bei der PCR kann auch mal von toten Individuen die MRSA-Kassette amplifiziert (vervielfälltigt) werden (falsch positiv), oder es ist eben in dem (bisschen) Material war in die Kartusche gelangt keine Genmaterial drin (falsch negativ)! Ein Abstrich ist immer auch nur eine Momentaufnahme von der abgestrichenen Region, es kann schon Augenblicke später dort anders sein!
Die Vorgaben der RKI sind eben auch nur Beispiel was eine Risko sein kann, eigentlich sollte jedes Haus sein eigenes Risikoklientel anhand der Fachdisziplinen und der damit verbundenen Risiken festlegen. Nix ist 100%ig, daher beten wir von der Hygiene auch immer die Wichtigkeit Basishygienemaßnahmen vor.
 
Würde bedeuten, dass der Schnelltest nur eine These ist und man nicht sicher sein kann? Warum dann diese Ausgaben dafür? Entweder ich bin mir ziemlich sicher- oder ich lass es gleich.

Gerade erst erlebt. Pat. wird am Aufnahmetag am Nachmittag zum CT gebracht und nach 20 min wieder abgeholt. In der Tür steht eine wutschnaubende Assistentin die einem mitteilt, dass der Pat. MRSA positiv ist und sie jetzt erst mal alles durchscheuern müsste. Der Befund war gerade erst eingepflegt worden ins System. Drei Tage später stellt sich raus- Fehlalarm. Da kann man nur sagen: toll.

Elisabeth
 
Jau !

Echt toll.
Falschpositve Tests hatten wir auch schon.
Macht richtig Spass, den ganzen Maskenball wieder vom Patienten zur Station zu karren.
Die Kommentare der Patienten & Angehörigen tun ein Übriges.

Frieda
 
Jau !

Echt toll.
Falschpositve Tests hatten wir auch schon.
Macht richtig Spass, den ganzen Maskenball wieder vom Patienten zur Station zu karren.
Die Kommentare der Patienten & Angehörigen tun ein Übriges.

Frieda

- und Du als Pflegeprofi konnest Ihnen das doch bestimmt gut erklären?
Eben erklärt warum es keine 100% Sicherheit bei der Beprobung gibt und dann sowas....die Falschnegativen würden mir mehr Sorgen bereiten ebenso wie die Dunkelziffer, wie oben erklärt!
 

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