Mobbing

Suse

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26.03.2002
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137
Wer von euch ist schon mal gemobbt worden, wie lange, wie habt ihr reagiert, hat euch jemand zur Seite gestanden, wie denkt ihr heute darüber?
Suse
 
Hallo Suse,

also Mobbing am Arbeitsplatz habe ich bis jetzt Gott sei Dank nicht erlebt. Dafür aber in der Realschule damals. Nur hieß das da noch nicht "Mobbing" Aber es ist ja egal wie es heißt.

Das war ne sehr harte Zeit für mich. Ich war sehr unglücklich damals, und alleine. Das ging über mehrere Jahre, ich gehe jetzt nicht ins Detail. Irgendwann dann hatten ein,zwei Mädchen den Mut mir ein bißchen beizustehen. Ab dann wurde es besser und hörte schließlich auf, lag wahrscheinlich daran das wir älter wurden.

Heute denke ich das es mich nur stärker gemacht hat, so unglücklich ich damals war. Würde mir dies heute im Arbeitsleben passieren würde ich mit Sicherheit den Mut haben mich zu wehren. Damals hab ich das leider nicht getan.
Ich bin der Meinung das wenn jemand gemobbt wird er dagegen angehen muß. Den Kopf einziehen und es hinnehmen oder gar den Job oder Arbeitgeber wechseln ist für meine Begriffe der falsche Weg. Ich bin mir sicher wenn sich das Mobbingopfer richtig wehrt und zeigt das es dagegen angehen kann, dann hört der Mob meist auf.

Grüße
Mäuschen
 
hi,

man bekommt das ja auch nicht gleich mit !!! Es ist noch nicht so bekannt unter dem Begriff "Mobbing" oder kennt sich da noch nicht so aus... !!!!!

Was verstehst Du unter mobbing ???

Ist "lästern" schon mobbing ? :?

LG ute
 
Hallo,

hmm ich denke das kommt ganz darauf an worüber da denn "gelästert" wird. Wenn das schon ans "anschwärzen" bei anderen geht, dann würde ich es durchaus als mobbing bezeichnen.
Ich verstehe unter Mobbing gemeine Aktionen von Kollegen die der betreffenden Person wirklich schaden. oder wirklichen seelischen Schaden zufügen. Ein bißchen "lästern" kommt überall vor und ich glaube kaum das sich da jemand von freisprechen kann. Aber das ist noch kein Mobbing.
Wenn es allerdings an die berufliche Existenz der Kollegin doer des Kollegen geht, und die Vorwürfe dabei nicht gerechtfertigt sind, dann sit das Mobbing. Und einige leiden da wirklich drunter. Wobei das dann wieder schwer zu beurteilen ist weil jeder emfindet das anders.

Grüße
Mäuschen
 
Also ich nenne das was mir in meinem ertsen Praktischen Einsatz in der Ausbildung passiert ist schon Mobbing. Es wurde nur an mir rumgenörgelt und mir erzählt was ich alles nicht kann. Meine Beurteilung war grottenschlecht und ich wäre fast nach der Probezeit geflogen.
Ich war so fertig, ich wollte schon nicht mehr zur Arbeit, habe jedesmal vorher geheult und wollte die Ausbildung schmeissen. Die Station hat mir erzählt ich wäre wohl im falschen Beruf und könne nichts leisten.
Ein Glück das ich mich da durchgebissen habe denn, oh Wunder, alle Stationen auf denen ich bisher war waren super mit mir zufrieden!
Man hat mir auf besagter Station zwar immer gesagt das hat nichts mit Sympathie oder antipathie zu tun (natürlich nicht) aber mir kann doch keiner erzählen, dass ich innerhalb von vier Wo (so lange hatte ich Block) mich um 180° drehe und auf einmal kann ich was. Oder wie seht ih das?!
 
Da hattest Du wohl tolle Lehrer, die Dich in der Zeit so toll ausgebildet haben ;)
Im Ernst, mir ging es mit meiner letzten Station (Neurochirurgie) genau so, ich wurde zwar nicht direkt kritisiert, mußte aber schon darum kämpfen einigermaße Akzeptiert zu werden.
"Also als ich SchülerIn war, haben wir und sowas nicht getraut." (In einem abwertenden Tonfall, als ich sie gebeten habe, im Aufenthaltsraum nicht zu rauchen. Aber man trifft sich ja immer zweimal im Leben)

Aber jetzt bin ich wieder in der Inneren und alles ist gut. :D
 
Mobbing tut weh

Krankschreiben hilft bei Leidensdruck - aber es ist keine Lösung. Hier kannst Du nachlesen, wie Opfern von Psychoterror am Arbeitsplatz geholfen werden kann.

Sie werden geschnitten, geschmäht und gequält von Kollegen oder Chefs. Rund 1,5 Millionen deutsche Arbeiter und Angestellte sind nach Schätzung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Mobbing-Opfer am Arbeitsplatz. Noch nicht gerechnet die vielen Kinder, die in der Schule oder die Menschen, die in ihrer Familie augegrenzt, erniedrigt oder beleidigt werden. Herzkrankheiten und Rückenschmerzen, Magengeschwüre und Rheuma, Schlaflosigkeit und Ödeme, Depressionen und Selbstmord sind mögliche Folgen. Zehn bis 20 Prozent aller Selbstmorde gehen vermutlich auf Psychoterror am Arbeitsplatz zurück.

Der Begriff geht auf den Forscher Prof. Heinz Leymann von der Universität Umea in Schweden zurück. Nach Leymanns Definition besteht bei Mobbing eine mit Konflikten belastete Situation unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, bei der die angegriffene Person stets unterlegen ist. Von Mobbing spricht man aber erst, wenn eine solche Situation mindestens ein halbes Jahr andauert und die Zielperson mindestens einmal pro Woche angegriffen wird. Prof. Leymann stellt die Wirkung von Mobbing auf die gleiche Ebene wie die von Geiselhaft, Vergewaltigung oder Raubüberfällen.

Immer mehr Menschen suchen ihren Arzt auf mit Aussagen wie "Herr Doktor, ich bin völlig erledigt, ich kann nicht mehr, helfen Sie mir!". Mobbing hat viele Gesichter. "Man wird ständig in seiner Arbeit unterbrochen, immer wieder angeschrien, wie Luft behandelt oder in einen anderen Raum versetzt", nennt Gottfried Richenhagen von der Mobbing-Hilfseinrichtung "Gesünder Arbeiten" in Nordrhein-Westfalen einige typische Mobbing-Situationen. Psychoterror ist es aber auch, wenn etwa die Post für einen Mitarbeiter immer wieder anderen Kollegen auf den Tisch gelegt wird oder wenn die Arbeitsunterlagen eines Mitarbeiters ständig durcheinander gebracht werden.

Wenn ein Mobbing-Opfer zum Arzt kommt, empfiehlt der Allgemeinmediziner Dr. August Wilhelm Bödecker aus Wiehl eine Krankschreibung für zehn Tage, um die aktuelle Konfrontation am Arbeitsplatz auszuschalten. "Das heißt aber nicht, dass der ersten Bescheinigung nun über sechs, acht Wochen immer weitere folgen, denn ein Verschleppen des Problems trägt nicht zur Lösung bei", erklärt Bödecker. Das Übel müsse an der Wurzel gepackt werden.

Anfangs können dem Patienten Medikamente wie Antidepressiva, die nicht süchtig machen, helfen, besser mit seiner Situation fertig zu werden. "Oft ist dem Patienten auch mit einer Überweisung zum Psychotherapeuten mehr geholfen als mit einer Krankschreibung", meint Dr. Anja Aldenhoff-Zöllner vom GEK-Teledoktor (Schwäbisch Gmünder Ersatzkasse). "Denn manchmal verschlechtert sich zusätzlich die Lage des Patienten im Kollegenkreis, wenn er oft krankgeschrieben wird."

Das Entscheidende ist aber die Klärung der Situation im Betrieb - je nachdem, wer den Psychoterror ausübt. In vielen Fällen kann die Konfliktsituation ausgeräumt werden, oft hilft eine Versetzung innerhalb des Betriebes, manchmal ist aber die Situation so verfahren, dass nur noch der Ausstieg aus der Firma als letzte Möglichkeit bleibt.

"Frühzeitig das Gespräch mit den Kollegen oder dem Vorgesetzten suchen", rät auch Richenhagen als wichtigste Maßnahme. In vielen Firmen gebe es inzwischen Beschwerdestellen oder Ansprechpartner beim Betriebsrat. Denn Firmen sind zunehmend interessiert, ihre Leistungskraft nicht durch interne personelle Querelen schwächen zu lassen. Immerhin schätzt der DGB den volkswirtschaftlichen Schaden des Mobbing, der durch Arbeitsunfähigkeit und nachlassende Leistungsfähigkeit des Unternehmens entsteht, auf 15 bis 25 Milliarden Euro jährlich.

In zwei Entscheidungen hat das Landesarbeitsgericht Thüringen Mobbing als "eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts" bewertet. Seit August 2002 können Beschäftigte bei Mobbing oder sexueller Belästigung von ihrem Arbeitgeber Schmerzensgeld verlangen, auch wenn das Mobbing von Kollegen und nicht vom Chef ausgeht. Also müssen die Unternehmen darauf achten, dass kein Mitarbeiter von seinen Kollegen terrorisiert wird. Auch aus diesem Grund schließen immer mehr Firmen Vereinbarungen mit dem Betriebsrat ab, um schon vorbeugend tätig zu werden.

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Quelle: Gesundheit - Das Magazin der Schwäbisch Gmünder Ersatzkasse : Online unter: www.gek.de
 

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