Hallo,
diese Theama hätte mich bald geknackt (Zweifel an den richtigen Weg Krankenschwester zu werden).
1979/80 ich war Praktikantin und hatte einen 6 Wochenkurs zur Schwesternhelferin gemacht, wurde ich auf einer Gyn-Station eingeteilt.
Ich habe später erfahren das die PDL mir das Leben schwer machen wollte. Erfolgreich schwer, aber nicht verscheucht.
Ich musste die Damen abends rasieren, das Spekular halten bei der Vorbereitung zur Interuptio, wenn sie das Kind ausbestoßen hatten musste ich schauen ob alles dran ist und ab in den Mülleimer.
Die Frage von einigen Frauen, war es ein Junge oder ein Mädchen haben mir sehr zu schaffen gemacht.
Man(n)/frau hat mich nicht gefragt ob ich da helfen wollte, das war so, fertig aus. Für mich die harte Schule. Ich habe mich viel damt beschäftigt und es hat mich arg belastet.
Teilweise kamen Frauen zwei/drei mal und oft waren die finaziellen Voraussetzungen für ein Kind vorhanden, das fand ich erschreckend.
Ich kann mich an eine Frau erinnern, die die Pille nicht nehmen wollte (sollte, weil der Mann das nicht wollte. Hormongabe ist schlecht für den Körper) und der damalige Chefarzt sich mit dem Mann angelegt hatte.
Er hatte ihm eine Sterilistation (bei ihm) vorgeschlagen, weil er die Frau nicht ein viertes mal zur Interuption haben wollte.
Oft hatten wir auch Frauen die alles versuchten um schwanger zu werden. Diese hin und her der moralischen, ethischen Gründen in meinem Kopf waren sehr anstrengend.
Dieser Chefarzt hat mir sehr geholfen, er sagte:"Die Frauen, die abteiben wollen, tun es auch und mache kommen einen Pfuscher unter die Hände. Mir ist lieber sie kommen zu uns und sie haben noch eine Chance wenn ihre Zeit gekommen ist, sich doch noch für ein Kind zu entscheiden."
Ich habe auf dieser Station mit 17/18 Jahren, gedanklich Frauenprobleme bewälzt die so manche Frau wesendlich später hatte.
Einige Frauen habe ich in unserer Stadt noch getroffen und viele von ihnen hatten meist lange nach der Abtreibung ihr Päckchen zu tragen.
Sie sahen Kinder und in ihrem Kopf kam sofort ihr abgetriebens Kind (mein Kind wäre jetzt in diesem Alter).
Ich kam damals zu dem Entschluss wie
schlitzkompresse:
Es ist und bleibt ihre Entscheidung und die sollte auch die Gesellschaft akzeptieren.
Jeder hat "sein" Leben und hat das Recht, das Wie und mit wem zu entscheiden.
Claudia B.