Medikamente mitgeben, wenn Patient vor Wochenende oder Feiertagen entlassen wird?

Wenn das Entlassungsmanagement bei Euch so funktioniert, dann Gratulation!
Aber ob das die Regel ist, wage ich ernsthaft in Zweifel zu ziehen.
 
Wenn das Entlassungsmanagement bei Euch so funktioniert, dann Gratulation!
Aber ob das die Regel ist, wage ich ernsthaft in Zweifel zu ziehen.
Nicht immer, aber immer öfter...

Deshalb ja auch: Theoretisch dürfen wir keine Medikamente mitgeben...
 
@narde:

Ich verstehe das jetzt nicht ganz :gruebel:, warum muss der Patient nach der Entlassung zum Hausarzt damit er sich sein Rezept abholen kann???

Gruß,
Lin
 
Ist das ne Fangfrage?

Damit er nach Entlassung Tabletten hat.
 
weil wir nur Privatrezepte ausstellen dürfen, das würde bedeuten, dass der Patient die Medikamentenkosten selbst bezahlen muss.
 
Ist das ne Fangfrage?

Damit er nach Entlassung Tabletten hat.

Sorry, hab mich wohl etwas unklar ausgedrückt :mrgreen:. Mir kam das nur etwas seltsam vor, da bei uns der Arzt im KH das Rezept für neue Medikamente ausstellt. Wusste nicht dass das in D anders ist. So braucht der Pat. nach der Entlassung nur zur nächsten Apotheke und muss nicht erst zum Hausarzt.

Andersherum würde es ein großes Problem geben, da die meisten Hausärzte im ländlichen Bereich max. bis 11 Uhr offen haben.

Gruß,
Lin
 
Bei Beleärzten im KH werden auch bei uns Rezepte vom KH ausgestellt.
Für die "speziellen" oder neuen Medikamente. Die anderen müssten zuhause sein, b.z.w. im Altenheim schon vorhanden.
 
Hallo!

Arbeite zwar mittlerweile nicht mehr in der KZP, aber auch wir bekommen oft Bewohner aus dem KH zurück, wo wir feststellen, dass es mit dem Entlassungs-Management nicht so klappt.

Unser KH schreibt mittlerweile keine Entlassungsberichte mehr selbst, sondern lässt sie extern von einer Firma schreiben, welche sie dann an uns und/oder den Hausarzt faxen. Doch es passiert immer öfter, dass die Arztbriefe entweder gar nicht oder mit großer Verspätung ankommen und wir allem hinterher telefonieren müssen, da wir ja nicht wissen ob sich bei den Medis und sonstigen Verordnungen etwas verändert hat.

Kleines Beispiel:
Bewohnerin mit ESBL im Urin und Nephrostoma musste ins KH, auf Grund verschlechterten AZ.
Sie wird entlassen und wird von ihrer Tochter zu uns gefahren. Sie kommt bei uns mit Mund-Nasen-Schutz an. Kein Arztbrief und überhaupt keine telefonische Info aus dem KH, dass sie mit MRSA im Nasen-Rachen-Raum und am Nephrostoma zurück kommt. Nach 1 Woche (!) und langem Hinterhertelefonieren hatten wir dann den Arztbrief. Es war zwar ein Pflegeüberleitungsbogen geschrieben, aber 1 Tag vor Entlassung. Der spätere Vergleich zeigte dann auch noch Differenzen bei den Medikamenten. :knockin:

Echt, das macht es einem nicht gerade leicht. Dazu mal es in den Pflegeheimen ohnehin schon schwer ist, nen Hausarzt zu erreichen, geschweige denn, dass sie zum Hausbesuch kommen...

Wie Saski so schön schrieb:
wir geben die medis auch imemr fürs we mit jenachdem wenn die im himsind braucht mans für montag ja eigtl nicht mitgeben weil die ja eigtl im normalfall die medis der bewohner da haben aber man is ja so nett und gibts übers we mit oder ansonsten machen wir oft auch bis montag
In 90 % der Fälle werden aber im KH neue Medikamente angesetzt, welche der Bewohner nicht vorrätig hat. Die können wir uns dann nicht mal soeben aus den Rippen leiern. :wink1:
 
Viel effektiver wäre doch, man würde 1 Werktag vor Entlassung dem Hausarzt + Pflegeheim schon einen vorläufigen Entlassungsbrief incl. Medikamentenanordnung zufaxen. Dann könnten wir viel gezielter und schneller reagieren. Der Hausarzt könnte die NEUEN Medis rezeptieren und wir hätten im Nachhinein nicht solche Rennereien.
 
Das wäre echt toll.
Leider ist es hald oft so, dass doch viele "überraschend" entlassen werden, weil man plötzlich merkt die mittlere Verweildauer(MVD) ist schon überschritten. Oder es werden am Entlasstag noch Blut abgenommen, und es muss noch auf die Werte gewartet werden mit dem Brief. Und der HA kann erst verschreiben, wenn der Pat. definitiv entlassen wurde.
Leider sind das die Dinge warum es bei uns oft nicht klappt.
 
Hallo,

in unserem KH wird das so gehandhabt, dass die Patienten am freitag oder vor Feiertagen die Medis bis Montag oder den nächsten Werktag mitbekommen. ABER: eben nur die Medis, die neu angesetzt wurden. Alle anderen Medis werden nur für den laufenden Tag mitgegeben. Wenn Pat. bsp. am Mittwoch entlassen werden, dann bekommen sie die "neuen" Medis bis Donnerstag früh mit, weil sie ja dann zum HA gehen können oder der HA bestellt werden kann, ist es ein Freitag, dann bekommen sie alles bis Montag früh mit.
Ich finde das gut so.
 
Bei uns werden auch ALLE angeordneten Medis (nicht nur neu angesetzte Med.) über das WE bis Montag mitgegeben.

Die Lösung mit dem vorläufigem AB oder Med-Übersicht vorab könnten wir rein organisatorisch zeitlich nicht schaffen, auch bei regulärer Entlassung.

Das Problem sollte mit der PDL ( auch andere Einrichtungen mit einbeziehen) und den örtlichen Kliniken einfach mal angesprochen werden, falls die übergangslose Mediversorgung nicht klappt.
 
Bei uns ist es so, dass die zuständige Pflegekraft - im optimalen Fall die Primary Nurse, spätestens einen Tag vor Entlassung schaut, ob der Patient (der nach Hause geht) schon alle Medikamente zu Hause hat bzw. ob es möglich ist, dass er die Medikamente am Entlaßungstag noch irgendwo aus der Apotheke bekommen kann. Wenn nicht, muß es organisiert werden.

Dank unserem Entlaßmanagement ist das nicht sonderlich schwierig. Einen Tag vor Entlassung schreiben unsere Ärzte die Rezepte und dann faxen sie die an den Patientenring - ein Kernbetreuer des Entlaßmanagement bei uns. Am gleichen Abend werden die Medikamente dann auf Station geliefert.

Ist es eine kurzfristige Entlaßung, greift eine andere Möglichkeit... Wir geben dem Patienten eine Originalpackung mit und der unterschreibt dafür. So bekommen wir vom besagten Patientenring eine neue Packung für uns auf Station.

Besonders wichtig ist die Entlaßplanung bei pflegebedürftigen Patienten, die ins Heim, die Reha oder Kurzzeitpflege ect. kommen. Hier ist die Primary Nurse oder zuständige Pflegekraft besonders gefragt. Wenn der Zeitpunkt der Entlassung feststeht, sollte sich die PN spätestens zwei Tage vorher mit dem zuständigen Heim, Sozialstation, Reha ect. telefonisch in Verbindung setzen und eine "Übergabe" machen, dies vorallem, wenn der Patient neu sein wird in der Einrichtung.

Und in der Übergabe ist eben auch die Medikamentenfrage enthalten. Und wenn die in der neuen Einrichtung nicht vorrätig sind, organisieren wir das mit dem besagten Patientenring und der Patient hat alle Medikamente vorrätig.

Außerdem schicken wir immer einen Pflegeverlegungsbericht, eine Kopie vom Arztbrief, wo alle Diagnosen und die aktuelle Medikation drinsteht und natürlich die - für den Entlaßtag schon gerichteten Medikamente mit, so dass der Patient für den Tag versorgt ist. Und natürlich schauen wir, dass die Patienten 10:00 morgens entlassen werden, damit er nicht so spät in der neuen Einrichtung ankommt.
 
Ihr habt Primary Nursing? :eek1:

Habt Ihr auch freie Stellen?

Sorry. Off-topic.
 
Wir geben alle Medikamente bis zum nächsten Werktag mit, an dem der Patient zu seinem Arzt gehen kann.
Allerdings bekommen wir von den Heimpatienten die Medikamente niemals mitgegeben, was auch manchesmal ein Problem darstellt, wenn Feiertage und Wochenenddienste sind und wenn es sich um sehr ausgefallene Medikamente handelt, denn dann hat die Krankenhausapotheke bei uns ebenfalls zu. Sicherlich besteht darauf kein Anspruch, und man könnte das prima ausgleichen in dem man von den bestellten Medikamenten dann eben ein paar mehr zurück mitgeben würde, was sowieso meist passiert. Mir geht es dabei nun einmal nicht um Geld und Finanzierung, sondern einfach darum, daß man nicht alle Medikamente immer ausleihen kann. Auf einer internistischen Abteilung uä. werden sicherlich neue Medikamente vom Arzt angesetzt und das Problem taucht nicht so schnell auf. In einer Augenklinik, ist das etwas anders, weil man dort nicht alle Medikamente immer vorrätig haben kann. Man sucht und telefoniert sich nachts beim Medikamenten setzen einen Wolf und hat leider auch nicht bei jedem Medikament Erfolg beim Ausleihen. Das ist eigentlich recht schade. Dabei meine ich natürlich nicht die allgemein gängigen Medikamente. Es ist schade, wenn man dann die Medikamentation nicht stellen kann. ( Ich weiß, es wird jetzt wieder einer argumentieren, was das alles kosten soll,-aber könnten wir auch einmal etwas tun, bei dem es nur um den Patienten geht damit dieser versorgt ist und nicht um die Bezahlung? ) Die sehr ausgefallenen Medikamente werden sowieso als ganze Packung wieder mitgegeben, weil sonst bei dem Durchgang der Apothekenschrank explodieren würde, und die Reste verfallen und sowieso verworfen werden müssen. Allerliebste Grüße Fearn
 
@ Fearn,

ich bin komplett deiner Meinung! Wenn wir neu angesetzte Medis nicht ausreichend mitgeben kommt sofort ein Anruf aus dem Heim. Aber wie sieht's umgekehrt aus???

Ist zwar off-topic: Bei uns kommen manchmal (oft sogar) Patienten nur mit Nachtwäsche und Chipkarte an. Keinerlei Waschsachen oder ein Kamm oder Zahnbürste. Auch kein Überleitungsbogen mit Angaben zu Krankheiten oder Angehörigen.:down:
 
hast ja recht, vom KH wird erwartet dass alle Medikamente für jeden Patienten immer da sind (wie soll das gehen, Jesus? Dornenkrone? Aldiletten...?)
bei Verlegung ins Heim - bitte für 3 Tage Medi's mitgeben, mit Feiertag auch mal 4-5. Auch wenn nix verändert wurde, extra Anruf vom Heim deswegen, sehr lustig solche Telefonate.
Kein Patient kommt dagegen aus dem Heim und hat die Medikamente dabei, ich finde deinen Ansatz gut, könnten vom Heim nicht "einfach" alle Med.packungen (die ja Eigentum des Pat. sind) mitgegeben werden? Kommt einer in der Nacht, die Tagesration?
Ich hätte es auch sehr gerne wenn alle insulinpflichtigen Diabetiker immer ihre Pen's dabei hätten..
Man das wäre sowas von supi,
ach ne,
ich träum weiter von ....
.....blühenden Landschaften und....
.... Moskitos in Bamberg (ach ne, die will ich doch gar nicht, war zum Glück nur ein Alptraum)
 
mensch wäre das schön, wenn das entlassungsmanagment mal klappen würde:knockin:

ich erlebe es sehr häufig, daß pat freitag mittags ohne we-med entlassen werden- oder wenn überhaupt, nur bis sonntag abend.

ich nehme immer, wenn einer "meiner" pat in die klinik muß, sofort kontakt auf, faxe alle nötigen infos und bitte inständig darum uns rechtzeitig vor entlassung zu informieren.

leider klappt das in den seltensten fällen. oft passiert es sogar, das pat am tag nach der entlassung (vorzugsweise ist das dann ein sonnabend) anrufen und fragen, wo wir bleiben...

problematisch ist vorallem, daß für uns immer die medikation des arztes bindend ist, der die verordnung für die amb. med-gabe ausgestellt hat.

das bedeutet, selbst wenn die klinik uns über med-änderungen/anordnungen informiert, muß ich zeit genug haben, den niedergelassenen arzt darüber zu informieren und seine anordnung abwarten.
oft übernehmen die hausärzte nämlich die med-anordnung der klinik gar nicht:gruebel:

das ist jedesmal ein enormer zeitlicher aufwand (der mir im übrigen nicht bezahlt wird), damit ich die korrekte einnahme der medis meiner pat. gewährleisten kann.

morgendliche grüße vom stinkfisch:)
 
GuMo,
ich habe lange in einem Pflegeheim gearbeitet und auch im KH und muss sagen das ich es schade finde wenn die Zusammenarbeit bei manchen einfach nicht funktioniert.
Bei einer KH Entlassung habe ich immer die neuen Medis bis zum nächsten Werktag mitgegeben, und wenn ich im Pflegeheim ne Einweisung hatte und es recht schnell ging habe ich dann später in dem Kh angerufen und Bescheid gegeben, das die fehlenden Sachen noch kommen, entweder mit den angehörigen oder ich bin selbst schnell vorbei gefahren.
Überleitungsbogen wurde immer mitgegeben. Manchmal ist es vorgekommen das die Chipkarte nicht da war, das sollte natürlich nicht so sein, aber leider... dann habe ich alle Angaben die zwingend nötig waren mit auf den Übogen geschrieben und die Chipkarte nach gereicht, das ging immer irgendwie.
Kommunikation ist meistens alles damit es läuft.
Im Gegensatz musste ich oft feststellen, das manche Bewohner entlassen wurden ohne das wir informiert waren und das war echt schade, denn wenn ich einen Tag zuvor eine Info erhalten habe konnte ich schon alles in die Wege leiten, das alles da ist.
LG
 
Warum gibt es in KH nicht endlich die Möglichkeit, dass auch ein dort tätiger Arzt ein Rezept für eine Apotheke ausstellen kann. Viele Pat. haben Angehörige und Apotheken auch am WE auf. Würde sicher einiges an Kosten sparen. Hat nur einen Haken: diese Gelder würden zu lasten des KH fallen.

Kleine Geschichte dazu.
War kürzlich zur AHB. Träger der Maßnahme war die Rentneversicherung. Diese übernimmt nur die Medis, die mit der Einweisungsdiagnose kompatibel sind. Unglücklicherweise hatten ich und meine überweisende Einrichtung nicht an mein sommerliches Asthmaproblem gedacht. Da die Klinik nicht helfen konnte, durfte ich den "Dorfarzt" aufsuchen.
Schon bei der Anmeldung wurde mir mitgeteilt, dass dieser Spray wohl etwas sehr teuer wäre. Und richtig, der Doc klärte mich auf, wieviel Geld er pro Pat./ Quartal für Medis nutzen darf. Da die sonstige Klientel eher sehr viel Medis braucht (multimorbide infolge hohem Alter) bleibe kaum was übrig: 100 Euro für "Dauergäste"- 60 Euro für Fremde. Dumm nur, meine Spray kostet 123 Euro. Ich hatte Glück, er fand in seinem Musterschrank noch einen Spray- war zwar schon seit 3 Monaten verfallen... aber in der Luftnot- der Mensch freut sich.

Das Problem setzte sich dann bei meinem Hausarzt fort. Der kippte fast hintenüber als er die demnächst zu erwartenden Kosten sah. Ich bekomme infolge der AHB Erkrankung ziemlich teure Medis. Da sind die 100 Euro schon nach einem Monat weg. Wir haben uns geeinigt, dass ich auch noch andere Quellen zur Verordnung nutze- z.B. den Facharzt.

Das ist die Realität unseres doch so geschätzen Gesundheitswesens im Jahre 2009. Das es Probs gibt mit der Medi-verordnung habe ich geahnt, steht ja oft genug in der Zeitung- wie es dann aber ist, wenn man auf der anderen Seite die Realität erlebt, soweit reichte selbst meine Phantasie nicht.

Jetzt verstehe ich auch die Situation vor einigen Jahren, wo einem Pat. in einer Pflegeeinrichtung einfach das teure Antiepileptikum abgesetzt wurde- es war das einzige, welches ihn anfallsfrei machte. Die Folgen waren für den Pat mehr als nur unangenehm.

Wünscht euch nie krank zu werden.

Elisabeth
 

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