Lasix i.v. oder als Kurzinfusion?

Andererseits lese ich es aus den Beiträgen von @yoyoyoyo so raus, daß man eine (mögliche) Hyperdiurese durch Flüssigkeitsgabe ausgleichen kann bzw. muß.

Hmm, aber warum dann überhaupt die Lasix gabe? Ganz einfach gesagt will ich ja die Flüssigkeit raus haben. Dann brauch ich doch keinen Liter Flüssigkeit nochmal in den Pat reinschießen. Man könnte auch die Lasix gabe machen (z.B. mit 100ml NaCl wenn man die Bolus gabe zwingend vermeiden will) und dann Bilanzieren wieviel nun wirklich raus kommt, bzw. ob die Diurese wirklich so stark ist. Substituieren kann ich immer noch.

Und so wie ich das raushöre, ist die Pat. schon respiratorisch Eingeschränkt durch das "Einlagern" in die Lunge.

Mir kommt das sonst so vor, als wenn ein Patient blutet, ich aber den Heparin Perfusor noch weiter laufen lassen würde. (Also so grob gesagt :lol1:)
 
Ganz einfach gesagt will ich ja die Flüssigkeit raus haben. Dann brauch ich doch keinen Liter Flüssigkeit nochmal in den Pat reinschießen.
Das hängt von der konkreten Situation ab, die wir nicht kennen. Bei z.B. endgradiger Niereninsuffizienz (was bei Herzinsuffizienten nicht gerade selten ist) wird man durchaus direkt Flüssigkeit zum Lasix dazugeben. Gerade geriatrische Patienten sind auch häufiger mal eingelagert (Beinödeme, Lungenödem) und hypovoläm-schockig gleichzeitig.
 
Wie ausging?
Wir hatten dann Schichtwechsel. Er kam auf Station hat noch etwas gebrummelt aber den Patienten angesehen.Ich hab auf eine schriftliche Anordnung bestanden. Ich hab heute nachgelesen da stand dann 40 mg Lasix in Kurzinfusion. Ich fand den Spruch mit dem Küken eher amüsant. Auch meine Kollegin hat sich sehr darüber amüsiert und konnte sich ein gag gag gag nicht verkneifen. Sie meinte er wäre mit rotem Kopf geflohen. Schad Das ich das dann nicht mehr gesehen hab.

Somit ein kleiner Sieg für die Pflege.. Vielen lieben Dank
für eure schnellen Antworten.... Gag gag gaga
 
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Bei z.B. endgradiger Niereninsuffizienz (was bei Herzinsuffizienten nicht gerade selten ist) wird man durchaus direkt Flüssigkeit zum Lasix dazugeben. Gerade geriatrische Patienten sind auch häufiger mal eingelagert (Beinödeme, Lungenödem) und hypovoläm-schockig gleichzeitig.

Stimmt auch wieder! Danke

Aber ich denke, dass gerade dann eine Bilanzierung angezeigt wäre und man nicht einfach nen weiteren Liter Flüssigkeit zu gibt. So oder so, stimmt es auch das wir einfach die konkrete Situation nicht kennen. Wies aber scheint ist auch der Arzt von seiner ursprünglichen Anordnung abgewichen.
 
Genau das war ja mein Problem. Der Arzt kannte die konkrete Situation ja auch nicht. Er war nicht beim Patienten. Telefonische Anordnung! Er hat sich den Patienten im Dienstzimmer kurz auf den Schirm geholt Nebenerkrankungen angesehen das wars. Vielleicht hält er ja 1l Jono für eine Kurzinfusion. Du hast nichts in der Hand sollte die Sache zu Komplikationen führen. Es war vielleicht frech eine ärztliche Anordnung zu verweigern weil ich als Schwesterchen sie in diesem Moment für völlig daneben fand, zu verlangen das er erscheint und mir dies schriftlich gibt. Ob dies weitere Konsequenzen für mich hat wird sich erst im Laufe der Woche zeigen. Schriftlich habe ich ja nur eine Kurzinfusion mit 40mg.
Der Satz heute " Ist doch nur ein bißchen Lasix hab dich nicht so" ist aber vielleicht auch mit sehr viel Fantasie als Entschuldigung zu werten.

Ich habe natürlich eine grobe Bilanz errechnet bevor ich angerufen hab. Der Pat. hatte 1.postoperativen Tag. Hausmedikation darunter Torasemid und HCT nicht eingenommen wegen OP. Postoperative bis Anruf eine Bilanz von knapp + 2000ml
 
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Der Satz heute " Ist doch nur ein bißchen Lasix hab dich nicht so" ist aber vielleicht auch mit sehr viel Fantasie als Entschuldigung zu werten.

Seitdem ich auf einer IMC arbeite und dementsprechend auch selber ein Auge auf die Kaliumwerte habe und ggf. selbstständig substituiere oder eben nach Gewicht auch mal Lasix (im Bolus) gebe, habe ich durchaus auch einen anderen Blick auf das Medikament Furosemid. Mir war die Wirkung zwar bekannt etc. aber nicht so präsent die Nebenwirkungen. "Dieses bisschen Lasix", kann bei falscher Handhabung und Anwendung schon mal für ein bisschen Stress sorgen. Generell habe ich das Gefühl, dass ich mich zunehmend für die Wirkungen und Nebenwirkungen von Med. sensibilisiere, seitdem ich auch viele Dinge selber entscheiden darf/"muss". Dies fehlt manchmal glaube ich, vielen Kollegen und auch Ärzten.
 
Ein schlechtes Volumenmanagement ist sehr ungut für frische Anastomosen.

Die Antwort des Arztes ist eine Frechheit und gehört seinem Vorgesetzten gemeldet.

Es war nicht "frech" von dir diese Anordnung zu verweigern, sondern professionell
 
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Wie ausging?
Wir hatten dann Schichtwechsel. Er kam auf Station hat noch etwas gebrummelt aber den Patienten angesehen.Ich hab auf eine schriftliche Anordnung bestanden.
Schriftliche Anordnung - gut so!
Ich hab heute nachgelesen da stand dann 40 mg Lasix in Kurzinfusion.
Hm. Für mich ist eine Infusion von 1 L keine Kurzinfusion.
Die üblichen Kurzinfusionen, die ich kenne, haben zwischen 50 und max. 250 ml.
 
Ne vorher telefonisch war 1l Jono mit 20mg. Dies wollte ich schriftlich. Schriftlich dann nachdem er den Patienten gesehen hatte Kurzinfusion mit 40
 
Daher ja meine Nachfrage. Was konkret habt ihr nun verabreicht?
Die schriftliche Angabe "Kurzinfusion mit 40 mg Lasix" vermeidet ja sehr geschickt eine konkrete Angabe einer Flüssigkeitsmenge. Ich persönlich hätte wahrscheinlich in meiner Klinikzeit das Lasix in ´ne 50er oder 100er Infusion gegeben. :wink1:
 

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