Krankenpfleger contra Altenpfleger

Häufig gehört: "Machen die (Altenpfleger) eigentlich auch ein Examen?!?"

Vorallem machen wir ja auch keins. Finde das immer etwas beschämend, es ist eine Berufsausbildung, wir sind auch keine examinierten G.-und KrankenpflegerInnen, sondern staatlich anerkannte. Schließlich gibt es keine Nicht-examinierte G. und KrankenpflegerInnen.

Das hat sich so eingeschlichen, das ist in der Physio/Ergotherapie genauso. Eine Friseurin käme auch nie auf die Idde sich examinierte Friseurin zu nennen...
 
(...) Schließlich gibt es keine Nicht-examinierte G. und KrankenpflegerInnen.

(...)

???????

was jetzt ? ich denke wir machen alle ja auch kein Examen. Somit müsste es doch eigentlich nur nicht-examinierte Gesundheits- und Krankenpleger/innen geben.....
 
Ich kann mir bei vielen Krankenpflegern vorstellen, dass der eigentliche Grund für das Überheblichere, am zu betreuenden Klientel zu finden ist:

Mal etwas überspitzt und sehr provokativ ausgedrückt:
Während im Krankenhaus doch noch überwiegend Menschen geheilt und als gesund entlassen werden, um somit wieder zu vollwertigen Mitglieder unserer Leistungsgesellschaft gemacht werden , sind im Altenheim die Menschen in ihren letzten Jahren, Monaten, Wochen Tagen, Stunden und Atemzügen bis zum Tod anzutreffen.
Das Altemheim ist keine Stätte neuer Hoffnung und Lebenskraft, sonder das blosse Ausharren bis zum unweigerlichen Ende.

Noch provokativer ausgedrückt: Das Krankenhaus enspricht einer Reperaturwerkstatt und das Altenheim der Müllabfuhr.......

Entsprechend eben auch das Ansehen der Menschen, die es sich zur Berufsaufgabe gemacht haben, sich um Diese oder Jene zu kümmern.

Diese Wertungskathegorisierungen kann man auch innerhalb vieler anderer Berufsgruppen erkennen. Anwälte, Lehrer, Ärzte.....
 
Nach dieser Definition arbeite ich auch bei der Müllabfuhr (aber ich hab ja auch nichts gegen Altenpfleger :)).

Sieht ein Gymnasiallehrer wirklich auf einen Grundschullehrer herab? Hält sich ein Anwalt für Steuerrecht für etwas Besseres als einen Scheidungsanwalt? Ich weiß nicht...
 
Du meinst jetzt sicher nicht, das die Mitarbeiter im Altenheim mit den Müllwerkern (übrigens ein ehrenwerter Beruf) vergleichbar wären? Dann wärst du nämlich sicher hier falsch.
 
Tante Doll meint sicher den "allgemeinen Wert" einer Tätigkeit in den Augen der Öffentlichkeit. Ich meine,ein Mensch wird doch im Großen und Ganzen danach beurteilt und eingestuft,was er beruflich macht,wie erfolgreich er ist. Da ist numal ein "Müllkutscher" weniger wert als ein Rechtsanwalt mit schickem Büro und schicker Tipse... Ich weiß,das ist blöd,aber so werden doch die Menschen von der Gesellschafft eingestuft und ich denke,so meint Tante Doll das jetzt auch:mrgreen:!! LG Micha
 
Möchte gerne mal einige Aussagen die ich im übrigen von selbst AZUBIs in der Altenpflege gehört habe hier anbrigen:
eine Kollegin sagte zu mir, dass sie ja noch nicht mal wisse wie ein Verbandswechsel einer PEG gemacht wird weil sie das praktisch nie gezeigt bekomme habe und das 4 Wochen vor Ihrer Prüfung!
Ein weiterer Kollege berrichtete das er eigentlich in der Prüfung durch gefallen wäre weil er eine 5 hatte und mußte dann eine Woche später zur Nachprüfung mündlich wo man ihn dann hat bestehen lassen, er wusste angeblich kaum was aber man habe ihm mit vielen hilfen unterstützt das er die Prüfung besteht und der Prüfer habe im anschluss noch gesagt das es nicht genügend Fachpflegekräfte geben würde von daher müßte man auch die "schwächeren" durch schleusen.
Oft habe ich aber auch einfach viele Defizite im Fachwissen der Kollegen aus der Altenpflege festgestellt:
eine Kollegin hat einen Dekubitus Grad 4 mit Öl, warmen Wasser und einem Waschlappen gereinigt und anschließend mit Zinksalbe versorgt.
eine andere Kollegin klebte bei der Pflegevisite ihren Kaugummi auf den Mülleimer mit den benutzten Inko´s und am Ende der Pflegevisite steckte sie ihn wieder in den Mund.
Einmal fragte mich eine exam. Altenpflegerin (ca. 5 Jahre Examen) was den ein transurethraler Dauerkatheter sei , nach dem Sie das in einer Doku lass.
Viele meiner Kollegen wußten nicht was Furosemid oder ASS für eine Wirkung haben!
Klar habe ich auch unter den 10 exam. APKollegen 1-2 kompetente kennengelernt , aber überwiegend hatten Sie viele Defizite.
Ob das jetzt an der reinen AUsbildung Kranken- oder Altenpflege liegt will ich nicht behaupten , schließlich gibt es auch genügend GuK die schwerwiegende Defizite aufweisen.
Aber im Bereich der AP scheint es durch das massive aufkommen bei der Grundpflege während der Ausbildung im Praktischen Bereich oft zu defiziten im Fachlichen Bereich zu kommen.
Nimmt es nicht persönlich wie schon gesagt das ist nicht auf alle Altenpfleger/innen bezogen , sondern nur meine Erfahrungen mit den Kollegen aus der Altenpflege und wie schon gesagt es gibt auch Kompetente von denen auch ich noch einiges lernen konnte.
lg
 
Guten Morgen,
im großen und ganzen muss ich hier zustimmen, das es viele Defizite bei einigen AP gibt, jedoch seh ich da den Unterschied zwischen der alten und der neuen Ausbildung. Sind wir doch mal ehrlich, in zwei Jahren kann man unmöglich alles lernen was in dem späteren Berufsleben wichtig ist. Und das ist auch der Grund für die Defizite. Ich habe sehr viele AP kennen gelernt die nach Ihrer Ausbildung noch Jahre Weiterbildungen besucht haben und sich von GuKP haben zeigen/ erklären lassen haben. Sie bekamen in der Ausbildung die Grundpflege gezeigt und fertig. Jetzt hat sich aber das Klientel in Heimen sehr verändert und sie müssen alle ständig dazu lernen, geht nunmal nicht anders. Die Dreijährige Ausbildung wurde bestimmt auch deshalb eingeführt, um mehr notwendiges Wissen zu vermitteln. Die Ausbildung ist gerade in der Pflege intensiver, sie lernen z.B. auch i.m. Injektionen bekommen Blutentnahmen gezeigt (auch wenn sie es theoretisch nicht machen dürfen), mehr Krankheitsbilder vermittelt und und und
Eigentlich reicht das Wissen meiner Meinung nach noch immer nicht aus, denn oftmals müssen Entscheidungen getroffen werden bis ein Arzt zur Stelle ist. Und das ist schon eine gewaltige Verantwortung.
Aber dennoch musste ich auch AP kennenlernen denen das alles total egal und die tatsächlich nicht wissen für was Furo oder ASS eingesetzt werden, da gibt es dann die Einen die dazu stehen und fragen bevor sie tewas machen und die Anderen die einfach aus Scham heraus (jetzt weiss ICH schon wieder etwas nicht) einfach machen und dadurch dann Fehler machen.
Selbst jetzt mi der dreijährigen bin ich der Meinung, das es zwei unterschiedliche Berufsgrupen sind, von der Ausbildung her. Weil einfach ein sehr großes Thema die Aktivierung, Beschäftigung und Biografiearbeit ist, vorletzeres speilt in einem KH nur eine untergerordnete Rolle.
Aber das soll keinesfalls abwertend klingen, denn ich persönlich habe auch sehr viel im Umgang mit Demenzkranken dazu gelernt, weil ich damit nicht wirklich Erfahrung hatte. Und natürlich auch in Bezug auf deren Dokumentation, die kann man doch in keinster Weise mit der in einem KH vergleichen. Seiteneise Pflegeplanungen und Tagesstrukturen werden da geschrieben und der Biographiebogen 4 A4 Seiten lang. Ich denke da haben sie alle Anerkennung verdient, denn das ist der Hammer. Für mich war dies Umstellung damals total schwer und es waren Altenpfleger die mir mit Geduld alles gezeigt und erklärt haben.
LG
 
...in zwei Jahren kann man unmöglich alles lernen

Schreibfehler?
Wir vergleichen derzeit Birnen mit Äpfeln.

Vielleicht hilft diese Sichtweise:
Altenpfleger sind (sollten) hochspezialisiert im Bereich der Geriatrie, Gerontopsychiatrie u.ä. (sein)
Krankenpfleger sind (sollten) hochspezialisert im Bereich der sonstigen medizinischen Facher (sein).
Und die Realität zeigt, dass in beiden Bereichen Experten oder Meister vorhanden sind... aber ebend auch viele nur kompetent pflegen und leider auch einige auf dem Stand einer erfahrenen Novizin hängen geblieben sind. Stichwort: http://www.lernundenter.com/interaktion/newsletters/newsletter_11_04.pdf

Was alle eint (einen sollte) ist die Liebe zum Beruf, zur Arbeit am Menschen und die Fähigkeit zur Empathie.

Elisabeth

PS: Die Rückläufigkeit der Experten/ Meister hängt meiner Meinung nach mit der in der Ausbildung bereits manifestierten Fixierung auf Checklisten und Drehbuchstandards zusammen. Das verhindert das Erlernen von kausalem Denken sowie Beobachten und Bewerten von ungewöhnlichen Situationen.
Das Beispiel von Micha zeigt es schön: man ist gefangen in seiner Welt und sieht nur die Einzelsymptome ohne die Hintergründe als bedeutsam anzusehen. Und auch hier im Forum wird mehr nach Maßnahmen/ Therapie gefragt ohne vorher die Ursache/ Diagnostik zu beachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele von den zweijährigen, die ich kennen gelernt habe, hatten wenig bis keine Erfahrung in der Pflege, vor der Ausbildung. Und deswegen meinte ich (vielleicht wirklich unglücklich ausgedrückt) das wohl sehr schwer ist innerhalb von zwei Jahren ALLES zu lernen.
Ich selbst habe vor meiner Ausbildung zwei Jahre als Hilfskraft in der Pflege gearbeitet und habe trotzdem drei Jahre intensiv gelernt und lerne bis heute.
Etwas anderes meinte ich nicht.
LG
 
Ich denke generell ist die ursprüngliche Fragestellung ja auch eine ganz andere gewesen und dazu hab ich eigentlich nur zu sagen, dass wir mitsicherheit einen wesentlichen Vorteil gegenüber den AP haben und das ist die Berufsorientierung nach dem Examen.
Vielleicht läßt manch einen dieser Vorteil zu dem Schluss kommen das er "etwas besseres ist" jedoch sollte man dabei nie vergessen das die meisten gute Gründe gehabt haben diesen Beruf gewählt zuhaben und ein ständiger Kampf sich zu beweisen besser als andere zu sein war das mit Sicherheit nicht, oder???
 
Hallo

Sieht ein Gymnasiallehrer wirklich auf einen Grundschullehrer herab? Hält sich ein Anwalt für Steuerrecht für etwas Besseres als einen Scheidungsanwalt? Ich weiß nicht...

Ich glaub dass dieses Phänomen seinen eigenen Berufzszweig immer als den besten anzusehen in Pflege überdurchschnittlich oft anzutreffen ist.

Habe letztens auch in einem eher altenpflegelastigen Forum lesen müssen dass Krankenpfleger nicht pflegen können und Schuld seien an Dekus, MRSA, was eben so aus dem Krankenhaus mitgebracht wird.

Oder nehmen wir Intensivstationen und die Peripheren Stationen; ein ähnlicher Streit bzw Wetttbewerb.

Teilweise ja sogar zwischen Stationen die ein ähnliches Fachgebiet haben, gibt es dieses komische, die können ja nicht.....:knockin:

Das kommt wenn man nicht mehr fähig ist über den eigenen Tellerrand zu blicken. Was ist so schlimm daran, die Arbeit des anderen zu würdigen. Ich finde es traurig das Pflege nicht zusammenhalten kann.

lg mary
 
Die Zustände in der Altenpflege ändern sich. Und die Anforderungen auch. Tatsache ist aber, dass es an motivierten Bewerbern in der Branche mangelt. Meiner Meinung nach ist eine Generalistische mindestens 4-jährige Ausbildung der Weg. Denn sowohl in der Krankenpflege als auch in der Altenpflege verstärkt sich die Differenzierung. Um naher gute Spezialisten zu bekommen, es ist wichtig eine gute Grundausbildung anzubieten.
 
Also beide Ausbildungen zusammenlegen finde ich nicht so gut !! Wenn ich denn KP lernen will,dann will ich KP lernen und nicht AP,was,wie ich schonmal geschrieben hab,ja nu doch recht unterschiedliche Berufe sind. Krasser Vergleich : Ein Bäcker schlachtet ja auch keine Schweine. Ich für meinen Teil bewundere zwar die Altenpfleger,aber machen möchte ich den Job nicht,denn den ganzen Tag nur Waschen,Windel wechseln und Spielchen mit den alten Leuten spielen ist mir einfach zu langweilig und anspruchslos. Und bevor mich hier gleich wieder jemand haut...genau das und nix weiter sehe ich,wenn ich mit dem kassenärztlichen Notdienst in unsre Altenheime fahre !!!! Ich möchte hier auch nix verallgemeinern,sondern gebe bloß meine Erlebnisse wieder,genauso die Geschichte,wo eben von ner Altenpflegerin Falithrom als Kopfschmerzmittel gegeben wurde oder ein Pat.mit unerkanntem Apoplex und Hemiparese zur PEG-Anlage sollte,weil er nicht mehr essen wollte(??). LG Micha
 
Das ist aber nicht der angestrebte Zustand. Und ja Altenpflege hat vielleicht mehr mit Beschäftigung zu tun. Beschäftigung ist aber viel mehr als Spielchen. Und Arzneilehre ist für beide Berufe notwendig. In der Krankenpflege wird genauso gewaschen und Inkoversorugng gemacht. Ich finde die beiden Berufe haben viel Gemeinsames. Ich finde es gibt in beiden Ausbildungen starke Defizite. Man sollte von beiden viel mehr verlangen. Außerdem in Altenpflegeeinrichtungen ist selbstständiges Arbeiten noch wichtiger. In einer generalistischen Ausbildung hätten sie dann Einblick in verschiedene Krankheitsbilder und -verläufe. Eine längere und anspruchsvollere Ausbildung sollte vor allem den Denkprozess anregen. Und @ITS-Micha: gerade wegen solchen Zuständen finde ich eine anspruchsvolle Ausbildung für notwendig
 
Jetzt mal ehrlich wie du eben schon geschrieben hast mangelt es an Bewerbern für die AP-Ausbildung und dann soll es was bringen die Ausbildung auf 4 Jahre zuverlängern?!?
Generell sollte härter geprüft werden und vielleicht so etwas wie eine Probezeit eingeführt werden in der frisch examinierte nach 1 Jahr nochmal praktisch und theoretisch geprüft werden sollte.
Und grundsätzlich müßen die Prüfungskriterien strenger werden...das nicht jeder der gerad keine andere Idee hat einfach mal AP oder GuK lernt und auch nicht viel gelernt hat mal gerade so durch die Prüfung gedrückt wird nur weil es einen Fachkraft mangel in Deutschland gibt!?!
Dann ist es doch ehrlich kein Wunder das die Pflege in Altenheimen , Pflegediensten und auch manchen klinischen Bereichen so einen wahnsinnig schlechten Ruf hat, oder?
 
Meiner Meinung nach ist eine Generalistische mindestens 4-jährige Ausbildung der Weg.

Das wäre die optimalste Lösung und ließe hoffen, dass zumindestens ein gutes Fundament für alle Pflegenden vorhanden wäre. Man könnte viel mehr Grundlagenwissen vermitteln.
Die Spezialisierung würde sicher wieder einiges "löschen" an Fachwissen- aber im Hinterkopf wäre es noch da. Und vielleicht würden die Einsätze in der Praxis dann auch endlich mal mit den Vorurteilen aufräumen.

Und wenn man dann noch von Checklisten und Drehbuchstandards hin zu Pflegediagnostik und -therapie kommen würde, dann hätte Pflege endlich auch mal einen Stellenwert.

Elisabeth (ach, träumen ist doch was schönes)
 
Ich weiß nicht warum beide es nötig haben, sich überhaupt miteinander zu vergleichen? Es ist eigentlich nicht berufsspezifisch, daß sich manche Menschen immer für besser halten müssen als der andere. Das beginnt in der Nachbarschaft, man erlebt es in Schulen und innerhalb der Familien. Man sieht das bei Leiharbeitern und festangestellten Mitarbeitern. Ein Springer aus dem Pool fühlt sich fähiger als ein Mitarbeiter der eine feste Abteilung hat und umgekehrt. Ich habe KPH´s erlebt, die mir erklärten, sie seien besser weil sie die Krankenpflege innerhalb 1 Jahres erlernen mußten, während vollexaminierte 3 Jahre dafür brauchen, weil sie so dumm sind. Selbst Mitarbeiter des selben Berufes untereinander spielen dieses seltsame Spiel.Schade nur, daß sich immer einer finden wird, der wirklich besser ist und vielleicht so intelligent ist, daß er zum Mars fliegen kann.- Macht nichts,- sollen ruhig alle besser sein, wenn sie es denn sein wollen: Ich bin gerne dumm, das gibt mir Bewegungsfreiheit! Liebe Grüße Fearn
 
Ich habe KPH´s erlebt, die mir erklärten, sie seien besser weil sie die Krankenpflege innerhalb 1 Jahres erlernen mußten, während vollexaminierte 3 Jahre dafür brauchen, weil sie so dumm sind. ....

Das zeugt doch mal von einem sehr ausgeprägten Selbstbewusstsein. Bewundernswert.

Elisabeth
 
Ich habe eine Modellausbildung mit generalistischer Ausrichtung gemacht, wenn auch ganz normal drei Jahre mit mit GuK-Examen. Aber wir hatten mehr Praxisstunden in der Altenpflege und in der Ambulanten Pflege und auch in der Kinderkrankenpflege. Mir hat das gut gefallen, weil wir so das von Elisabeth angesprochene Grundlagenwissen in allen Bereichen erwerben konnte. Ein zusätzliches Jahr wäre nicht schlecht gewesen, ganz klar, und kurz vor dem Examen haben viele von uns im Vergleich zu dem "normalen" Kurs leichte Panik bekommen, weil wir etwas weniger Krankenhausroutine hatten.

Ich finde es auch schade, dass Altenpfleger im Krankenhaus schlechte bis gar keine Chancen haben, eine Stelle zu bekommen, denn die Menschen im KH sind ja nun einmal größtenteils ältere Jahrgänge. Unsere Gerontopsychiatrie ist eine Ausnahme, dort arbeiten auch Altenpfleger. Allerdings sind die alle schon länger da, jetzt stellt die Klinik nur noch Krankenpfleger ein. Wir haben auch Altenpflegeschüler in der Klinik (nicht nur in der Gerontopsychiatrie), mit denen es meist supergut klappt - im Gegensatz zu vielen Krankenpflegeschülern, die keinen Bock auf Psychiatrie haben und das auch ziemlich deutlich machen.

In anderen Ländern gibt es diese Unterteilung in Altenpflege - (Kinder)Krankenpflege zumeist auch nicht, warum also hier an diesem System festhalten? Die Spezialisierung kann immer noch nach dem Examen erfolgen - tut sie ja letztendlich jetzt auch, in der Krankenpflegeausbildung bekommt man Einblicke in die einzelnen Fachgebiete, nicht mehr und nicht weniger. Und da wird es sich nach den Fähigkeiten und Interessen des Einzelnen entscheiden, was er oder sie machen kann oder will. Für Intensivmedizin halte ich mich z. B. ganz klar für zu doof, und hinzu kommt noch, dass es mich nicht interessiert, weil ich weniger mit Maschinen und Technik arbeiten will als direkt mit dem Menschen. Wenn die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege nicht so miserabel wären, würde mir das dagegen durchaus Spaß machen.

Marlena
 
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