Ich habe eine Modellausbildung mit generalistischer Ausrichtung gemacht, wenn auch ganz normal drei Jahre mit mit GuK-Examen. Aber wir hatten mehr Praxisstunden in der Altenpflege und in der Ambulanten Pflege und auch in der Kinderkrankenpflege. Mir hat das gut gefallen, weil wir so das von Elisabeth angesprochene Grundlagenwissen in allen Bereichen erwerben konnte. Ein zusätzliches Jahr wäre nicht schlecht gewesen, ganz klar, und kurz vor dem Examen haben viele von uns im Vergleich zu dem "normalen" Kurs leichte Panik bekommen, weil wir etwas weniger Krankenhausroutine hatten.
Ich finde es auch schade, dass Altenpfleger im Krankenhaus schlechte bis gar keine Chancen haben, eine Stelle zu bekommen, denn die Menschen im KH sind ja nun einmal größtenteils ältere Jahrgänge. Unsere Gerontopsychiatrie ist eine Ausnahme, dort arbeiten auch Altenpfleger. Allerdings sind die alle schon länger da, jetzt stellt die Klinik nur noch Krankenpfleger ein. Wir haben auch Altenpflegeschüler in der Klinik (nicht nur in der Gerontopsychiatrie), mit denen es meist supergut klappt - im Gegensatz zu vielen Krankenpflegeschülern, die keinen Bock auf Psychiatrie haben und das auch ziemlich deutlich machen.
In anderen Ländern gibt es diese Unterteilung in Altenpflege - (Kinder)Krankenpflege zumeist auch nicht, warum also hier an diesem System festhalten? Die Spezialisierung kann immer noch nach dem Examen erfolgen - tut sie ja letztendlich jetzt auch, in der Krankenpflegeausbildung bekommt man Einblicke in die einzelnen Fachgebiete, nicht mehr und nicht weniger. Und da wird es sich nach den Fähigkeiten und Interessen des Einzelnen entscheiden, was er oder sie machen kann oder will. Für Intensivmedizin halte ich mich z. B. ganz klar für zu doof, und hinzu kommt noch, dass es mich nicht interessiert, weil ich weniger mit Maschinen und Technik arbeiten will als direkt mit dem Menschen. Wenn die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege nicht so miserabel wären, würde mir das dagegen durchaus Spaß machen.
Marlena