Krankenhausleitung nur durch Verwaltungs- und Ärztlichen Direktor?

Zu Ende gedacht bedeuten sie das diese Affen auch auf Intensivstationen arbeiten können ohne eingewiesen zu werden, was das für die Sterblichkeit bedeuten würde weiss ich nicht ein Experiment wäre wohl unethisch.
Wie lange hast du gebraucht um die Hebelchen zu bewegen und wie lange um dei Stationsroutine zu beherrschen? Das hinterrfagen des Wieso und warum setzt in der Regel erst nach der Beherrschung der "Affentätigkeiten" ein. Wenn du bösartug veranlagt bist, mach doch mal einen Feldversuch bei deinen Kollegen. Erschrick aber nicht.
Nebenbei: was du inoffiziell machst, ohne rechtliche Abdeckung, ist dein Ding und interessiert ggf. keinen Kadi.
Im Übrigen ist die professionelle Krankenbeobachtung und Weiterleitung der Beobachtung ein hoch professionelles Handeln
Warum wird dies dann so häüfig von Azubis, Zivis und FSJlern übernommen?

Es gab hier im Forum vor kurzem einen Beitrag einer Azubine, der angeboten wurde dieses Händling bereits im ersten Praxiseinsatz zu lernen. Die derzeit delegierten Aufagen sind lediglich einfaches Handwerk= Erfebnis ausreichenden Übens= Dressurergebnis. Dressur deshalb, weil man das "Objekt" belohnt mit einem Zuckerle, wenns die Dresssur gut abliefert.

Es wird allerhöchste Zeit, dass wir uns Entwicklungen wie z.N. in den USA anschließen. Dumm nur, dass die eigenen Reihen dies zu verhindern wissen. Wahrscheinlcih ahnt jeder, dass er in dieser Umstrukturierung nicht unbedingt zu den Gewinnern zählt. Es werden mehr Hilfskräfte gebraucht als Fachkräfte.
In D gibts übrigens in einigen Häusern schon die Bestrebungen für die "wertvolle" Tätigkeit "Blutentnahme" MFA einzustellen. Die sind derzeit noch billiger.

Wieso braucht es einen Pflegemanager um zu erkennen, dass Grundpflege billig zu bekommen ist und das man für die wenigen wirklich anspruchsvolleren Aufgaben vielleicht Spezialisten braucht? Ein Verwaltungsdirektor kann einen Abschluss in Gesundheitsökonomie machen und ist damit besser ausgerüstet als jeder Pfelgedirektor es sein wird, wenn er sich nur mit dem Pflegemanagement beschäftigt.

Der Traum, dass Pflege ein Krankenhaus oder ähnliches hauptverantwortlich managt wird in D auf Jahre hin ein Traum bleiben. Genauso wie es ein Traum blieben wird, dass Pflege sich nicht nur über ärztl. Täzigkeiten definieren kann sondern die eigene Profession mit Inhalten zu füllen weiß.

Elisabeth
 
Nun gut ich arbeite in der Altenpflege und einige Bewohnerinnen waren früher Krankenschwester ohne Diplom und alles andere. Eben einfach Krankenschwestern und die welche noch erzählen können erzählen auch sehr gern und ausführlich darüber, was sie gemacht haben und im allgemeinen sagen sie: Das war unsere Aufgabe und das hat der Arzt gemacht und das durften wir machen, nachdem sich der Arzt vergewissert hat, dass wir es können.
Ich will den Intensivpfleger und die Kardioschwester nicht unbedingt als dressierte Äffchen sehen, sie haben ihre Verantwortung nur eben unterhalb der des Arztes und so ist es zumindest auch in US-Lazaretten.
Nur eine Klinik ohne Hierarchie ist dem Untergang geweiht und dies sehen ja selbst die ein, welche eine Professionalissierung der Pflege fordern. Nur sie wollen eben ohne in der Hierarchie stehen!
Nur nun einmal eine Frage sie wären Personalchef eines Kreiskrankenhauses mit 6 Disziplinen und je 2 Stationen je Disziplin wie würden sie in der Pflege rechnen, wenn es einen Bachelor und Master of Nursing gebe und die klassische DGKS, welche eben die Pflege macht und sich weiter qualifizieren kann zur SDL und PDL.
Bei mir würden maximal 2 bis 3 Master of Nursing abfallen, wenn überhaupt. Denn für den Rest würde ich Leute nehmen, welche am Patienten arbeiten wollen und keine Pflegetheoretiker sind. Denn wieviele Fachärzte für Hygiene benötigt die gleiche Klinik und dieser sollte besser auch ein Zweitfach haben, denn nur für Hygiene hat er an UNI-Kliniken Chancen aber sonst kaum.
Ich kenne auch einen Pflegewissenschaftler (FH) der nach seinem Studium noch den Altenpfleger macht hat, weil Theoretiker hat man so schon genug. Den DGKP hat er sich durch seinen Abschluss indirekt selber verbaut, weil er die Klappe nicht halten konnte.
 
Ein schönes Beispiel, wie die eigenen Reihen ihre Profession sehen.Theorie ist unnötiger Balast und behindert nur beim Spurt hinter den ärztl. Tätigkeiten hinterher.

Elisabeth
 
Na so richtig positiv sieht das ja nicht aus.

Was ich ja schon mal geschrieben habe trifft auch hier zu. Es ist eine allgemein traurige Entwicklung. Nun ja, dass die Leitung eines Krankenhauses nur noch aus einem Ärztl. und Verw. Direktor besteht ist auch nur proforma, wie es ja schon passend erkannt wurde. Der ärztliche Direktor war schon immer in der Entscheidungsbefugnis ein halber Hahn, da es eine Funktion mit extrem eingeschränkten Kompetenzen ist. Also völlig überbewertet. Jetzt steht dieser Begriff häufig nur noch für die Aussenwirkung.

Alles in allem entscheidet das betriebswirtschaftliche Ergebnis und somit indirekt die Zahlendreher.

Was aber völlig unstrittig ist, ist für mich der weg raus aus der Niesche, wo Pflege sich teils selbst verschuldet hinmanövriert hat (In Teilen kann ich Elisabeth recht geben). Aber heisst das nun "Kopf in den Sand stecken"? Sicherlich braucht man nicht ausschließlich Theoretiker aber wenn man bedenkt, das auch ärztliches Handeln auf Theorien basiert, die erforscht wurden und letzten Endes das heutige Tätigkeitsfeld "Arzt" untermauern, ist es doch nicht abwägig, dass man seinem Handeln eine Theorie zugrunde legt und dieser nachgeht. Sicherlich haben gerade wir in Deutschland ein ganzes Stück Arbeit vor uns, uns selbst zu definieren, wobei immer die gefahr ist sich zu verrennen. Auch unterliegt Pflege nicht gerade den Gesetzmäßigkeiten der Naturwissenschaftlichkeit, was es auch nicht einfacher macht. Aber sich damit abzufinden für immer fremdbestimmt zu sein "NEIN DANKE".

Wir hinken gewaltig hinterher, dass ist aber kein Grund zu resignieren. Es gibt mittlerweile genug Ansätze ,die es Lohneswert machen, diese weiterzuverfolgen. Das heißt aber auch Theorien so zu leben wie sie gemeint sind. Ich glaube auch nicht, dass in irgendeiner Pflegetheorie was von Entmündigung des Patienten steht, dass sind wahrlich hausgemachte Probleme.

Auch bleibe ich dabei, dass die, die Führen wollen, Eier in der Hose haben sollten und Beharrlichkeit mit einem Schuss diplomatischen Geschick in sich vereinen müssen. Dazu noch ein Hauch von Pflegeverständnis mit einem Tick zur Betriebswirtschaftlichkeit und fertig ist die selbständige Pflegekraft die nicht am Tropf der vermeidlichen Gönner hängt.

Gruß
Hame
 
Pflegemanagment finde ich, ist ein völlig überbewerteter Abschluss. Ich hab noch nicht gehört, dass es ein Studium gibt: Eisenbahnmanagement, Postmanagement, Volkswagenmanagement. Die Leuts studieren BWL und Öknomie. Es gibt mittlerweile den Abschluss Gesundheitsöknomie. Ist aber ein Masterstudium. Vielleicht eine sinnvolle Richtung für unsere BAs.

Elisabeth
 
Klamme Kommunen: Vielen Kliniken droht Privatisierung - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft


Was anderes: Die vielzitierte "professionelle Krankenbeobachtung" - was ist das eigentlich?

Erkennen, dass es einem andern Menschen "schlecht" geht? Das kann intuitiv fast jeder.
Erkennen, dass gewisse Parameter sich aus der Norm bewegen?
Dazu brauch ich noch nicht mal nen Mensch...den brauch ich bisher dazu, diese Parameter zu erfassen und zu dokumentieren.
Erkennen warum es einem anderen schlecht geht?
Für Diagnosen ist immer noch ein Mediziner zuständig.

Den Patienten "Kunden" zu nenne ist keine Mode. Es ist Realität. Für den weitaus größten Teil dieser Kunden (und die wohlgemerkt auch den weitaus größten Teil an Geld bringen) brauch ich v.a. eines: Professionellen SERVICE!

Hört mir doch auf mit dieser aufgeblasenen "Pflege-Professionalität". Ich hab 5 Jahre Ausbildung und 10 Jahre Erfahrung hinter mir.
Zu 75% meiner Tätigkeit hätte ein Jahr Ausbildung gereicht. (Dafür würde ich mir selbst ja schon bloß die Hälfte meines Gehaltes zahlen...)
Die restlichen 25% bewege ich mich permanent in einem Graubereich zwischen Verantwortung und Kompetenzüberschreitung.
Wenn ich personalverantwortlich wäre, würde ich mir sehr genau anschauen, wo ich wieviel Kompetenz brauche...und wo reines Servicepersonal auch reicht. Warum sourcen denn Krankenhäuser inzwischen schon die Essensvergabe aus? Und sind damit (nicht zuletzt beim Patienten) erfolgreich?
Wer sich heute auf seine hochheilige "reine" und "praktische" Pflege beruft, der wird in absehbarer Zeit zurecht nur noch als Hilfskraft gesehen und bezahlt werden. Für den Bruchteil an Patienten, die wirklich "Pflege" in ihrer Gesamtheit benötigen sind wir nämlich viel zu viele "Examinierte". Und dort braucht es dann eben plötzlich doch mehr "Theoretiker". Denn die Ausführung der Tätigkeit ist das letzte Glied der Kette.

Aber das ganze Heulen und Zähneklappern wird schlicht von der Realität überrollt werden. Siehe den oben verlinkten Artikel.


DS
 
Aber das ganze Heulen und Zähneklappern wird schlicht von der Realität überrollt werden.

Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Für das, was wir derzeit dem Kunden anbieten, braucht es keinen theoretischen Hintergrund. Theorie behindert in diesem Falle die Praxis erheblich.

Ich finds übrigens immer amüsant, wenn manche von Fachwissen reden und man beim Nachfragen als Antwort bekommt: das habe ich in der Schule so gelernt, oder alternativ: Erfahrungswert, anders ausgedrückt: es war so, es ist so, es wird immer so sein.

Pflege stellt sich an jeder Ecke selbst ein Armutszeugnis aus.

Elisabeth
 
@ DerStudent und Elisabeth

Eure Beiträge sind so hervorragend, dass es doch sinnig ist, wir nehmen wirklich dressierte Affen. Warum um igendetwas kämpfen, wenn doch eh alles so sinnlos ist.

Weder hat hier jemand geschrieben, dass es 100% Pflegekräfte sein müssen, noch sehe ich hier bei einem Beitrag ein jammern.

Ein gesunder Personalmix ist in Ordnung und muss auch vollzogen werden, wenn die Krankenhäuser überleben wollen. Doch braucht man trotzdessen ein klein wenig manpower um die anstehende Arbeit zu schaffen. Ich bin jetzt 18 Jahre dabei aber sehe immer noch die Notwendigkeit für eine starke Pflege mit erheblich ausgeweiteten Kompetenzen (andere Länder machen es vor). Warum wir das alles abgegeben haben, was ich früher selbstberständlich erledigt habe, keine Ahnung. Mich hat keiner gefragt. Jetzt holen wir uns mit 10000 Fort- und Weiterbildungen ein bischen was wieder Ich denke wir sind uns einig, dass es für SGB XI Lesitungen nicht unbedingt einer ex.PK bedarf. Aber mir kann auch keiner erzählen, dass es für jeden Mist einen Arzt bedarf.

Die Wahrheit und die Aufgaben der Pflege liegen irgendwo dazwischen.

Aber zum Thema zurück. Pflege braucht meiner Meinung einen Kopf in der Führungetage der bei der Ressorcenverteilung mitspielt und Ahnung hat.
Deshalb pro Studiengänge!

Gruß
Hame
 
Zuviel (Hintergrunds-)Wissen ist der Tod jedes Optimismus und der Geburtshelfer des Pessimismus.

Nochmal die Frage: wieviel Ahnung hat die aktuelle Führungselite von der täglichen Routine auf den Stationen? Wieviel Pflegefachkompetenz ist dort tatsächlich vorhanden? Und ist diese Gruppe tatsächlich in der Lage Theorie und Praxis wirkungsvoll zusammen zu führen?

Elisabeth
 
wieviel Ahnung hat die aktuelle Führungselite von der täglichen Routine auf den Stationen?

Wahrscheinlich je länger man im Management sitzt weniger. Muss sie aber auch nicht unbedingt. Wichtig ist es doch sich das einzugestehen, das man sich für die Führung entschieden hat und automatisch auf anderen Gebieten schwächen zeigen wird.

Aber dafür gibt es doch die am Patienbett tätigen Pflegefachkräfte. Ich sehe meinen Job in der Bereitstellung der strukturellen voraussetzung, damit die Pflegekräfte die ich vertrete effizient arbeiten können. Es wäre vermessen, wenn ich als Führungskraft, welche sich mit Budget, Kostenreduktion, Steuerung der Ressourcen beschäftigt, rausnimmt den Pflegekräften vor Ort zu zeigen wie man pflegt.

Wieviel Pflegefachkompetenz ist dort tatsächlich vorhanden?

Das wird logischerweise auch mit den Jahren weniger. Wer sich das als Führungskraft nicht eingesteht ist selber schuld. Aber auch hier die Frage, zeigt es den nicht eine Art von Wertschätzung, wenn man gerade in diesen Fragestellungen die Pflegekräfte vor Ort einbindet und Ihnen somit zeigt wie wichtig sie sind?

Und ist diese Gruppe tatsächlich in der Lage Theorie und Praxis wirkungsvoll zusammen zu führen?

Da kann ich ein klares JA geben. Hier beginnt wieder mein Part. Viele Prozesse sind mit andern Berufsgruppen verknüpft. Kompetenzgerangel und Befindlichkeitsstörungen eingeschlossen. Da ist meine Etage für zuständig in den oberen Reihen auszuhandeln und Kompromisse zu schließen. Auch Pilotprojetkte mit allen facetten zu initieren und diese zu organisieren ist mein job.

Ich weiss nicht was du kennengelernt hast, doch übe ich meinen job genau so aus und die Belegschaft ist zufrieden auch wenn ich das eine oder andere mal eine unschöne Entscheidung treffen muss. Wichtig ist doch die MA mit einzubeziehen und sie an der Lösung mitarbeiten zu lassen anstatt nach dem Motto vorzugehen"Friss oder stirb".
Ich vertrete nicht mich sondern die Interessen der Pflege in Einklang mit den ökonomischen zwängen denen wir leider unterliegen. Und da ist es wichtig,dass mögliche und vertretbare rauszuholen und es transparent zu machen.

Das ist es wofür ich da bin !

Gruß
Hame
 
Wunderbar- kamen genau die ertwarteten Antworten.

Ein Verwaltungsdirekror kann, genau wie der Pflegemanager, auf das Fachwissen der Kollegen vor Ort zurückgreifen. Er braucht hier ergo keinen Vermittler... auch wenn manch Pflegemanager dies anders reflektiert. Wer sägt schon gern am eigenen Stuhl.

Elisabeth
 
Liebe Elisabeth

Wunderbar- kamen genau die ertwarteten Antworten

Das sind genau die Antworten die niemand erwartet. Du bist zwar in Punkto Beitragsanzahl wirklich Spitze, ob diese aber immer den Punkt treffen oder von erheblicher Fachkompetenz in diesem Bereich sprechen bezweifle ich. Ohne dich wirklich anzugreifen ist es für mich unbegreiflich wie sehr du deinen Berufsstand diskreditierst. Funktionieren ohne Wissensbasis und gut iss. Ja du hast recht, dafür braucht man nicht eine einzige akademisch gebildete Pflegekraft. Auch braucht man dafür sicherlich nicht eine gut gebildete Pflegefachkraft, die sich zur Zeit(meiner Meinung) weit unter den eigenen Fähigkeiten verkauft.
Du favorisiert mit deiner Äußerung genau die Pflegekraft, die zum Verwaltungsdirektor geht und sagt" So viel Arbeit, wir schaffen das nicht, ich brauch ganz, ganz viele Pflegekräfte". Dann kommt das warum und dann folgt die Stille. Das passiert wenn wir nicht detalliert sagen können warum ist es denn so, wo liegen unsere Aufgaben.....

Aber nun gut, da du aber auch nicht gerade über das Wissen verfügst um zu beurteilen was Führungskräfte tun, ist es auch müssig jemanden dieses zu erklären. Glaubst du den wirklich, dass Pflege so bestehen und Funktionieren kann, wenn es für jede Aufgabe und Fragestellung einen eigenen Ansprechpartner gibt und nichts irgendwo gebündelt wird um die Interessen zusammenzufügen? Bist du den so sicher das man wirklich einen Verwaltungsdirektor brauch wenn auch jeder dehergelaufene Straßenköter es ebenso machen könnte, da er sich ja die Fachkompetenz beratend zu Seite holen konnte? Ist es dann nicht auch möglich auf Chirurgen zu verzichten, da es einem Handwerk sehr ähnlich ist und jeder anzulernen ist der ein klein wenig Geschickt ist? Zeigen uns den nicht auch die Ereignisse des Lebens das der Arzt ein augenscheinlich überbewerteter Beruf ist, wenn sogar Hochstapler diesen hervorragend ausgeübt haben ohne jemals promoviert zu haben?

Also im Grunde genommen entnehme ich dem, dass wir garnichts brauchen. Wir haben doch alles. Wir funktionieren und gut iss. wir nehmen das was man uns gibt. Visionen braucht man nicht, da Pflege eh nur ein überbewerteter Hilfsberuf ist.

Gott sei Dank gibt es von deiner Sorte nicht so viele, da der Rückschritt in die Bedeutungslosigkeit vorprogrammiert wäre.

Ich möchte dich wirklich nicht angreifen, doch machen mich diese Äußerungen nachdenklich, da ich jeden Tag dafür kämpfe das Pflege nicht zum Fußabtreter aller anderen wird.

Auch wenn ich jetzt schon weiss, dass du immer den letzten Beitrag schreibst und auch sehr auf deine eigenen wahrscheinlich schlechten Erfahrungen baust, ist es doch vieleicht lohnenswert nicht immer das schlechte zu sehen und eine Vision nicht einfach aufzugeben.

Hat denn nicht alles was es gibt mit einer Vision begonnen? Hätte ich die nämlich nicht, bin ich wirklich am falschen Ort und in der falschen Position.

Ich muss aber schon gestehen, dass du schon jemand bist mit dem ich gern mal einen ausdiskutieren würde.

Grüßle
Hame
 
Liebe Kollegen,
bitte schlagt euch nicht... Ich habe nicht erwartet das meine Frage eine Grundsatzdiskussion über die Entwicklung unseres Berufstandes los tritt. Ich verstehe die Bemerkungen von Elisabeth Dinse als ironisch bis zynisch und vieleicht als Ausdruck einer mittelstarken Frustration. Für mich gibt es an anderen Stellen im Forum hinweise, dass du durchaus Befürworter einer Professionalisierung bist. Also die Entwicklung eines originären Tätigkeitsfeldes, Selbstverwaltung und( Mit)- Bestimmung von Ausbildungsinhalten- nur das du die Instrumente , die zur Zeit angewendet werden, nicht für richtig hältst, und glaubst , dass die jetzigen Akteure in unserem Beruf uns teilweise von diesem Ziel entfernen.
Ich bin mit Hametum einer Meinung, dass Pflegemanager eine grundsätzliche Kenntnis vom Pflegealltag haben müssen, um dann Strukturen schaffen zu können, die Pflege ermöglicht. Auch einem gut beratenen Geschäftsführer mit BWL-Studium werden einige Forderungen unverständlich bleiben, weil ihm die Innenansicht fehlt ( in meinem Fall z.B. rechtzeitige Qualifizierung von Mitarbeitern vor Start des beschriebenen Projektes).
Liebe Elisabeth Dinse , du magst recht haben, wenn du sagst, dass die Pflege sich Ihr eigenes Grab gräbt, wenn sie sich z.B. über Theorien und aus anderen wissenschaftlichen Bereichen ausgeliehene Konstrukte wie Pflegeprozess lustig macht.
Ich glaube unser Beruf befindet sich in einem dynamischen Prozess, der lange noch nicht abgeschlossen ist. Ob die Richtung mehr zum anglo-amerikanischen Vorbild oder zurück zur Mutterhauspflege-Ideologie zeigt, ist leider von vielen Faktoren abhängig, die nicht alle von uns beeinflussbar sind. Aber ich glaube, dass die nächste Generation von gebildeteren und (dadurch)selbstbewussteren Kollegen an der eigenen Zukunft mitarbeitet.
Gruß aus Hessen
 
Eine so gravierende Veränderung, wie sie derzeit dringenst nötig wäre, lässt sich nicht (mehr) top down bewerkstelligen. Und Button up sind uns in den letzten Jahren viele Pflegeexperten verloren gegangen bei der unseeligen Einführung von Checklisten und Drehbuchstandards.

Checklisten und Drehbuchstandards wurden benutzt um eine Pseudoqualität nachzuweisen. In der Regel wurden sie den MA vorgelegt mit der Aufforderung: MDK, oder wäre auch immer, verlangt eine entsprechende Doku. Hintergrundswissen wurde nicht abverlangt. Gelesen, angekreuzt, gelocht, abgeheftet.
Nicht wenigen Einrichtungen war selbst die Erstellung diverser Standards noch zu teuer und man hat die Dinger eingekauft. Genau, wie man die Checklisten aus dem Netz geladen hat. Fobis in die Richtung wären teuer gewesen und man hätte den MA im Vorfeld mit Nachdruck den Pflegeprozess vermitteln müssen. Denn was nutzt eine Checkliste, wenn ich daraus keine eigenen Handlungsstrategien ableiten kann sondern wieder auf Rezepte angewiesen bin. Der Mensch ist so facettenreich, dass es sich nicht in eine quadratische Standardform pressen lässt.

Jeder Verwaltungsdirektor wird sich an den Checklisten und Drehbuchstandards orientieren. Wir haben in der Standardisierungswut ja selbst die kleinste Kleinigkeit beschrieben. Jetzt kommt diese unüberlegte Handlunsgweise als Bummerang zurück. Und wir beschweren uns, weil wir von dem Teil voll getroffen werden. Aber nicht der Verwaltungsdirektot hat ihn losgeschleudert sondern die eigenen Reihen haben nicht protestiert sondern fein mitgemacht.

Elisabeth
 
Schlagen tun wir uns sicher nicht eher glaube ich das Elisabeth jemand ist mit der man sicherlich richtig nett ein ausdiskutieren kann. Wäre bestimmt eine Interessante Geschichte ;). In vielen Punkten hat Elisabeth nicht ganz unrecht und die Grenze des erträglichen ist erreicht. Doch ist jetzt nicht die Zeit den Kopf in den Sand zu stecken, sondern sachlich zu argumentieren und der Pflege Gehör zu verschaffen.

Die letzten Jahre sind nicht die Jahre der Pflege gewesen, doch ist es jetzt umso wichtiger sattelfest zu bleiben.

Grüßle
Hame
 

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