Kontaktsuche - Journalistin sucht: MRSA in Kliniken

Hallo CW009,

schade, dass du deinen Namen nicht nennen willst.
Ich möchte dir mein Bedauern zum Tod deines Vaters ausdrücken.

Ich kann auch verstehen, dass du als Angehörige und Journalistin an dem Thema arbeiten willst.

Interessante Zahlen findest du immer in den Qualitätsberichten der Krankenhäuser, die auch online zu finden sind. Dort meist auch aufgeführt Zahlen über MRSA, Dekubitus und dergleichen.

Für weitere Informationen empfehle ich auch unsere Linksammlung: http://www.krankenschwester.de/forum/hygiene-krankenhaus-infektionskrankheiten/12190-mrsa-orsa-informationen-links.html

Nur als grundlegende Information: Der MRSA ist für dich oder auch deine Familie keine Gefährdung, einem gesunden Menschen macht dieser Keim überhaupt nichts.

Liebe Grüsse
Narde
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist wirklich erschreckend, was für ein schlechtes Bild von Journalisten hier zur Sprache kommt. Als ich vor Jahren eine Reportage über die Belastung von Krankenschwestern gemacht habe, war es so, dass alles mit einem Brief einer Krankenschwester an unsere Redaktion anfing. Sie hatte sich an uns gewandt, weil sie mehr Aufmerksamkeit für die unmöglichen Arbeitsbedingungen wollte. Es gibt viele unseriöse, faule und nicht recherchierende Journalisten - über die rege ich mich genauso auf. Aber es gibt keinen Beruf, in dem es nicht solche Leute gibt. Ich arbeite für die ARD und denke schon, dass ich in den letzten 10 Jahren auch so manchem mit der Berichterstattung über Mißstände helfen konnte. Warum man sich nicht outet, liegt vielleicht auch daran, dass man schon erlebt hat, wie Recherchen behindert werden.
 
Es ist wirklich erschreckend, was für ein schlechtes Bild von Journalisten hier zur Sprache kommt. (...) Es gibt viele unseriöse, faule und nicht recherchierende Journalisten - über die rege ich mich genauso auf.
Eben.
Ich arbeite für die ARD und denke schon, dass ich in den letzten 10 Jahren auch so manchem mit der Berichterstattung über Mißstände helfen konnte.
Das ist z.B. die Art Information, nach der wir fragten.

Jeder von uns hat sicher schon haufenweise klischéestrapazierende Sensationsberichte im 2-Min-Format gesehen, die weder realitätsnah sind noch irgendwem helfen (na,ja, außer den Werbeeinnahmen der Sendergruppe...). Da kann man beispielsweise aus dem mehrmaligen Anziehen eines sauberen Schutzkittels in der Wohnung eines Klienten schon einen skandalösen Reißer machen.
Und ich denke, man kann in diesem Zusammenhang auch Verständnis für eine gewisse Zurückhaltung unsererseits aufbringen.
Denn wir erleben täglich, dass für uns alltägliche Dinge für Laien unverständlich bis fragwürdig erscheinen; vieles bedarf Erklärungen.

Liebe cw, der Verlust Deines Vaters tut mir leid. Das Bedürfnis, sich insbesondere mit dem Hergang dessen zu beschäftigen, was ihr erleben musstet, ist mir nur zu verständlich.
Möglicherweise führt am ehesten der Weg zum Ziel, sich mit Einrichtungen zu beschäftigen, die einen nachweislich vorbildlichen Umgang mit der MRSA-Problematik aufzeigen?

LG, Persephone
 
Da gibt es doch mal wieder Journalisten, die sich für unsere Berufstätigkeiten interessieren...

...und schon kommen die erhobenen Zeigefinger aus dem Jammertal....


Denke auch, dass die Arbeit in Pflegeheimen und Kliniken ähnlich der Feuerwehrmänner ins Blickfeld geraten sollten, um eben die Schüchternheit, mangelnde Solidarität unter den Mitarbeitern, Feigheit und Mißstände tagtäglich an das Licht gezerrt werden sollte!

Irgendwann sollte auch dem Letzten ein Licht aufgehen, dass nicht nur beamtete Feuerwehrmänner ihr Rückgrat krumm machen!
 
Unterstellt der Fragestellerin doch nicht gleich Schmierenjournalismus wegen einer harmlosen Anfrage.
Ich darf Presseanfragen nicht beantworten, da wir dafür ausschließlich zuständige Personen im Betrieb haben.
Wenn Ihr antworten dürft und wollt, dann tut es oder laßt es.
Aber unterstellt doch bitte niemandem was. Eure Klarnamen kenne ich auch nicht und trotzdem kommunizieren wir miteinander.
Die Frau ist Journalistin. Nicht die Chefin des russischen Geheimdienstes!
 
Am 24.08.2009 sendet die ARD um 21.00 Uhr einen Medizin-Report über Multiresistente Keime im Krankenhaus unter dem Titel "Killerbrut": Doku - Die verschwiegene Katastrophe, Hygiene-Desaster in deutschen Kliniken: Patienten infizieren sich mit Bakterien.

Einen hygienischen Gruß
Rolf
 
Am 24.08.2009 sendet die ARD um 21.00 Uhr einen Medizin-Report über Multiresistente Keime im Krankenhaus unter dem Titel "Killerbrut": Doku - Die verschwiegene Katastrophe, Hygiene-Desaster in deutschen Kliniken: Patienten infizieren sich mit Bakterien.

Meine Güte, die öffentlich-rechtlichen unterscheiden sich wirklich kaum noch von den privaten Sendern. Das klingt nicht nach Doku, sondern nach Stephen-King-Roman. Muss sowas sein? :down:
 
Hallo,

ich heiße Frank Bowinkelmann, bin ebenfalls Journalist und arbeite seit längerer Zeit an Rundfunkbeiträgen für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten zum Thema MRSA. Wie ich sehe, hat bereits eine Kollegin von mir versucht, hier Kontakt zu Krankenschwestern bzw. Pflegern zu erhalten. Trotz der harschen Reaktionen auf meine Kollegin möchte ich um Verständnis bitten, wenn auch ich in diesem Forum mein Anliegen vorbringe. Ich suche Kontakt zu Krankenschwestern bzw. Pflegern, die mir erzählen können wie ihr "Hygienealltag" im Umgang mit MRSA-Patienten aussieht. Die Informationen werden streng vertraulich behandelt. Es geht mir nicht darum, einen ganzen Berufsstand in Misskredit zu bringen, auch nicht darum, Krankenhäuser an den Pranger zu stellen, sondern um realistische Erfahrungsberichte. Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
 
Ich halte das Thema für zu sensibel für einen Zeitungsbericht. In der Regel verunsichert das die Patienten, je nachdem wie berichtet wird, vor allem wenn der Hintergrund ein Sterbefall ist, der eine MRSA Infektion hatte.
Jegliches Polemisieren schadet der Sache.
Wohin führt uns das? Wenn wir holländische Patienten aufnehmen müssen zb. bei jedem Abstriche bei der Aufnahme genommen werden und bei der Entlassung. Ohne die Bescheinigung, daß der Patient MRSA frei ist, kann es dem Patienten passieren, daß er bei einer nächsten Erkrankung in niederländischen Kliniken abgewiesen wird. Das sind eigentlich Dinge, die ich für unser Land nicht haben möchte.

In der Praxis, kommt man nach einer Berichterstattung über ein Krankheitsbild in einer Zeitschrift auf der Station kaum mehr zum Arbeiten , weil nur noch das Telefon schellt, und sich am anderen Ende der Leitung verängstigte Leser befinden, die man ellenlang beruhigen muß, weil die befürchten an der in der Zeitschrift veröffentlichten Erkrankung zu leiden. Bei der dünnen Personaldecke sind diese Gespräche übel, die man darüber mit klinikfremden verunsicherten Lesern führen soll.
Eines der Effekte wird sein, daß sich etliche Leser mit Sagrotan und anderen Desinfektionsmitteln eindecken, dieses überall verschmieren und genau das ist gerade nicht der richtige Weg ist damit umzugehen.

Wenn man seine Leser aufklärt, dann darf der Ansatz nicht der sein, daß Ängste der Patienten geschürt werden. Das diese Infektion für einen gesunden Menschen zuhause keine Probleme macht, würde ich DICK und FETT in riesengroßen Lettern unbedingt in den Artikel hineinschreiben. Auf der anderen Seite wird es Leser geben, die eine wichtige Antibioticagabe ablehnen, unterbrechen oder verzögern. Ich würde mir für so einen Bericht als Grundlage ein Hygieneinstitut als Informationsquelle wählen und wirklich möglichst sachlich berichten.

Liebe Grüße Fearn
 

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