Jammerdepression in der Pflege

@opnetz:
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich mag meinen Beruf und bin zur Zeit mit meiner Arbeit zufrieden. Dazu trägt unter anderem bei, dass mein Chef/meine Kollegen die Probleme ernst nehmen. (wenn ich nicht zufrieden wäre, würde ich ja was anderes machen). Für mich hört es sich so an, als würdest du deine Kollegen nur als jammernde Menschen sehen und ihre Beschwerden als Nörglerei abtun. Vielleicht solltest du ihre Beschwerden ernst nehmen und versuchen mit ihnen an der Lösung des Problems arbeiten und nicht krampfhaft neue Tätigkeiten hinzubringen wollen, die meiner Meinung nach nichts mit der Pflege zu tun haben, weder langfristig das Selbstwertgefühl steigern können, noch dazu beitragen das Ansehen zu erhöhen.

Mich würde jetzt eigentlich schon mal interessieren, über was deine Kollegen jammern? (zu wenig Arbeit???)
Warum ist ihr Selbstwert so niedrig?
Wer bestimmt was eine niedrige Arbeit und was eine höhere Arbeit ist?
Wissen sie, dass auch "niedrige" Tätigkeiten sehr wichtig sind (vielleicht sogar wichtiger als manche, scheinbar "höhere" Tätigkeiten)?

Gruß,
Lin
 
Na ja, bei uns wird auch viel gejammert, aber seltsamerweise auch dann, wenn es wirklich mal eine Veränderung gibt, die eigentlich positiv ist, z.B. verbessertes Pausenmanagement, andere Dienstzeiten.
Als einzelne Person hat man allerdings den Eindruck, man wird nicht wahrgenommen. Hauptsache, jeder macht seine Arbeit, es gibt keine Weiterentwicklung, keine konstruktiven Vorschläge für den Alltag. Da schleicht sich dann leicht so eine Leck mich am A...-Stimmung und Trägheit ein. Für die Verwaltung zählt nur noch das Finanzielle, die Abteilungs- und Gruppenleiter haben genug damit zu tun, den Dienstplan voll zu kriegen und ihre Doku-Pflichten zu erledigen.
Im Op ist es z.B. so, dass vieles von guter Organisation abhängt. Wir als Pflegepersonal können das auch, aber unsere Vorschläge stehen und fallen mit den ärztlichen Leitern. So etwas frustriert.
 
@Lin

Ja, wir schreiben aneinander vorbei.

Meine KollegInnen sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, mit ihrem Dienstplan und ihren Möglichkeiten in dem gesamten Berufsbild tätig zu sein.
Dieses ist nur möglich, weil ich ihnen sehr genau zuhöre und sie mit ihren Problemen ernst nehme.
Menschen sind sehr individuell und meine KollegInnen auch, ich akzeptiere unterschiedliche Charaktereigenschaften und jeder wird für seine Stärken gelobt und in seinen Schwächen gefördert.

Aber: quengeln gibt es nicht, wenn sich jemand nicht ernst genommen fühlt (als Beispiel), führe ich ihm vor Augen warum es so war und wie er es in Zukunft verhindern kann.

Organisatorisch sind wir hervorragend aufgestellt, jeder ist einzelne bringt sich in diese Prozesse ein. Es wird eben ein Blutbild abgenommen, wenn eines fehlt und niemand zieht sich in die Ecke zurück und sagt: Kann der Arzt selbst machen, soll er sich gefälligst selbst besser organisieren!
Leider höre ich diese Sprüche zu oft in anderen Bereichen.

Die Patienten spüren, dass wir reibungslosere Abläufe haben als andere Abteilungen und möchten bei zukünftigen Aufenthalten gern bei uns liegen.

Bei uns wird ein Verband eben gemacht, damit der Patient spazieren gehen kann, er muß nicht darauf warten,dass der Arzt aus dem OP kommt.

Dieses Zusammenspiel, nicht zu jammern, aktiv Prozesse anzunehmen und zu gestalten führen zu Lob und Anerkennung durch Patienten, Ärzten, Verwaltung und den anderen beteiligten Abteilungen. Damit zu einem besseren Selbstwertgefühl..

Die Reibungsverluste durch jammern und durch eine Verweigerungshaltung sind wesentlich anstrengender und nachhaltiger stressig, als die wenigen Handgriffe, die wir mehr machen. Wir arbeiten entspannter, weil wir nicht den ganzen Tag angespannt sind.

Darum nochmal: achtet einmal darauf, wie sich die Gesamtstimmung verschlechtert wenn nur ein Kollege anfängt zu jammern, meistens machen plötzlich alle mit, obwohl gar kein richtiger Grund vorliegt und schon gehen alle gestresst nach Haus.

@Alle
Frage: Warum steigen soviele KollegInnen so frühzeitig wieder aus dem Beruf aus?
Vielleicht, weil sie tagtäglich hören wie anstrengend alles ist und wie sinnlos es sei zu versuchen etwas zu verändern??
 
Mal ein Gedanke so nebenbei: Warum werden in Krankenpflegeschule ärztliche Tätigkeiten wie Blutentnahmen, Verbände, Klammern ziehen... gelehrt? Um zu wissen was der Arzt macht???:gruebel: Wohl kaum.
 
Mal ein Gedanke so nebenbei: Warum werden in Krankenpflegeschule ärztliche Tätigkeiten wie Blutentnahmen, Verbände, Klammern ziehen... gelehrt? Um zu wissen was der Arzt macht???:gruebel: Wohl kaum.
Hallo Anne,

ich denke die Meisten von uns hätten kein Problem diese Tätigkeiten durchzuführen, aber nur unter der Bedingung, dass die Tätigkeiten unseren Planstellen zugerechnet werden und es eine haftungsrechtliche Absicherung gibt.

Wenn du gerne den "Büttel vom Doktor" machst, gerne ich nehme ungern unbeliebte Tätigkeiten ab und lasse sie mir als Zuckerl verkaufen.

Sonnige Grüsse
Narde
 
@ opnetz:

habe mir gerade alle beiträge durchgelesen und muss sagen, dass ich sehr gerne auf deiner station arbeiten würde :mrgreen:
ich teile deine meinung (fast) voll und ganz. das einzige, was mihc stört ist die sache mit dem nachnamen. aber ich weiß nicht, wie ich in 10 jahren oder so darüber denken werde. vllt liegt es an meinem alter, denn ich finde es generell einfach unangenehm gesiezt zu werden. :mrgreen:

ich beneide das personal deiner station wirklich. allerdings habe ich die hoffnung, dass es auf der station, wo ich ab 15. oktober anfange zu arbeiten ähnlich wird. denn diese wird erst dann eröffnet, das team findet sich neu zusammen und die stationsleitung ist sehr offen.
 
ich teile deine meinung (fast) voll und ganz. das einzige, was mihc stört ist die sache mit dem nachnamen. aber ich weiß nicht, wie ich in 10 jahren oder so darüber denken werde. vllt liegt es an meinem alter, denn ich finde es generell einfach unangenehm gesiezt zu werden. :mrgreen:

Unangenehm gesiezt zu werden??? :eek1::eek1::eek1: Lässt du dich etwa von den Pat. duzen? Ob mit dem Vornamen oder Nachnamen, siezen ist auf jedenfall sehr wichtig!

LG
 
oh, nee so war das nicht gemeint... ich muss gerade selbst über mich lachen.. :knockin: natürlich lasse ich mich siezen! nur nachname ist für mich komisch
 
Ok @Tina :mrgreen:

Die Pat. können sich noch nicht mal meinen Vornamen merken, wie soll das denn mit dem Nachnamen erst sein. Wir haben auch gerade im Haus eine Diskussion, unsere neue PDL möchte das wir auf unserer Dienstkleidung unseren Vor- und Nachnamen stehen haben. :emba:

LG
 
Bitte, bitte nicht wieder eine Namensschilddiskussion!!!!!!!

genervte Grüsse (bei diesem Thema)

Narde
 
Oh entschuldige Narde... ist ja auch nicht das Thema! :beten: Sorry

LG :knockin:
 
Leider stimmt die Aussage, dass eine Kollegin durch permanentes Nörgeln und "Jammern" die labilen Kollegen "mitziehen" und schwups ist das Arbeitsklima schlechter.

Ich persönlich rede die "Jammerin" direkt an und frage nach konkreten Problemen und Sorgen. Meistens ist privater Frust, zuwenig Geld, zu hohe Ansprüche und weniger die Arbeitsintensität und Tätigkeiten die Auslöser.

Ein schlechtes Arbeitsklima aufzumöbeln ist einer der härtesten Arbeiten in unserem Beruf, findet ihr nicht auch.
 
@tina aus`m Norden

Schönen Dank für Dein Vertrauen und Deinen Beitrag, der mir Mut macht.

Gerade die jungen Kollegen sind es, die am stärksten unter dem jammern leiden.
Sie können häufig nicht unterscheiden wann es einfach nur ständiges nörgeln ist und wann ein realer Hintergrund vorhanden ist. Letztendlich sind sie entnervt und scheiden frühzeitig aus dem Beruf aus.

@narde2003
"Der Büttel vom Doktor" ist bei uns niemand, wir verstehen uns als Teil eines funktionierenden Systems. Es macht einfach mehr Spaß integriert zu arbeiten als sich selbst künstlich zu reduzieren. Weil wir entsprechend engagiert sind, erhalten wir bei Engpässen jederzeit Hilfe, um die andere lange bitten müssen. Sowohl von den Ärzten als auch von der PDL.

Die abgrenzende Diskussion stammt aus den 80er Jahren und ist einfach nicht mehr zeitgemäß.

@Schwester Sonja
Ein schlechtes Arbeitsklima aufzumöbeln ist in der Tat ein hartes Stück Arbeit. Aber es führt zu ungeahnten Erfolgserlebnissen, wenn es gelingt.
Es gibt plötzlich positive Rückmeldungen aus Bereichen von denen man es nie geglaubt hätte. Sogar von eigenen KollegInnen
 
Was Ärzte net so gerne mögen:
Routinearbeiten, die gemacht werden müssen aber aus Sicht des Arztes eher kein besonderes Wissen verlangen.

Blutentnahme- eine handwerkliche Technik, die man schnell erlernen kann. Der Arzt entscheidet lediglich noch, was abgenommen werden muss. *grübel* Eigenartig, dass die Anzahl der Blutnetnahmen nicht selten steigt, wenn der Doc nicht selbst aktiv werden muss.

Verbände- eine handwerkliche Technik, die man schell erlernen kann... gilt hier nur zum Teil. Aber der Chirurh ist eher am aufschneiden interessiert, denn an der nachfolgenden Versorgung. Mir ist in meinen vielen Jahren Berufstätigkeit kein aktiv tätiger Chirurg untergekommen mit aktuellem Wissen in der Wundversorgung.

Was mich an der Übernahme stört: wir passen uns an die vorgegebenen Mißstände in der Organistaion an. Wir müssen unsere Arbeitsabläufe anpassen und flexibel sein. Für den Doc gilt dies nicht.

Wo sehe ich die Aufgaben der Pflege? Pflegediagnostik, Begleitung und Beratung, aktivierende und fördernde Pflege mit Hilfe diverser Pflegekonzepte und Pflegemodelle, eigenverantwortliche Übernahme von bisher ärztl. Tätigkeiten (Wundversorgung) ... und wenn dann noch Zeit bleibt kann ich mal nachdenken, ob Blutentnahme auch zu meinem Aufgabenbereich gehören sollte.

Ketzerische These: Die Zufriedenheit der Kollegen steigt proportional mit der Zunahme der ärztl. Tätigkeiten. Pflege definiert sich lieber mit fremden Federn als selbst aktiv zu werden im eigenen Berufsfeld.
Beispiel: Pflegeprozess- ungeliebt bei vielen Kollegen. Maßnahmen kennt man, wann man sie anwenden sollteerfolgt eher gemäß "auch ein blindes Huhn findet mal eine Korn", "viel hilt viel" und natürlich "das haben wir schon immer so gemacht".

Elisabeth
 
ich frage mich was diese diskussion immer bringt über die übernahme der ärztlichen tätigkeiten. für mich zählen blutabnahmen und wundversorgung zu unseren aufgaben. gut, das blutabnehmen tun bei uns häufig pj-studenten, aber ich frage mich, warum wir es in der ausbildung lernen und warum es z.b. eine weiterbildung zum wundtherapeuten oder auch den expertenstandard zur wundversorgung gibt. außerdem finde ich, dass wir uns durch solche tätigkeiten abgrenzen von den pflegehelfern. die pat sehen ja nicht, was man sonst so alles tut, an papierkram und organisation z.b.. wenn wir diese angeblich "ärztlichen" aufgaben nämlich abgeben, ist es kein wunder, dass die gesellschaft denkt: "pflegen kann jeder" oder, dass wir nur hintern abwischen....
 
@Tina aus'm Norden: Teile deine Meinung voll und ganz, auch wenn ich erst seit einem Jahr in der Pflege tätig bin.
 
freut mich, dass ich da nicht allein bin :mrgreen: ich bin ja auch erst 4 jahre dabei und kenne nur ein haus... aber anscheinend ist das alles auch nciht nur bei uns so...
 
Der Tittel des Treats hatte mich bisher vom lesen abgehalten, da ich ausdrücklich nicht der Ansicht bin (sein will) das es eine "Jammerdepression" gibt. Im gesammten positiv Erstaunt war ich dann über die qualität eurer äusserungen (vielen Dank!). Sie beweisst in meinen Auge das es eben KEINE "Jammerdepression" gibt sondern homotivierte, fachkräfte.
(ich überlese mal die "Jammerrei" im Treat, überlese die "Jammerrei über die Jammerrei" und werte die Aussagen als Zustandsbeschreibung zur verdeutlichung.)
OK - ich behaubte es hat sich sehr viel verändert in der pflege! Wer an zeiten zurück denkt wo noch männliche kollegen "Wärter" genannt wurden, wo Essen für Ärzte gekocht wurde, wo der Föhn und der Zucker auf Station wichtig zur Therapie waren... Aber auch gerade in der letzten Zeit... wo zunehmend verantwortungen anderer auf die Pflege übertragen wird, wo es zunehmend wichtig wird Gesetze genauestens zu kennen, wo mein AG zunehmend anforderungen stellt die mich ZWINGEN mich auch vor ihm zu sützen, wo erkenntnisse und neuerungen in Diagnostik, therapie, behandung, psychologie, beratung, hygiene, Maschienentechnik, gesetzeskunde u.v.m. in einem tempo fortschreiten wie es bis dato noch nie der Fall gewesen ist, wird mir sicher beipflichten.
Wer heute noch glaubt, er käme mit dem Wissen über "pflegeaufgaben" von vor 5 Jahren heute noch irgend wo in der Pflege klar wird sicher äusserst schnell eines besseren belehrt! Ich begrüsse dies ausdrücklich, sofern es zur verbesseung der Patienten begleitung führt!!!
Nun ist es aber auch so, dass sich die gesezlichen Rahmenbedingungen des Berufsstandes NICHT wesentlich verändert haben. Der rasannte Fortschritt hat bis jetzt nicht dazu geführt den Beruf zeitgemässer zu deffinieren als zu Zeiten der uns allen bekannten Florence Nachtigall. Trotz aller notwendigkeit, aller sachlich geführten Disskussion, aller Kompromiss suche, aller erworbenen Fachkompetenzen, aller bemühungen einen Wissenschaftstatus zu erreichen, aller "Jammerrei", aller versuchten Abgrenzung zu anderen Berufsgruppen ist es nicht gelungen eine tätigkeit zu formulieren die den heutigen Begriff des "Berufes" erfüllt. Es scheint eher so das eine spezialisierung innerhalb der Pflege dazu führt das pflegende sich von der "basispflege" distanzieren zu suchen. Übrig bleibt dann irgendwann das wofür (noch) keine "Fachausbildung" gefuden wurde. Auch wenn es provokannt auf genommen werden könnte... warum nicht "Fachinfusionsanhängeschwester", "Fachkörperpfleger", "Fachessenaufbereiter"... (und mal super böse (Tschuldigung!) "Fachnahrungsfütterer", "Fachpilleneinschmeisser" - soll ma der auflockerung diehnen!!!:mrgreen: an dieser Stelle ruhig mal lachen!!!))

Innerhalb dieses Forms gibt es immer wieder Kollegen die noch in der Grundausbildung sind und sich schon um ihr weiteres Fort- (und sogar weg-) kommen sorgen!!!!!
Innerhalb dieses Treats wird über "niedere und höhere" Aufgaben gesprochen. (und wir wissen alle was damit gemeint ist!!!!!)
Innerhalb dieses Treats "gesteht" eine Stationsleitung (also eine sachverständige auch in sachen arbeitsrecht) das sie ihre, ihr schutzbefohlenen, Mitarbeiter zur eindeuigen "köperverletzung" animiert um deren Motivation zu seigern! (und sie schafft dies nach eigener Aussage, mehr noch -es wird von mitusern geäussert man möchte gerne auf dieser Station arbeiten -sich also gerne an "der sysematischen Körperverletzung" beteiligen!!!! (seit jetzt um himmelswillen nicht sauer!!!!!! bitte weiterlesen)

Fakt ist unzweifelhaft das wir nicht in der Lage sind die Tätigkeit "nach bestem Wissen und Gewissen" mit der "gebotenen Sorgfalt" unter abwägung "aller beteiligten Intessen" Fach- und sachgerecht im rechtlichen Rahmen durchzuführen. Dies liegt m.E. NICHT daran das wir zu dumm, faul, jammerig, ungebildet, unmotiviert u.v.m währen, sodern daran das andere Berufsgruppen ein wirtschaftliches, polittiches, gerade zu, ein existenzielles Intresse daran haben, diese für sie gute, Ordnung aufrecht zu erhalten!

Die Antwort angesichts dieser Entwicklung kann aber nicht in der oben erwähnten spezialisierung liegen. Dies würde dazu führen das z.B. ich (Dialyseheinz) die essengebe Fachkraft, den Bettenmachspezialisten, den Hinsetzhilfestellungfachpfleger u.v.m. zu Rate ziehen müsste um die Dialyse zu machen. Es würde der Patient darunter leiden. Diese entwicklung wird sicher dazu führen unser erscheinungsbild in der geammt Gesellschaft "aufzupolieren":mrgreen::mrgreen: (es darf wieder gerne gelacht werden!!!!)
(Die spezialisierung ist absolut notwendig! es kann schon lange niemand mehr alles wissen und können! ich nehm mich auch durchaus selbst mit hoch :mrgreen::mrgreen:)

Nun war da noch im Raum dieses Treats eine "intressens Vertretung" in Form einer "Pflegekammer". Die soll es richten... allein - ich habe bis jetzt noch niemanden getroffen der sich bereit erklärt hätte eine solche ernsthaft zu gründen oder dort mitzuarbeiten. Wie auch? Ich muss arbeiten. Geld rann schaffen. Aber vielleicht gibt es sie ja schon? Vielleicht arbeitet jemand schon daran, dass die heute noch tagtägliche, unerträgliche Situation der rechtsunsicherheit bei z.B. Blutabnehmen endlich der Pflege zu geschrieben wird! Aber auch GEFÄLLIGST bezaht wird! Vielleicht dürfen wir bald sogar endlich das Latein der Ärzteschaft in Deutsch, Türkisch, Ukainisch übersetzen, und nicht nur wortwörtlich sondern Fachlich (Menschlich) aufbereitet. Und auch dies muss GEFÄLLIGST bezaht werden. Vielleicht wird endlich dran gearbeitet das ich mich nicht ständig strafbar mache weil ich einen Beruf ausübe.
Und -oh wunder- es wird daran gearbeitet!!!! Hier im Forum gelegendlich zugegeben Laienhaft, aber auch an anderen Stellen!
Da äussern sich (zaghaft) Pflegedienstleitungen (!) in "Die Schwester - Der Pfleger" (ich glaube einer Mai ausgabe) in diesem Sinne.
Da nimmt eine Intressensvertretung der Ärzteschaft (Ärztekammer) stellung. Und lehnt es ab - Tätigkeiten die seit Jahren durch die Pflege ausgeführt werden dieser auch zuzuschreiben. Man habe das delligationsrecht in allen Belangen!
Für mich bedeutet dies übersetzt: "Obwohl ihr die arbeit macht, richtig, besser als wir Ärzte dies können oder wollen, obwohl ihr euch strafbar macht, obwohl das zu organisatorischem Chaos führt, obwohl dadurch unnötige Kosten entstehen, der "Betriebfrieden" leidet, obwohl der Patient unnötige verzögerungen oder sogar schaden an Leib und Seele erdulden muss wir haben das Recht auf unerer Seite und werden alles tun um es zu behalten!!!!!!!"
Ich will hier kein Feindbild aufbauen!!!!!! Die meissten Ärzte mit denen wir zusammenarbeiten wissen um unsere Leistung sie schätzen sie! Ja meisst geht es Hand in Hand! Aber genau so, wie ihre Kollegen, forderten sie vor jahren mal locker 30% mehr Lohn! (bei wirtschaftlicher deppression!!!!!)
Genau so wie die (immer anderen) Ärztlichen Kollegen möchten auch sie eines Tages ein kreutzchen für eine tätigkeit machen die andere zu verantworten haben und dafür Geld bekommen.
KEIN Feindbild!!!! Würde ich selbst anders handeln, wenn ich könnte?
Ich könnte solche Beispiele auch für z.B. meine PDL machen - kein Problem!
Und "Vorwerfen" kann man das auch nicht! Es geschied im rechtlichen Rahmen!

Wenn die Jammerrei den "Leidensdruck" so verstärkt das selbst unmotiviete Mitarbeiter merken das es sich lohnen kann mit dem denken mal versuchsweise anzufangen. Wenn die Jammerrei dazu führt das der heutige Porschefahrer begründete Angst hat älter zu werden, die Oma heute um ihr Leben fürchtet weil die völlig überarbeitete Krankenschweser kommt...
Mensch Leute!!!! Jammert!!!!! bevor die Oma wirklich angst haben muss!!!
Aber fangt nicht an mit "hirnigen" Diskussionen, demontiert nicht die eigenen Leute!!!!! Macht mit!!!!!
Dieser Beruf kann sich nicht mehr darüber deffinieren was andere für uns liegen lassen!!!!
Wenn es so ist das Blutabnehmen ärztliche Tätigkeit ist. Dann sollen sie es auch GEFÄLLIGST machen. Sie wollen das so! Es ist Ihre ureigenste Aufgabe! Das hat nichts mit Arbeitsverweigerung zu tun! Es ist "passiver Wiederstand". Aber wenn die Schwester/Pfleger sagen "ich will das nicht, auch wenn ich es dürfte" (rechtlich völlig abgesichert, vom Berufsbild verlangt) gehört sie/er nicht in den Beruf!!!!!

Meldet sich jemand der wiederspricht? Der etwas hinzufügen, erweitern möchte? Kreative Kritik? Sehe ich was falsch?
Nur zu!!!
Ach ja - eigentlich glaube ich recht verträglich zu sein...:mrgreen:
 
Hallo
Lieber Dialyseheinz, dem kann und will ich nichts mehr hinufügen, das hast Du sehr schön ausgedrückt.
Alesig
 
mmh, irgendwie verstehe ich nur nicht, warum es hier in deutschland alles so schwer ist. in der schule höre ich immer, dass in anderen ländern z.b. england, italien die krankenschwester viel höher angesehen ist. komischerweise übernehmen diese aber auch viel mehr ärztliche tätigkeiten und machen fast keine körperpflege, essen anreichen etc. vielleicht steht dies ja nicht im zusammenhang :gruebel: ich sehe da jedoch schon einen...

desweiteren ist mir auf vielen stationen aufgefallen (natürlich nur in dem haus in dem ich arbeite), dass die schwestern immer nur hinter hervorgehaltener hand rumjammern, wie schlecht alles ist, wie unzufrieden sie sind und bla bla bla. nie wird mal richtig was gesagt z.B. bei der stationsleitung oder der PDL. alles lassen sie sich gefallen. kein wunder, dass sich nichts ändert. mir geht das tierisch auf den zeiger. wenn ich unzufrieden oder überfordert war, habe ich immer sofort was gesagt und bin, wenn es sich nicht gebessert hat zur schule gegangen. es bringt ja nichts, wenn ich auch nur rumjammere, dadurch nichts passiert und die anderen schüler und schwestern auch unzufrieden sind.
 

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