Ich brauche mal einen Denkanstoss bitte...

Claire

Stammgast
Registriert
25.03.2003
Beiträge
254
Ort
Aachen
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Hospiz + intensive Langzeitpflege
Funktion
Praxisanleiterin, Dokumentationsasistentin
Hallo ihr Lieben,

ich habe eine Frage und hoffe ihr könnt mir helfen!?

Ich muss ein Referat zum Thema Helfersyndrom schreiben. Nur leider weiss ich garnicht wie :-(. Habt ihr vieleicht ein paar Ideen wie ich sowas am besten gliedern kann? Irgendwie bin ich im Moment arg unkreativ...

Für ein paar Denkanstösse wäre ich wirklich dankbar.

Lieber Gruss,

Claire
 
Hallo Claire,

ich weiss nicht, ob Du das Buch "Hilflose Helfer" kennst. Es ist ein sehr gutes Buch über das Helfersyndrom. Ich weiss leider im Moment den Autor nicht mehr, aber wenn Du zu Amazon schauen gehst, denke ich, wirst Du fündig werden.

Gruss
Ute S.
 
Ich nochmal!

Ich komme ganz gut weiter, habe jede Menge Informationen gefunden und mittlerweile auch einen ganz guten Ansatz mein Referat zu gestalten...

Was mir allerdings noch fehlt, und wo ich auch nicht wirklich fündig werde:
Wie schaut es aus mit Hilfe zur Selbsthilfe? Was kann man gegen das Helfersyndrom unternehmen? Wie wird es erkannt, wie kann man es selber erkennen?

Sollte jemand von euch diesbezüglich eine Idee haben wäre ich für Hilfe sehr dankbar.

Lieber Gruss,

Claire
 
Hallo Claire!

Also soweit ich weiss, kann man einem Helfer Syndrom vorbeugen, indem man sich einen optimalen Freizeitausgleich schafft, so gut es geht Privat und Arbeit voneinander trennt, soziale Kontakte pflegt, arbeitet man in der Pflege kann man ein "Routierendes System" einführen um dem vorzubeugen, dass man zu lange die gleichen Patienten am Stück betreut.
Ich denke wenn man ein HS hat, dann hilft fast nur, sich professionelle Hilfe zu suchen und evtl. die Vergangenheit aufzuarbeiten, auf längere Sicht hin auch sich einen nicht direkt "helfenden" Job zu wählen.
Erkennen kann man Betroffene meines Wissens daran, dass sie sich z.B. in der Pflege stark auf einen oder zwei Patienten fixieren und konzentrieren, eine Art Abhängigkeit schaffen und ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen. Sie sind nicht in der Lage Kritik zu akzeptieren, kritisieren dennoch Andere, wenn es um "ihre" Patienten geht. Sie sind der Meinung, dass sie am Besten wissen, was diese brauchen. Im Gegenzug vernachlässigen sie andere Patienten, die nicht zu ihren "Lieblingen" gehören.
Eine Helfer Persönlichkeit handelt nicht zum realistischen Wohl des Patienten sondern möchte in erster Linie ihre eigenen Bedürfnisse zu helfen erfüllen.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Viel Glück bei deinem Referat.
Grüße Sheila
 
Helfersyndrom

ich kenne das Thema Helfersyndrom hauptsächlich aus der Suchtkrankenhilfe. Für diesen Bereich gibt es spezielle Angehörigengruppen um jemanden mit einem Helfersyndrom von dieser Schiene weg zu bekommen.
Jemand vermutet ein Helfersyndrom zu haben sollte schauen was für Verhaltensmuster er hat. Was löst das helfen wollen aus, was fühlt er in dieser Zeit
Beim Helfersyndrom kann man sich das wie bei einer Waage vorstellen
Einer braucht Hilfe und der andere reagiert wie erwartet. Es ist ein ausgeglichenes Verhältnis.
Geht es dem Hilfsbedürftigen besser ist die Hilfe des anderen nicht mehr nötig und die Waage gerät aus dem Gleichgewicht. Folge die Helfer fühlt sich überfüssig und beide fühlen sich nicht wohl da der Vormals Hilfsbedürftige ja Hilfe ablehnt und häufig ein schlechtes Gewissen hat.
Umgekehrt gilt das genauso. Verweigert der Helfer die erwartete Reaktion ist wieder die Waage aus dem Gleichgewicht. und es sind diesesmal in umgekehrter Form unzufrieden.

Erst wenn beide Teilnehmer ihr Verhältnis auf eine andere Basis stellen kann die Zufriedenheit wiederkommen.
 
Vielen lieben Dank an euch alle, ihr habt mir sehr geholfen :-).

Einen schönen Sonntag und einen schönen 3. Advent noch,

lieber Gruss,

Claire
 

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