Brauche einen Rat

schnecksi

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13.08.2010
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Hallo erstmal, ich bin ganz neu hier, hab aber schon länger immer wieder Beiträge gelesen. Besonders die zu den teilweise unzumutbaren Bedingungen in der Altenpflege für das Personal und wie dies zu Schäden an zu pflegenden führt. Da ich selber in der Altenpflege arbeite weiß ich also auch wovon ich rede.
Tut mir leid wenn ich gleich mit der Tür ins Haus falle aber ich habe ein Problem:
Seit 2007 betreue ich als private Pflegeperson die Oma meines Lebensgefährten. Nun hat sich ihr Zustand erheblich verschlechtert und meine Schwiegereltern in spe möchten sie gerne in ein Pflegeheim geben (sie natürlich nicht dazu befragen, sondern überrumpeln) da die beiden mit der Situation und dem zeitlichen Aufwand schlicht weg überfordert sind. Soweit so gut.
Ich würde gerne zu Alternativen greifen, wie etwa Tagespflege oder Demenz WG aber davon will niemand was hören. Ich wurde nicht mal gefragt ob ich mir die Heime anschaue die zur Auswahl stehen. Meine Schwiegereltern haben doch überhaupt keine Ahnung auf was sie achten müssen aber Hauptsache die Oma wegschaffen. Was soll ich nur tun, sie tut mir so leid, das über ihren Kopf hinweg entschieden wird zumal wir alle wissen wie der Heimalltag aussieht.
Am liebsten würde ich die beiden mal mit zur Arbeit nehmen vielleicht kuriert sie das.
Weiß vielleicht jemand einen Rat????????? Bin für jede Antwort dankbar.

Sorry ist jetzt ein bischen lang geworden.
 
Um mal weiteres Licht ins Dunkel zu bringen:
Wo möchte die Dame leben? Kann sie das äußern?
Ist für die Dame eine gesetzliche Betreuung eingerichtet? Vorsorgevollmacht? Betreuungsverfügung?
LG
 
Sie möchte natürlich zuhause bleiben, sie hat das Haus selbst gebaut und lebt seit ca. 60 Jahren darin. Sie hat beginnende Demenz und meine Meinung ist wenn man Sie aus der gewohnten Umgebung nimmt sich ihre Demenz noch mehr verstärkt. Es gibt keinen Betreuer im rechtlichen Sinn, wenn sie nicht mehr kann darf mein Schwiegervater entscheiden. das liegt auch alles anhand einer Verfügung vor.
 
Was hält denn dein Partner von der Geschichte?
Ist der denn eventuell in der Lage seine Eltern auszubremsen? Kann er nicht ein Gespräch mit ihnen führen, mal Klartext reden?
Hört sich ja so an, als wäre sie noch in der Lage ihren Aufenthaltort selbst zu bestimmen. Problem: Könnte sie sich noch gegen die "Kinder" durchsetzen?

Im Ernstfall würde ich, mit Hinweis auf diesen Hintergrund, eine gesetzliche Betreuung anregen, sollte sich die Dame nicht zur Wehr setzen können. Allerdings, so ein Schritt muss reiflich überlegt sein. Ich kenne nur das, was du hier berichtet hast. Die ganze Beziehung zwischen den Familienmitgliedern, die einzelnen Gründe und Meinungen müssen berücksichtigt werden.
Würde ich an deiner Stelle überlegen, ob ich eine Betreuung anrege, würde ich wissen, was ich riskiere: Beziehung zu meinem Partner, den Schwiegereltern und eventuell gibt die Oma doch dem Wunsch des Sohnes nach.

Andere Möglichkeit: Ich sage der Oma, was der Sohn vorhat. Allerdings wieder die gleichen Risiken.

Was meinst du?
LG
 
Ich denke ich werde versuchen nochmal mit Ihnen zu reden. Mein Partner und auch mein Schwager stehen voll hinter mir. Es ist auch nicht so das ich die beiden nicht verstehn würde, ich weiß was sie jeden Tag für sie tun.
Aber, ich bin in den Urlaub gefahren und komme wieder und erfahre "zufällig" das die Oma im Heim angemeldet wurde.
wenn ich es der Oma sage wird sie furchtbar weinen und es nicht verstehen, sie überblickt die Lage auch nicht mehr und ist es gewohnt das die Familie einen Affentanz um sie macht. Das ist ein Generationproblem: Wir heutzutage würden nicht mehr erwarten das sich um uns gekümmert wird im Alter aber die jetzigen Senioren halt schon und das ist leider das Problem auch an dieser Geschichte.
Bisher hatten wir alle ein sehr gutes Verhältnis aber ich fürchte das wird zur Zerreißprobe.
Sie hat ein sehr vorrangeschrittenes alter d.h. es ist eigentlich eine Frage der Zeit welche nicht mehr so lange sein kann. Wieso also jetzt dieses Drama, ich verstehe es nicht wirklich.
 
Ich denke, ein Gespräch zu suchen, ist die beste Möglichkeit. Wenn die beiden Enkelkinder auch deiner Meinung sind, dann gibt es ja gute chancen einen Kompromiss zu finden.
Zur Entlastung pflegender Angehöriger trägt ja auch die Tagespflege bei. Das wäre ja auch eine Option um die ambulante Versorgung sicher zu stellen.
Ist sie pflegebedürftig, dann könnte auch noch geklärt werden, ob ein Anspruch auf Leistungen für Patienten mit erheblichem allgemeinem Betreuungsbedarf besteht. Das geld könnte dann die Finanzierung der Tagespflege erleichtern, oder für die zusätzliche Betreuung durch einen ambulanten PD eingesetzt werden.
SGB 11 - Sozialgesetzbuch (SGB) - Elftes Buch (XI) - Soziale Pflegeversicherung (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1994, BGBl. I S. 1014)
LG und viel Erfolg
 
Inwiefern hat sich der Zustand massiv verschlechtert? Es hört sich so ein bischen nach dementiellen Abbau an. Ergeben sich da ev. Probleme untertags? Kann sie net mehr alleine bleiben?

Ist es net nachvollziehbar, dass jemand nach 3 jahren Pflege an den Rand seiner Belastbarkeit kommt? Angehörigenpflege bedeutet für die Betroffen ja, dass es keinerlei frei mehr gibt. Alles muss sich der Pflege unterordnen.

Kannst du dir vorstellen, ganztags dort zu "arbeiten" um eine Heimunterbringung verhindern zu können? Du könntest dich ja mit deinem Partner und deinem Schwager abwechseln. So könnten deine Schweigereltern entlastet werden. Ganztags bedeutet übrigens rund um die Uhr.

Wenn du eine Tagespflege anstrebst, wären nich die Zeiten um die Einrichtungszeiten herum. Wie könnt ihr euch da einbringen und den Schwiegereltern die Betreuungsarbeit abnehmen?

Elisabeth
 

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