Hygiene in meinem Krankenhaus

newbieNat

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Ich habe am 02.09 die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin begonnen und bisher gefällt mir der Unterricht und Praxiseinsatz super!
Nur eine Sache stößt mir sauer auf, die hygienischen Zustände. Ich gehe davon aus, dass ich in einem durchschnittlichen Krankenhaus (großer Umbau 2015, 1500 Angestellte) arbeite und dass es wesentlich schlimmere Zustände andernorts gibt.
Bin seit Ende Oktober im Praxiseinsatz und mir sind folgende Dinge aufgefallen und da schrillen bei mir Alarmglocken, vlt unberechtigt, daher wende ich mich an euch.

Z.B.
Weil saubere Kaffeetassen alle sind, werden dreckige Tassen aus der Spülmaschine hervorgekramt, kurz abgespült und dann einem Patienten der Kaffee darin serviert.

Blutige (frisch und alt auf einer) Bettdecken werden neu bezogen und nicht in die Wäsche gebracht ( anderer Azubi meinte, das hat ihm die Schwester gesagt, als ich drauf und dran war dem Patienten zu sagen, dass wir selbstverständlich eine neue holen :D). Patienten liegen teilweise 10 Tage in der selben Bettwäsche und es wird angehalten (von den examinierten) Bettwäsche nur zu wechseln wenn die sichtbar dreckig ist.
Eine Andere wechselt die Schutzhose nach dem Stuhlgang, der behandschuhte Finger, voll Stuhl, wischt am feuchten Einmalwaschlappen den Finger ab , tatscht die Packung an, und tut die wieder Packung wieder in den Pflegewagen danach, selbe Handschuhe, keine Desinfektion, wird der Pflegewagen, Türklinken von Patienten Zimmer und Geräteraum packt sie auch damit an.

Ich bekomme jedes Mal das kalte Grausen wenn ich das sehe.
Btw bin 28 Jahre alt und habe vorher etwas ganz anderes gemacht, aber durch lange Krankheit viele Krankenhäuser von innen gesehen.
 
Konsequenzen ziehen und ansprechen, auf Station sowie in der Schule, wenn du dich das traust... und zur Not am Negativbeispiel lernen. Auch in der professionellen Pflege, welcher hier und da gerne generell ein hohes Ideal bzw. ein edler Berufsethos unterstellt wird, arbeiten nicht alle unbedingt danach - mag verschiedene Gründe haben, in meinen Augen aber keine Rechtfertigung ;)
 
Hallo NewbieNat,
als "Neuling" fällt einem noch manches auf, an das sich andere längst gewöhnt haben.
Ich habe auch mal in einer Einrichtung gearbeitet, wo die hygienischen Zustände (allerdings erst auf den zweiten Blick) katastrophal waren.
ich habe erst ganz verduzt die Kolleginnen angesprochen - die verstanden gar nicht wovon ich rede, dann bei der PDL angesprochen, die es hygienisch genauso handhabte, dann mit dem Chef - und dann habe ich gekündigt.
Das ist natürlich ganz schwierig solange man noch in der Ausbildung ist...
Aber behalte deinen kritischen Blick und gewöhne dich bitte gar nie an solche Zustände !!!
 
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Patienten liegen teilweise 10 Tage in der selben Bettwäsche und es wird angehalten (von den examinierten) Bettwäsche nur zu wechseln wenn die sichtbar dreckig ist.
Naja. Von den früheren "Bett bezieh-Orgien", wie wir sie früher (noch zu meinen Zeiten) praktiziert hatte, ist man Gott sei dank abgekommen. Je nach Einsatzgebiet gibt es dafür auch keinen Grund.
Alle anderen von Dir angesprochenen Dinge gehen aber gar nicht! 8O Da kann ich den anderen nur beipflichten.
 
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Ich würde den Kontakt zur Stationsleitung suchen und dies in einem Gespräch vortragen.
Ist das eine kompetente Kraft, sollte er dir zuhören, da diese Missstände in seiner/ihrer Verantwortung liegen.
So kannst du das "Paket" auch von dir loswerden.....solltest du machen, also ich würde es so machen

LG
Mico
 
Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten.
 
Melden macht frei
Ganz abgesehen von der unsäglichen Formulierung ist das sachlich falsch. Im Gegensatz zur TE sollte Dir der Begriff der Durchführungsverantwortung geläufig sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz abgesehen von der unsäglichen Formulieren ist das sachlich falsch. Im Gegensatz zur TE sollte Dir der Begriff der Durchführungsverantwortung geläufig sein.
Na gut, kommt zwar aus dem Militärbereich; aber grundsätzlich hat er doch nicht unrecht:
Der AG muss grundsätzlich erst mal über Mißstände informiert werden (Gefährdungsanzeige). Sonst heißt es im Fall eines Falles, wir wussten ja von nix! :roll:
 
Na gut, kommt zwar aus dem Militärbereich;
Nein, aus den Konzentrationslagern der Zeit des Nationalsozialismus.

Selbstredend sollte man was gegen diese Missstände unternehmen (wobei ich bei der Bettwäsche Deiner Meinung bin, die muss man nicht täglich wechseln).
 
Claudia, ich muss dir widersprechen: Der Satz: "Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten" Kommt aus dem militärischen und bezieht sich auf die Vorgesetztenverordnung der Bundeswehr.

Bevor du jemandem Rechtes Gedankengut unterstellst, solltest du dich informieren, statt Aussagen in die rechte Ecke zu interpretieren und jemanden des Antisemitismus zu bezichtigen!
 
Nein, aus den Konzentrationslagern der Zeit des Nationalsozialismus.

Selbstredend sollte man was gegen diese Missstände unternehmen (wobei ich bei der Bettwäsche Deiner Meinung bin, die muss man nicht täglich wechseln).
Off Topic:
Aus den KZ's stammt "Arbeit macht frei".
 
Können wir nach diesem erhellenden Exkurs wieder zum Thema kommen!
Möchte der "Durchführungsverantwortung" noch das "Organisationsverschulden" und die "Remonstrationspflicht" zur Seite stellen.
 
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Off Topic:
Aus den KZ's stammt "Arbeit macht frei".
Ebenfalls off-topic. Dies ist mir bewusst, jedoch erinnerte mich die unglückliche Formulierung daran. Ich hatte den Ausspruch von Leander bisher auch noch nie gehört. Entschuldigt bitte das Missverständnis.
 
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