Honig im Wundmanagement?

Hierbei handelt es sich um einen Vergleich (keine Metaanalyse) von 3 Studien: nicht näher bezeichneter Honig (50 Patienten), Silbersulfadiazin (104 Patienten) und Hydrokollid ( 50 Patienten) aus Amerika.
Schon das der Honig nicht näher bestimmt ist (steriler Honig, Akazie, Frühblüher) macht mich etwas stutzig und fällt daher für eine ernsthafte Überlegung hinten raus.
 
Es gibt über 2000 Studien auf Pubmed zu dem Thema Honig und Wundheilung, ich bin sicher da ist die ein oder andere fundierte Studie dabei. Ohne jetzt groß rumzusuchen habe ich "The antimicrobial activity of honey against common equine wound bacterial isolates" von R. Carnwath gefunden, dort heisst es:

"The most commonly used medicinal honey is produced by bees foraging Manuka plants (Leptospermum scoparium), native to Australia and New Zealand. Manuka honey is believed to have superior antimicrobial properties due to factors other than hydrogen peroxide content. These factors may be due to an as yet poorly understood set of phytochemical properties, and/or to the presence of methylglyoxal, which is derived from dihydroacetone in the nectar of the Manuka flower (Mavric et al.,2008). This non-peroxide property of Manuka honey has been classified as the Unique Manuka Factor (UMF), which is determined by comparison to a standard phenol concentration (Snow and Manley-Harris, 2004)"
 
traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast:anmachen:

Aus welchem Bereich kommst Du denn, es steht nichts bei Dir zum Beruf..
 
Honig wird schon funzen. Hat ja schließlich jahrtausende bei ganz bestimmten Wunden funktioniert.

Aber wie funktioniert das- das ist doch die alles entscheidende Frage. Der Honig wohlgemerkt, der ja bekanntlich aus Kohlenhydraten besteht.
Die zusätzlichen Inhaltsstoffe dürften kaum genormt sein. Ergo- Honig ist nicht gleich Honig. Damit werden Studien schon schwieriger.

Denn- wo kommt der Honig z.B. her? Das dürfte Einfluss auf die konkrete Zusammensetzung und nicht zuletzt auf die Belastung haben. Der Mythos, dass die Biene ausschließlich das biologisch einwandfreie, chemisch absolut unbelastete Blümchen anfliegt dürfte sich nur garantieren lassen, wenn alles unter Glas passiert. Aber ist das dann noch artgerecht für die Biene?

Elisabeth
 
Ist vielleicht etwas abwegig aber ich hab wahnsinnig tolle Erfahrungen mit medizinischen Honig gemacht, allerdings nicht am Menschen sondern bei meinem Königspython. Er hatte eine tiefe Verletzung am Kopf und die Tierärztin hat mir die Behandlung damit empfohlen. Zum einen war der Honig ein geniales Füllmaterial für die Wunde während diese von innen nach aussen heilen musste und zum anderen hat es die Wundheilung sehr gut unterstützt und meiner Meinung nach beschleunigt.
 
Aber wie wirkt es denn nun? Das ist doch die Frage. Ich kann doch net einfach was empfehlen nur weil es bei einer Königspython, wahlweise auch bei eigenen Verletzungen, geholfen hat.

Was unterscheidet den medizinsichen Honig von einfachem Honig? Zusammensetzung? Wie wird garantiert, dass jede Probe identisch ist? Wie wird der keimfrei gemacht? usw.

Elisabeth
 
Ich würde jetzt tippen, das der medizinische Honig vielleicht steril ist? Ich kann eigentlich nur sagen das er recht zäh ist also mehr wie der weisse Honig und das er aus Australien kam. Empfohlen hab ich gar nichts, ich hab lediglich von meinen Erfahrungen berichtet. Ich hab schon gesucht, aber scheinbar hab ich die Verpackung entsorgt (der Honig ist ohnehin schon leer) sonst könnte ich dir vielleicht genaueres sagen. Die Ärztin hatte gesagt er wirkt antiseptisch und Heilungsfördernd.
 
Hallo soviel ich weis wird nur der Honig von Bienen verwendet die nur bestimmte Pflanzensortennektar zu sich genommen haben, aus dem wird er Bestrahlt um ihn Steril zu machen und es werden teilweise bestimmte Wirkstoffe im Honig verstärkt und ich glaube das er nicht wärme behandelt wird wie normaler Honig.
 
Honig? Steht der in der Arzneimittelliste? Kann da auser "Medhoney" nicht finden das zugelassen wäre!
 
In der S3-Leitlinie kann man folgendes nachlesen
Stimmt schon nachdenklich

Seite 48
Anhand der vorliegenden Studien zeigt sich für medizinischen Honig keine Überlegenheit gegenüber
Hydrogel. Es zeigen sich aber Hinweise auf mehr Schmerzen, deshalb sollte medizinischer Honig zur
Behandlung von chronischen Wunden nicht eingesetzt werden. [Empfehlungsgrad B negativ]
E 24
Zustimmung:
13 von 14


E24 Zustimmung: 13 von 14

Seite 118 (117-119)
Nach einer Nutzen/Schaden-Abwägung, basierend auf dieser Evidenz, erfolgte eine Negativempfehlung
für den Einsatz von medizinischem Honig in der Therapie chronischer Wunden (vgl. E 24).

Quellenangabe
[URL='http://Seite 48 Anhand der vorliegenden Studien zeigt sich für medizinischen Honig keine Überlegenheit gegenüber Hydrogel. Es zeigen sich aber Hinweise auf mehr Schmerzen, deshalb sollte medizinischer Honig zur Behandlung von chronischen Wunden nicht eingesetzt werden. [Empfehlungsgrad B negativ] Seite 118 (117-119) Nach einer Nutzen/Schaden-Abwägung, basierend auf dieser Evidenz, erfolgte eine Negativempfehlung für den Einsatz von medizinischem Honig in der Therapie chronischer Wunden (vgl. E 24).

Quellenangabe AWMF: AWMF aktuell

Traudl
 
noch eine frage: mechanische wunde, z.B Abschürfung an Arm, welche Wundauflage kann ich benutzen?
 
Bei Bagatellverletzungen nicht angebracht, und ohne Wundreinigung kontraindiziert.
 

Ähnliche Themen