Hohe Ausbildungszahlen, dennoch leergefegter Markt?

Was mir in den letzten Jahren meiner pflegerischen Tätigkeit (auch schon einige Jahre her) aber aufgefallen ist, dass wir praktisch häufig besser ausgebildet waren. Ich habe bei so manchem Azubi schon vor Jahren wirklich verwundert die Augen verdreht, weil man plötzlich 10 Tage vor dem Examen mit den Damen und Herren üben musste abzusaugen und Magensonden zu legen. Dabei waren sie schon Wochen auf Station und in der Kinderkrankenpflege , vor allem Neonatologie ist das tägliche Arbeit. Oder dass sie plötzlich vor der Prüfung noch schnell lernen müssen, Antiotika auszurechnen und aufzuziehen.

Du sagst es. Und ich kann mir gut vorstellen das es bei mir genauso seien wird.

Wie sieht meine Praxis aus. Ich muß ständig aushelfen gehen, bin ich auf der eingeteilten Station ist so ein Mangel das ich nur renne, Löscher stopfe etc. Ich habe noch nie eine gezielte PA auf Station gehabt. Außer unser OberPA war da und die PA wurde von der Schule organisiert.

Bin ich auf Station mache ich das was ich bereits kann. Viele Dinge lasse ich mir im Vorbeigehen erklären und schnell mal zeigen. Evaluiert ob das richtig ist was ich mache, wird nicht. Jetzt bin ich auch keiner der sich dumm anstellt. Am ende kommt immer was Zufriedenstellendes raus. Aber ich steh immer da und bin unsicher ob das was ich gemacht habe, der neuste Stand ist der zur Prüfung verlangt wird.

z.B. War im ersten Einsatz und weiß ich heute besser. DK leeren. Mir wurde gezeigt: Behälter drunter stellen, rein laufen lassen, stutzen zurück, zum nächsten. Handschuhe habe ich nur getragen weil ich mich mit Handschuhen bei dieser Arbeit wohler fühle und grundsätzlich auch den Sinn von unsterilen Handschuhen verstanden habe. Tja und dann in der Schule. Behälter, Patienten bezogen oder wieder aufbereitet, darf nicht auf den Boden gestellt werden, der Stutzen nicht den Behälter berühren, anschließend wird der Stutzen abgewischt, desinfiziert und wieder zurück in die Haltung.

Jetzt ist DK leeren ja noch ne einfache Sache, doof ist es wenn der Vorgang komplexer ist und man schlichtweg Übung braucht und das nicht geübt wird. Weil man ständig alleine los geschickt wird etc.
Ich wehre mich dagegen etwas zu machen, was ich nicht sicher kann. Dann verlange ich danach mir das nochmal zu üben und am Ende hatte keiner Zeit dafür und ich hab gar nichts geübt. Das hatte ich schön beim DK legen. Ständig vorgenommen es zu üben. Die Kollegen gebeten auf mich zu warten. Und wenn ich dann von einem Botengang wiederkomme ist der DK gelegt mit den Worten" Ich wusste ja nicht wann du wieder kommst" Somit habe ich im 2. Lehrjahr immer noch keinen DK gelegt.

Aktuell im Altenheim, habe ich mich dann den Urologen auf Hausbesuch dran gehangen. Dann konnte ich endlich das erste mal. Aber von regelmäßig Üben kann man da auch nicht reden. Der hat nämlich auch nur "schnell, schnell" gemacht. Ich war froh das der mich überhaupt ran gelassen hat.
 
Dann würde ich das auch so dokumentieren und vor allem auch dahinter stehen, nur so kannst du auch was verändern.
Dann muss sich der AG was einfallen lassen.
Du hast recht, aber glaube mir: Das wurde von uns so dokumentiert.
Und es wurde von unserer SL bei der Pflegedirektorin auch mehr Personal angefordert, weil wir definitiv auf dem letzten Loch gepfiffen haben... das wurde dann mit den Worten "Sie kriegen nicht noch mehr Personal, Sie haben schon genug Personal. Und nun überlegen Sie sich lieber mal, wie Sie die Überstunden Ihrer MA abbauen können" abgebügelt... :knockin:
 
z.B. War im ersten Einsatz und weiß ich heute besser. DK leeren. Mir wurde gezeigt: Behälter drunter stellen, rein laufen lassen, stutzen zurück, zum nächsten. Handschuhe habe ich nur getragen weil ich mich mit Handschuhen bei dieser Arbeit wohler fühle und grundsätzlich auch den Sinn von unsterilen Handschuhen verstanden habe. Tja und dann in der Schule. Behälter, Patienten bezogen oder wieder aufbereitet, darf nicht auf den Boden gestellt werden, der Stutzen nicht den Behälter berühren, anschließend wird der Stutzen abgewischt, desinfiziert und wieder zurück in die Haltung.
Hm, irritiert mich grade etwas, weil ich es so gelernt habe, daß man den Auslaß vom Beutel nicht desinfiziert... das scheint aber auch unterschiedlich gehandhabt zu werden bzw. sich geändert zu haben.
Habe das gefunden: https://www.rki.de/DE/Content/Infek...s_Empfehl_HWI_2015.pdf?__blob=publicationFile
 
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Martin H.
Im Pflegeheute 6. Auflage S. 462 steht es so wie von mir beschrieben.

In dieser Präsentation wird da tatsächlich nicht drauf hingewiesen.
 
Ok, indirekt; dort heißt es: "Was sind geeignete Mittel zur Desinfektion des Auslasses bei Entleerung
des Auffangbeutels, bzw. Wechsel des Auffangbeutels?"
Als Antwort wird auf die Hersteller verwiesen:
"Darüber haben Hersteller in der Gebrauchsanweisung
erschöpfend Auskunft zu geben"
 
Ok, indirekt; dort heißt es: "Was sind geeignete Mittel zur Desinfektion des Auslasses bei Entleerung
des Auffangbeutels, bzw. Wechsel des Auffangbeutels?"
Als Antwort wird auf die Hersteller verwiesen:
"Darüber haben Hersteller in der Gebrauchsanweisung
erschöpfend Auskunft zu geben"

Muß ich mir mal so ne Gebrauchsanweisung packen. Die liegen sicher in den Karton drin???
 

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