Gliederung der praktischen Ausbildung des Gesundheits- und Krankenpflegers

|*~nEtTi~*|

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16.11.2008
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14
Beruf
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Kindernotaufnahme
Hallo,
ich habe inzwischen öfter die Aufgliederung der praktischen Ausbildung beim Gesundheits- und Krankenpfleger gelesen. Jedoch kann ich mir nicht unter allem etwas vorstellen. Vielleicht könnt ihr mir die einzelnen Gebiete etwas erläutern.


Gesundheits- und Krankenpflege von Menschen aller Altersgruppen in:
  1. In der stationären Versorgung in kurativen Gebieten in den Fächern: (jeweils mindestens 80 Std.)
  • Innere Medizin
  • Geriatrie
  • Neurologie
  • Chirurgie
  • Gynäkologie
  • Pädiatrie, Wochen- und Neugeborenenpflege
800 Std.
  1. Rehabilitativen und palliativen Gebieten in mindestens zwei der Fächer: (jeweils mindestens 60 Std.)
  • Innere Medizin
  • Geriatrie
  • Neurologie
  • Chirurgie
  • Gynäkologie Pädiatrie, Wochen- und Neugeborenenpflege
300 Std.
  1. In der ambulanten Versorgung in präventiven, kurativen, rehabilitativen und palliativen Gebieten (jeweils mindestens 80 Std.
500 Std.
  1. Stationäre Pflege in den Fächern: (Jeweils mindestens 200 Std.)
  • Innere Medizin
  • Chirurgie
  • Psychiatrie
700 Std.
  1. Zur Verteilung auf alle Bereiche der praktischen Ausbildung
200 Std.

Gesamtstunden mindestens

2500 Std.

Die Einsätze in Funktionsbereichen wie OP, Anästhesie, Intensivstationen, Schmerzambulanz, Endoskopie, Ambulanz werden je nach Schwerpunkt der Abteilung in die o.g. Fachbereiche integriert.

Quelle: Einsatzgebiete

Präventive, kurative, rehabilitative und palliative Gebiete: was wird in den einzelnen Bereichen gemacht?

Würde mich über Antworten freuen.
Liebe Grüße
 
Hab ich schon gelesen, aber ich würde gerne von Krankenpflegern/-schwestern selbst hören, was sie da machen, und zwar anhand von Beispielen.

Aber danke für die Links!
Liebe Grüße
 
Schau mal unter Tätigkeitsberichte. Da dürftest du fündig werden.

Oder was möchtest du genau wissen?

Elisabeth
 
Ich würde gerne wissen, welche Aufgaben man da hat, weil ich mir sehr wenig darunter vorstellen kann. Außerdem würde ich gerne wissen, was man in der ambulanten Versorgung macht und wo man diesen Teil lernt.
Liebe Grüße
 
Hallo nETi,

ich gehe jetzt einfach mal alles in der Reihenfolge durch, die du in deiner Frage aufgeführt hast.

Stationäre Versorgung in kurativen Gebieten (heißt nix anderes als Behandlung während eines stationären KH-Aufenthaltes):
-Körperpflege und Anleitung dazu incl. Prophylaxen
- Essen anreichen " " "
-Mobilisation
-Vitalzeichen kontrollieren
-Pat. zu Untersuchungen wie z.B. Darmspiegelung vorbereiten
-Medikamente richten und Einnahme überwachen, Beobachtung auf
Nebenwirkungen (Tabl., Tropfen, Infusionen, Inhalationen,...)
Geriatrie zusätzlich Beschäftigungstherapie, Gedächtnistraining, Biographiearbeit,...
Neurologie zusätzlich spezielle Lagerungstherapie und Mobilisationsstrategien, ggf. Sprech-,Schlucktraining wenn dafür keine speziellen Therapeuten zur Verfügung stehen,...
Chirurgie zusätzlich gaaaanz viele Verbände, Kälteanwendungen, Wechsel von Drainageflaschen, Infusionstherapie incl. parenteraler Ernährung und Bilanzierung, Anwendung von Bewegungsschienen nach Anordnung, Anleitung zum Gehen mit Unterarmgehstützen,...
Gynäkologie s.o., hier viel psychologische Betreuung der Pat. notwendig, gerne auch Dinge wie Massage, beruhigende Waschungen, aber auch so Sachen wie Vorlagenkontrollen, Intimspülungen,...
Pädiatrie, NG Anleitung der Mütter zum Stillen, Waschen/Wickeln der Kleinen, viel "Beschäftigungstherapie", weniger Grundpflege weil Eltern mit in Pflege eingebunden werden.

Rehabilitation: Wiederherstellung. Fängt immer schon im Akut-KH an, z.B. Bobath-Konzept bei Schlaganfall von Beginn der Therapie und Pflege an
In der Palliativpflege geht es um die Betreuung Sterbender. Das macht man zwar im Krankenhaus auch, aber in Hospizen wird (oft) ein sehr viel würdevolleres Sterben ermöglicht und es ist einfach mehr Zeit und Personal vorhanden.
Die Ambulante Versorgung kann sich einmal auf häusliche Krankenpflege beziehen (hier stehen Sachen wie Grundpflege, Mobilisation, Tablettengabe, Vitalzeichen-Kontrollen incl. BZ-Messung und Insulingabe und Verbände im Vordergrund. Oft enge Zusammenarbeit mit Hausärzten. Viel Prophylaxen, Ressourcen-Nutzung, um Krankheiten und Folgen zu vermeiden).
Andererseits gibt es in Kliniken Ambulanzen, also Spezialsprechstunden für diverse Krankheiten.

Puhh, hoffe ich konnte dir weiter helfen:mrgreen:.
Gruß

Die Anästhesieschwester
 
In der Palliativpflege geht es um die Betreuung Sterbender.

Auf diesen Satz reagiert eine Palliative-Care-Schwester allergisch (nicht böse sein).

Palliativ bedeutet wörtlich übersetzt "ummantelnd", sinngemäß übersetzt "symptomlindernd". Die WHO definiert die Palliative Care als "die wirksame, ganzheitliche "care" von Patienten, die nicht mehr kurativ behandelbar sind. Dabei stehen die erfolgreiche Behandlung der Schmerzen und weiterer Symptome sowie die Hilfe bei psychologischen, sozialen und seelsorgerischen Problemen an erster Stelle. Das Ziel von palliative care ist, die bestmögliche Lebensqualität für Patienten und deren Familien zu erreichen."

Palliativpatienten sind unheilbar krank, aber nicht automatisch sterbend. Manche werden über Jahre hinweg palliativ betreut (natürlich sind sie dann nicht kontinuierlich im Krankenhaus). Das Ziel bei der Aufnahme auf eine Palliativstation ist eine gute Symptomkontrolle, damit die Patienten dann, gut eingestellt, möglichst wieder nach Hause können.

Es ist schlimm, dass sogar Kollegen palliativ mit sterbend gleich setzen. Diesem Irrtum unterliegen leider eine ganze Menge.
 
Hallo Claudia,

danke für die Verbesserung:)!


Gruß

Die Anästhesieschwester
 
Danke für eure Antworten. Jetzt bin ich etwas schlauer :)
 

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