Southpaw
Stammgast
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Ja, weil das ein himmelweiter Unterschied ist. Hyperion's Beispiel aus Post 14 ist da nichts mehr hinzuzufügen.Jetzt habe ich erst mal ganz schön suchen müssen, was Du überhaupt meinst.
Du hängst Dich an dem Wörtchen "gleich" statt "gleichberechtigt" auf, stimmt´s?
Was ich freilich da nicht herauslesen kann, vor allem, da du mit deiner Meinung zu "Gleichstellung" ja sehr klar und direkt warst.Ja, da hast Du recht; ich hatte das nicht mehr wortwörtlich im Kopf, aber sinngemäß gemeint.
Nach wie vor missverständlich, da im Gesetzestext nichts von Gleichstellung steht. Das ist so ziemlich genau das, was ich nicht gut finde: Gleichstellung unter dem Deckmantel von Gleichberechtigung, selbst wenn es nur um Wortklauberei geht.Aber, nur am Rande: Im Art. 3 Abs. 2 GG stand ursprünglich nur "Männer und Frauen sind gleichberechtigt."
Der Zusatz "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." kam erst 1994 hinzu - und damit der Wille, diesen schönen Satz nicht nur auf dem Papier stehen zu haben, sondern ihn durch geeignete Maßnahmen auch in die Realität umzusetzen - und genau das verstehe ich unter Gleichstellung.
Ich kann nur aus meinen Beobachtungen diverser Mittelstandsunternehmen aus meinem Heimatort und dessen Landkreis sprechen, also schwache ankedotische Evidenz. Keiner hatte Schmisse, es haben nicht mal alle Inhaber studiert. ^^ Meiner Meinung nach ist das eine Übertreibung, irgendein zwanghaftes "Muster erkennen", fast schon verschwörungstheoretischer Natur ("das ganze Spielchen funktioniert bekanntlich generell auch ansonsten bestens unter den Zirkeln", sorry Martin ... ). Und selbst wenn (das geht auch an Bachstelze):Mit "Männern, die sich aus der Uni kennen" hatte ich mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt; gemeint sind damit vor allem die üblichen Seilschaften wie z. B. Studentenverbindungen, und dort sind Frauen eindeutig unterrepräsentiert, haben also eben kaum eine Möglichkeit, per "Vitamin B" an solche gutdotierten Posten zu gelangen... siehe Studentenverbindung – Wikipedia
Wobei ich hier die Studentenverbindungen nur als ein Extrembeispiel nenne, das ganze Spielchen funktioniert bekanntlich generell auch ansonsten bestens unter den Zirkeln, die sich gut kennen und unter sich bleiben wollen.
Frauen werden nicht daran gehindert, eigene Verbindungen zu gründen (wir haben eine reine Frauenverbindung bei uns).
Frauen werden nicht daran gehindert, Unternehmen zu gründen (bei uns: Start-up-Programme exklusiv für Frauen bzw. "Frauen bevorzugt"),
Frauen werden nicht daran gehindert, sich dann gegenseitig die guten Jobs zu geben.
Werden sie nicht, absolut im Gegenteil!
Und ich muss mich überdies wiederholen: Wer wird noch diskriminiert? Ach ja, die Männer, die der Studentenverbindung nicht angehören, aber um so vieles besser qualifiziert wären (in zwei Studiengängen in denen ich meine Zeit vertrödelt habe, war bis zum 4. Semester NIEMAND in einer Studentenverbindung).
https://www.gruene.de/programm-2017...ch-gleichberechtigung-und-lohngleichheit.htmlWenn Du Dich damit (wie oben geschrieben) auf meinen versehentlich falsch geschriebenen Satz "Männer und Frauen sind gleich" beziehst: Den finde zumindest ich nirgends im "furchtbar sexistischen Parteiprogramm" der Grünen. Ich lese dort nur immer was von "Gleichberechtigung" und "gleiche Chancen", z. B.
Wir schaffen endlich Gleichberechtigung und Lohngleichheit
Ohne Zahlen bemühen zu können, vermute ich auch in Bayern kein Gender-Pay-Gap mit politischer Brisanz, wenn mit bereinigten Zahlen gerechnet wird. Pressemitteilungen - Drei Viertel des Gender Pay Gap lassen sich mit Strukturunterschieden erklären - Statistisches Bundesamt (Destatis)
Weiterhin lese ich massiven Sexismus unter Programm | Grüne Bayern
(Ich halte übrigens nicht viel von den Wahlprogrammen, da Papier, PDFs und HTML geduldig sind. Für mich zählt, wie eine Partei bisher konkret tätig war)
Na schön, dass wir Männer nicht diskriminiert und benachteiligt werden. Oder halt, ist der Satz nicht schon Diskriminierung, weil er keinen Bezug auf Männer nimmt und das nicht mal im späteren Verlauf nachholt? Hmm ...Alle Diskriminierungen und Benachteiligungen von Frauen und Mädchen gilt es endlich zu beseitigen.
Sehr gut!Wir stehen für eine freie Berufswahl und die Überwindung überholter Rollenbilder und sexistischen Denkens und Handelns.
Ach ja, das ist ihnen wichtig, verstehe. Und dabei hatte mich der Satz aus meinem vorherigen Zitat vermuten lassen, es käme was zu männlichen Erziehern und wie sie endlich nicht mehr als "potentielle Missbraucher" gesehen werden sollen ...Erzieher*innen und Lehrer*innen sollen in der Aus- und Fortbildung lernen, geschlechtersensibles Denken und Handeln sowie geschlechtergerechte Sprache zu vermitteln. Alle Lehrmaterialien müssen auf Klischees überprüft und überarbeitet werden.
Ich unterschreibe das!Gleichberechtigung heißt gleiche Bezahlung von Frauen und Männern für gleichwertige Arbeit.
Halt mal, halt mal, halt mal ... jetzt beherrschen die Studentenverbindungen auch noch die Kultureinrichtungen? Medienagenturen zu gründen ist übrigens nicht schwer. Könnte ich sogar. Nur so als Idee für die Quotenaufbesserung.Wir wollen mehr Frauen in allen Führungsebenen, ob in Unternehmen, Hochschulen, Medien oder Kultureinrichtungen.
Wie ist das eigentlich bei Stipendien? Ich habe mir die Mühe gemacht, die letzten vier Jahre eines angeblich geschlechtsneutralen durchzuzählen. Jedes Jahr 10 bis 16(!) mehr Frauen. Ich bin aber ruhig, denn ich hab auch eines bekommen. ^^Geschlechtergerechtigkeit muss ein Förderkriterium bei der Vergabe von staatlichen Geldern werden.
Mindestquote: Es sollen also MINDESTENS 50% Frauen auf der Wahlliste stehen. Wenn es mehr sind ist auch okay, scheinbar. Ich lach mir grade in den Hemdskragen.Wir wollen eine gleichberechtigte Vertretung in allen Parlamenten (Parité). Deshalb setzen wir uns ein für eine Reform des Wahlrechts, die für alle Wahllisten eine 50-Prozent-Mindestquote für Frauen vorsieht.
Ich will übrigens eine 50-Prozent-Mindestquote für Männer in der Pflege. Danke.
Hier können die Grünen bei mir ganz viel Sympathie gewinnen. Nur hoffen, dass es nicht Schall und Rauch ist. Bisherige Aktionen von ihnen lassen da nicht viel Hoffnung.Vereinbarkeit von Beruf und Familie für alle zeichnet eine erfolgreiche Gleichstellungspolitik aus. Wir fördern Familien mit Kindern, insbesondere auch Alleinerziehende, und unterstützen flexible Arbeitszeitmodelle. Wir bauen Kinderbetreuungsangebote aus und verbessern ihre Qualität, flexibilisieren die Öffnungszeiten und setzen uns für mehr Akzeptanz und Angebote für Mütter und Väter in Unternehmen ein.
Bitte jemand mal wahllos einen Politiker zu definieren, was genau Hate Speech ist. Am Ende siehst du massiven Raum für Zensur und Meinungskontrolle.Sexualisierte Gewalt tolerieren wir in keiner Form. Wir schaffen tragfähige Strukturen, die Hate Speech, Belästigung, sexualisierter und häuslicher Gewalt wirksam entgegenwirken.
Kein Wort zu Männern. Männernotrufe oder etwas wie eine telefonische Männer-Seelsorge wären doch fein?Immer mehr gewaltbetroffene Frauen sowie Kinder und Jugendliche suchen Hilfe bei Beratungsstellen und in Frauenhäusern, deren personelle und finanzielle Situation prekär ist. Wir werden Frauennotrufe, Beratungsstellen und Frauenhäuser finanziell ausreichend ausstatten, ihre Aufnahmekapazitäten erhöhen, Prävention und Beratung ausbauen und barrierearme Plätze einrichten.
Super! "Opfer" kann auch männliche Opfer bedeuten!Außerdem bauen wir die Unterstützungs- und Beratungsangebote für Opfer von sexualisierter Gewalt, Stalking und Cybermobbing aus.
Oh ...Für vergewaltigte Frauen ...
Ah ja, ganz vergessen: Männliche Vergewaltigungsopfer hatten ja Spaß an der Vergewaltigung.... muss eine qualifizierte Notfallversorgung einschließlich anonymer Spurensicherung und einer Notfallverhütung sichergestellt werden.
Zuallererst: Viel Spaß damit in Bayern. ^^Zur Gleichstellung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Intersexuelle und Queers (LSBTIQ*):
Wir werden einen Aktionsplan für Antidiskriminierung, Gleichstellung und Akzeptanz sexueller Vielfalt auflegen, um alltägliche Diskriminierung, Intoleranz und Anfeindungen bis hin zu gewaltsamen Übergriffen zu beenden.
Bin ich dafür, auch wenn das mit den "gewaltsamen Übergriffen" ziemlich obsolet ist. Das vorhandene Recht gilt auch für sie.Wir werden einen Aktionsplan für Antidiskriminierung, Gleichstellung und Akzeptanz sexueller Vielfalt auflegen, um alltägliche Diskriminierung, Intoleranz und Anfeindungen bis hin zu gewaltsamen Übergriffen zu beenden.
Deutlich erhöhte Sichtbarkeit für alle 60 Geschlechtsidentitäten?! Sportlich. Haben die Kindern dann noch Zeit was anderes zu lernen? Zum Beispiel, dass man generell keine Menschen diskriminiert, nicht toleriert, anfeindet und gewaltsam angreift? Das hab ich damals noch gelernt. Hat bei mir mehr oder weniger gefruchtet, aber viele andere haben sich trotzdem noch auf dem Schulhof geprügelt. Kinder ...Der Bildungsplan bedarf dringend einer Überarbeitung, um den Schutz von queeren Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten. Wir fordern deshalb eine deutlich erhöhte Sichtbarkeit aller Formen sexueller Vielfalt in den Lehrplänen und setzen auf Schulung sowie Ausbildung des pädagogischen und psychologischen Personals.
Ha! Fundierte Fakten! Da ist man mit der Geschlechter- und Genderforschung ja an der richtigen Stelle. LOLUngerechtigkeiten lassen sich nur beseitigen, wenn wir die Ursachen kennen und fundierte Fakten haben. Darum fördern wir die Geschlechter- und Genderforschung an bayerischen Hochschulen.
Ja, ich find das auch bodenlos, dass man die LSBTIQ-Leuten ungestraft kaputthauen darf. Ach, darf man ja gar nicht ...Wir brauchen umfassende Präventionsmaßnahmen gegen LSBTIQ*-feindliche Kriminalität und Beratungsstellen für Opfer bei Polizei oder Staatsanwaltschaft. Straftaten, die sich gegen LSBTIQ* richten, müssen konsequent polizeilich erfasst und verfolgt werden.
Verstehe übrigens nicht, wie Präventionsmaßnahmen gegen LSBTIQ-feindliche Kriminalität anders aussehen soll, als Präventionsmaßnahmen gegen Kriminalität. Braucht es da wirklich was extra? Außer die direkte Ansprache natürlich, sofern die Texte nicht ordentlich durchgegendert wurden.
Zu den Punkten mit der Pflege kann ich nur sagen: Ich lass mich überraschen. Und ich erinnere mich nicht daran, dass die Grünen hier mal was für die Pflege gemacht hätten. Also ganz sicher nicht bei den Grünen, die ich und noch jemand aus meiner Familie mal aktiv unterstützt haben, weil sie sonst nicht auf dem Wahlzettel unseres Ortes hätten stehen können. *HUCH* Da waren die Parolen aber auch noch ganz andere.