Quelle: Pflege Heute 2 Auflage 2001 Seite 378 - 379
Die Frage ob vor einer s.c. Injektion aspiriert werden soll, lässt sich nicht grundsätzlich beantworten. Während bei der Injektion von Heparin wegen der möglichen Hämatombildung von der Aspiration abstand zu nehmen ist, sind bei der Injektion anderer Arzneimittel, z.B. Analgetika, die Angaben der Hersteller zu beachten.
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Injektionsorte:
Alle Körperregionen mit ausgeprägtem Unterhaut(fett)gewebe sind zur subkutanen Injektion geeignet.
Bevorzugt werden:
- Die Bauchdecke links und rechts sowie unterhalb und oberhalb des Bauchnabels
- Die seitlichen und vorderen Flächen beider Oberschenkel
- Die seitlichen Flächen beider Oberarme
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Material und Vorbereitung:
Als Injektionskanülen eignen sich Kanülen mit geringem Außendurchmesser. Die Länge der Kanüle hängt vom Körperbau des Patienten und dem Injektionswinkel ab. Beispielsweise ist die braune Kanüle mit einer Länge von 25mm bei einer senkrechten s.c. Injektion eines adipösen Patienten der mit 12mm Länge vorzuziehen.
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Durchführung:
- Hände desinfizieren
- Hautdesinfektion durchführen, Einwirkzeit abwarten
- mit Daumen und Zeigefinger eine Hautfalte abheben
- Zügig in die Hautfalte einstechen. Am sichersten zur Injektion in die Subcutis sind 12 mm Kanülen, bei normalgewichtigen Patienten mit senkrechtem, bei kachektischen Patienten mit spitzen Einstichwinkel. Bei der Wahl längerer Kanülen wird schräg im Winkel von ca. 30 - 45° eingestochen
- Arzneimittel langsam injizieren (ca. 2ml/Min)
Kanüle zügig entfernen, Hautfalte loslassen und Einstichstelle mit einem trockenen Tupfer komprimieren
- Kanüle in Kanülenabwurf entsorgen