Hallo Zusammen
Huch, diese Unterhaltung geht in eine ganz andere Richtung. Das war nicht meine Intention.
"Pädagogik M.A. mit welcher Intention? Um an einer Pflegeschule zu unterrichten?"
- Eventuell. Ich habe im Laufe meiner Schul- Uni- und Arbeitszeit oft mitansehen müssen, was pädagogisch unqualifizierte Menschen verursachen können. Sowohl im Einzelnen, als auch für das Teamgefüge. Das Studium erfolgte letztlich Nebenberuflich und mit der Intention, dass egal wo es mich später hinziehen sollte, ich ein gewisses Grundwissen in diesem Bereich vorweisen kann. Natürlich dient - oder viel mehr kann es auch als Türöffner für eine spätere Lehrtätigkeit dienen. Aber auch für eine Tätigkeit in der Wirtschaft bzw. generell auf Leitungsebenen finde ich die Zeit sinnvoll investiert. Das Studium hatte weniger den Zweck mich auf eine konkrete Tätigkeit vorzubereiten.
Wenn Du eher in der medizinischen Richtung Interesse hast, warum hast Du deine Ausbildung dann nicht an einer Schule begonnen, die einer Klinik angegliedert ist?
- Das ist zwar eine gute Frage aber letztlich das Ergebniss einer langen Abwägung zwischen vielen Faktoren. Um nur einige zu nennen: Ich wollte meine berufliche Laufbahn bei der selben Organisation fortsetzen, bei welcher ich schon zuvor aktiv war. Stichwort: 7 Grundsätze. Diese haben mich damals als Menschen reifen lassen und zu dem werden lassen, der ich Heute bin. Des Weiteren - obwohl ich nicht monetär orientiert bin, bot sich mir die Möglichkeit für die Dauer der Ausbildung in meinem Elternhaus unterzukommen. Im selben Ort gibt es glücklicherweise eine Einrichtung besagten Trägers. Letztlich hatte aber wohl die persönliche Komponente den größten Einfluss. Ich wollte schlicht ein neues Tätigkeitsfeld erkunden, Erfahrungen sammeln und tatsächlich auch meine Grenzen erkunden und diese überschreiten. Ich bin ein großer Befürworter davon, wenn Leitungspersonal (Und das ist mein Ziel für die Zukunft X) ein fundiertes Wissen und ein interprofessionelles Blickfeld vorweisen können. (Innerhalb eines spezifischen Bereichs versteht sich). z.Z. bin ich mit meiner praktischen Ausbildung absolut zufrieden, lediglich die Frage quält mich, ob man "vernünftig, ausreichend" qualifiziert wird oder die Generalistik nach einigen Jahren als Lachnummer angesehen wird.
Oder auch eine Notfallsanitäterausbildung wäre da naheliegender
- Mag so klingen, entschuldigt. Aber s.O. Ich habe bewusst einen weiteren Bereich ausgewählt. Und - auch das muss ich eingestehen, die Tätigkeit im RD macht unheimlich viel Spaß, ist aber extrem stressig. Ich habe mit der Zeit erkannt, dass Fahrten, grade Nachts mit Blaulicht nichts für mich sind. Es mag Menschen geben, denen grade dieser Aspekt Freude bereitet aber ich für meinen Teil brauche diesen Stress nicht (mehr). Aber es ist so, dass Notfallsanitäter von mir ein extrem hohes Ansehen genießen.
Mit einem Master in Pädagogik würde ich doch annehmen, dass man in der Lage ist, die Art, Ausrichtung und vielleicht auch "Qualität" einer Schule schon im Vorfeld zu recherchieren und dann dementsprechend die Ausbildung und die Ausbildungsstelle auszuwählen.
- Ja das stimmt wohl. Und jetzt mag der Einzige Widerspruch kommen. Denn es ist so, dass obwohl ich oben schrieb, dass ich keinen Stress mehr bräuchte, ich ein "wuseliger" Mensch bin. Ich habe stellenweise Probleme mit Autoritäten (Grade wenn diese entgegen jeder wissenschaftlichen Basis handeln) und bin kein Mensch der Anzugträger zu schätzen weiß. Ich habe lange versucht zu reflektieren, warum ich mich tatsächlich bewusst für genau diese Schule entschied: - Ich glaube ich wollte die Herausforderung. In meinen beruflichen Positionen davor (Weder RD noch Lehre bzw. Doziertätigkeit) habe ich eine gewisse "Trägheit" bemerkt. Mein Personal war ein Haufen angepasster Menschen, welche allesammt die Angst vor der Gesamtgeschäftsführung einte. Diese Schule habe ich wahrscheinlich deswegen ausgesucht um genau diese Zustände zu erleben über welche ich negativ berichte. Ich weiß es nicht.
Aber um zurück zum Thema zu kommen. Ich lerne unheimlich viel in der Schule. Auch in der Praxis. Vermutlich habe ich auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen einfach eine andere - zu hohe Erwartung an die Schule. Dieser Fakt ist mir bewusst und ich versuche mich anzupassen. Aber es fällt schwer - und es kann weder das Ziel noch die Erwartung sein, sein Niveau herunterzustufen. Mich beruhigt es allerdings etwas zu lesen, dass einem im Nachinein auch die Möglichkeit gegeben wird, on the Job Dinge zu erlernen. Logisch irgendwie. Zumal die Generalistik darauf aufbaut sich Kompetenzen selbst anzueignen. Schade finde ich es dennoch, dass - in meinen Augen so wichtige Dinge so vernachlässigt werden.
Grüßlis