Frage: Zugang i.V

Kann ja gar nicht sein… komm, das hast Du Dir jetzt ausgedacht! ;)
 
  • Like
Reaktionen: ommi
Hallo Zusammen

Huch, diese Unterhaltung geht in eine ganz andere Richtung. Das war nicht meine Intention.

"Pädagogik M.A. mit welcher Intention? Um an einer Pflegeschule zu unterrichten?"
- Eventuell. Ich habe im Laufe meiner Schul- Uni- und Arbeitszeit oft mitansehen müssen, was pädagogisch unqualifizierte Menschen verursachen können. Sowohl im Einzelnen, als auch für das Teamgefüge. Das Studium erfolgte letztlich Nebenberuflich und mit der Intention, dass egal wo es mich später hinziehen sollte, ich ein gewisses Grundwissen in diesem Bereich vorweisen kann. Natürlich dient - oder viel mehr kann es auch als Türöffner für eine spätere Lehrtätigkeit dienen. Aber auch für eine Tätigkeit in der Wirtschaft bzw. generell auf Leitungsebenen finde ich die Zeit sinnvoll investiert. Das Studium hatte weniger den Zweck mich auf eine konkrete Tätigkeit vorzubereiten.

Wenn Du eher in der medizinischen Richtung Interesse hast, warum hast Du deine Ausbildung dann nicht an einer Schule begonnen, die einer Klinik angegliedert ist?
- Das ist zwar eine gute Frage aber letztlich das Ergebniss einer langen Abwägung zwischen vielen Faktoren. Um nur einige zu nennen: Ich wollte meine berufliche Laufbahn bei der selben Organisation fortsetzen, bei welcher ich schon zuvor aktiv war. Stichwort: 7 Grundsätze. Diese haben mich damals als Menschen reifen lassen und zu dem werden lassen, der ich Heute bin. Des Weiteren - obwohl ich nicht monetär orientiert bin, bot sich mir die Möglichkeit für die Dauer der Ausbildung in meinem Elternhaus unterzukommen. Im selben Ort gibt es glücklicherweise eine Einrichtung besagten Trägers. Letztlich hatte aber wohl die persönliche Komponente den größten Einfluss. Ich wollte schlicht ein neues Tätigkeitsfeld erkunden, Erfahrungen sammeln und tatsächlich auch meine Grenzen erkunden und diese überschreiten. Ich bin ein großer Befürworter davon, wenn Leitungspersonal (Und das ist mein Ziel für die Zukunft X) ein fundiertes Wissen und ein interprofessionelles Blickfeld vorweisen können. (Innerhalb eines spezifischen Bereichs versteht sich). z.Z. bin ich mit meiner praktischen Ausbildung absolut zufrieden, lediglich die Frage quält mich, ob man "vernünftig, ausreichend" qualifiziert wird oder die Generalistik nach einigen Jahren als Lachnummer angesehen wird.

Oder auch eine Notfallsanitäterausbildung wäre da naheliegender
- Mag so klingen, entschuldigt. Aber s.O. Ich habe bewusst einen weiteren Bereich ausgewählt. Und - auch das muss ich eingestehen, die Tätigkeit im RD macht unheimlich viel Spaß, ist aber extrem stressig. Ich habe mit der Zeit erkannt, dass Fahrten, grade Nachts mit Blaulicht nichts für mich sind. Es mag Menschen geben, denen grade dieser Aspekt Freude bereitet aber ich für meinen Teil brauche diesen Stress nicht (mehr). Aber es ist so, dass Notfallsanitäter von mir ein extrem hohes Ansehen genießen.


Mit einem Master in Pädagogik würde ich doch annehmen, dass man in der Lage ist, die Art, Ausrichtung und vielleicht auch "Qualität" einer Schule schon im Vorfeld zu recherchieren und dann dementsprechend die Ausbildung und die Ausbildungsstelle auszuwählen.
- Ja das stimmt wohl. Und jetzt mag der Einzige Widerspruch kommen. Denn es ist so, dass obwohl ich oben schrieb, dass ich keinen Stress mehr bräuchte, ich ein "wuseliger" Mensch bin. Ich habe stellenweise Probleme mit Autoritäten (Grade wenn diese entgegen jeder wissenschaftlichen Basis handeln) und bin kein Mensch der Anzugträger zu schätzen weiß. Ich habe lange versucht zu reflektieren, warum ich mich tatsächlich bewusst für genau diese Schule entschied: - Ich glaube ich wollte die Herausforderung. In meinen beruflichen Positionen davor (Weder RD noch Lehre bzw. Doziertätigkeit) habe ich eine gewisse "Trägheit" bemerkt. Mein Personal war ein Haufen angepasster Menschen, welche allesammt die Angst vor der Gesamtgeschäftsführung einte. Diese Schule habe ich wahrscheinlich deswegen ausgesucht um genau diese Zustände zu erleben über welche ich negativ berichte. Ich weiß es nicht.



Aber um zurück zum Thema zu kommen. Ich lerne unheimlich viel in der Schule. Auch in der Praxis. Vermutlich habe ich auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen einfach eine andere - zu hohe Erwartung an die Schule. Dieser Fakt ist mir bewusst und ich versuche mich anzupassen. Aber es fällt schwer - und es kann weder das Ziel noch die Erwartung sein, sein Niveau herunterzustufen. Mich beruhigt es allerdings etwas zu lesen, dass einem im Nachinein auch die Möglichkeit gegeben wird, on the Job Dinge zu erlernen. Logisch irgendwie. Zumal die Generalistik darauf aufbaut sich Kompetenzen selbst anzueignen. Schade finde ich es dennoch, dass - in meinen Augen so wichtige Dinge so vernachlässigt werden.

Grüßlis
 
Wie kommst du eigentlich darauf, dass Nadel legen ein so elementarer skill einer Pflegekraft sein soll? In bestimmten Settings, ja, aber generell? Warum auch? Was soll es mir auf einer Neurochirurgischen Station bringen wenn ich das unbedingt kann?

Ist bei uns im Klinikum auf Normal oder Sub-Akut Stationen auch immer wieder Thema und zum Schutz der Mitarbeiter bleibt es meist in ärztlicher Hand. Nicht, weil es so schwierig ist oder es jemandem nicht zugetraut wird. Sondern wenn das AUCH noch deine Aufgabe ist, dann bist du den halben Frühdienst beschäftigt mit Blut abnehmen und Nadel legen. Und das sollte, zumindest solange die Aufgaben wie bisher verteilt sind, auch nicht auch noch Aufgabe der Pflege sein.

Es hilft natürlich wenn man es kann, aber elementar sind ganz andere Dinge.
 
  • Like
Reaktionen: Tryit und Martin H.
Vermutlich habe ich auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen einfach eine andere - zu hohe Erwartung an die Schule. Dieser Fakt ist mir bewusst und ich versuche mich anzupassen. Aber es fällt schwer - und es kann weder das Ziel noch die Erwartung sein, sein Niveau herunterzustufen.
Ich befürchte, Du hast durch Deine Vorerfahrungen ein verzerrtes Bild unseres Berufes und jetzt Probleme, das in der Schule vermittelte, angestrebte Berufsbild darüberzulegen. Deine Erwartungen sind nicht zu hoch, sondern entsprechen nicht dem angestrebten Ziel einer Pflegefachperson mit eigenständigen (Vorbehalts-) Aufgaben. Du siehst die ärztlichen Hilfstätigkeiten als wichtiger an als die Schule und der Gesetzgeber - weil Deine Idee des Berufes eine andere ist als die ihre.

Ganz ehrlich: I.V.-Zugänge zu legen oder Blut abzunehmen etc. sind rasch erlernbare manuelle Tätigkeiten, die die Ärzte in der Praxis liebend gern den Famulanten und Studierenden im Praktischen Jahr aufs Auge zu drücken versuchen. Sie sind ebenso wichtig wie Betten beziehen. Hilfstätigkeiten, die ganz ohne Frage auch von irgendwem gemacht werden müssen, die aber keine drei Jahre Ausbildung (oder sechs Jahre Studium) benötigen.

Stattdessen ist es viel wichtiger, eine:n Patient:in so zu beobachten, dass Du potentielle oder vorhandene Probleme erkennst, mit ihm oder ihr gemeinsam Ziele und Maßnahmen zu planen, um diese Probleme zu verringern oder zu beheben, gemeinsam mit ihr /ihm diese Maßnahmen durchzuführen und zu überprüfen, ob sie den gewünschten Erfolg zeigen oder nicht. Das ist, was Pflegefachpersonen tun und - nach derzeitiger Gesetzeslage - auch ausschließlich Pflegefachpersonen tun dürfen. Das ist, was Du während der Ausbildung lernen sollst.

Zugänge legen? Pillepalle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befürchte, Du hast durch Deine Vorerfahrungen ein verzerrtes Bild unseres Berufes und jetzt Probleme, das in der Schule vermittelte, angestrebte Berufsbild darüberzulegen. Deine Erwartungen sind nicht zu hoch, sondern entsprechen nicht dem angestrebten Ziel einer Pflegefachperson mit eigenständigen (Vorbehaltsaufgaben). Du siehst die ärztlichen Hilfstätigkeiten als wichtiger an als die Schule und der Gesetzgeber - weil Deine Idee des Berufes eine andere ist als die ihre.

Ganz ehrlich: I.V.-Zugänge zu legen oder Blut abzunehmen etc. sind rasch erlernbare manuelle Tätigkeiten, die die Ärzte in der Praxis liebend gern den Famulanten und Studierenden im Praktischen Jahr aufs Auge zu drücken versuchen. Sie sind ebenso wichtig wie Betten beziehen. Hilfstätigkeiten, die ganz ohne Frage auch von irgendwem gemacht werden müssen, die aber keine drei Jahre Ausbildung (oder sechs Jahre Studium) benötigen.

Stattdessen ist es viel wichtiger, eine:n Patient:in so zu beobachten, dass Du potentielle oder vorhandene Probleme erkennst, mit ihm oder ihr gemeinsam Ziele und Maßnahmen zu planen, um diese Probleme zu verringern oder zu beheben, gemeinsam mit ihr /ihm diese Maßnahmen durchzuführen und zu überprüfen, ob sie den gewünschten Erfolg zeigen oder nicht. Das ist, was Pflegefachpersonen tun und - nach derzeitiger Gesetzeslage - auch ausschließlich Pflegefachpersonen tun dürfen. Das ist, was Du während der Ausbildung lernen sollst.

Zugänge legen? Pillepalle.
Hey

Ich wollte grade ähnliches schreiben als Antwort auf Ommi. Es ist so, dass ich durch vorherige Tätigkeiten wohl tatsächlich geprägt bin. In sämtlichen absolvierten Praktika im KH haben die PFK selbstständig als Standartmonitoring i.V gelegt (Das war auch immer ausschließlich NA), im KatS waren es die GuK welche im BHP Zugänge legten, in der RD Schule hieß es, dass neben NFS nur GuK bzw. Med. Fachangestellte es dürfen usw. Irgendwie habe ich mir da eine "falsche" Sichtweise angeeignet diesbezüglich.

Schaut mal, allein für solche Erkentnisse ist der Austausch wichtig. Ich danke euch für diesen Gedankengang bzw, die Bestätigung meiner eigenen Gedanken.

Es macht trotzdem umheimlich viel Spaß und ich werde die Ausbildung beenden, anschließend kann ich mich weiter spezialisieren. Und zur "Not" frage ich nach Ausbildung bei meinem Hausarzt nach :D
 
Ich sach ja immer... "Wer Arzt spielen will soll Medizin studieren" ;)


@Goku: Reflektier mal warum du die Ausbildung zum Plefgefachmann machen willst. Ich hoffe nicht das die Intention ist Viggo legen zu dürfen, weil so n bekloppte ÄLRD in Bayern den NfS den Spaß verdirbt.

Ich hab die Geschichte nur zu gut verfolgt.

Ich komm auch aus dem RD, KatSchutz.

Übrigens ich bin GuK und kann mit der linken Arschbacke, im dunkeln Viggos legen. War kein Bestandteil der Ausbildung. Wurde bei GuK auch absichtlich nicht mehr gelehrt. Ich habs im Funktionsbereich gelernt und bin froh um jede die ich nicht legen muß. Hab ich nämlich kein Bock drauf. Ich kenn die Geilheit des RD (Gerade bei den RS) Viggo zu legen und kann es beim besten willen nicht verstehen. Hab aber so ne Ahnung woher diese Geilheit kommt.

Du hast gerade erstmal deinen ersten Einsatz und gehst schon aufs Viggo legen ab... sorry ganz schön klischeehaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Hi zusammen

Es gab eine tolle Lösung. Ich habe mit meiner Praxisanleitung die Theorie besprochen und zusätzlich eine kleine Zusammenfassung verfasst. Diese hat dann mit der Schule Kontakt aufgenommen und ein super Lehrer hat mich in den Pausenzeiten abgefragt und "Dinge erklärt". Ich habe habe eine Bestätigung erhalten... freue mich tierisch, dass der Lehrer sich die Zeit nahm.

Kleiner Nachtrag: Nein ich war kein Schulsanitäter, der mit 14 intubieren wollte :D :D
 
Hallo allerseits,

@Goku
es ist ja so, dass wir in der Pflege nicht zu "kleinen Ärzte" ausgebildet werden. Abgesehen davon, dass mich die Generalistik etwas beunruhigt, ist die Kompetenz einen Zugang zu legen, nicht im ersten Ausbildungsdrittel State of Art.
Da musst du dich noch etwas geduden.
An deinem Wissen dürfen gerne andere Azubi's partizipieren, aber es dient auf jedenfall nicht dazu, dass du deine Schule als "Baumschule" bezeichnest, oder Übergeordnete belehrst. Du bist zum lernen und nicht zum lehren da.

LG
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.

Ähnliche Threads