Hallo summer2004, aus gegebenem Anlass kriegst Du den ersten posting von mir.
Also warum darf der Lehrer keinen Hinweis geben? Weil der Prüfungsvorsitzende (Im Benehmen mit den Fachprüfern) die Note vergibt. D.h. die Fachprüfer schlagen formal nur eine Note vor, die der Vorsitzende i.d.R. übernimmt. Aber eben nicht immer. Ich hatte als Prüfer schon mal den Fall, dass der Vorsitzende mich "überzeugt" hat, dass ein Schüler entgegen meinem Vorschlag seine praktische Prüfung besteht (Ich war als Prüfer noch ein Anfänger und habe mich überzeugen lassen). Umgekehrt kam es an meiner ehemaligen Schule vor, dass der Vorsitzende einen Schüler nach Studium des Protokolls nicht bestehen ließ, da er eine Gefährdung erkannt hatte.(Was immer auch eine Gefährdung ist). Und es kommt auch vor, dass Prüfer sich gar nicht über eine Note einig sind, und sie diese Entscheidung bis zur Notenkonferenz aufheben.
Jetzt stell Dir vor, der Prüfer hätte einen Hinweis rausgelassen und das Endergebnis sieht anders aus. Ein Lehrer sagt Dir, Du hättest die praktische Prüfung nicht bestanden, aus lauter Frust tritt der Schüler zu den übrigen Prüfungen nicht mehr an... und dann revidiert der Vorsitzende das Ergebnis... Diesem Risiko setzt sich kein Lehrer aus. Mit Wichtigtun hat das nichts zu tun.
Außerdem handelt es sich tatsächlich um einen Formfehler, ob das vor Gericht allerdings verwertbar ist, wage ich zu bezweifeln.
Im Laufe Deiner Ausbildung hast Du doch sicher genügend Anleitungen und praktische Prüfungen gehabt, um selbst einigermaßen beurteilen zu können, wie gut die Prüfung war.
Auf jeden Fall kannst Du glauben, dass auch die Prüfer sich der suboptimalen Situation bewusst sind.
Viel Erfolg noch bei der mündlichen Prüfung