Den Beruf "Krankenschwester" gibts nicht mehr?!

Wäre eine pathogenetische Sichtweise. Du schaust auf die Krankheit.

In der Kinderkrankenpflege ist/sollte es traditionell üblich sein, die normale Entwicklung eines Kindes so weit wie möglich anzustreben. Stichwort: Entwicklungspsychologie. dann wären wir im Bereich Gesundheitsförderung.

Wenn wir bei der Magensonde bleiben: welche Möglichkeiten ergeben sich dem Kind trotzdem eine entsprechende Erfahrung zu ermöglichen, eine Entwicklung einzuleiten? Stichwort: Basale Stimulation, Orofaciale Therapie nach Castillo Morales u.ä.

Elisabeth

Auf welche Krankheit, Elisabeth? Die meisten Kinder die ich betreue sind nicht krank, es sei denn du willst die für die jeweilige Schwangerschaftswoche physiologischen Fähigkeiten (und den Mangel an anderen, die im Laufe der normalen Entwicklung irgendwann erlangt werden) zur Krankheit machen... Magensonden dienen nur dazu, die Kinder nicht zu erschöpfen. Sie können und dürfen zu jeder Malzeit gestillt werden oder aus der Flasche trinken soviel sie schaffen. Mütter werden in orofazialer Stimulation angeleitet und auch in allen anderen Aspekten der aktuellen und zukünftigen Betreuung der Kleinen. Für gewöhnlich werden die Kinder nach ein paar Tagen komplett von den Müttern versorgt. Ernährungsberatung, Elternseminare zu Kinaesthetics etc. gehören dazu. Was willst du noch mehr?
 
Dann hatte ich dich falsch verstanden. Ich war von älteren Kindern ausgegangen.

Elisabeth
 
Veränderung braucht Zeit.

Genau so seh ich das auch - ich habe sehr viel zur Gesundheitspflege gelernt, sehe aber auch dass sich in der Praxis vieles noch nicht umsetzten lässt. Aber trotzdem bin ich froh diesen Fokus aufgezeigt bekommen zu haben und habe mir vorgenommen, diesen jetzt mit ins Berufsleben zu nehmen.
 
Aber doch nur,liebe Kollegin,weil eben zur Zeit die Teilbezeichnung "Gesundheitspfleger/in" völlig irreführend ist !
Unser Haus z.B. hat aus dem letzten Ausbildungskurs fast alle frischen **** übernommen,2 davon hab ich in der ZNA. Diese frischen,jungen Kollegen/innen sind so fixiert auf die medizinischen Aspekte,die Gerätemedizin und beide lieben es schön blutig,am liebsten alles alleine machen. Dafür jedoch fehlt ihnen das Prioritätensetzen,sie wollen alles aufeinmal machen und sind jetzt schon,2 Wochen nach Neueinstellung und Examen,am Rande des Burn-Out.
Die "Gesundheitspflege" ist während der Ausbildung weitestgehend außen vor geblieben,das merkt man ganz schnell,wenn man sie nach erlernten Konzepten fragt. Da kommt nix !
Stattdessen besteht ein "Hunger" nach,in ihren Augen,wahrer Arbeit,also je spezieller,desto besser und das auch nur bei richtig schwerkranken Patienten,wo sie sich so richtig "austoben" können.

Wenn ich die Kollegen so erlebe und mit ihnen rede,bin ich fest überzeugt,daß die "Gesundheitspflege" wirklich nur ein Zusatz ist,um mehr junge Leute für die Ausbildung zu gewinnen.
Denn wirkliche Primärprävention ist ihnen völlig fremd,es wurden keine Konzepte oder Verfahrensweisen gelehrt und der Schwerpunkt liegt bei den medizinischen Dingen,z.B. fangen die neuen Kollegen bei uns an,das Blutabnehmen zu lernen oder Zugäge legen oder BE aus'm ZVK plus ZVK-Pflege / Wartung :mrgreen:.

Nee,also ich bleib dabei...alles nur Schein !

Da muß ich Dir vollkommen recht geben. Ich bin auch der Meinung, daß die Berufsbezeichnung völlig irreführend ist. Langsam frage ich mich ernsthaft, welche Inhalte in der neuen Ausbildung überhaupt vermittelt werden.

Wir haben auch 2 frisch examinierte Kolleginnen in der Rettungsstelle. Was mich auch sehr wundert: angeblich wird in den neuen Kursen das Fach "Arzneimittellehre" wohl gar nicht mehr unterrichtet, das Thema Medikamente wird mal kurz angesprochen und das war es dann auch...

Da brauche ich mich nicht zu wundern, daß die "Jungen" am liebsten nur vor dem PC sitzen und dabei den Patienten völlig aus den Augen verlieren.
 
Was mich auch sehr wundert: angeblich wird in den neuen Kursen das Fach "Arzneimittellehre" wohl gar nicht mehr unterrichtet, das Thema Medikamente wird mal kurz angesprochen und das war es dann auch...

Da brauche ich mich nicht zu wundern, daß die "Jungen" am liebsten nur vor dem PC sitzen und dabei den Patienten völlig aus den Augen verlieren.

Wenn ich dir jetzt hier erzähle, was ich alles in diesen schönen Fach gelernt habe, wirdst du es nicht glauben wollen.

Ich habe solche super wichtigen Sachen gelernt:
1. Wie räumen wir den Apotehkerschrank auf Station bein
2. Was sind freiverkäufliche Arzneimittel, was Apothekenpflichtige Arzneimittel
3. Was gibt es für Rezepte (BTM, Privatrezept...)
4. Was steht wichtiges auf der Verpackung (na gut ist schon irgendwie wichtig zu wissen, wo das Verfallsdatum zu finden ist)
5. Welche Hürden muss ein neues Medikament nehmen, ehe es zugelassen wird
usw

Was ich ein wenig in diesen Fach bemängelt habe (und das mach ich heut immer noch), wir haben nicht wirklich etwas über die gängigen Wirkungsweisen bestimmter Medikamente gelernt. Wie funktioniert das Schmerzmittel, Blutdruckmedis, mal von den Wechselwirkungen kann zuschweigen.

Also unter dem Fach Arneimittellehre stelle ich mir auch etwas anderes vor...
 
Wenn ich dir jetzt hier erzähle, was ich alles in diesen schönen Fach gelernt habe, wirdst du es nicht glauben wollen.

Ich habe solche super wichtigen Sachen gelernt:
1. Wie räumen wir den Apotehkerschrank auf Station bein
2. Was sind freiverkäufliche Arzneimittel, was Apothekenpflichtige Arzneimittel
3. Was gibt es für Rezepte (BTM, Privatrezept...)
4. Was steht wichtiges auf der Verpackung (na gut ist schon irgendwie wichtig zu wissen, wo das Verfallsdatum zu finden ist)
5. Welche Hürden muss ein neues Medikament nehmen, ehe es zugelassen wird
usw

Was ich ein wenig in diesen Fach bemängelt habe (und das mach ich heut immer noch), wir haben nicht wirklich etwas über die gängigen Wirkungsweisen bestimmter Medikamente gelernt. Wie funktioniert das Schmerzmittel, Blutdruckmedis, mal von den Wechselwirkungen kann zuschweigen.

Also unter dem Fach Arneimittellehre stelle ich mir auch etwas anderes vor...
Hallöchen, nun mal ein paar Wörter hierzu von mir:
Nach dem Lehrplan wird doch das "spezielle Wissen" über die einzelnen Medikamente vom Facharzt unterrichtet.
Sinn dieser Maßnahme war, dass nicht mehr losgelöst vom Krankheitsbild die einzelnen Medikamente unterrichtet werden.
Die oben aufgeführten Punkte 1 - 5 könnte man als "Grundlage" für das allgemeine Verständnis von Medikamenten auffassen.
Sollte aber der Fachmann(frau) dies nicht mit unterrichten, ja dann, ... dann fehlt was.
 
Wenn ich dir jetzt hier erzähle, was ich alles in diesen schönen Fach gelernt habe, wirdst du es nicht glauben wollen.

Ich habe solche super wichtigen Sachen gelernt:
1. Wie räumen wir den Apotehkerschrank auf Station bein
2. Was sind freiverkäufliche Arzneimittel, was Apothekenpflichtige Arzneimittel
3. Was gibt es für Rezepte (BTM, Privatrezept...)
4. Was steht wichtiges auf der Verpackung (na gut ist schon irgendwie wichtig zu wissen, wo das Verfallsdatum zu finden ist)
5. Welche Hürden muss ein neues Medikament nehmen, ehe es zugelassen wird
usw
Alles richtig, notwendig und wichtig!!

Das was du meinst, sollte unter "Krankenheitslehre" kommen...!
Bzw Wirkweisen dann aufbauend aus dem Anatomie/Physiologie-Wissen.

Aber tiefergehend bekommt man das WIssen eben nur, wenn man sich nebenher etwas dazu einliest...
 
Da muß ich Dir mal widersprechen,Maniac,weil die "AML" über Jahre hinweg fester Ausbildungsinhalt war. Es wurde in diesem Fach alles unterrichtet,wie ein Medikament im Körper funktioniert,wie die Nebenwirkungen und die Wechselwirkungen zustande kommen usw. etc pp.
Genau das fehlt heutzutage,besonders nach der "Reform" der Berufsbezeichnung. Hier in Anlehnung an die Gesundheitspflege,die ja angeblich den Großteil der Ausbildung ausmachen soll und mit der Begründung,daß zur Prophylaxe nunmal keine Medi's notwendig wären.
Hab ich im Original so von einer der Lehrkräfte unserer Schule gehört,als ich zu ner Besprechung mit anderen SL und PA's dort war,in der es um eben diese Unkenntnis ging,weil die jungen,frisch examinierten Kollegen oder aber Schüler im 3. Lehrjahr keinen blassen Dunst vom Thema Medikamente haben.
 
Hallo ZNA-Öse, ich denke genau hier liegt das Problem. Mit der Lehrplanänderung wurden die Inhalte der speziellen AML den einzelnen Krankheiten zugeordnet.
Also der Facharzt muss die spezielle AML in seinem Fach unterrichten!
 
s wurde in diesem Fach alles unterrichtet,wie ein Medikament im Körper funktioniert,wie die Nebenwirkungen und die Wechselwirkungen zustande kommen usw. etc pp.
Genau das fehlt heutzutage,besonders nach der "Reform" der Berufsbezeichnung. Hier in Anlehnung an die Gesundheitspflege,die ja angeblich den Großteil der Ausbildung ausmachen soll und mit der Begründung,daß zur Prophylaxe nunmal keine Medi's notwendig wären..
Nun gut, dann gilt das von mir geschriebene eben nur für die zwei Schulen die ich kenne - und nicht für eure.

Alles was drumherum liegt müssen wir von den Anderen hören ;)

Bei uns wird Krankheitslehre unterrichtet, was eben auch die krankheitsspezifischen medikamente beinhaltet.

Und ich wage tatsächlich mal zu behaupten, dass die Dame die dir das da so gesagt hat, nicht besonders helle ist :-/

"Gesunde brauchen keine Medikamente, also unterrichten wir das nicht" (sinngemäß) , ist schon ziemlich ... nunja ... kurz gedacht.
 
Finde ich ehrlich gesagt auch besser (vom Ansatz her), wenn man die Therapien zusammen mit der Erkrankung lernt.

Natürlich ist es problematisch, wenn da nicht viel hängenbleibt, aber so etwas soll häufiger vorkommen. Und ich glaube nicht, dass es nur die Medikamentenlehre betrifft.

Aber ist die Ausbildung per se schlecht, wenn der Schüler Lücken hat, oder könnte die Lehrkraft / der Dozent oder der Schüler selbst nicht auch einen Teil der Verantwortung dafür tragen?
 

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