Den Beruf "Krankenschwester" gibts nicht mehr?!

Ups da war die ZNA-Öse schneller
Also ganz kurz.
Es war einmal... .vor langer Zeit da arbeiteten Männer und Frauen als Pflegepersonal.
Die Männer waren meist zuständig für die "groben" Arbeiten. Heben und Tragen, einfach alles was mit Kraft erledigt werden konnte.
Die Frauen (Schwestern) waren zuständig für die "medizinischen" Dinge (Spritzen, Tabletten, Infusionen, Kurvenführung, Visite usw.)
Ich denke es kann aber nicht Schaden, wenn unsere jüngern Kolleginnen und Kollegen etwas über die Arbeitsbedingungen (der guten alten Zeit (früher war ja alles besser :lol:)) erfahen.

In dieser guten alten Zeit waren die Männer die Ärzte und damit zuständig für Medikamente, Infusionen, Verbandswechsel etc. Die weiblichen Pflegekräfte haben hauptsächlich geputzt. Der Beruf des Arztes blieb ihnen verwehrt, denn dafür seien ihre Körperkräfte nicht ausreichend.

Buchtipp für diejenigen, die was darüber erfahren wollen: https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_n...aps&field-keywords=hermine+heusler+edenhuizen
 
Hi Claudia, ich sprech nicht von 1899, sondern von 1965 und folgende Jahre.....
 
Hi Claudia, ich sprech nicht von 1899, sondern von 1965 und folgende Jahre.....

1965 gab's aber schon eine gemeinsame Ausbildung für Männlein und Weiblein: Bundesgesetzblatt online

Umso erschrecklicher, dass sich über 50 Jahre danach immer noch nicht herumgesprochen hat, dass das ein- und derselbe Beruf ist.
 
Tja, da haste einfach .... recht!!!!!
 
Die Wärter waren Kräne der KS ...

Das soll mal einer so umsetzen können ^^
naja gut :)

Wenigstens gab es schon Männer in der Pflege, dachte das wäre erst ne neuere Erscheinung :)
 
Nö, du, Männer in der Pflege gibt's schon recht lange. Schließlich haben schon im Mittelalter die Mönche Kranke versorgt.

"Krankenwärter" war tatsächlich mal eine offizielle Berufsbezeichnung, allerdings schon lange vor 1965, sogar vor Theodor Fliedner, Florence Nightingale oder Agnes Karll. Auch wenn die Ausbildung wegen der Kürze der Zeit nicht sonderlich viel getaugt haben kann :). Es dürfte da auch weibliche Krankenwärterinnen gegeben haben.

Kreiskrankenhaus Weilburg gGmbH: Geschichte der Krankenpflege
 
Hallo Claudia,
Deine Beispiele zur Aufgabe "Gesundheitsförderung" sind richtig und wichtig,einige hab ich wohl unterschlagen.
Aber,der "normale" GuK macht keine Diabetesberatung,dafür gibt's die Diätassistenten. Der "normale" GuK arbeitet nicht in der Entbindung,das sind dann die "Kinder"-GuK's. Auch wird man in onkologischen Sportgruppen keine GuK's antreffen,denk ich,dafür werden doch sicher Physiotherapeuten zuständig sein ?
Und auch in Reha-Kliniken betreiben doch sicher andere Leute die Gesundheitsförderung,z.B. wieder Physio's,Ernährungsberater,Psychologen usw.,da ist doch der "normale" GuK wieder für die Körperpflege,Medi's,eben den Stationsablauf zuständig und auch in Reha-Kliniken ist die Personalsituation nicht besser.
Ein Beispiel : Wir haben "um die Ecke" ne Reha-Klinik für neurologische Frühreha,da sind die Kollegen morgens wie die Begasten am Waschen,weil die Physio's und andere Fachrichtungen dahinter stehen und drängeln,sprich die eigentlichen Hosen an haben.

Wenn ich die unzähligen Threads nicht mißverstanden habe,hat man ja nicht mal im AH die Zeit zur Gesundheitspflege,weil "satt-trocken-sauber" vorgeht !

Also ist doch der Teil "Gesundheitspflege" der neuen Berufsbezeichnung pure Irreführung und sollte wohl lediglich dazu dienen,den Beruf attraktiver zu machen. Oder trügt mich mein Eindruck :weissnix::gruebel: ?
 
Warum fängt Gesundheitspflege erst an, wenn eine Krankheit droht? Die Sichtweise ist falsch. Net Pathogenese sondern Salutogenese ist die Richtung. Es geht um die Stärkung der Ressourcen... ihr wisst schon, dieses dumme Bereich, wo man sich im Pflegeprozess immer so schwer mit tut.

Elisabeth
 
Natürlich fängt Gesundheitspflege bereits mit Gesundheitsförderung und Primärprävention an. Aber in diesen Bereichen ist die Pflege, zumindest in Deutschland, deutlich unterrepräsentiert.

Was nicht bedeutet, dass dort gar niemand von uns arbeitet. Die betriebliche Gesundheitsförderung einer erfolgreichen Softwarefirma, die mit "S" beginnt und mit "P" aufhört, liegt in den Händen einer Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin.
 
Natürlich fängt Gesundheitspflege bereits mit Gesundheitsförderung und Primärprävention an. Aber in diesen Bereichen ist die Pflege, zumindest in Deutschland, deutlich unterrepräsentiert.
...

Und warum kommt man dann auf die Idee einen Beruf umzubenennen in GESUNDHEITS- und Krankenpflege wenn in D dieser Part net abgedeckt wird.

*neugierigbin* Was machen den die PKs bei SAP so?

Elisabeth
 
Tja, wahrscheinlich war die Idee dahinter, dass wir eines Tages unseren Part in der Gesundheitsförderung übernehmen, so wie es in anderen Ländern schon lange der Fall ist.

Zum Thema Gesundheitsmanagement in besagtem Software-Unternehmen siehe hier: Datenbank Gute Praxis
 
Die Umbenennung wirkt schon. Das siehst Du beispielsweise hier an der Diskussion. Allmählich kommt der Präventionsgedanke in unseren Köpfen an und nur noch wenige Jahre (hoffentlich nicht Jahrzehnte, wie bei der Pflegeplanung) und wir sind wirkliche Gesundheitspflegerinnen und -pfleger.
 
Aber doch nur,liebe Kollegin,weil eben zur Zeit die Teilbezeichnung "Gesundheitspfleger/in" völlig irreführend ist !
Unser Haus z.B. hat aus dem letzten Ausbildungskurs fast alle frischen **** übernommen,2 davon hab ich in der ZNA. Diese frischen,jungen Kollegen/innen sind so fixiert auf die medizinischen Aspekte,die Gerätemedizin und beide lieben es schön blutig,am liebsten alles alleine machen. Dafür jedoch fehlt ihnen das Prioritätensetzen,sie wollen alles aufeinmal machen und sind jetzt schon,2 Wochen nach Neueinstellung und Examen,am Rande des Burn-Out.
Die "Gesundheitspflege" ist während der Ausbildung weitestgehend außen vor geblieben,das merkt man ganz schnell,wenn man sie nach erlernten Konzepten fragt. Da kommt nix !
Stattdessen besteht ein "Hunger" nach,in ihren Augen,wahrer Arbeit,also je spezieller,desto besser und das auch nur bei richtig schwerkranken Patienten,wo sie sich so richtig "austoben" können.

Wenn ich die Kollegen so erlebe und mit ihnen rede,bin ich fest überzeugt,daß die "Gesundheitspflege" wirklich nur ein Zusatz ist,um mehr junge Leute für die Ausbildung zu gewinnen.
Denn wirkliche Primärprävention ist ihnen völlig fremd,es wurden keine Konzepte oder Verfahrensweisen gelehrt und der Schwerpunkt liegt bei den medizinischen Dingen,z.B. fangen die neuen Kollegen bei uns an,das Blutabnehmen zu lernen oder Zugäge legen oder BE aus'm ZVK plus ZVK-Pflege / Wartung :mrgreen:.

Nee,also ich bleib dabei...alles nur Schein !
 
^ Vielleicht ein Problem eurer speziellen Schule? Ich kann mich über keinen Mangel an Ausbildung in Gesundheitsförderung und Prävention beklagen....
 
^ Vielleicht ein Problem eurer speziellen Schule? Ich kann mich über keinen Mangel an Ausbildung in Gesundheitsförderung und Prävention beklagen....

*neugierigbin* Kannst du näheres berichten? Wie gelingt es, den pathogenetischen Ansatz in der Ausbildung bei den Azubis auszutreiben? Der von ZNA-Öse beschriebene Run auf alles Medizinische müsste dann ja in den Hintergrund treten und der Pflegeprozess stets parat sein. Stichwort: Ressourcen.

Elisabeth
 
Ich bin zwar nur in der Ausbildung, aber Gesundheitsförderung verstehe ich als einen wichtigen Teil meines Jobs.
Nun die invasiven Maßnahmen gehören zum Job auch. Wir lernen aber viel mehr. In der Praxis wird uns aber auch oft anderes vorgelebt.
Wie es bekannt ist, bin ich ein Fan von Pflege in USA. Die Damen und Herren, die ich am Werk gesehen habe, erheben bei der Pflegeanamnese die Relevanten Daten über das Gesundheitsverhalten des Patienten. Ebenfalls werden die Patienten nach dem unterstützenden System gefragt.
Für die Arbeit in der Prävention gehört aber auch eine Menge Wissen und Erfahrung. Das Wissen, finde ich, wird in der Ausbildung nicht ausreichend vermittelt. Auch nicht angebahnt(mir ist es bewusst, dass die Entwicklung auch Eigeninitiative und selbstorganisiertes Lernen bedeutet),
 
*neugierigbin* Kannst du näheres berichten? Wie gelingt es, den pathogenetischen Ansatz in der Ausbildung bei den Azubis auszutreiben? Der von ZNA-Öse beschriebene Run auf alles Medizinische müsste dann ja in den Hintergrund treten und der Pflegeprozess stets parat sein. Stichwort: Ressourcen.

Elisabeth

Ist vielleicht auch abhängig vom Fachbereich? Mir bleibt nicht viel anderes übrig als auf die wachsenen eigenen Fähigkeiten der Kinder zu achten und den Eltern näherzubringen, wie sie diese unterstützen und fördern können. Die Pflegeplanung besteht darum auch zum Großteil aus Themen, die die Eltern genauso betreffen wie die Kinder. Ressourcen ausschöpfen um die Liegezeit zu verkürzen und die Zeit zuhause optimal vorzubereiten ist da der einzige Weg... Kann die Kinder ja schlecht mit Magensonde und Monitor mit total ungeübten Eltern heimlassen.
 
Klar,in speziellen Fachbereichen ist die "Gesundheitspflege" möglich,Du beschreibst es selbst,Julien.

Jedoch auf den Großteil der GuK's,ohne speziellen Fachbereich,gesehen,bedeutet die "Gesundheitspflege" nur,daß sie Teil der Berufsbezeichnung ist.
Ist doch so. Auf ner Normalstation,Innere,Chirurgie etc.,völlig egal,hast nur damit zu tun,den Patienten soweit fit zu machen,daß es zu Hause wieder geht,heißt also,es wird sich auf die momentanen Beschwerden konzentriert und zur Prävention bleibt keine Zeit.
Dies hat sicher auch nix mit den Schulen zu tun,denk ich,denn der Stationsstress bleibt,völlig wurscht,was in der Schule an Theorie gelehrt wurde.
 
... Ressourcen ausschöpfen um die Liegezeit zu verkürzen und die Zeit zuhause optimal vorzubereiten ist da der einzige Weg... Kann die Kinder ja schlecht mit Magensonde und Monitor mit total ungeübten Eltern heimlassen.

Wäre eine pathogenetische Sichtweise. Du schaust auf die Krankheit.

In der Kinderkrankenpflege ist/sollte es traditionell üblich sein, die normale Entwicklung eines Kindes so weit wie möglich anzustreben. Stichwort: Entwicklungspsychologie. dann wären wir im Bereich Gesundheitsförderung.

Wenn wir bei der Magensonde bleiben: welche Möglichkeiten ergeben sich dem Kind trotzdem eine entsprechende Erfahrung zu ermöglichen, eine Entwicklung einzuleiten? Stichwort: Basale Stimulation, Orofaciale Therapie nach Castillo Morales u.ä.

Elisabeth
 
Ziel ist es mMn nicht alles an neuen Methoden und Modellen sofort zu 100% in die Tat umzusetzen, ich denke dass ist gar nicht möglich.
Aber es ist doch schon gut, wenn begonnen wird Schülern eine neue Sichtweise zu vermitteln. Im Laufe der Zeit wird das schon nach und nach auch in der Praxis ankommen! Veränderung braucht Zeit.

Heute gibt es sicher noch seeehr viele Anleiter auf Station, die von gesundheitsförderung noch nicht viel gehört haben und es deshalb auch nicht unterstützen, wenn Schüler sich darauf fokussieren.
In Zukunft werden aber "wir" Gesundheits- und Krankenpfleger, die dies bereits in der Ausbildung gelernt haben, neue Schüler anleiten und diesen dann hoffentlich auch mehr Möglichkeiten geben, die Gesamtheit des Patienten zu sehen und eine individuelle Förderung der Ressourcen zu ermöglichen. Das hoffe ich zumindest für die Zukunft! :)
 

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