Darf man sich weigern?

Ich habe 1x (sehr diplomatisch)versucht einer jungen Ärztin zu überzeugen, dass ihre Anordnung mehr schadet als nützt. Zur Antwort bekam ich " Ich hasse Krankenschwester, die meinen sie wären die besseren Arzte". Seither überlege ich zweimal, ob ich was sage.
LG nilosa

So etwas solltest du dir nicht gefallen lassen! Bloß weil sie Ärztin ist, muss sie nich überheblich, taktlos und entwürdigend sein! Du hast mehr Ahnung im Pflegebereich und sie mehr im Medizinischen, dass ist vollkommen richtig, aber dennoch müssen deine erworbenen praktischen Erfahrungen nicht falsch sein. Besonders wenn sie zum Wohle des Patienten dienen, sollten Ärzte und Pflegepersonal kompromissbereit sein. Sie sollten eigentlich ein Team bilden, die dem Patienten helfen zu genesen, doch Feindschaft zwischen den beiden Gruppen wirkt kontraproduktiv.

Trotzalledem ist es eine Gemeinheit, wie sie dich behandelt hat! Traue dich ruhig zu widersprechen! Denn erst als die Ärztin keine fachlichen Argumente mehr finden konnte, zog sie ihren vermeintlichen ,,Überlegenheitstrumpf". Doch sie ist keineswegs die bessere Pflegerin, noch eine besserer Mensch als du!

Ich weiß, dass einem solche Sachen nicht immer sofort einfallen, doch alle schlimmen Erfahrungen prägen und entwickeln den Mennschen weiter. Das schaffst du schon :)

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg bei der Suche nach einem besseren Berufsort ;)
 
Hey,

ich bin zwar kein Pfleger,sondern Medistudi, würde aber trotzdem nochmal etwas zur Debatte beitragen...nur wenn ich hier auch gerne gesehn bin ;-)

Tut mir sehr Leid, dass du soviel schlechte Erfahrungen machen musstest! Ich bin zwar noch nicht so lange dabei, aber ich denke, viele Probleme sind auch Strukturbedingt. ein BSP:

Rein organisatorisch fände ich es viel sinnvoller, wenn das routinemäßige Blut abnehmen und Zugänge legen durch die Pflege auf Station erledigt werden würde. Dann könnte z.B. der Pfleger beim morgendlichen Medikamente austeilen gleich noch Blut abnehmen, und, wenn nötig, einen Zugang legen. Die Standard-i.v.-Medikation wird sowieso durch die Pflege angehängt.
Andere Tätigkeiten, wie essen austeilen, könnten dann Servicekräfte erledigen. So wären die Docs entlastet, und ich kenne einige Pfleger, denen das Zugang legen Spaß macht, sie das aber nicht dürfen, obwohl sie es könnten.

OK, das war etwas off-topic, ich wünsche dir jedenfalls alles gute!!!
 
Hallo friedly_studi,
jeder kann hier sachdienliche Beiträge schreiben!

In diesem Thread geht es allerdings nicht um die Umverteilung von Arbeiten wie Blutentnahme (nutze die Suchfunktion mit "Blutentnahme") u.ä., sondern um unverständiges und sinnfreies Verhalten und Anordnen deiner (künftigen) KollegInnen.
 
Finde ich gar nicht, man will sich an ihre Anweisungen halten.
Wenn sie das Pflegepersonal als zu blöd bezeichnet, Dinge selbst zu entscheiden, bitte dann soll sie es so haben.

Lin

@Joerg auch

Na ja, der Spieß kann umgedreht werden. Dann muß die Pflegekraft alle halbe Stunde die Vitalzeichen bei auffälligen Patienten kontrollieren, als ärztliche Anordnung. Die ganze Nacht durch.
Ich bleibe trotzdem bei meiner Meinung. Sicher ist man als Gemeinter frustriert, aber den Frust in so einem Kleinkrieg zu entladen und nachts einfach der Bösartigkeit wegen anrufen..Unprofessionell.
 
@ friendlystudy

Ich bin jetzt schon einige Jahre im Job. Ich denke, dass in der Zeit die Arbeitsbelastung sowohl bei uns als auch bei den Ärzten enorm zugenommen hat. Ich habe jedoch zumindest in unserem Krankenhaus den Eindruck, als würden mittlerweile sämtliche Tätigkeiten auf den Pflegebereich abgeschoben.
Als ich noch in der Ausbildung war wurden selbst die Antibiosen noch durch die Ärzte angehangen, heute machen wir es.

Bei Deiner Aussage....
"Rein organisatorisch fände ich es viel sinnvoller, wenn das routinemäßige Blut abnehmen und Zugänge legen durch die Pflege auf Station erledigt werden würde. Dann könnte z.B. der Pfleger beim morgendlichen Medikamente austeilen gleich noch Blut abnehmen, und, wenn nötig, einen Zugang legen. Die Standard-i.v.-Medikation wird sowieso durch die Pflege angehängt.
....musste ich schmunzeln. Wir sollen Blut abnehmen, ggf. einen neuen Zugang legen und dann noch die iv.Medis anhängen?! Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass unsere Ärzte es irgendwann schaffen, jedoch oft erst Stunden später, einen Zugang zu legen, jedoch die meisten mit den Worten aus dem Zimmer kommen und uns teilweise sogar in den Patientenzimmern suchen kommen, um uns mitzuteilen, dass nun der Zugang liegt und die Infusion anghängt werden kann.:gruebel:

Sorry, aber solange sich die Haltung der Ärzte nicht ein wenig ändert und uns als gleichwertige Partner ansieht, der eine 3 jährige qualifizierte Ausbildung genossen hat, bin ich weit davon entfernt mir noch mehr ärztliche Tätigkeiten auf Auge drücken zu lassen.

LG nilosa
 
@Joerg auch

Na ja, der Spieß kann umgedreht werden. Dann muß die Pflegekraft alle halbe Stunde die Vitalzeichen bei auffälligen Patienten kontrollieren, als ärztliche Anordnung. Die ganze Nacht durch.
Das hat auch schonmal einer bei mir versucht.
Genau wie BZ alle 15min für 5 Stunden, da Insulinperfusor.

Tut mir leid Herr AvD, dann ist der Pat intensivpflichtig, ich bin nicht in der LAge nachts 30minütlich RR/BZ zu messen. Dafür gibts ne ITS
 
Hallo,

Also was ist denn hier los.

Natürlich können wir uns gegenseitig das Leben schwer machen.
Geht wunderbar, von beiden Seiten aus.

Aber das geht eben auch nur so gut weil wir eben den jeweils anderen brauchen.

Die können nicht ohne uns und umgekehrt.

Idioten gibts in beiden Berufsgruppen.
 
Halle Leute,
leider sehen wir hier mal wieder wie schwach die Position der Pflege noch immer ist.
Sich bei Anordnungen(oder meinetwegen Dienstanweisungen - der Unterschied ist zwar wichtig, und doch in der Praxis wegen er gleichen Wirkung im übrigen vollkommen egal) von Ärzten weigern, ist eine fasst unmögliche Sache und sollte wegen arbeitsrechtlicher Konsequenzen unterbleiben.
Ich glaube zwar nicht das eine Arzt sich wirklich soweit bemüht eine Schwester zu schassen, aber möglich ist es allemal, voe allem wenn die Strukturen so sind wie geschildert:(.
Das übrige Verhalten ist schon fast pervers. Im Krankenhaus sind Ärzte und Schwestern gegenseitig auf ihre Arbeit angewiesen. Deshalb sollten sie ein Team bilden das diesen Namen verdient.
Glücklicherweise gibt es schon Häuser mit solchen Teams, zumindest deuten einige Schreiber darauf hin.
Gerade aber weil Teamarbeit wichtig ist, sollte von Seiten der Pflege so ein Verhalten nicht toleriert und mit allen Mitteln angegangen werden (siehe JOERG). Jedoch sollte es auf lange Sicht das Ziel sein, nicht nur als Pflege zusammen zu halten, sondern die guten Ärzte zu intergrieren, die schlechten hinaus zu überzeugen. Wir müssen uns eben auch wehren angesichts der Situation in den Krankenhäusern.
Ich selbst habe für mich entdeckt das der Schlafenzug recht unartig ist. Nachts Ärzten regelmässig abverlangen ihre Arbeit zu tun, wirkt relativ schnell, können sie müde eben keine Forschung betreiben und damit auch nicht beruflich weiter kommen.
Jedoch sollte man als Team dahinter stehen und auch von aussen nicht ständig beruhigend einwirken. Sich zu wehren ist es was der Pflege fehlt.
Und wenn sich welche wehren kommen direkt die konzilianten Stimmen:"Das geht doch nicht!"
Ich bezweifle das irgendein Arzt diesen Ärzten ihr Verhalten auch nur ansatzweise vorwirft. Ich denke eher, sie lachen sich mal wieder schlapp darüber, wer sich am besten durchsetzen kann und wie schnell dann auch noch der Kaffee zu kommen hat. Tja, nicht alle ,aber doch viele, sind leider so und sehen Pflege vielleicht im Pflegeraum, aber nie in Gegenwart nur von Ärzten, als ernst zu nehmen an (der Kommentar des Arztes handelte ja dann auch nur von Strukturproblemen und nicht der üblen zwischenmenschlichen Art seiner zukünftigen Kollegen. Genau deshalb war der Kommentar auch off-topic).
So ist leider die Realität, die sich hoffentlich bald ändert.
Bis dahin : weigern - Nein, wehren ja:)
LG
Pinguin
 
Ich glaube zwar nicht das eine Arzt sich wirklich soweit bemüht eine Schwester zu schassen, aber möglich ist es allemal, voe allem wenn die Strukturen so sind wie geschildert.
Nur zum Verständnis: Was ist "schassen"?
HEisst das sowas wie verklagen?
 
Ich bin auch ein Held, schassen bei google, sagt mir aufs Erste:

schassen entlassen, feuern; "geschasst werden" - einen Job oder ein Amt verlieren, vom Thron gekippt werden ("Den Präses von dat Hochbauamt hamse wegen den ganzen Schmu und die Mauschelei fristlos geschasst.")
 
@Joerg auch

Na ja, der Spieß kann umgedreht werden. Dann muß die Pflegekraft alle halbe Stunde die Vitalzeichen bei auffälligen Patienten kontrollieren, als ärztliche Anordnung. Die ganze Nacht durch.
Ich bleibe trotzdem bei meiner Meinung. Sicher ist man als Gemeinter frustriert, aber den Frust in so einem Kleinkrieg zu entladen und nachts einfach der Bösartigkeit wegen anrufen..Unprofessionell.

Wie Maniac schon sagte, dann ist der Pat. intensivpflichtig! Wenn der nette AVD dies aber net einsehen würden, würde ich ihm auch alle halbe Stunde anrufen und ihm die Vitalzeichen durchgeben!
Im Endeffekt ist der Arzt in dieser Situation zu 99% der Gelackmeierte.

Ich will nicht sagen, dass ich prinzipiell so handeln würde, im Gegenteil, ich gönne jedem Arzt einen ruhigen Nachtdienst, nur wenn ein Arzt sich gegenüber der Pflege wie eine Axt im Walde benimmt muss er sehen wo er bleibt.
 
Empfehlen wir uns hier gegenseitige Mobbingstrategien?

Elisabeth
 
:nurse:Hallo Nilosa
Du hast da eine ganz schöne Diskusion losgetreten, nur helfen Dir Bemerkungen wie "bei uns ist das aber so"oder "das würde ich ja nie machen"nun absolut nicht weiter!!!Meiner Meinung nach hast du
-die Mölichkeit das Gespräch mit Stations-Pflegedienst-leitung & Personalrat zu suchen,wenn Du wirklich so taff bist und Du was ändern willst
-denkst Du dazu fehlt Dir die Energie??Dann kannst Du eine Versetzungsantrag stellen
Mir geht es ganz ähnlich wie Dir!!Nach 5 Jahren bei den Kindern kam ich in die Klinik zurück und dachte:meine Güte,was ist denn hier los??Da wird gegeneinander gearbeitet statt miteineander. Patienten schütten mir abends ihr Herz aus , welche Dinge ihnen Tags passiert sind- die Liste ist unendlich.
Meines Erachtens ist das das Resultat der Gesundheitspolitik, wir sollten uns wehren oder uns resigniert und besser bezahlt bei Aldi an die Kasse setzen.
 
Empfehlen wir uns hier gegenseitige Mobbingstrategien?

Welche Mobbingstrategie kommt hier zur Anwendung? Ist hier das Hinausekeln vom Kollegen (Arzt) das Ziel? Oder setzt man sich hier gegen Mobbing (durch den Arzt) zur Wehr?

Gruß,
Lin
 
Hallo, ich komme gerade von meinem Termin mit der PDL zurück. Es war ein sehr angenhmes Gespräch und ich habe viele der Dinge anbringen können ,die nicht mit meinem Pflegeverständniss übereinstimmen. Der PDL waren viele Dinge schon bekannt, aber ich habe den Eindruck, dass auch er dem CA der Abteilung nicht viel entgegenzusetzen hat und es sich wohl auch in absehbarer Zeit nicht allzu viel ändern wird.
Hat jetzt zwar nichts mehr mit dem Thema in der Überschrift zu tun, würde mich aber dennoch freuen eure Meinung zu hören:

Ich habe bis kommende Woche Bedenkzeit, ob ich in die interdisziplinäre Notfallambulanz wechseln möchte. Dort müsste ich allerdings von einer 1/4 auf eine 1/2 Stelle aufstocken. Ich denke, dass ich dies organisatorisch mit meinen beiden Kiddis irgendwie geregelt bekomme. Ich bin mir eigentlich sicher, dass ich das Angebot annehmen werde.Hat jemand von euch schon einmal einen Wechsel von Normalstation in die Notfallambulanz gemacht?

Darüber hinaus habe ich das Angebot erhalten, nachdem ich konkret nach Weiterbildungsmöglichkeiten gefragt habe, langfristig die Weiterbildung zum Casemanager oder Entlassungsmanager zu machen. Er meinte, dass im kommenden Jahr die Geschäftsleitung wechselt und dann auf diesem Gebiet ein Bedarf da ist.
Ich habe mich sehr darüber gefreut und hoffe, dass alles auch so klappt.

LG nilosa
 
Das ist doch alles recht positiv für Dich!!!
Wenn Du in Notfallsituationen ruhig und konzentriert bleiben kannst,warum nicht??
Gruß!:nurse:
 
Na dann hoffen wir mal für dich, dass dort nicht dieselben probleme auftreten ;-)
 
ich hab heute erstmal von unserer Schülerin gehört, dass die sich gegenseitig Spritzen geben & so in der Schule...
Find das voll heftig..
Und das grade wo ich doch so Empfindlich bin was Spitzen angeht :cry:
Bin mal gespannt was das wird :D

Und freiwillig is bei denen wohl sowas wie Einläufe, Katheter legen usw.. :eek1:
 
Und freiwillig is bei denen wohl sowas wie Einläufe, Katheter legen usw.. :eek1:

Ich glaube, du bist etwas vom Thema abgekommen.
Aber bitte wer lässt sich freiwillig einen Einlauf machen oder einen Katheter legen, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich denke, das wollte die Schülerin dich etwas verar***en.

Gruß,
Lin
 

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