Oder dem Entzug medikamentös begegnen. Hatten wir in meinem ersten Praxiseinsatz in der Unfallchirurgie. Die Situation war natürlich ein bisschen anders. Der Pat. kam nicht wegen seines Alkoholismus, zumindest nicht direkt. Indirekt schon, denn er war im betrunkenen Zustand so blöd gestürzt, dass er eine OS-Hals-# hatte. Die war dann der Grund für die Behandlung. Leider musste die # operativ versorgt werden, d.h. stationäre Aufnahme. Ihr könnt euch vorstellen, wie toll das war. Der Mann war extrem ungepflegt (lebte auf der Straße). Die Haare waren so fettig, dass bei dem Versuch, sie zu waschen, das Wasser daran abperlte. Und er roch nach einer Mischung aus Schweiß, Urin und Alkohol. Für jemanden im allerersten Einsatz, der noch nie Kontakt zu betrunkenen Menschen hatte, eine echte Herausforderung. Dieser Mann war selbst mit knapp 2‰ noch entzügig. Er hatte totale Halluzinationen, hat nach allem gegriffen, was in seine Reichweite kam und war überhaupt nicht normal ansprechbar. Das war auch für die examinierten Kräfte nicht tragbar und für den Patienten schon gar nicht. Daher hat er Medikamente bekommen gegen die Entzugserscheinungen. Ich weiß aber nicht, was für welche. Damit ging es ihm aber auf jeden Fall besser. Er war immer noch ein bisschen desorientiert zu allen Qualitäten, aber man konnte mit ihm sprechen und er konnte adäquat äußern, ob er Beschwerden hat.
Aber ist natürlich wie gesagt was anderes, als wenn jemand "nur" wegen C2-Intox in der Notaufnahme hängt.