Präklinische NaBic Gabe bei TAD-Intox - besseres Outcome?

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mostbirne

Gast
Hallo zusammen, vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen oder weiß was schlaues...

Es geht um die präklinische Gabe von NaBic im Rahmen einer Intoxikation mit trizyklischen Antidepressiva. Macht es Sinn NaBic bereits präklinisch zu geben?? Gibt es da offizielle Aussagen, was evidenzbasiertes, leitlinien, etc.??? Wird das bei euch präklinisch gemacht?? Hat die präklinische Anwendung Vorteile bezüglich des Outcome?? Oder doch lieber erst auf der IPS Puffern nach aktueller BGA (pH, BE, etc.)

Vielen Dank für eure Antworten !!
 
Moin,Moin

Noch nicht einmal innerklinisch bekommt jeder Nabi :)

Hängt doch immer von der Symptomatik ab wie reagiert wird. Initial ist in vielen Fällen ja die eingenommene Wirkstoffmenge und Plasmaspiegel eher unklar. Also zählt Klinik,EKG ...

Die Mehrheit der Patienten, die bei uns aufgenommen werden sind nicht akut vital bedroht, Werden halt nur bis zur Verlegung ins LKH 24 Stunden (besonders) rhythmusüberwacht. Habe häufiger Anticholium als Nabi im Einsatz gesehen ;)
 
Nabi wird in vielen RD Bereichen seit einigen Jahren schon garnicht mehr in den Autos bevorratet. Seit die Pufferung in den Guidelines der Reanimationen raus ist, bestehen kaum noch Indikationen für NaBi-Gaben.

Ich kenne bei Intoxikationen auch nur gezielte Pufferung nach BGA Werten. Blind wird eigentlich bei uns garnicht mehr gepuffert.:)

Gruß
Heike
 
Ich sehe es wie die Vorredner: Vorsicht mit NaBi, besonders präklinisch ohne BGA-Kontrolle. Die ERC Richtlinien (s. Zitat) geben einen sehr vagen Hinweis auf ein besseres Outcome mit NaBI bei Intoxikation mit TAD, ist wahrscheinlich ohne Astrup nicht wirklich empfehlenswert, man sollte jedoch während einer frustranen Reanimation mal dran denken.

"Animal studies have generally been inconclusive, but
some have shown benefit in giving sodium bicarbonate
to treat cardiovascular toxicity (hypotension,
cardiac arrhythmias) caused by tricyclic antidepressants
and other fast sodium channel blockers"

liebe Grüße

Uli
 
Hi,

also bei uns im RD-Bereich gibt es noch NABIC-Blindpufferung.
Aber keine Angst nur in zwei fällen.
Reanimationspflichtige Patienten nach Trizyklischen Antidepressiva Intoxikation, oder Dialysepflichtigen Reanimationspflichtigen Patienten.
Jeweils 50mmol.
 
Mag mich wer aufklären was NaBic genau ist?

Irgendwas mit Natrium? Irgendwas mit Bicarbonaten? Irgendwie zum Einstellen des pH-Wertes?

Und was im genauen haben tryziklische Antidepressiva damit zu tun?
 
NaBic- Natriumbicarbonat

Die akute Vergiftung mit trizyklischen Antidepressiva kann in sehr seltenen Fällen tödlich verlaufen (5,3 Todesfälle pro 100.000 Verschreibungen). Die Symptome der Vergiftung sind eine anticholinerge Enzephalopathie, erhöhte Krampfbereitschaft, Kollaps und intraventrikuläre Reizleitungsstörungen mit der Folge einer Kammertachykardie oder Asystolie. Sie verursacht neurologische und kardiovaskuläre Probleme. Die Toxizität dieser Verbindungen steht im Zusammenhang mit der Hemmung der Wiederaufnahme einiger Neurotransmitter und einem membranstabilisierenden Effekt. Die Vergiftung manifestiert sich mit anti-cholinerger Enzephalopathie, erhöhter Krampfbereitschaft, Kollaps und intraventrikulären Reizleitungsstörungen mit der Folge einer Kammertachykardie oder Asystolie. Der beste prognostische Indikator ist ein verlängerter QRS-Komplex im Elektrokardiogramm (EKG) mit DII-Ableitung. Der membranstabilisierende Effekt der trizyklischen Antidepressiva kann durch Infusion von molarem Natriumbikarbonat oder Laktat behandelt werden.
Orphanet: Trizyklische Antidepressiva, akute Vergiftung

Elisabeth
 
Auch wir puffern nur nach BGA. :mrgreen: Patient wird auf die ITS gebracht, Astrup, Gerät spuckt Ergebnis aus, Rücksprache mit NA bzw. diensthabendem --> Medikamentengabe.
 
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