O2 Gabe bei Sterbenden Menschen

xxpinacoladaxx

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10.01.2008
Beiträge
35
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin für die Pflege in der Onkologie (DKG)
Akt. Einsatzbereich
Hämatologie/Onkologie
Wie handhabt ihr das mit der O2 Gabe bei Sterbenden?
Wird überhaupt wegen der Mundatmung etwas gegeben?Setzt ihr Masken ein?Oder auch einen Guedeltubus mit O2 Sonde?
 
Hallo,
Wir haben im Palliativkurs gelernt, dass die Sauerstoffgabe bei Sterbenden kontraindiziert ist weil:
- Sauerstoff die Austrocknung des Mundes noch weiter verstärkt
- Der Sauerstoff den Atemanreiz in der Sterbephase noch weiter unterdrückt
- Es keinen Anhalt dafür gibt, dass die Sauerstoffgabe das Wohlbefinden des Sterbenden positiv beeinflusst.

Wichtiger ist bei Atemnot, die frühzeitige Gabe von Opioiden.
Eine intensive Befeuchtung des Mundes, weniger die Flüssigkeitsgabe ist in der Finalphase angezeigt.

Viele Grüße
 
Sollte jemand es bei mir im präfinalen Stadium wagen einen Guedeltubus einzusetzen,der soll was auf die Finger kriegen....:dudu:
 
Hallo,
Wir haben im Palliativkurs gelernt, dass die Sauerstoffgabe bei Sterbenden kontraindiziert ist weil:
- Sauerstoff die Austrocknung des Mundes noch weiter verstärkt
- Der Sauerstoff den Atemanreiz in der Sterbephase noch weiter unterdrückt
- Es keinen Anhalt dafür gibt, dass die Sauerstoffgabe das Wohlbefinden des Sterbenden positiv beeinflusst.

Wichtiger ist bei Atemnot, die frühzeitige Gabe von Opioiden.
Eine intensive Befeuchtung des Mundes, weniger die Flüssigkeitsgabe ist in der Finalphase angezeigt.

Viele Grüße


Weil es nicht belegt ist, bekommen sterbende Menschen kein Wasser und keinen Sauerstoff mehr?

Ich bin erschüttert.
 
Nein, andersrum. Es ist belegt, dass die Sauerstoffgabe keinerlei positiven Effekt auf das Wohlbefinden bei Sterbenden hat. Die negativen Nebenwirkungen überwiegen, also: am besten weglassen.

Wenn der Patient ihn wünscht, bekommt er bei uns Sauerstoff (über die Brille). Ändert physisch zwar so gut wie nichts, kann aber psychisch beruhigend wirken (oder auch nicht. "Schwester, sind Sie sicher, dass da was rauskommt?"). Bei Schwerkranken spiele ich nicht die Altkluge und nehme ihnen was weg, was nicht ernsthaft schadet. Es wäre aber sinnlos, solchen Patienten Sauerstoff aufzudrängen.
 
Es ist keinesfalls so, dass Menschen in der Sterbephase weder Sauerstoff noch Flüssigkeit angeboten wird.
Wenn der Patient Sauerstoff wünscht, bekommt Er ihn auch. Der Patientenwunsch steht immer im Vordergrund!!! Wenn auch, wie schon gesagt, der Sauerstoff keinerlei medizinsche Indikation hat.

Bei der Flüssigkeitsgabe wird man sich zurückhalten, da die Nieren die Organe sind, die in der Sterbephase als erstes die Funktion einstellen. Infusionen mit mehr als 500 ml verstärken nur die Symptome von Atemnot (Lungenödem) und Ödemneigung.
Das kontinuierliche befeuchten der Mundpflege, z.B. mit Eiswürfeln steht hier im Vordergrund. Wir bieten den Patienten ihre Lieblingsgetränke in Form von Eiswürfeln an.

Näheres findet man auf der HP vom IZP in München unter der Leitung des renommierten Palliativmediziners Prof. Dr. Borasio an der Uniklinik München.
 

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