Bewohner verweigert Medikamente

itlerin

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OWL
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Kinderkrankenschwester, Fachinformatikerin Anwendungsentwicklung
hallo liebes forum,

ich habe schon etwas länger ein problem.

kurz zu mir:
seit kurzem bin ich für die lebenhilfe tätig und habe in einem wohnheim mehrere leute zu betreuen. ich gehöre da nicht zum festen personal sondern komme von außen in die gruppen rein.

in diesem wohnheim lebt ein bewohner mit einer sehr starken schizophrenie. er wird mit sicherheit noch viele andere dinge haben, die aber nie zu papier gebracht worden.
dieser bewohner verweigert immer die medis. wenn es ganz schlimm ist verletzt der bewohner sich auch selber, regelmäßig gehen sachen kaput, das halbe zimmer ist schon zu bruch gegangen.:eek1: alle anderen bewohner sind schon verzweifelt, alle sind ja behindert und kommen mit der situation auch nicht zurecht.
alle die mit diesen bewohner zusammenarbeiten haben probleme. regelmäßig muss die person mit der polizei in die geschlossene gebracht werden. wir wissen alle nicht weiter. eine lösung wäre super aber grenzt schon an ein wunder. :gruebel:

das schlimmste ist, das der bewohner die medis verweigert und keiner schafft es die zu geben. :knockin:
meine frage ist, hat jemand schonmal ähnliche probleme gemacht?
was soll man machen???


lg:nurse:
 
Wenn er die Medis verweigert und dadurch sich und/oder andere in Gefahr bringt, verletzt, dann darf mit einer richterlichen Verfügung die Medikation unter Zwang gegeben werden.Sprich der Pat muss fixiert werden dafür. Wenn er schon länger so ist und das schon oft vergekommen ist, warum hat sich da die PDL noch nicht eingeschaltet oder die zuständigen Ärzte?
 
hallo bambamsche,

erstmal danke für deine antwort.
in diesem wohnheim gibt es zur zeit keine leitung. sie stehen ohne da.:eek1: es wird gesucht. das problem ist, dass das wohnheim für behinderte menschen ist und nicht für psychisch kranke. fixierung gibt es da nicht und wir wollen es ja nicht noch schlimmer machen als es schon ist. also kommt das da nicht in frage. ich glaube, das dürfen die da auch nicht da es da keine pflegekräft gibt sonder pädagogen und so.:weissnix:
da sind sich auch alle einig das der bewohner da fehl am platz ist. da soll wohl was laufen...:wut:

aber darum geht es mir nicht. das es nicht das gelbe vom ei ist, ist mir klar. aber die frage ist, was kann ICH machen um ein draht zu dem bewohner zu finden? hat jemand schonmal etwas mit solchen menschen zu tun gehabt? wenn ja, wie seit ihr auf sie zugegangen? keiner findet einen draht zum bewohner...:gruebel::weissnix:

lg:nurse:
 
Ob behindert oder psychisch krank....das ist egal. Wenn er sich und andere in Gefahr bringt, sind Zwangsmaßnahmen erlaubt, natürlich nur mit einem dementsprechenden Beschluß.
Wenn der Bewohner keinen an sich ran lässt, kannst du noch so viel machen, auch du wirst es vermutlich nicht schaffen. Du kannst es mit freundlich sein und gut zureden versuchen, aber ich könnte fast wetten das du es nicht schaffst. Dann bleibt dir nichts anderes übrig als das auszuhalten. Wobei ich persönlich auf sowas keine Lust hätte. Da musst du jeden tag Angst ha ben, von dem angegriffen zu werden.
 
Du kannst es mit freundlich sein und gut zureden versuchen, aber ich könnte fast wetten das du es nicht schaffst. Dann bleibt dir nichts anderes übrig als das auszuhalten.

ja, ich habe soetwas als antwort schon befürchtet. ich danke dir aber dennoch. ich hoffe das die person schnell in eine passende unterkunft kommt. das wäre auch für den bewohner das beste.

lg:nurse:
 
Du schreibst ja, dass der Bewohner an einer starken Schizophrenie leidet.
Ist bei ihm diesbezüglich vielleicht ein "Vergiftungswahn" bekannt?

Ich habe nämlich damals bei mir im sozialtherpeutischem Langzeitbereich die Erfahrung gemacht, dass ein Bewohner urplötzlich die Medikamente verweigert hatte, weil er unglaublich starke Angst davor hatte, vergiftet zu werden.
Auslöser hierfür war, dass seine alten Medikamente teilweise durch Generika ersetzt wurden und somit die Tablettenformen nicht mehr identisch waren.

Letzten Endes war diese Angst so stark ausgeprägt, dass er nicht einmal mehr essen und trinken wollte.
Es blieb der Einrichtung schließlich auch nichts anderes mehr übrig, als den Bewohner in die Akutpsychiatrie zu verlegen.
Er wurde dort neu medikamentös eingestellt und kam nach 10 Wochen Behandlung in die Einrichtung zurück.
Und seine Medikamente nimmt er seit dieser Zeit wieder regelmäßig.
 
ja, ich habe soetwas als antwort schon befürchtet. ich danke dir aber dennoch. ich hoffe das die person schnell in eine passende unterkunft kommt. das wäre auch für den bewohner das beste.

lg:nurse:

Ja gut, was erwartest du als Antwort? Wenn jemand offensichtlich geistig behindert und Schizophrenie hat, was willst denn machen? Du bist kein Therapeut und ausser ihm gut zureden kannst nicht viel machen. Du kannst ihn ja schlecht anbrüllen oder ähnliches.
Im übrigen schriebst du das dies ein Heim für geistig Behinderte ist, nicht aber für psychisch Kranke. Eine Schizophrenie(oder bist du anderer Meinung?) ist eine psychische Erkrankung und der Mann in dem Fall vollkommen falsch bei euch aufgehoben. Er gehört in eine Einrichtung, die Ahnung von solchen Sachen haben,mit Therapeuten und vor allem Leuten, die aufpassen, dass er weder sich noch andere verletzt!
 
Hallo,

Es gibt bei einigen Medikamenten auch die Möglichkeit, diese als "Depot" zu spritzen. Ich kenne dies so aus der Psychiatrie und zum Teil auch aus der PIA, so werden nur alle 2 Wochen oder 4 Wochen die Mediaktion gespritzt, gerade bei Pat. die net wirklich zuverlässig mit ihrer Einnahme sind.
Ist das vielleicht schon mal überlegt worden?
Wir haben immer wieder auch Pat. da, die ihre Mediaktion öfters verweigern, mit psychischer Erkrankung im Hintergrund, die bekommen häufig Depot-Spritzen und damit klappt es ziemlich gut.
Griaßle
 
Hier treffen ja mehrere "Probleme" aufeinander. Der Bewohner, seine mangelnde Compliance, die "falsche" Unterbringung und die fehlende Leitung.

Ich würde da folgende Herangehensweise empfehlen:
Gibt es eine stellvertretende Leitung, eigtl müsste es jemanden geben... wenn ja, da das Problem melden. Wenn nicht, selbst aktiv werden!
Mit einer Psychose hat er garantiert einen gesetzlichen Vertreter oder ähnliches, diesen kontaktieren, dringende! Lösung fordern in Form von Unterbringung an geeigneter Stelle. Wenn er regelmäßig in der geschlossenen Psychatrie ist, vielleicht auch dort klar machen, dass er bei euch falsch ist und sie einen geeigneteren Platz für ihn finden. Nicht nur, dass er bei euch "Schwierigkeiten" macht, er bekommt schließlich auch nicht die richtige Pflege, die langfristig zu einer Besserung seiner Erkrankung führen wird..
 

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