Hi
Ich bin zum gegenwärtigen Zeitpunkt 2006er Aprilkursschüler und hab gerade meinen dritten stationären Einsatz auf der hauseigenen Gynäkologie, habe Freitag dort nach 4 Wochen (geteilter Einsatzblock) meinen letzten Tag.
Zwischengespräch lief nach zwei Wochen, allerdings nicht mit meiner Mentorin, weil ich bis dorthin vielleicht zweimal mit der gearbeitet hatte, dort hieß es es wäre alles gut und toll, es gab KEINERLEI Verbesserungsvorschläge oder Kritik seitens der examinierten Pflegekraft.
Gestern sprach ich dann mal das Endgespräch an, dass das bald sein müsste etc, wurde von meiner Mentorin (mittlerweile ca. fünfmal mit gearbeitet!) und der Examinierten, die stellvertretend auch das Zwischengespräch übernommen hatte, sofort in Angriff genommen, eine andere Examinierte saß auch noch dabei, hatte ich auch nix dagegen.
Es wurde nun gerätselt was geschrieben werden sollte, da meine Mentorin ja nur so wenig mit mir gearbeitet hatte (war ja nich meine Idee) und die anderen beiden jetzt auch nicht so recht wussten, sie fanden immernoch dass alles sehr gut sei und wieder kamen keine Kritikpunkte oder wenigstens Verbesserungsvorschläge.
Dann gings los:
Ich war der Meinung, wenn die Leute der Meinung sind, dass ein Schüler gut gearbeitet hat und KEINERLEI (ich schreib das absichtlich immer so penetrant groß) Verbesserungen geäußert werden, sei es im Allgemeinen noch im Speziellen im Bezug auf die einzelnen Bewertungspunkte (Hygiene, Pflegeplanung, all das, ihr wisst schon) hätte der betreffende Schüler auch eine Benotung mit einer 1 vor dem Komma und einer, wenn überhaupt, möglichst kleinen Zahl hinterm dem Komma verdient.
Meine Meinung entsprach der der anwesenden Examinierten ganz und gar nicht.
Es hieß um eine 1 zu bekommen müsste man in allen Bewertungskriterien perfekt sein, was sie ja nichtmal als langjährige Examnierte wären (soweit stimme ich durchaus noch zu) und auch alle stationsüblichen Operationen und Prozeduren, sowohl pflegerische als auch ärztliche, kennen. Trotz dessen, DASS ich mich in der Lage sah alle üblichen Operationen und Zeugs zu beschreiben und zu erklären, warf ich darauf ein, dass der Bewertungsbogen immer anhand des gegenwärtigen Ausbildungsstandes ausgefüllt werden muss, d.h. in meinem Fall entsprechend eines Unterkursschülers, dem jegliche durch die Schule (noch) zu vermittelnde Theorie über weibliche Geschlechtsorgane, sowohl anatomisch als auch physiologisch (außer die groben Vokabeln aus den Biostunden "Scheide, Gebärmutter, Eierstöcke, Sperma da rein, da durch, da befruchten, da teilen, dann Baby, dann juhu juhu, dann aua aua, dann noch größeres Juhu"), Pathologie überhaupt, Geburtshilfe und grundlegende Operationen (falls sowas überhaupt kommt) absolut fehlt. Darauf war ich vor diesem, wie vor jedem der bisherigen Einsätze, vorbereitet und sah dem Gelassen entgegen. Bin ja da zum lernen.
Da ich stur blieb und nicht klein bei gegeben habe (owbohl der Ton freundlich war und alles, geht ja nicht um Leben und Tod, ist aber dennoch wichtig, jedenfalls für mich) wurde sich geeinigt, dass ich nochmal an kompetenterer Stelle nachfrage.
Hab ich dann auch getan, heute hab ich mich an eine unserer zentralen Praxisanleiterinnen gewandt, ich denke mal manche kennen sowas und manche nicht, die sind so für alle Schüler im Haus zuständig (arbeiten also nicht in der Pflege sondern machen nur Schülersachen und gewisse Fortbildungen etc) und machen z.B. regelmäßige Anleitungen mit den Schülern (hatte ich übrigens auch auf Gyn, die meinte auch ich hätte eine sehr gute Pflege gemacht).
Jedenfalls: Sie meinte, dass natürlich meine Verständnis der Bewertung richtig wäre, dass man nicht arbeiten müsse wie ein Examinierter und dass das Argument, dass die Examinierten ja selbst auch keine 1 verdienen würden, so sie denn nochmals bewertet werden würden, auch absolut gar keine Berechtigung hatte. Ziel Nummer 1 war damit erreicht, ich wusste, dass ich Recht hatte.
Ziel Nummer 2 , die Examinierten überzeugen, dass ich Recht habe und, besonders zu betonen in meiner ****, sie abgrundtief und vollkommen Unrecht, war umso schwerer (wurde bisher auch noch nicht erreicht.
Ich berichtete dann was mir berichtet wurde, da reagierte meine offizielle Mentorin (die mit dem 5x zusammen arbeiten) schon leicht genervt (jetzt nicht bösartig oder so, aber der Sache schon etwas überdrüssig) und wusste nicht so Recht, warum ich so besessen von meiner 1 wäre. Ich fing darauf das schonmal benutzte "Sag-mir-was-ich-besser-machen-muss-oder-gib-mir-eine-Eins"-Spiel an, worauf dann auf einen Fehler hingewiesen wurde, den ich gemacht hatte, nämlich hatte ich beim Braunüle ziehen bei einer Patientin die zur Kompression gedachten Tupfer für die Einstichstelle während des Ziehens auf dem Bauch der Patientin abgelegt. Gut, kein Geniestreich von mir und auch vermeidbar, aber kein todbringender Fehler. Wurde mir direkt danach gesagt und hab ich angenommen und unter Nichmehrtun gespeichert.
Soweit, so gut, aber warum wird sowas nicht gleich gesagt im Endgespräch, dafür sind diese blöden Gespräche doch gut, ich bin vollkommen glücklich wenn es Abstriche in der Bewertung gibt, SOLANGE ich dafür dann auch weiß was ich anders machen muss. Ansonsten kamen aber wieder keine Kritikpunkte, es kam mir dadurch so vor als sei der nur ausgegraben worden um wenigstens irgendwie Kontra geben zu können.
Das war dann auch das einzige halbwegs brauchbare Argument, dann ging die Leier wieder los mit "Wir sind ja auch nicht perfekt, wir können uns auch keine 1 geben, es gab in den 30 jahren in denen ich hier arbeite vielleicht 2 oder 3 Schüler die eine 1 bekommen haben, *** *** ***".
Dann hatte ich keine Lust mehr auf Diskussion.
Ich hab nämlich das Problem, dass ich da im Januar nochmal ins nebenanliegende Kinderzimmer komme, darum hab ich da keine Lust stur zu bleiben und wenn ich dann wiederkomme heißt es "Da kommt der Irre wieder", wenn das nicht so wäre, dann hieß es auch "Nach mir die Sinflut", mir egal was ihr von mir haltet, ich seh euch sowieso nicht mehr, ihr kriegt euren Hintern ja eh nie von euerer Station runter (die meisten von denen habe ich echt in meinen 1 1/2 jahren (mit Zivi) in dem Krankenhaus noch niemals gesehen, und es ist nun wirklich kein großes Haus (700 Betten glaube ich)). Aber so wie der Stand ist mach ich das lieber nicht.
Mittlerweile ist mir meine Note auch egal, 2 oder was ist ja auch gut und alles, aber diese komplette Ignoranz kann man doch nicht akzeptieren, oder? Ich werde das in der Schule nochmals ansprechen, weil das nunmal nicht fair ist.
Viel zu lange Sätze mit viel zu vielen Kommans, viel zu sauer geschrieben und sehr wirr, aber ich brauche da bitte Meinungen zu.
Das klingt jetzt so als würde ich dort alle abgrundtief hassen, dem ist NICHT so, menschlich kam ich fast durchweg mit allen sehr gut klar und die Leute waren auch bemüht von sich selbst aus Wissen zu vermitteln und zu tun, ich habe gar keinen Grund mich dort zu beschweren, außer natürlich über oben benannte Problematik.