Betreuungskraft - Ich bin überfordert

Mikkian

Newbie
Registriert
09.03.2010
Beiträge
22
Hallo,
ich habe eine 7-wöchige Schulung incl. 2 Wochen Praktikum absolviert und bin nun Betreuungskraft, den Kurs den ich absolviert habe war eigentlich nur Theorie, während des Praktikums habe ich auch keinerlei Einarbeitung bekommen, ich war komplett mir selbst überlassen.
Seit Anfang des Jahres arbeite ich nun als Betreuungskraft. Ich bastel, singe, bereite Obstsalat etc. zu. Ich validiere die Dementen wenn sie nach Hause möchten, sich einsam fühlen, nicht wissen wo sie hin wollen, wer sie sind usw. Das gelingt mir fast immer, ich mag die Bewohner und sie mögen mich. :wink:

Auf "meiner" Station ist ein psychisch gestörter Mann: suizidgefährdet, hat starke Halluzinationen, er ist mit Medikamenten ruhig gestellt. Das hat die Folge das er den ganzen Tag nur auf seinem Bett liegt und die Decke anstarrt. Resultierend daraus verschlechtert sich sein Gesundheitszustand, er kann Bewegungsabläufe nicht mehr richtig durch führen usw.
Meine Aufgabe ist es diesen Mann zu aktivieren, ich gehe mit ihm spazieren, habe ihm schon mehrfach Angebote gemacht wie: Singen (er war früher in einem Gesangsverein), malen usw.
Dieser Mann beschimpft mich nur noch wenn ich ihn zu einer "Aktivität" aus seinem Zimmer hole. Ich mache es aber trotzdem weiter, die Ergotherapeutin hat mir diesen Auftrag gegeben. Nun bin ich komplett dafür verantwortlich das dieser Mann nicht immer weiter abbaut. Die Ergo verlangt von mir das ich ein Konzept erarbeite wie man diesen Mann aktivieren kann. Ich habe schon sooo vieles ausprobiert und nichts hat funktioniert. Ich mache weiterhin täglich einen kurzen Spaziergang mit ihm (hängt immer davon ab wie seine körperlich Verfassung gerade ist), das reicht der Ergo nicht, sie setzt mich immer mehr unter Druck.
Außerdem gibt mir die Ergo das Gefühl das alles was ich mache nicht richtig ist, wobei mir irgendwie auch Aufgaben übertragen werden die nie zu meinen Ausbildungsinhalten gehörten. Ich bin nunmal Berufsanfängerin....
Manchmal könnte ich einfach nur heulen wenn ich wiedereinmal von der Ergo gesagt bekomme das die Sachen die ich mache nicht angebracht sind, sie kritisiert mich ständig.
Ich überlege schon ernsthaft ob ich nicht den falschen Beruf habe, aber es macht mir doch Spass, nur wenn mir immer zu verstehen gegeben wird das ich nichts richtig mache... :cry1:
 
das reicht der Ergo nicht, sie setzt mich immer mehr unter Druck.
Außerdem gibt mir die Ergo das Gefühl das alles was ich mache nicht richtig ist, wobei mir irgendwie auch Aufgaben übertragen werden die nie zu meinen Ausbildungsinhalten gehörten. Ich bin nunmal Berufsanfängerin....
Manchmal könnte ich einfach nur heulen wenn ich wiedereinmal von der Ergo gesagt bekomme das die Sachen die ich mache nicht angebracht sind, sie kritisiert mich ständig.
Ich glaube nach Deiner Schilderung kaum, dass Du den falschen beruf gewählt hast.
In welcher Form kritisiert Dich die Ergoth.? Sagt sie Dir nur, dass Du die Dinge falsch machst, oder kritisiert sie konstruktiv, indem sie Lösungsvorschläge anbietet?
In ersterem Fall würde ich sie direkt fragen was ihre Ideen sind um diesen Bewohner zu aktivieren.
Ich würde sie um Mitarbeit und Unterstützung bitten, auch mit dem Hintergrund, dass Du gerne von ihr Ideen annimmst, von ihr lernen möchtest, da sie evtl. keine Berufsanfängerin ist. Vielleicht kannst Du so erreichen, dass sie selbst merkt, dass ihr Vorgehen destruktiv ist.
 
  • Like
Reaktionen: Fuxx444
öhm, Lösungsvorschläge hat sie noch nie gemacht, ich schlage Dinge vor und sie findet sie irgendwie immer komisch.
Mal ein Beispiel: Ich arbeite über Ostern und sollte ihr sagen was für eine Aktivität ich anbiete damit sie das dann in den Veranstaltungskalender eintragen kann. Ich habe vorgeschlagen das ich mit den Bewohnern am Samstag Ostereier färbe. Ihre Antwort:"Das macht man ja eigentlich vor Ostern..." Eingetragen hat sie es in den Kalender, als ich gesehen hatte das sie das auch eingetragen hatte zu einer Uhrzeit wo ich gar keinen Dienst habe erhielt ich als Antwort das sie das auch macht.
Also ist es eigentlich nicht richtig aber sie bietet die selbe Aktivität an?:eek1:
Nächste Woche habe ich Urlaub, danach die Woche möchte ich Kuchen backen, die Zutaten müssen eine Woche vorher bestellt werden. Als ich ihr das Rezept geben wollte (sie weiß das ich Urlaub habe die Woche vorher) erhielt ich als Antwort:"Das ist doch noch zu lange hin..." und wenn es dann soweit ist, ist es wieder meine Schuld das die Zutaten nicht da sind...
 
öhm, Lösungsvorschläge hat sie noch nie gemacht, ich schlage Dinge vor und sie findet sie irgendwie immer komisch.
Mal ein Beispiel: Ich arbeite über Ostern und sollte ihr sagen was für eine Aktivität ich anbiete damit sie das dann in den Veranstaltungskalender eintragen kann. Ich habe vorgeschlagen das ich mit den Bewohnern am Samstag Ostereier färbe. Ihre Antwort:"Das macht man ja eigentlich vor Ostern..." Eingetragen hat sie es in den Kalender, als ich gesehen hatte das sie das auch eingetragen hatte zu einer Uhrzeit wo ich gar keinen Dienst habe erhielt ich als Antwort das sie das auch macht.
Also ist es eigentlich nicht richtig aber sie bietet die selbe Aktivität an?:eek1:
Nächste Woche habe ich Urlaub, danach die Woche möchte ich Kuchen backen, die Zutaten müssen eine Woche vorher bestellt werden. Als ich ihr das Rezept geben wollte (sie weiß das ich Urlaub habe die Woche vorher) erhielt ich als Antwort:"Das ist doch noch zu lange hin..." und wenn es dann soweit ist, ist es wieder meine Schuld das die Zutaten nicht da sind...

Hi,
Du könntest den Stier gleich bei den Hörnern packen und die Ergo bei so einer - wie oben beschriebene Gelegenheit- fragen, ob sie ein Problem mit Dir hat. Ist doch klar, dass Du als Berufsanfängerin auf ihre Hilfe angewiesen bist (Du könntest auch noch btw anmerken, dass Du Dich sehr darüber freuen würdest), und Gegenwind aus ihrer Richtung Dir bei Deiner Arbeit nicht hilft.

Hat sie vielleicht das Gefühl, dass Du Aufgaben aus "ihrem" Bereich übernimmst? Nach dem Motto :" Ich hab 3 Jahre Ausbildung gemacht, und sie "nur" einen Lehrgang, wieso darf sie die gleichen Aufgaben erledigen?"

Damit will ich keinesfalls sagen, dass das wirklich so ist, dass Du "ihre" Aufgaben übernimmst! Ich hab mich nur gefragt, was der Grund für ihr doch sehr kindisches Verhalten ist.

Ich wünsch Dir viel Kraft und Nerven!
 
Danke Feli

So langsam komme ich mir auch echt verar**** vor....

Gestern war Gottesdienst mit Abendmahl. Ich habe mit der Ergo die Bewohner zum Andachtsraum begleitet. Die Ergo hat eine (demente) Dame begleitet die vor ein paar Wochen einen Oberschenkelhalsbruch hatte, ich habe im vorbei gehen gesehen das der Rollator dieser Dame noch auf Station stand, also habe ich ihn mit in den Andachtsraum genommen. Als die Ergo das gesehen hatte meinte sie (abfällig): "Wieso bringst Du den denn mit, das war überflüssig" (also war es wieder nicht richtig?)
Als der Gottesdienst beendet war hat diese Dame sich sehr gefreut das ich an ihren Rollator gedacht habe, sie könne damit viel besser laufen (und sie soll damit auch laufen, damit sie nicht wieder stürzt).

Warum war es dann nicht richtig? Ich hätte am liebsten darüber gelacht wobei mir eigentlich die Tränen in den Augen standen weil ich nicht mehr weiß was richtig und was falsch ist bzw. ist ja irgendwie alles falsch. Ich bin total verunsichert. Nach Ostern habe ich erstmal eine Woche Urlaub, den brauche ich auch dringend.
 
Nächste Woche habe ich Urlaub, danach die Woche möchte ich Kuchen backen, die Zutaten müssen eine Woche vorher bestellt werden. Als ich ihr das Rezept geben wollte (sie weiß das ich Urlaub habe die Woche vorher) erhielt ich als Antwort:"Das ist doch noch zu lange hin..." und wenn es dann soweit ist, ist es wieder meine Schuld das die Zutaten nicht da sind...
Hey, nicht aufgeben, sieh Dich nicht als Opfer, sondern gehe aktiv dagegen an.
Diese Ergo scheint ein Problem zu haben.
Ich kann mir vorstellen, dass sie Dich als Konkurrentin sieht, weil Eure Arbeitsgebiete evtl. ineinander greifen und sie Dich somit auch als bedrohung ihres eigenen Arbeitsplatzes sieht. Vielleicht merkt sie auch, dass Du gute Arbeit leistest, Ideen hat und das würde sie natürlich fordern, weil sonst evtl. auffallen könnte, dass sie vor Deiner zeit eher einen "lauen" Lenz hatte. Ob dem so ist kann aus der Ferne schwer beurteilt werden.
Du musst auch ihr Problem nicht lösen, aber es ist gut klar zu kriegen wer welches Problem hat.
Du empfindest sie, wenn ich das richtig sehe, als Behinderung Deiner Arbeit, die zudem teilweise auch auf der persönlichen Schiene abläuft.
Somit macht sie evtl. ihr Problem sehr gerne zu dem Deinigen. Nimm das keinesfalls an.
Schlage ihr evtl. ein Gespräch vor, am besten mit Eurem Vorgesetzten um Eure Arbeitsbereiche ab zu klären.
Erarbeite einen längerfristigen Plan wann Du welche Aktivitäten ausführen möchtest und bespreche ihn mit Ihr zusammen. Sollte sie dabei weiterhin destruktiv bleiben sprich sie persönlich an was denn ihr Problem ist.
Es klingt blöde, aber zur Not muss man solche Leute dort packen, wo sie sich "geschmeichelt" fühlen. Um Hilfe fragen, fragen, ob die eigenen Ideen gut sind...ect.
Kann nicht jeder, ich habe es auch lernen müssen und seitdem fahre ich weitaus besser mit manchen Menschen. Mir ist mittlerweile das Ziel meine Arbeit in Ruhe und Frieden zu machen, bzw. Ziele zu erreichen in vielen Dinger wichtiger geworden als der Weg dahin.
Wenn jemand "Honig um den Bart geschmiert haben möchte", dann soll er ihn bekommen, solange ich mein Ziel erreiche.

Du schaffst das, lass Dich nicht klein kriegen und Dir eine Arbeit, die Du gerne machst, von einer solchen Person vermiesen.
 
Als die Ergo das gesehen hatte meinte sie (abfällig): "Wieso bringst Du den denn mit, das war überflüssig" (also war es wieder nicht richtig?)
Als der Gottesdienst beendet war hat diese Dame sich sehr gefreut das ich an ihren Rollator gedacht habe, sie könne damit viel besser laufen (und sie soll damit auch laufen, damit sie nicht wieder stürzt).

Warum war es dann nicht richtig?
Natürlich war es richtig, die Freude der Bewohnerin und die Hilfe, die sie dadurch hatte sind der Maßstab.
Ist diese Ergo Deine Vorgesetzte?
 
Ja ist sie. Wir müssen im "Team" arbeiten, vor allem bei Aktivitäten bei denen mehrere Bewohner mit machen.
 
hallo da bekommt man ja angst,auch ich bin in solcher schulung!!wenn einem von den exam.kräften solcher druck gemacht wird.aber ich denke das ist die sognannte betriebsblindheit,lass dir den mut nicht nehmen und frag nach was sie für lösungen vorschlagen kann.:wut::?: liebe grüße angel
 

Ähnliche Themen