Berufliche Neuorientierung bei Multiple Sklerose

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30.12.2013
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Lübeck
Akt. Einsatzbereich
Pulmologie
Hallo Leute,
ich bin neu hier und hoffe der Thread ist hier richtig und es gibt noch nichts ähnliches, ansonsten bitte verschieben.
Jetzt mein Anliegen:
Ich habe seit 2009 mein Examen und mittlerweile seit 8 Jahren MS, langsam muss ich mich wohl der Tatsache stellen, dass ich nicht ewig im Stationsalltag tätig sein kann, um frühzeitig alle Chancen zu nutzen, will ich allmählich Fort- und Weiterbildungen nutzen um später nicht dumm dar zustehen, falls auf einmal nichts mehr geht.
Mein Problem ist ich weiß nicht, was ich eigentlich machen will. ich habe einige Vorstellungen, weiß aber nicht wie die zusammenpassen könnten.
Ich würde gerne in der Klinik bzw. im Patientenkontakt bleiben, aber nicht die körperlich schwere Grundpflege machen müssen, aber spezielle Pflege wäre denkbar. Ich hätte auch gern was mit Ethik und Patientenrecht zu tun, Psychiatrie ist nix für mich, eine dozierende Tätigkeit wäre auch möglich, aber nicht als Vollzeit.
Vielleicht habt Ihr ja Vorschläge für mich, ich weiß das es wahrscheinlich schwierig ist, aber ich bedanke schon mal vorab.
 
Wäre vielleicht Case Management was für dich?
 
Hast du mit deinem AG schon mal ausgelotet, wie weit er mitgehen würde? Welche Arbeitsplätze er anbieten könnte? Kannst den BR mit einbeziehen? Bekommst du da ev. Unterstützung?

Elisabeth
 
Mein AG weiß gar nichts von meiner MS, ich arbeite noch nicht so lange da. Möglichkeiten gäbe es wohl genug, aber ich will auch keine 08/15 Aufgaben machen oder das Dienstzimmer hüten und Sekretärinnenarbeiten machen. Und was ich bisher vom BR gehört habe, ist auch nicht das wahre.
 
Einerseits hoffe ich für Dich, dass du die Erkrankung bei einer etwaigen Einstellungsuntersuchung nicht verschwiegen hast. Nicht das dies ein sicherer Hinderungsgrund gewesen wäre, aber mein Bauchgefühl meint es wäre gut gewesen. Vielleicht hast du ja sogar eine anerkannte Schwerbehinderung oder zumindest die Gleichstellung (d.d. 50%) anerkannt bekommen und hast die "Karte" gar nicht gezogen?
Aber nun genug mit oberlehrerhaft:
Ein großes Problem ist ja die Wechselschichtarbeit, da diese im Besonderen ED-Erkrankten zu schaffen machen kann. Vielleicht ist es bei dir auch so und du möchtest am liebsten das sofort ändern. Das geht dann i.d.R. in Zusammenarbeit mit der Schwerbehindertenvertretung, Betriebsarzt und Vorgesetzte.
Ansonsten bleibt nur der Rat dich vielleicht in Richtung Ausbildung/ Praxisanleitung oder eben zu alle Managementthemen zu qualifizieren um mittelfristig in die Richtung steuern zu können. Bedenke aber, dass bei allen Vorhaben die im Haus passieren sollen -und einer Versetzung gleichkommen- o.g. Schnittstellenpartner mit eingebunden werden.
 
Hm, ich denke, es gibt viele Möglichkeiten...
Ich finde Casemanagement auch sehr interessant! Ohne Grundpflege war bei mir in der Ausbildung auch die Gyn-Ambulanz.
Wie sieht es mit Leitungspositionen aus?
Dann gibt es ja auch sowas wie Stomatherapeutin o.ä....
 
Ich stimme den anderen zu: hole dringend Deinen AG mit ins Boot!
Dir nützten Bildungsgänge überhaupt nichts, wenn Dein AG Dir keine solche Stelle anbieten kann und will. Überlege gemeinsam mit ihm, welche Möglichkeiten es gibt und was auch Deinen Neigungen entspricht...wahrscheinlich währe ein Studium für Dich Richtung Management/QM das Beste.

Man kann den Verlauf einer ED sowieso nur schwer aschätzen- eine Nachbarin von mir hatte einen Büroarbeitsplatz war aber mit Ende 30 dem Stress des Berufslebens nicht mehr gewachsen und ist in Rente gegangen. Man darf auch in der Pflege die Belastungen von Arbeitsplätzen in Management, Schule, QM, IBF etc. nicht unterschätzen! Der Temin- und Erwartungsdruck können schon gewaltig sein.
 
Ich glaube, dass schwerste in so einer Situation ist der Abschied von etwas, was man sehr gerne gemacht und was einen erfüllt hat. In dieser Abschiedsphase fällt es oft schwer, den Kopf zu heben und nach echten Alternativen zu suchen. Vielleicht lässt du dich von einer entsprechenden Beratungsstelle informieren, was dir zusteht und was nicht.

Vieles ist Betroffenen nicht bekannt. Man sollte z.B. wissen, dass ein Behinderungsgrad zwar finanzielle Vorteile und ein paar Urlausbatge mehr bringt- eine Arbeitsplatzsicherheit ist damit nicht gegeben. Alles in dem Bereich ist kann aber nicht muss. Und mit entsprechenden Argumenten stimmt auch das Integrationsamt einer Kündigung zu. Ergo: Anwalt muss her. Wie steht es mit einer Rechtsschutzversicherung?

Elisabeth
 

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