Was genau ist gemeint wenn hier von "tüddeln" gesprochen wird?
Ich hatte gar keine Vorstellung welche Fachrichtung ich möchte und nach meinem Examen war es noch nicht so leicht eine Stelle, geschweige denn eine Wunschfachrichtung zu erhalten.
An Fachrichtungen habe ich Sucht, Viszeral- und Unfallchirurgie, Gyn, Kardio und Gastroenterologie durch, immer auf peripheren Stationen. Dazwischen immer mal wieder freigestellt von der Arbeit auf Station für Diabetikerschulungen, Demenzbetreuung und diverse Projekte. Jedes Fachgebiet hatte für mich Vor- und Nachteile und durch die Wechsel habe ich evtl. verloren gegangenes Wissen immer wieder auffrischen können.
Nicht das Fachgebiet, sondern das Team ist für mich entscheidend ob ich mich wohl fühle.
Ich finde besonders interessant die Beziehungsgestaltung, die den Erfolg meiner Arbeit am Pat. entscheidend beeinflusst und immer wieder eine Herausforderung darstellt. Die Beobachtung der Auswirkung meiner Pflegemaßnahmen und sie evtl. anzupassen erfordert m.E. viel Wissen und bringt jede Menge Erfahrung. Die u.U. erforderliche Kreativität und Ideen falls Pflegemaßnahmen abgelehnt werden, aber dennoch notwendig sind. Die Beratung, auch von Angehörigen, erfordert mein Wissen immer auf dem Laufenden zu halten. Jeden Morgen "Waschen", die Ermittlung von Vitalwerten...usw. mag langweilig klingen und als öde Routine angesehen werden, aber nur, wenn man diese Arbeiten als reines Abarbeiten ansieht und nicht erkennt, was daraus abgeleitet werden kann oder nicht die Fähigkeit besitzt Rückschlüsse zu ziehen, bzw. zu erurieren warum der Pat. anders als gestern reagiert, Werte aus der Norm fallen...ect.
Bin ich nun eine "Tüddel-Krankenschwester" in den Augen derer, die diesen Terminus benutzt haben?