Hallöle!
@Baumhausprinzessin:
Ich finde es super, dass du den Mut aufgebracht hast, deine "Beinahe- Fehler" zu nennen. Und dass du direkt auch Lösungsvorschläge gebracht hast, um solche Fehler in Zukunft zu vermeiden, macht es gleich doppelt gut
Ich versuche, meinen Schülern immer zu erklären, dass jedem Fehler passieren können, man aber auf jeden Fall dazu stehen muss. Leider ist das auch nicht jeder examinierten Kraft ins Hirn zu bringen.
Mir ist erst kürzlich selbst ein Fehler passiert, der sogar wirklich übel hätte enden könnnen. Gott sei Dank ist alles gut gegangen.
Ein Antiarrhythmikum ist von der Apotheke umgestellt worden. Vorher Adrekar Amp., jetzt Adenosin Amp. Leider wurde dabei auch die Dosierung in den Ampullen geändert. Bei Adrekar stand: 2ml Inj.lösung enthält 6mg, die neue Verpackung hat als große Schrift: 5mg/ml. Was ich leider übersehen habe, dass in der Amp. 2ml drin sind, also Inhalt 10mg.
Als die Doktorin mich um 2 Amp. bat, habe ich diese wie immer aufgezogen. Aber statt der üblichen 12mg bekam die Pat. natürlich 20mg.
Erst als es verdammt lange dauerte, bis wieder ein Rhythmus auf dem Monitor erkennbar war, haben wir uns die Ampullen genauer angesehen. Da war natürlich das Theater groß.
Wie gesagt, es ist alles gut gegangen. Aber ich war sowas von fertig.
Direkt bei der Übergabe habe ich dann die Problematik angesprochen, bis dato war es noch gar keinem aufgefallen (obwohl es natürlich auch verabreicht wurde)!
Jetzt ist es dick im Fach vermerkt, die Intensiv haben wir auch gleich über die veränderten Amp. informiert und dann noch in der Apotheke Bescheid gesagt.
Lange Geschichte, kurzer Inhalt: da wir kein Meldesystem haben, in dem wir Gefahren- bzw. Fehlerquellen melden können, müssen wir untereinander kommunizieren, wenn wir eine Fehlerquelle erkennen.
Und ich werde bei Herstellerwechsel noch dreimal kontrollieren, ob sich was am Inhalt verändert hat!
Also: lieber zum Fehler stehen, bis jetzt habe ich damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht!
Lieben Gruß