Ausbildung trotz Morbus Bechterew

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Hallo ihr Lieben,

ich habe keine genaue Antwort zu meinem Thema gefunden. Wie mein Thema ja schon sagt, ich die Morbus Bechterew Erkrankung seit über 20 Jahren. Ich bin 37 Jahre alt und vor 15 Jahren wurde ich auf Biologika eingestellt und fahre damit sehr gut. Ich kann sagen, ich fühle mich wie ein gesunder Mensch.
Folgendes: ich bin gelernte Industriekauffrau, habe einige Jahre in dem Beruf gearbeitet und immer mehr gemerkt, dass es mir überhaupt keinen Spaß macht. Mein Charakter und mein Wesen sind dafür nicht geeignet, denn ich liebe es mit vielen verschiedenen Menschen zu tun zu haben. Und wo es eben nicht so „trocken“ abläuft.Es gibt noch andere Dinge, die mir nicht gefallen.
Jedenfalls wollte ich immer Gesundheits- und Krankenpflegerin werden, habe davon aber abgesehen, weil ich dachte es werden nur völlig gesunde Menschen angenommen.
Nun habe ich es doch gewagt und mich erstmal für ein Praktikum beworben. Am Montag habe ich das Gespräch und es sieht jetzt schon gut aus.
Für den 1.10. sind auch noch Ausbildungsplätze frei. Meine Schwester arbeitet dort in dem Krankenhaus, wo ich mein Praktikum mache. Und dort würde auch die Ausbildung sein. Zu sagen ist noch, dass ich neben meinem Beruf seit drei Jahren kellnere. Dort habe ich auch desöfteren 12 Stunden Schichten ohne Sitzmöglichkeit, im Büro habe ich auch öfter auf Messen mehrere Tage hintereinander 12 Stunden am Stück gestanden. Das macht mir überhaupt nichts aus. Für mich persönlich ist Bewegung sogar viel besser.
Ich bin harte, herausfordernde,stressige und belastende Arbeiten gewöhnt.
Natürlich habe ich Sorge, dass der Betriebsarzt mich als „ungeeignet“ abstempelt.
Ich habe mir einige Argumentationen überlegt und auch schon mit meiner Ärztin gesprochen. Sie hat grundsätzlich nichts dagegen und sieht keinerlei Bedenken, diesen Beruf auszuüben.
Sie sagt nur, dass ich mir nach der Ausbildung nicht gerade die stressigste Station aussuchen solle was ich auch nicht vorhatte. Meint ihr, es wäre ein Vorteil eine Bescheinigung meiner Ärztin zum Betriebsarzt mitzunehmen, dass sie mich als geeignet ansieht?
Wie seht ihr überhaupt meine Chancen die Ausbildung machen zu können? Es ist mein allergrößter Traum. Durch meine Schwester, Mutter und Partner weiß ich wie es in dem Beruf zugeht und was mir abverlangt wird. Wie gesagt, ich kenne harte Arbeit. Und das Medikament ist ja dazu da, meine Erkrankung einzudämmen. Ich würde es nicht machen, wenn ich es mir nicht zutrauen würde. Außerdem mache ich Rückenübungen etc pp.
Ich bedanke mich schon mal im Voraus
 
Nein. Lass ihn doch selber gucken. Wahrscheinlich fällt ihm das nicht einmal groß auf und wenn doch, und er dich fragt ob du Beschwerden hast, kannst du ja wahrheitsgemäß mit Nein antworten.
 
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Meinst du damit, dass ich gar nichts sagen sollte?
Aber mir wird ja auch Blut abgenommen, woran er erkennen wird, dass ich leicht erhöhte Leukozyten und CRP habe. Die beiden Werte sind bei mir immer leicht erhöht. Sicher würde der Arzt dann wollen, dass ich weitere Nachforschungen betreibe.
Wie ich las, kann dies doch als Betrug oder sowas gewertet werden oder?
 
Vielleicht eine Bescheinigung vom behandelnden Arzt besorgen und in der Tasche haben aber nur bei Bedarf auspacken? Weiß nicht, ob das funktioniert, aber wäre so meine Idee, was ich wahrscheinlich tun würde.

Und... auch wenn es sich scheiße anhört... vielleicht macht es Sinn, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, da ja leider die Gefahr besteht, dass du irgendwann berufsunfähig wirst (was nicht heißt, dass du das nicht aktuell trotzdem machen kannst). Sag ich nur deswegen, weil ich bei mir den Zeitpunkt verpasst habe und mich jetzt keine Versicherung mehr nimmt.
 
Ja genau das hatte ich vor bzgl. der Bescheinigung. Falls sie nötig wird, würde ich sie dann dem Betriebsarzt vorlegen.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für mich schon zu spät. Die Erkrankung habe ich ja bereits seit 20 Jahren bzw noch länger.
Daher würde mich ebenfalls keine Versicherung mehr nehmen. Bzw kann man das zwar machen, aber es wird die Erkrankung ausgeschlossen, falls man deshalb berufsunfähig werden sollte...
 
Und... auch wenn es sich scheiße anhört... vielleicht macht es Sinn, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, da ja leider die Gefahr besteht, dass du irgendwann berufsunfähig wirst (was nicht heißt, dass du das nicht aktuell trotzdem machen kannst). Sag ich nur deswegen, weil ich bei mir den Zeitpunkt verpasst habe und mich jetzt keine Versicherung mehr nimmt.
Mit einem M. Bechterew wird Dich keiner mehr versichern - schon gar nicht für einen Pflegeberuf ;-)
Sorry, aber dieses Risiko wird niemand absichern. Zudem ist man mit 37 auch schon sehr alt für den Abschluss....
 
ich habe keine genaue Antwort zu meinem Thema gefunden. Wie mein Thema ja schon sagt, ich die Morbus Bechterew Erkrankung seit über 20 Jahren. Ich bin 37 Jahre alt und vor 15 Jahren wurde ich auf Biologika eingestellt und fahre damit sehr gut. Ich kann sagen, ich fühle mich wie ein gesunder Mensch.
Bedenke bitte, dass Du damit auch Immunsupprimiert bist ....im Krankenhaus nicht ideal.

Jedenfalls wollte ich immer GuK werden, habe davon aber abgesehen, weil ich dachte es werden nur völlig gesunde Menschen angenommen.
Viele Gesunde werden in diesem Beruf krank! Mit Vorerkrankungen ist es halt sehr schwierig ....

Nun habe ich es doch gewagt und mich erstmal für ein Praktikum beworben. Am Montag habe ich das Gespräch und es sieht jetzt schon gut aus.
Das ist eine gute Idee. So kannst Du Dir selber ein Bild machen und die Belastung am eigenen Körper testen. Bedenke aber, das in diese Corona-Zeiten auch infizierte Auf den Stationen sein können. Du gehörst zur Risikogruppe...

Für den 1.10. sind auch noch Ausbildungsplätze frei. Meine Schwester arbeitet dort in dem Krankenhaus, wo ich mein Praktikum mache. Und dort würde auch die Ausbildung sein. Zu sagen ist noch, dass ich neben meinem Beruf seit drei Jahren kellnere. Dort habe ich auch desöfteren 12 Stunden Schichten ohne Sitzmöglichkeit, im Büro habe ich auch öfter auf Messen mehrere Tage hintereinander 12 Stunden am Stück gestanden. Das macht mir überhaupt nichts aus. Für mich persönlich ist Bewegung sogar viel besser.
Ich bin harte, herausfordernde,stressige und belastende Arbeiten gewöhnt.
Bewegung ist das eine, Belastung etwas anders. Du musst Dich ja mit den Patienten bewegen! Du musst also schon körperlich arbeiten und alleine das anheben eines Beines können schnell 15-20 KG Gewicht sein. Wenn Du z.B. beim lagern beide Beine anhebst hast Du also schon mal 30 und mehr Kilo "im Kreuz".

Sie sagt nur, dass ich mir nach der Ausbildung nicht gerade die stressigste Station aussuchen solle was ich auch nicht vorhatte. Meint ihr, es wäre ein Vorteil eine Bescheinigung meiner Ärztin zum Betriebsarzt mitzunehmen, dass sie mich als geeignet ansieht?
Nach der Ausbildung kannst Du gut in Bereiche gehen, wo die körperliche Belastung gering ist...

Wie seht ihr überhaupt meine Chancen die Ausbildung machen zu können? Es ist mein allergrößter Traum. Durch meine Schwester, Mutter und Partner weiß ich wie es in dem Beruf zugeht und was mir abverlangt wird. Wie gesagt, ich kenne harte Arbeit. Und das Medikament ist ja dazu da, meine Erkrankung einzudämmen. Ich würde es nicht machen, wenn ich es mir nicht zutrauen würde. Außerdem mache ich Rückenübungen etc pp.
Ich bedanke mich schon mal im Voraus
Wie gesagt, Du bist als Immunsuppriemierter ein Risikopatient in puncto Corona.
 
@Lillebrit eben, das denke und weiß ich eben auch. Man bekommt ja nicht mal ne Privatversicherung, wenn man eine Erkrankung hat. Selbst eine Zusatzversicherung wird nicht mehr bewilligt, bzw höchstens ein Einzelzimmer, aber ohne Chefarztbehandlung.
Habe mich vor längerem mal damit auseinandergesetzt.
Darüber mache ich mir keine Gedanken :)
 
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@Lillebrit vielen Dank für deine Antwort. Über das alles habe ich mir natürlich auch meine Gedanken gemacht.
Mir ist die Ausbildung eben wichtig, danach kann ich immer noch in andere Bereiche gehen. Was ich auch tun würde.
Aber im Endeffekt bleibt nur abzuwarten, was der Betriebsarzt sagt.
Ich möchte auch ehrlich sein und nichts verschweigen. Denn irgendwann kommt immer alles ans Licht.
Bzgl. des hebens etc, dies ist mir auch bewusst, eben durch meine Familie die in der Pflege arbeitet.
Ich hoffe, die Chance zu bekommen. Sollte der Betriebsarzt wirklich davon abraten, dann werde ich den Beruf wohl auch an den Nagel hängen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt
 
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Ich möchte auch ehrlich sein und nichts verschweigen. Denn irgendwann kommt immer alles ans Licht.
Jepp, und dann wäre es - abgesehen davon, dass Du möglicherweise Deine Gesundheit ruinierst - eine arglistige Täuschung. Das könnte Dich Deine Ausbildungsstelle kosten.

Betriebsärzte sind nicht dazu angestellt, Euch das Leben zu vermiesen. Die Einstellungsuntersuchung, die übrigens hierzulande vor jeder Ausbildung verpflichtend ist, soll Eurem Schutz dienen. Ihr hättet doch nichts davon, eine Ausbildung zu starten, die Eure Beschwerden massiv verschlimmert.

Das Praktikum ist die beste Gelegenheit, Deine Fähigkeiten in dieser Hinsicht auszutesten.
 
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@Claudia
Eben, ich würde darüber niemals lügen. Entweder ich erreiche mein Ziel über den ehrlichen Weg oder eben gar nicht :)

Wenn er es als Fehler ansieht, dann ist es so.Deshalb mache ich erstmal das Praktikum, um zu sehen wie das alles überhaupt in der Praxis abläuft.

Ich habe noch eine Frage, vill kann mir da jemand helfen.
Und zwar bin ich ja gelernte Industriekauffrau und habe natürlich nur Zeugnisse die diesen Beruf betreffen.
Soll ich diese Zeugnisse für meine Bewerbung für die GuK mitschicken? Ich weiß nicht, ob das Sinn macht oder nötig ist.
Vill weiß das ja einer von euch :)
 
Ich würde vielleicht nur das letzte Zeugnis mitschicken. Bei zu vielen Unterlagen hat der potenzielle AG vielleicht gar keine Lust, sich das alles anzuschauen. Aber ein Zeugnis ist schon ganz schön, weil da ja auch Infos über deine Sozialkompetenz und Personalkompetenz stehen, nicht nur fachliche Dinge. Mein Abizeugnis sagt wahrscheinlich weniger über meine Qualifikation in der Pflege aus als deine Arbeitszeugnisse, und trotzdem hab ich es mitgeschickt. Bzw. bei der Bewerbung für die Ausbildung hatte ich das Zeugnis ja noch nicht, da hab ich die "Hochrechnung" genommen und musste das Zeugnis dann nachreichen. Der Unterschied ist allerdings, dass ich das ja als Nachweis brauchte, dass ich die Ausbildungsvoraussetzungen erfülle, da ich direkt von der Schule aus kam. Ohne das Abizeugnis hätte ich ja nicht belegen können, dass ich überhaupt einen Schulabschluss habe.
 

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