Arroganz im Krankenhaus

Man muss auch nicht immer verbal grüßen. Ein Lächeln tut es manchmal auch. :wink1:
 
Grad noch heute Morgen begegnete mir so ein Nichtgrüßer, der Leiter einer Chirugie Abteilung im Raum Köln, eine Kapazität seines Fachs. Dieser Mann grüßt einen NIE, es sei denn, man grüßt ihn. Bei Visite beschränkt sich der Kontakt auf das nötigste-freundlich reserviert würde ich sagen.Manchmal glaub ich bei all dem Kampf an die Chirugie-Spitze bleibt das soziale, menschliche auf der Strecke.
Mit seinem teuren Sportwagen fährt er mit einem Affenzahn in die Tiefgarage, hupt laut einer kreuzenden Radfahrerin und ich denke mir nur:"Bin ich froh, das ich Dir beruflich nicht mehr begegnen muss"
 
Es gibt halt Leute, die viel wichtiger sind als alle anderen.:beten: Das beste, was ich bisher erlebt hab, war die Beschwerde eines nicht grüßenden, superwichtigen Menschen, dass er nicht mehr gegrüßt wird.
 
Hallo.

Ich kann jetzt nur über meine einjährige Krankenhauserfahrung im Rahmen eines FSJ sprechen, jedoch habe ich zwei Gegensätze erlebt. Zum einen die junge Ärztin, die zeitgleich mit mir angefangen hat, auf der Station zu arbeiten, und zum anderen der Stationsarzt, der dort schon ein paar Jährchen gearbeitet hatte. Klar, als FSJler stehe ich in der Hierarchie noch unter dem Krankenpflegeschüler (zumindest wurde mir das so vermittelt).

Während die junge Ärztin mir sofort das "Du" anbot und mir vieles im Laufe des Jahres erklärt hat bzw. sich um mich "gekümmert" hat, was mit einem Abschiedsgeschenk endete (übrigens das einzige, dass ich überhaupt bekam), hat der andere Arzt mich nie eines Blickes gewürdigt und teilweise nicht mal auf eine Ansprache meinerseits reagiert.


Prinzipiell bin ich übrigens jemand, der jeden grüßt, und wenn ich merke, dass jemand nicht zurückgrüßt, dann grüße ich beim nächsten Mal extrafreundlich.
 
Hallo.
Während die junge Ärztin mir sofort das "Du" anbot und mir vieles im Laufe des Jahres erklärt hat bzw. sich um mich "gekümmert" hat, was mit einem Abschiedsgeschenk endete (übrigens das einzige, dass ich überhaupt bekam),
Persönliches Abschiedsgeschenk, spätestens da muss es doch klick machen ;): Cougar (Slang) ? Wikipedia

Kann sein, dass ich mich irre, aber das soll gerade ein Trend sein, und ich beobachte das auch so.
 
Nein, ich denke nicht, dass sie in dieser Absicht handelte, es war übrigens ein Fachbuch. Ich denke der Umstand dessen, dass das Kollegium ziemlich zerstritten war und sie relativ "schüchtern" war, sorgte dafür, dass ich zu ihrer "Bezugsperson" geworden bin.
 
Das gibt es nicht nur in der Klinik.

Ich kämpfe mit diesem Problem in den Hausarztpraxen, dort halten sich manche ArzthelferInnen für den nabel der medizinischen Welt.


Dann fällt mir auch noch der Umgang des Klinikpersonals mit der ambulanten Pflege ein, selten, dass ich dort freundlich behandelt werde. Eher geringschätzend, meine Übergaben werden manchmal nichtmal angehört.

So kann vermutlich jeder Geschichten erzählen, ich versuche es besser zu machen, dennoch glaube ich, dass auch irgendjemand über mich erzählen kann ;-)
 
Arrogantes Verhalten - bei den sehr seltenen Auftritten in der OP-Schleuse; da tuts auch nix wenn ich sofort anmerk - war schon 'ne Ewigkeit nimmer da - irgendwas mach ich immer falsch. Da gehst öfters raus wie Doofi (sorry für alle die das nicht so machen, ist ja eine persönliche Einschätzung und Bewertung).
Vereinzelt in der Radiologie - ich nehm an da kämpft man auch immer irgendwo mit der Anerkennung, der (häufig sehr) wenig auf Gegenseitigkeit ausgerichteten Kommunikation im Patienten- und Personalkontakt.

Zurückgrüßen: Das schaffen eig. alle Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte, lobend erwähnen möcht ich noch sämtliche Techniker und Elektriker - die bei mir auf 100% kommen, bei Schülern - hapert es häufiger, was auch an deren Unsicherheit liegen könnte, sie kennen ja kaum jemanden, zu Beginn; ist so 1 Vermutung weil 'ne andere wär deutlich negativer. Kollegen - grüßen vorwiegend. Manche enthalten sich dem hartnäckig. Da kriegste nicht mal einen Blickkontakt.
 
Manche enthalten sich dem hartnäckig. Da kriegste nicht mal einen Blickkontakt.
Ich bin manchmal sehr in einen Gedanken vertieft und reagiere dann für 20-30sek nicht mehr auf Ansprachen, sondern nur noch auf Monitoralarme ;).

Dann hab ich auch so einen dezenten Hang zum Autismus, mir war früher Blickkontakt extremst unangenehm, ich vermute da hab ich manches Grüßen einfach deshalb vermieden, um diese Situation nicht zu haben. Ich denke mal ich bin damit nicht allein.
Ich hab da bei meinem Einsatz auf der psychosomatik etliche Tests aus Langeweile gemacht, wo ich persönlich so meine Probleme vermutete. Ich kam aber von der Punktzahl niemals in den pathologischen Bereich, das möchte ich hier betonen! :D
 
Ich bin manchmal sehr in einen Gedanken vertieft und reagiere dann für 20-30sek nicht mehr auf Ansprachen, sondern nur noch auf Monitoralarme ;).....

Ich hatte da eig. eher an den laaaaangen Weg vom Eingang zur Umkleide (ortsspezifisch) gemeint, da laufen mir jeden Tag zig Leuts über den Weg, mit genannten Ergebnissen.
Früh um kurz vor 6 hab ich ja auch relativ Verständnis dafür. Aber zum SD?
Vlt. wiederholst denn Test ab und an ma, wenns arg knapp war? Nee, iss Scherz.
 
Ach, da kann ich Geschichten erzählen. Vor allem was die Kommunikation zwischen Großem Haus (Erwachsenenpflege), Geriatrie und Kinderklinik betrifft. Ich finde es zum ****en und habe daher aus Trotz meine Umkleide im großen Haus behalten statt in die Kinderklinik umzuziehen. Was soll das denn? Das ist echt unfassbar. Man kann sich bei uns in der Kinderklinik einfach nicht damit anfreunden, dass sie nicht der Nabel der Welt sind und auch nichts besseres als die Krankenpflege. Es werden keine Ratschläge angenommen, zum Beispiel zum Thema Vigo - Verbände oder was weiß ich. Die Kinderklinik gibt auch keine Praktikanten und Schüler an das Große Haus oder die Geriatrie ab, selbst wenn wir uns mit 10 Leuten im Frühdienst (das ist übrigens wirklich keine Übertreibung!!!) die Füße platt stehen. Besonders unsere Kinderintensivschwestern halten es auch für völlig unnötig, Kollegen aus der Krankenpflege oder den Funktionsabteilungen zu grüßen. Schüler werden sowieso grundsätzlich ignoriert, unser Chefarzt aus der Kinderklinik hat uns erst bei der Gratulation zum Examen so richtig wahrgenommen, er meinte sogar "er müsse sich jetzt erstmal die Gesichter ansehen". Tja, so ist das halt. Aber das ist auch mit einer der Gründe, weshalb ich mir genau noch 3 Jahre in diesem Beruf gebe und dann muss ich dringend was anderes machen
 
In meinem Land ist gleich.

Es gibt Artz, die nicht Grüßen. Ich mache ihnen keine Sorgen.

Ich sage "Guten Morgen". Wenn die Leute nicht "Guten Morgen" antworteten, sind sie die komische Leute... Ich versuche nur höflich zu sein.
 
Ich hab letztens Arroganz zwischen Normalstation und ITS in anderer Richtung erfahren. Ich bemühe mich ja immer da Augenhöhe zu halten, aber wir haben da so ne Kollegin, die fühlt sich selbst unterlegen. Die hat mir ernsthaft verklickern wollen, dass man auf Normalstation die bessere Pflege macht, mit der Ansage "bei euch sterben ja ständig Patienten". Da war ich echt sprachlos.
Aber ich glaub das ist eher ein persönliches Problem und kein strukturelles ;).
 
. Die hat mir ernsthaft verklickern wollen, dass man auf Normalstation die bessere Pflege macht, mit der Ansage "bei euch sterben ja ständig Patienten". Da war ich echt sprachlos.
Was ist denn das bitte für eine unqualifizierte Aussage? Wahnsinn....Nun ja aber wir hatten neulich auf einer Internistischen auch 3 Verstorbene in einer Nacht (alles multimorbide, sehr betagte Menschen). Am nächsten Morgen kam dann die Aussage eines Assistenzarztes "das würde an der schlechten pflege liegen", dabei ist er einer von der Sorte die selbst gemeingefährlich für die Allgemeinheit sind und sich bei uns auf Intensiv verhalten wie Mäuschen weil sie ganz genau wissen, dass bei uns mehr Wissen und Ahnung von Tuten und Blasen vorhanden ist. Aber auf der Peripherie den Gockel raushängen lassen????...Da könnt ich echt ausrasten! Ich begegne JEDEM mit Respekt und Höflichkeit, von der Küchenhilfe bis zum Oberarzt und wer sichs verscherzt darf dann halt von mir auch keine feine englische Art mehr erwarten...SO!
 
Kann es sein, dass so mancher Kollege Ironie nicht mehr erkennt und hinter jeder flapsigen Aussage gleich einen persönlichen Angriff wittert?

Elisabeth
 
Hi,

Ich glaube einerseits, das hängt damit zusammen, welchen Rang der Nichtgrüßer bekleidet, bzw. damit verbunden wie lange er schon im Laden tätig ist. Unser Chefarzt sieht mich nicht mal, wenn ich ihm allein auf dem Gang begegne und grüße. Die Assistenzärztinnen dagegen grüßen manchmal schon zuerst (z.B. wenn ich mit dem Kopf im Schrank stecke), und kennen auch Bitte und Danke. Ich habe aber auch schon Chefärzte erlebt, die mich damals als Bufdi mit auf die Visiten genommen haben und mir auf dem Gang Rede und Antwort standen. Auch solche positiven Beispiele muss ich hervorheben.

Und dann ist da noch das persönliche Ego. Irgendwer erwähnte es bereits, wer andere bewusst ignoriert, hat ein Problem mit dem Selbstbewusstsein, der eigenen Kompetenz, der Intelligenz, oder weiß der Teufel, und versucht es so zu kaschieren. Auch solche oberklugen Alleswisser habe ich schon erlebt - herrlich, wenn man diese Kollegen dann auflaufen lässt. Als Schüler traut man sich das zwar nicht oft, aber ein Mal habe ich es doch riskiert, es war ein Heidenspaß und hat für einigen Wirbel im Kollegium gesorgt. Der Fall kann eben doch recht tief sein, wenn man die Nase ganz weit oben trägt. Die betreffende Kollegin musste nun doch feststellen, dass sie nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und im kommunikativen Bereich so einige Defizite hat. :king:
 

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