Arbeitsabläufe besser organisieren - mehr Zeit für den Patienten!

Pierre25337

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Krankenpfleger
Hallo!
Wer hat Erfahrung damit, Arbeitsabläufe auf einer Station so neu zu gestalten, dass anschließend mehr Zeit für den Patienten dabei heraus kommt?

Ein Beispiel von mir: Bei uns bekommen sehr viele Patienten täglich eine Kurzinfusion mit Vitaminen. Diese wurde bis vor kurzem jeden Morgen gegeben. Ergebnis: Die Nachtwache musste sehr viele Infusionen vorbereiten. Im ersten Frühdienstrundgang mussten sehr viele Infusionen angehängt werden. Der Rundgang musste häufig unterbrochen werden, weil ein Patient sich meldete, dass seine Kurzinfusion fertig sei.
Die Vitamin-Kurzinfusionen werden jetzt nur noch mittags gegeben, wenn bereits der Spätdienst da ist. Ergebnis: Es müssen nicht mehr so viele Infusionen auf einmal vorbereitet werden, da mittags normalerweise die wenigsten Kurzinfusionen laufen. Die Kurzinfusionen zur Mittagszeit laufen dann, wenn die größte Personaldichte (Frühdienst + Spätdienst) vorhanden ist.

Kann jemand weitere Beispiele nennen?

Freue mich über jede Anregung!
 
Übergabe am Bett!

Spart, wenn es sich erstmal etabliert hat, Zeit. Man macht den "Kontroll-Rundgang" und die Übergabe in einem Aufwasch (hat man bei uns vor allem bei der Übergabe Spät auf Nacht bemerkbar gemacht). Außerdem ist dann nicht das gesamte Frühdienst-Team auf einmal mit der Übergabe beschäftigt, sondern jeder übergibt seinen Bereich, während die übrigen restliche Aufgaben erledigen oder auf die Klingel gehen können.
 
Bezugspflege... jeder kümmert sich um seinen Bereich und den damit verbundene Aufgaben.

Das heißt vielleicht für euch... die Infusionstermine aufzuteilen, also das fünf Pat am morgen infundiert werden, fünf mittags und fünf abends.. lässt sich auch sehr gut mit den persönlichen gewohnheiten der Patienten kombinieren. ein langschläfer bekommt die infu mittags, einer der spät zu bett geht abends und die die zeitig aufstehen morgens.

zusammen mit dem vorangegangenen Vorschlag der Übergabe am Bett lässt sich schon einiges erreichen.
Und das einer alles hat fällt weitesgehend weg.
 
Schwierig zu beantworten, weil jede Station/jeder Bereich indivdiuelle Anforderungen mit sich bringt.

Beispiele für Zeiterspanrnis:- Doppelt- und Dreifach (auf einer Station hab ich sogar virfach erlebt) Dokumentationen. Ergo: Optimierung der entsprechenden Pflegepapiere: net zig Skalen sondern ein Stammblatt auf dem alle Aspekte enthalten sind. Teilstandardiesierte Pflegeplanungen.
- sinnentleerte Krankenbeobachtung... alle bekommen standardmäßig dasselbe- z.B BZ-Kontrollen vom 1. bis zum letzten tag obwohl Werte stabil und im Normbereich. Alte Zöpfe wie das morgendliche Fiebermessen.
- Dem Pat. jegliche Eigenverantwortung abnehmen- hintergertragen der Medis zu den Zeiten statt Tagesdispenser.
- Nicht 2x tgl. waschen sondern bei Bedarf. Ist immer toll, wenn Pat. abends noch mal frisch gemacht wird und man dabei Fieber feststellt, ein entsprechendes Medikament gibt in dessen Folge der Pat. schwitzt... und die nächte Wäsche erst am nächsten morgen erfolgt.
- Abfürrmaßnahmen net auf dem letzten Drücker. Toll, wenn erst am Abend auffällt: ops der Pat. hat net abgeführt. Schnell ncoh ein Abführmittel... undd ann rennt der ND mit den Schüsseln.
- Medikamentengaben sinnvoll gestalten lassen. Hier brauchst du den Arzt. Für mich stellts sich die Frage: warum tgl. eine Vitaminkurzinfusion. Keine orale Aufnahme möglich?
...

Wie geschrieben- du musst bei dir schauen... und du brauchst die Akzeptanz der Kollegen. Mit dem Argument: das machen andere auch so- kommst net sehr weit.

Patientenferen Arbeiten haben für net wenige Kollegen auch einen Sinn. Net jeder kann mit umgehen, wenn er ständig Kontakt mit schwerstkranken Pat. ertragen. Im ff. geht es zwar um Komapat.- aber es läßt sich problemlos auch auf andere schwerstkranke Pat. übertragen.
Bewußtwerden eigener Ängste im Umgang mit Komapatienten

- vor dem unbekannten, fremden Anderen
- vor seinen unverstandenen Äußerungen
- vor eigener Hilflosigkeit und Ohnmacht
- vor Schmerzen und Verletzungen
- vor Verstümmelung und Behinderung
- vor dem Leblosen
- vor dem eigenen Tod!

Abwehrformen und Verarbeitung/ Integration
- „Wilder“ therapeutischer Aktionismus
(Position der Omnipotenz)
- Verleugnung, Verdrängung der Realität
(Position der Bekämpfung des Bösen)
- Abspaltung und Abweisung des anderen
(Schuldzuweisung und Selbstvorwürfe,
Projektion und Hilflosigkeit)

- Reife Verarbeitung und Bewältigung
Trauerarbeit
- Akzeptieren der Realität
- Integration der Gefühle

Nach Zieger und Comparetti

Elisabeth
 

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