Duloxetin besser als Venlafaxin: Eure Erfahrung?

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Gelöschter User 45894

Gast
Hallo
Mich intressiert ob jemand von euch erfahrung mit pat. hat, die von einer hochdosierten (300mg) therapie mit venlafaxin auf duloxetin gewechselt haben?
Und ob das duloxetin besser gewirkt hat, wenn unter dem venlafaxin das ergebnis nicht zufriedenstellend ist.
Die aktuelle medikation ist:

Venlafaxin 300mg 1-0-0-0
Lamotrigin 25mg (wird gesteigert auf 200mg)
0-0-1-0
Melperon 50mg 0-0-1-0
Valdoxan 50mg 0-0-0-1
Mirtazapin 15mg 0-0-0-1

Unter venlafaxin gab es schon eine verbesserung, allerdings erst ab 225mg, diese war aber nur minimal. Zuvor wurde schon sertralin und citalopram in hoher dosis versucht, beides ohne wirkung bei ausreichend langer gabe.
Die frage ist jetzt ob es etwas bringen würde von venlafaxin auf duloxetin zu wechseln.
Ich hoffe jemand weiß rat!

Lg
 
Das kann dir hier keiner beantworten.
Was bei Patient A gut ist, kann bei B total daneben sein.

Ausserdem ohne Symptome und Diagnose - welche Verbesserung erwartest du?

Dazu sollte ein guter Psychiater oder Gerontopsychiater befragt werden.

lg
Narde
 
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Es gibt Menschen, da wirken die üblichen AD´s nicht. In solchen Fällen wird manchmal nach genauer Abwägung des Facharztes (Psychiater) Leponex/Clozapin eingesetzt. Bevor das passiert, werden die Versuche mit gängigen Antidepressiva aber normalerweise ausgeschöpft.

LG Ben
 
Gerade in der Psychiatrie ist die Wirkung eines Medikaments extrem abhängig vom jeweiligen Patienten. Du kannst nicht aus Erfahrenswerten anderer schließen, ob das Medikament bei dir eine gute Wirkung entwickelt oder nicht. Du kannst es nur selbst ausprobieren.

Alles andere wäre übelste Spekulation.
 
Hauptsächlich geht es um eine antriebsteigerung, aber auch stimmungsaufhelung. Mir ist klar dass man das nicht eins zu eins von einem pat. auf den anderen übertragen kann.
Meine frage ist aber auch eher darauf aus ob es überhaupt nennenswerte unterschide zwischen beiden medis gibt?
Also von dem was sie z.b. chemisch bewirken um dann daraus vllt schließen zu können, welche unterschiede es bei der wirkung gibt.
Es wird ja z.b. oft gesagt, dass wenn citalopram z.b. nicht genug den antrieb steigert eben venlafaxin eingesetzt wird.
In die richtung zielt auch meine frage. Also wirkt duloxetin z.b. besser gegen mangelnden antrieb als venlafaxin.
Die verzweiflung hier ist groß, denn das leben muss ja weitergehen und das ist ohne antrieb sehr schwer.
Vom arzt kommt immer die aussage man müsse die therapie abwarten. Momentan ist es ihr abdr nicht möglich das leben in irgend einer weise zu meistern, so stark sind die symptome. Weder sowas blödes wie essen zu sich nehmen, noch überhaupt es zur therapie zu schaffen.
Deshalb jetzt der klinikaufenthalt. Und eben die fr age.
 
Probiere es aus. Sämtliche Informationen zur Wirkung bestimmter Medikamente helfen dir hier überhaupt nicht, weil niermand weiß, wie du speziell reagierst.

Das Venlafaxin eine Alternative zu Citalopram sein kann, wenn die Antriebssteigerung nicht ausreicht, ist richtig. Aber das gilt nicht für alle Patienten. Man muß es definitiv selbst ausprobieren. Manchen Patietnen helfen auch nur bestimmte Medikamentenkombinationen. Da sollte man nifht auf das einzelne Medikament schauen.

Wenn die Problematik so stark ist, wie du beschreibst, ist der Klinikaufenthalt sicher sinnvoll. Aber hier solltest du den Ärzten vertrauen. Wenn du dir eine Meinung aus den Erfahrungen anderer bildest, kann die auch durchaus kontraproduktiv sein, weil du dann einem Medikament gegenüber ggf. voreingenommen bist und es aus diesen Gründen nicht wirkt.

Es ist wichtig, dass du wirklich unvoreingenommen an eine medikamentöse Therapie heran gehst. Ich rate auch vielen, erst einmal nicht in den Beipackzettel zu schauen, was es für Nebenwirkungen geben könnte. Ausgenommen sind natürlich solche Patienten, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Gesamtsituation immer wieder Medis nicht nehmen dürfen weil kontraindiziert. Da ist es schon sinnvoll, wenn man als Patient mit darauf achtet.
 
Ich habe auch beschlossen, dem lamotrigin und dem mirtazapin eine chance zu geben. Leider dauert es beim lamotrigin ja sehr lange, bis man die wirkdosis erreicht hat.
Ich habe halt bei vielen psychiatern (und ich durfte schon einige kennenlernen...) das gefühl, dass man ihnen praktisch sagen muss was man für sinnvoll hält.
Ich habe solange dafür gekämpft, dass ich überhaupt medikamentöse unterstützung zu bekommen. Weil ich ja „viel zu jung wäre und das das ohne unterstützung auszuhalten hätte“.
Man glaubte mir nicht dass ich mich auf sertralin wie auf drogen fühlte.
Dann endlich ein wechsel auf citalopram.
Nach mehreren monaten glaubte man mir immer noch nicht, dass es mir nicht hilft, ja ich sogar ab ner bestimmten dosis stärkere suizidgedanken bekomme.
Schlussendlich fragte mich der arzt in der klin letztes jahr dann: „welches medikament wollen sie denn nehmen?“
Ich war total perplex ob der frage und auf die schnelle ist mir nur venla eingefallen. Also hab ich dann venla bekommen.
Andererseit wurde ich aber mit neuroleptika und tavor zugebombt trotz krasser nebenwirkungen. Klar zum teil hatten auch diese medis ihre berechtigung. Aber da war ich dann auf einmal nicht mehr “zu jung“.
Trotz teils krasser NW keine reaktion auf meine aussage.

Zur erklärung. Ich habe vor dem klinikaufenthalt 2014 bereits den paychiater gewechselt, habe jetzt wieder einen anderen. Aber bei allen dasselbe. Man glaubt mir nicht und ICH werde gefragt welche medis ich will.
Versteht ihr warum ich psychiatern nicht mehr wirklich vertrauen kann?
Ich habe einfach das gefühl, ich werde nicht ernst genommen. Ob nun aufgrund meines alters oder der diagnosen (u.a. BPS). Und ich weiß nicht mehr weiter.
Deshalb hier die fragestellung in der hoffnung jemand hatte schon mal mit so einem fall zu tun und kann mir zumindest tipps geben wie ich von den ärzten ernster genommen werde.

Lg
 
Wenn man dich fragt, welches Medikament du nehmen willst, mußt du doch nicht mit der Bezeichnung eines Medikamentes antworten.
Ich würde bei dieser Frage antworten, dass nicht ich der Arzt bin, aber bei folgenden Medikamenten Probleme hatte und dann Auflistung und um Berücksichtigung bitten bei dem nächsten Medikationsversuches.
Was für psychische Diagnosen hast du denn? Bei den von dir genannten Medikamentenzusammenstellungen gehe ich von aus, dass es sich nicht nur um eine Depression handelt. Mir kommen ein paar diagnosen in den Sinn, die zutreffend für dich sein können, ich bin aber kein Arzt und werde hier sicher nicht einfach Diagnosen aussprechen. Ich kann derzeit nicht erkennen, ob deine Kommunikationsprobleme mit den Ärzten wirklich nur Kommunikationsprobleme sind oder ob da auch deine Erkrankung eine Rolle mit spielt. Es geschieht leider oft, dass einen die Ärzte nicht ernst nehmen. Es passiert aber leider auch, dass Patienten mit den Ärzten nicht zufrieden sind, weil diese Unzufriedenheit auf ihrer Erkrankung basiert.

Bei psychischen Erkrankungen ist es oft so, dass man nur die Spitzen dämpfen kann. Es reicht nicht, mal eben ein paar Pillen einzuwerfen und alles ist in Butter. Man muß lernen, die Erkrankung zu akzeptieren und damit zu leben. Vor allem muß man sehr viel Geduld haben.

Ich habe noch eine Frage: Hast du schon einmal Lithium genommen?
 
Ich habe hier sehr lange nicht geschrieben, weil ichilange einfach nicht in der Lage dazu war. Mittlerweile geht's mir besser. Ich krieg jetzt u.a. Elontril und Mirtazapin. Damit komme ich relativ gut klar.

Um trotzdem auf den letzten Post zu antworten: Nein Lithium wurde noch nicht probiert.

Mittlerweile werde ich aber zumindest ernst genommen und in die medikamentöse Therapie einbezogen. Einerseits, weil ich im medizinischen Bereich arbeite, andererseits, weil ich mich mit diesen chronischen Erkrankungen ja nun schon ziemlich lange auseinandersetzen muss.
Das Lamotrigin zeigt gute Wirkung, es verringert und schwächt die schlimmsten negativen Spitzen.
 
Das Lamotrigin zeigt gute Wirkung, es verringert und schwächt die schlimmsten negativen Spitzen.
Bei uns wird Lamotrigin zwar nur als Antiepileptikum eingesetzt. Aber aus dem Psychiatrieeinsatz in der Ausbildung kenne ich es als "dämpfenden" Anteil für die bipolare Störung, also um die manischen Episoden in den Griff zu bekommen. Deswegen verstehe ich nicht, was Lamotrigin in diesem Medikamentenplan zu suchen hat, wenn es um Antriebssteigerung geht. :gruebel: Kann mir das jemand erklären? Biochemisch erscheint es mir als Nicht-Pharmazeut auch unlogisch. Denn sowohl bei Verwendung als Antiepileptikum als auch beim Einsatz zur Behandlung von Manien im Rahmen einer bipolaren Störung ist der Zweck ja eher die Hemmung von Nervenimpulsen. Insofern brauche ich da leider einmal ein bisschen Nachhilfe, bitte.:besserwisser:
 
Bei uns wird Lamotrigin zwar nur als Antiepileptikum eingesetzt. Aber aus dem Psychiatrieeinsatz in der Ausbildung kenne ich es als "dämpfenden" Anteil für die bipolare Störung, also um die manischen Episoden in den Griff zu bekommen. Deswegen verstehe ich nicht, was Lamotrigin in diesem Medikamentenplan zu suchen hat, wenn es um Antriebssteigerung geht. :gruebel: Kann mir das jemand erklären? Biochemisch erscheint es mir als Nicht-Pharmazeut auch unlogisch. Denn sowohl bei Verwendung als Antiepileptikum als auch beim Einsatz zur Behandlung von Manien im Rahmen einer bipolaren Störung ist der Zweck ja eher die Hemmung von Nervenimpulsen. Insofern brauche ich da leider einmal ein bisschen Nachhilfe, bitte.:besserwisser:

Lamotrigin wird als Stimmungsstabilisator eingesetzt.
Mit Dämpfung ist hier also nicht gemeint, dass es antriebsmindernd wirkt, sondern, dass es Stimmungsextreme "abfedert".
D.h. die ganz schlimmen Tiefs sind nicht mehr so schlimm bzw. man komme schneller raus. Auf die positiven wirkt es sich natürlich (leider) auch aus.
Insgesamt wird die Stimmung "gleichmäßiger".
Seit dem hab ich nicht mehr so extrem krasse Stimmungsschwankungen. Mir hat dieses Medikament sehr geholfen und tut es immer noch. lg
 
Ah, ok, verstehe. Danke!
Ich kenne es halt wie gesagt nur als Antiepileptikum.
 

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