Alles Instrumentieren wollen!

hallo an alle,
ich weiß nicht genau ob mein thema hier passt,aber ich probiere es mal.
ich war heute wegen synkopen beim kardiologen. zur vorgeschichte:
ich hab jetzt dann mein examen als GUK in der tasche und ab sep. einen vertrag im OP. so weit, so gut. nun meine "diagnose" die vom kadiologen gestellt wurde: orthostatisches syndrom. die ärztin hat gefragt was ich beruflich ausübe und ich hab gesagt,dass ich ab sep im OP anfange. ihrer meinung nach kann ich aufgrund der orthostase nicht im OP arbeiten,da ich bei drohender synkope nicht schnell genug reagieren kann und die gefahr besteht, dass ich auf den OP-tisch falle oder sonst was passiert,dass mich oder den patienten gefährden kann.

mir wurde angeraten nochmals zum betriebsarzt zu gehn und die sache zu klären.
ich bin nun total enttäuscht und auch irritiert, denn ich hab ja schon hospitiert und da keinerlei synkope oder sonst was gehabt. was ist eure meinung dazu?

liebe grüße
 
Hallo Schwester Andy!
Nein, dein Anliegen passt hier zwar nicht zum Thema, aber ich antworte dir trotzdem! :daumen:
Schau doch mal in diesem Link nach, da stehen auch Tipps, wie du diesem Syndrom selbst entgenwirken kannst: Orthostatisches Syndrom - Gesundheitslexikon

Wie oft wird dir denn dann schwindelig od. wirst ohnmächtig?
smilie_krank_055.gif

War das bisher in deiner Ausbildung auch schon ein Problem?
Also beim Betriebsarzt würde ich das schon ansprechen.
Wenn du dann im OP arbeitest, musst du halt deine Leitung & Kollegen auf jeden Fall darüber informieren! Bei manchen OP's z.B. Handverletzungen kann man sich auch hinsetzen. Weiß nicht, ob dir das schon etwas helfen würde? Aber das Problem liegt ja dann eher darin wenn ich das richtig in dem Link verstanden habe, das wenn du dann aufstehst dir erst recht schwindelig wird oder? :gruebel:
Also gehe ertmal zum Betriebsarzt und bespreche das mit dem. Der muss dann wohl anhand der Schwere des Syndroms entscheiden, ob du für diesen Beruf geeignet bist oder nicht. Aber jetzt mach dir im Vorfeld nicht zu viel Gedanken! :wavey: Viel Glück, dass es klappt & dass es dir bald besser geht!
 
Moin! Muss hier auch meinen Senf dazu geben... Bin auch der Überzeugung, dass ein guter Springer, vor allem bei aufwendigen OP´s und Wechseln, unabdingbar ist. Aber anscheinend wird das ja von den Leuten,, die steuern, nicht so wirklich erkannt. Gutes Beispiel ist ein mir persönlich bekannter "Langzeitpraktikant", der - ohne jegliche medizinische Ausbildung, der deutschen Sprache ist er auch nicht wirklich mächtig - als vollwertiger Springer in einem akademischen Lehrkrankenhaus der Stadt Hamburg eingesetzt wird. Da möcht ich ja nicht dabei sein, falls da was in die Grütze geht (Lagerungsschaden, Sterilität, etc)

Ich musste zuerst auch die kompletten Springertätigkeiten einer Abteilung beherschen, bevor ich an díe ganz großen OPs durfte und ich denke, das ist der richtige Weg. Allerdings musste ich auch immer meiner Mentorin den kompletten OP-Ablauf im Vorwege runterbeten. :gruebel:

Fand ich damals nervig, habe dann aber genauso gehandelt, als ich ausgebildet habe. Und würde es heute wieder so machen, die Leute beschäftigen sich sonst kaum mit der Thematik...

In diesem Sinne...DURCHHALTEN...:nurse:
 
Hallo,

ich habe Anfang des Jahres im OP angefangen und bei uns war eigentlich eher das gegenteil der Fall.
Ich hatte eine Mentorin zugewiesen bekommen und diese war leider regelmäßig krank und meine Einarbeitung ging etwas unter.
Ich musste mir vieles selbst beibringen (abschauen von den Erfahrenen, immer wieder nachfragen, nachlesen und ab und zu die beliebte Frage "wer hat dir denn das beigebracht?").
Nach ein paar wochen hieß es dann "so du kannst ja heut mal die Drahtentfernung machen", bin Heldentode gestorben, weil ich mich überhaupt sicht sicher gefühlt habe.
Ich war zu dem Zeitpunkt froh, dass ich die wichtigsten Dinge gefunde haben und einigermaßen sicher im Springen war.
Mittlerweile hab ich mich auch schon bestimmte OP`s "eingefordert", aber einfach deswegen, weil ich doof angeschaut wurde, dass ich gewisse Dinge noch nicht instrumentiert hab und dann der Satz kam "Das hast du noch nicht gemacht? Du bist doch aber schon so lange hier".
Wir Neuen (wir haben zu zweit neu dort angefangen) müssen auch die Dienste abdecken (zum Teil auch gemeinsam) und da möchte ich alles soweit wenigstens einmal gestanden haben (wir sind ein kleines Haus, mit nur einer Fachrichtung), einfach damit ich wenn ich im Rufdienst ran muss nicht völlig ahnungslos dastehe und nicht weiß was ich brauche und was mich erwartet.

Man sollte es wohl einfach so sehen, dass beides wichtig und vor allem gleichwertig ist.

Mir hat das Instrumentieren in sofern geholfen, dass ich mir besser merken konnte, was ich für eine OP benötige (vorher was es nur stur auswendig gelernt - nach dem Instrumentieren habe ich es quasi erst richtig verstanden *gg*) und auch den OP-Ablauf besser abschätzen konnte.
Bin mehr der Typ learning by doing.

Ach ja den Luxus zu zweit instrumentieren hatte ich 2 Mal und dann wars das aber auch, dann wurde mir bei neuen OP`s eben vom Springer (das war dann ein erfahrener Kollege) was ich alles benötige und während der OP eben was die nächsten Schritte sind.
 
Ich für meinen Teil bin der festen Überzeugung, das der Springer im Saal der Könner sein muss. Instrumentieren kann wirklich jeder ,wenn man einen Pfiffigen und erfahrenen Springer dabei hat.
Die Wertigkeit auf das Instrumenieren zu legen halte ich für falsch.



hallo,

dass der springer top sein muss und der instrumentierende ruhig der schwächere sein kann, kann ich voll und ganz bestätigen----für die unfallchirurgie***
....instrumentieren ist nicht gleich instrumentieren, wie jeder weiss.
der eine trägt entscheidend zum gelingen der op bei und der andere macht instrumenten- anreichen auf ansage, was fast jeder kann.....

gruss kelle
 
... und der andere macht instrumenten- anreichen auf ansage, was fast jeder kann...

... eine Aussage wie sie von einer 20 jährigen Op-Fachkraft nicht anders zu erwarten wäre. Kelle geht hier mit einem demonstrienden Beispiel voran, das in vielen Schweizer Krankenhäusern - sehr zum Bedauern des Patienten - stellvertretend ist. Um nur ein Beispiel zu nennen, ich habe bisher in keiner deutschen Wald und Wiesen Klinik qualitativ schlechteres und komplizierteres instrumentieren erfahren müssen, wie es in den Spitälern der Schweiz derzeit üblich ist.

Ein exzellenter instrumentierender beherrscht seine Arbeit/Fach nicht weniger als der Springer und er trägt vor allem nicht weniger zum Erfolg der Operation bei als der Springer !? Der Erfolg einer Operation resultiert doch vielmehr aus der Proffesionalität beider.

Mfg
 
und der andere macht instrumenten- anreichen auf ansage, was fast jeder kann

Na ob das wirklich mein Zitat ist :roll:

Es wäre wahrscheinlich das schönste für mich, wenn ich soviel qualifiziertes Personal hätte, dass alle gleichwertig wären. Sicher gebe ich Dir recht, das es am Ende auf beide ankommt. Doch wo habe ich so viel von diesen hochqualifizierten?
Deshalb ist es meinerseits eher so gemeint, dass derjenige der ausserhalb steht und den OP innen und auswendig kennt, sowie ein wirklicher Burner im OP ist einen unerfahrenen Kollegen sicher durch eine OP lotsen kann.

Gruß
Hame
 
ups, dann habe ich dir wohl Unrecht getan, indem ich das Zitat meines Vorgängers mit deinem Namen vertauschte. Sorry, 2. Versuch ;O)

Na ob das wirklich mein Zitat ist :roll:

Es wäre wahrscheinlich das schönste für mich, wenn ich soviel qualifiziertes Personal hätte, dass alle gleichwertig wären. Sicher gebe ich Dir recht, das es am Ende auf beide ankommt. Doch wo habe ich so viel von diesen hochqualifizierten?

Gruß
Hame

...und ob es das gibt !
Wo ? UKSH Kiel, Herz- und Gefässchir. zum Bsp. ;O)

Mfg
 
... eine Aussage wie sie von einer 20 jährigen Op-Fachkraft nicht anders zu erwarten wäre. Kelle geht hier mit einem demonstrienden Beispiel voran, das in vielen Schweizer Krankenhäusern - sehr zum Bedauern des Patienten - stellvertretend ist. Um nur ein Beispiel zu nennen, ich habe bisher in keiner deutschen Wald und Wiesen Klinik qualitativ schlechteres und komplizierteres instrumentieren erfahren müssen, wie es in den Spitälern der Schweiz derzeit üblich ist.


hallo,

habe bis vor 5 jahren in deutschland 15 jahre in verschiedenen ops gearbeitet und auch dort meine fachweiterbildung.
also von wegen typisch schweizerisch....

wer einen hohen anspruch an sich selber hat, ...spass an der arbeit,.... begierig am neuen oder anderen behält und nicht zu einem fach-idioten mutieren möchte, schaut in viele suppentöpfe und holt für sich das maximum raus an wissen und können.

im gegensatz zu deutschland wird dieses fachliche interesse auch noch hervorragend bezahlt, was der motivation zumindest nicht hinderlich ist....
gruss kelle
 
... eine Aussage wie sie von einer 20 jährigen Op-Fachkraft nicht anders zu erwarten wäre. Kelle geht hier mit einem demonstrienden Beispiel voran, das in vielen Schweizer Krankenhäusern - sehr zum Bedauern des Patienten - stellvertretend ist. Um nur ein Beispiel zu nennen, ich habe bisher in keiner deutschen Wald und Wiesen Klinik qualitativ schlechteres und komplizierteres instrumentieren erfahren müssen, wie es in den Spitälern der Schweiz derzeit üblich ist.


hallo,

habe bis vor 5 jahren in deutschland 15 jahre in verschiedenen ops gearbeitet und auch dort meine fachweiterbildung.
also von wegen typisch schweizerisch....

wer einen hohen anspruch an sich selber hat, ...spass an der arbeit,.... begierig am neuen oder anderen behält und nicht zu einem fach-idioten mutieren möchte, schaut in viele suppentöpfe und holt für sich das maximum raus an wissen und können.

im gegensatz zu deutschland wird dieses fachliche interesse auch noch hervorragend bezahlt, was der motivation zumindest nicht hinderlich ist....
gruss kelle

...Wem auch immer dieser Charakter obliegt, es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und haarestreubend zugleich, wie jemand derart hochdekoriert folgende Aussage treffen kann:
... der eine trägt entscheidend zum gelingen der op bei und der andere macht instrumenten- anreichen auf ansage, was fast jeder kann.....
?!?

Mfg
 
...Wem auch immer dieser Charakter obliegt, es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und haarestreubend zugleich, wie jemand derart hochdekoriert folgende Aussage treffen kann:

der eine trägt entscheidend zum gelingen der op bei und der andere macht instrumenten- anreichen auf ansage, was fast jeder kann.....

Ich dachte schon, Kelle's Aussage kann hier jeder nachvollziehen.... :knockin:
Dazu fällt mir allerdings auch nix mehr ein.
Also zum "Anreichen auf Ansage" wüsste ich nicht, was dabei so schlimm sein sollte, wenn es denn vorkommt. In manchen Abteilungen geht es nicht anders, da man den OP- Situs nicht gut einsehen kann oder die OP einfach nach Befund verläuft (z.B. MKG). Außerdem musste ich mir ja trotzdem eine Latte an Instrumenten merken und aufmerksam die OP verfolgen...Ein Springer sitzt bei uns auch manchmal "nur" herum und stiert vor sich hin. Und!? Sei es ihm doch auch mal gegönnt, bei dem Stress den wir sonst haben. Also, ich finde, es ist egal ob Springer oder Instrumentierende/r- jeder muss seine Arbeit besten Gewissens durchführen und zusehen, das alles reibungslos abläuft.
Viele Wege führen nach Rom ... !? :daumen:
 
Hallo,

komme zwar nicht aus dem OP aber hoffe habe das Recht trotzdem was zu sagenw as mir auffällt: Wie sollen denn ie Neulinge bei euch was lernen wenn sie nichts dürfen??? Gibt es denn kein vernünftiges Mentorenprogramm zur Anleitung der Neulinge? Wenn sie alles genau gezeigt bekommen und gut angelernt werden kann es doch kein jahr dauern bis sie alles beherrschen oder? Will damit sagen: Der Anlernling ist nur so gut wie sein Mentor!!! (und wie seine Auffassungsgabe natürlich...grins)

LG Sissi
 
Eine gute Anleitung ist na klar das A und O. Aber ohne Vorkenntnisse im Op dauert's auf jeden Fall mindestens 1 Jahr, bis man zumindest die Grundkenntnisse beherrscht. Neue Op-Gebiete erfordern dann wieder eine gewisse Einarbeitungszeit - man lernt nie aus...
 
Eine gute Anleitung ist na klar das A und O. Aber ohne Vorkenntnisse im Op dauert's auf jeden Fall mindestens 1 Jahr, bis man zumindest die Grundkenntnisse beherrscht. Neue Op-Gebiete erfordern dann wieder eine gewisse Einarbeitungszeit - man lernt nie aus...



Scheint ja ein ziemlich aufwendiger Bereich zu sein der OP. War da nur kurz während der Ausbildung. Hätte nicht gedacht das man sich da solange einarbeiten muß. Hut ab für die es lernen!
 
Hallo Op´ler!!:bussis:

Ich finde einen guten Springer enorm wichtig!:bussis: Wir sagen immer, "zum Instrumentieren kannst du auch einen dressierten Affen hinstellen". (Spass)
Viele Ärzte erkundigen sich beim Springer, ob alles da ist und welche Ausweichmöglichkeiten und Kombinationen es gibt. Z.B. bei TEP-Wechseln.
Der Springer muss ja alles ranschaffen und schauen, ob alles passt.
Vor Einbau muss es narürlich dem Operateur und der Instrumentierenden gezeigt werden. Also ganz blank darf die IPK auch nicht sein !!

Nun eine Anmerkung, wie es bei uns läuft:
Die/Der neue MA bekommt erstmal ein Erstgespräch mit der PA. In diesem wird der Ablauf erklärt, Pausenregelung, Dienstplan, Übergabe des Einarbeitungskonzeptes. Anschließend erfolgt ein Rundgang durch die Abtlg. und Vorstellung der erstmal relevanten Personen des OP´s. Z.B. CA der Abteilung, CA Anä., Steriltg. und die engsten Kollegen. Neuer MA arbeitet zunächst in einem festen Bereich. Anfangs 6 Wochen Springertätigkeit, immer mit Mentor!! Nach 6 W. erfolgt ein zweiwöchiger Sterieinsatz, zum kennenlernen der für seine Bereich wichtigen Instrumente und Siebe. Danach Beginn mit Instrumentieren kleiner Op´s, immer mit Mentor!! Der Mentor entscheidet, ab wann die Op alleine instrumentiert werden kann. Dann erfolgt die Anleitung bei mittleren und großen Op´s. Vorher wird immer eine Trockenübung gemacht, bei der der OP-Ablauf trainiert wird.
Wir haben auch Standard´s zur OP-Vorbereitung, wo drauf steht, was alles für die Op gebraucht wird. Desweiteren haben wir teilweise schriftliche OP-Abläufe, von unseren Ärzten ausgearbeitet, zum nachlesen. Fotos von Tischaufbauten und Lagerungsstandard´s gibt es ebenso. Ich finde, unser OP hat viele Möglichkeiten geschaffen, Einarbeitung strukuriert durchzuführen, damit auch der /die Neue erkennt, dass nicht nur Instrumentieren wichtig ist.

Vielleicht gehört diese Anmerkung eher in einen Thread, in dem es um Anleitung geht, aber ich finde es hier auch passend.

Wir sind ein kleines eigenstädiges Haus mit der Fachrichtung Orthopädie, Ki-Ortho, WS-Chirurgie und Rheumaorthopädie, haben sechs Säle und "Gott sei Dank" einen guten Personalstand.

:sdreiertanzs:Ich kann nur sagen: ICH LIEBE MEINEN BERUF!!:sdreiertanzs:

LG opjutti
 

Ähnliche Themen