Liebe Forengemeinde,
eigentlich ist es unangenehm, jetzt wieder einen Post zu schreiben, da ich in meinem zweiten Praxiseinsatz erneut Probleme habe und einfach nicht mehr weiter weiss, da auch die Unterstützung meiner Familie zu wünschen lässt. Diese haben mich nämlich vor die Tür gesetzt.
Falls der Themenbereich nicht passen sollte, verschiebt dein Beitrag bitte in das passende Forum
Nachdem ich den zweiten Theorieblock erneut mit guten Leistungen gemeistert habe und man mir im Probezeitgespräch mitteilte, dass ich mir keine Sorgen machen muss, weil ich sehr motiviert bin, ging es in die ambulante Pflege.
Am ersten Tag sollte ich um 05:40 dort sein - Dienstbeginn! Meine Kollegin, mit der ich mitfuhr traf um Sechs ein und zickte mich an, was ich hier schon mache und nur weil mein Dienstbeginn 05:40 ist komme sie ja nicht eher nur damit ich ins Haus kann. Ich habe für die Sozialstation keinen Schlüssel.
Der Tag verlief ganz gut, ab dem zweiten Klienten fuhr ich bei meiner PAL mit, die einem alles gut erklärt hat.
Nach der Mittagsrunde kam die PDL an und meinte, ich solle dann ab morgen bitte diverse Klienten alleine versorgen. Mit dem Fahrrad. Ich wies darauf hin, dass dies die Schule nicht duldet. Darauf meinte die Geschäftsführung in einem leicht drohenden Ton "Ich sorge schon dafür, dass du das machen darfst!"
Der Weg zu den Klienten beträgt meistens an die 5km was laut meiner Kursleitung unzulässig ist, alleine wegen meines Bänderrisses.
Am Abend meines ersten Arbeitstages erlitt ich einen Kreislaufkollaps und wurde von meinem Vater ins Krankenhaus gefahren wo ich eine Nacht zur Überwachung blieb und danach noch 2 weitere Tage AU war. Mein Hausarzt wollte mich eigentlich länger AU schreiben, aber ich lehnte ab.
Nachdem ich also drei Tage AU war kam ich wieder zum Dienst und meine PAL setze mich bei einem Klienten ab und sagte "Mach mal!" Ich wusste nicht, was zu machen ausser der Hauswirtschaftlichen Dinge wie Kaffee kochen etc. Und so kam es, dass ich den Klienten sich alleine frisch machen ließ. Ich wusste ja nicht, dass er dabei eine Anleitung bzw. Hilfestellung benötigt. Meine PAL war deswegen ziemlich sauer auf mich. Aber ich kann ja schlecht nach einem Tag wissen, wie der Klient drauf ist.
Am Wochenende arbeitete ich auch mit meiner PAL zusammen, es lief alles soweit in Ordnung. Bis auf eine Sache...
Der ersten Klient, den ich morgens - meist mit der Kollegin versorge, die mich am ersten Tag so anblaffte - lebt mit seiner Frau zusammen. Sie beschimpft uns und wird ihm ( und auch uns ) teilweise handgreiflich gegenüber. Da ich selbst mal ein Opfer von häuslicher Gewalt war, ist mir das alles zuviel. Was ich auch äußerte aber darauf nahm keiner Rücksicht denn "ich müsse da durch" hat man als Schülerin nicht Rechte um zu sagen "Halt. Ich kann das nicht!!!" ?
Die Kollegin, mit der ich den Klienten morgens versorge spricht auch so gut wie nie mit mir, nuschelt meist was vor sich her und sieht es dann als selbstverständlich, dass ich es auch verstehe. Ich äußerte, dass mich dies stört aber das interessiert sie herzlichst wenig.
In der folgenden Woche fuhr ich dann Mittags mit einer Kollegin mit, die direkt meinte, ich könnte niemals eine gute PFK werden, wenn ich direkt am zweiten Tag krank sein würde. Das gab mir irgendwie den Rest. Sie kannte mich und behauptet dann sowas.
In letzter Zeit setze man mich immer wieder alleine bei Klienten ab und ich sollte doch auch Medigabe und BZ-Messungen durchführen. Was wir im zweiten Einsatz nicht dürfen! Ich bemängelte dies oft, aber stieß auf Taube Ohren.
Generell überfordert mich die ambulante Arbeit total. In das private Umfeld einzudringen ist das eine, aber auch dieser permanente Frühdienst ( jeden Tag von 05:40-13:00 ) geht mir an die Substanz. Ich fragte nach, ob ich nicht in eine andere Tour kann oder auch mal einen Spätdienst machen kann, aber dies wurde launisch abgelehnt. Es ist nunmal ein Unterschied, ob man 12 Tage Frühdienst macht oder 12 Tage Früh- und Spätdienst hat.
Ich komme nach der Arbeit nicht zu Ruhe, kann nicht einschlafen, habe dauernd Herzrasen und bekomme kaum noch einen Bissen runter. Und das, obwohl mir die Arbeit mit Menschen eigentlich Spaß bereitet. Wäre der Bänderriss nicht gewesen, wäre ich auch im KH weiter arbeiten gegangen.
Ich legte meiner Schule die Fakten vor und hatte auch ein Gespräch dort. Aber ein Wechsel sei bei 100 Kooperationspartnern angeblich nicht möglich. Für mich unvorstellbar!
Vor meinem freien Wochenende gab mir die PDL eine Liste mit Klienten, die ich alleine versorgen soll. Darunter auch Klienten mit Medigabe, Wundversorgung und Insulingabe. Dass ich mit einer Kollegin mitfahre geht "aus zeitlichen Gründen" nicht.
Letztes Wochenende war mein freies Wochenende und ich konnte nicht mal mehr dort abschalten. Am Sonntag meldete ich mich Abends bei der Sozialstation krank, ließ weiterleiten, dass ich morgen früh zum Arzt gehe weil ich 39,5 Fieber hatte und dazu noch Ohrenschmerzen gekoppelt mit Husten.
Als ich morgens beim Arzt saß, rief meine PDL im Minutentakt an. Ich konnte aber schlecht rangehen, weil ich mich in Behandlung befand. Als ich zuhause war, rief ich zuerst in der Sozialstation ab. Der stellv. PDL ging ran und fragte mich provokant, wann denn mein Dienst heute hätte beginnen sollen. Ich antwortete daraufhin, dass ich um 05:40 anfangen musste. Er fragte dann, wieso ich nicht angerufen habe worauf ich sehr sauer wurde und ihm sagte, dass ich gestern Abend bereits anrief und weiterleiten ließ, dass ich am Morgen zum Arzt gehen werde. Er fragte, wie lange ich krank sei und ich antworte, bis einschließlich Sonntag - also heute - und wohl noch länger, da mein Fuß wieder Probleme bereitet. Er meinte darauf hin nur "Das ist höchst unprofessionell und ungünstig" und legte auf. Danach rief ich die Schule ab und teilte Ihnen das gleiche mit.
Während der beiden folgenden Tagen rief meine PDL mehrmals an, leider konnte ich nicht abnehmen da ich schlief oder überhaupt keine Stimme hatte. Auf meine Mails kam keinerlei Antwort.
Am zweiten Tag meiner AU habe ich einen Entschluss gefasst, den ich derweil bitter bereue - ich habe gekündigt. Zum 15.09 da ich noch Urlaubsanspruch habe.
Meine Kursleitung war geschockt, da sie nicht dachte, dass die Umstände dort so dramatisch seien.
Die Kündigung ist allerdings noch nicht eingetroffen laut der Schule ( habe es per Einschreiben geschickt ) daher meine Frage:
Kann ich die Kündigung irgendwie noch Zurücknehmen und nochmal mit der Schule reden, ob für die letzten vier Wochen eine Versetzung nicht doch möglich ist? Ich weiss z.B das die, die gerade 18 geworden sind, bewusst nicht in den ambulanten Dienst kamen. Wieso kam ich dann dort hinein?
Momentan herrscht bei mir Kopf total Chaos, meine Eltern haben mich nach der Kündigung vor die Türe gesetzt und wollen vorerst keinen Kontakt zu mir haben, was mich zusätzlich sehr belastet. Dazu kommt noch, dass am Fuß wahrscheinlich doch eine OP ( wenn auch nur ambulant ) von Nöten sein wird, weswegen mich der Schulleiter auch vor 1 1/2 Wochen zum Gespräch gebeten hat.
Sorry für soviel Text, und danke für's Lesen.
Euch einen schönen, ruhigen Sonntag,
Ladybug.
eigentlich ist es unangenehm, jetzt wieder einen Post zu schreiben, da ich in meinem zweiten Praxiseinsatz erneut Probleme habe und einfach nicht mehr weiter weiss, da auch die Unterstützung meiner Familie zu wünschen lässt. Diese haben mich nämlich vor die Tür gesetzt.
Falls der Themenbereich nicht passen sollte, verschiebt dein Beitrag bitte in das passende Forum

Nachdem ich den zweiten Theorieblock erneut mit guten Leistungen gemeistert habe und man mir im Probezeitgespräch mitteilte, dass ich mir keine Sorgen machen muss, weil ich sehr motiviert bin, ging es in die ambulante Pflege.
Am ersten Tag sollte ich um 05:40 dort sein - Dienstbeginn! Meine Kollegin, mit der ich mitfuhr traf um Sechs ein und zickte mich an, was ich hier schon mache und nur weil mein Dienstbeginn 05:40 ist komme sie ja nicht eher nur damit ich ins Haus kann. Ich habe für die Sozialstation keinen Schlüssel.
Der Tag verlief ganz gut, ab dem zweiten Klienten fuhr ich bei meiner PAL mit, die einem alles gut erklärt hat.
Nach der Mittagsrunde kam die PDL an und meinte, ich solle dann ab morgen bitte diverse Klienten alleine versorgen. Mit dem Fahrrad. Ich wies darauf hin, dass dies die Schule nicht duldet. Darauf meinte die Geschäftsführung in einem leicht drohenden Ton "Ich sorge schon dafür, dass du das machen darfst!"
Der Weg zu den Klienten beträgt meistens an die 5km was laut meiner Kursleitung unzulässig ist, alleine wegen meines Bänderrisses.
Am Abend meines ersten Arbeitstages erlitt ich einen Kreislaufkollaps und wurde von meinem Vater ins Krankenhaus gefahren wo ich eine Nacht zur Überwachung blieb und danach noch 2 weitere Tage AU war. Mein Hausarzt wollte mich eigentlich länger AU schreiben, aber ich lehnte ab.
Nachdem ich also drei Tage AU war kam ich wieder zum Dienst und meine PAL setze mich bei einem Klienten ab und sagte "Mach mal!" Ich wusste nicht, was zu machen ausser der Hauswirtschaftlichen Dinge wie Kaffee kochen etc. Und so kam es, dass ich den Klienten sich alleine frisch machen ließ. Ich wusste ja nicht, dass er dabei eine Anleitung bzw. Hilfestellung benötigt. Meine PAL war deswegen ziemlich sauer auf mich. Aber ich kann ja schlecht nach einem Tag wissen, wie der Klient drauf ist.
Am Wochenende arbeitete ich auch mit meiner PAL zusammen, es lief alles soweit in Ordnung. Bis auf eine Sache...
Der ersten Klient, den ich morgens - meist mit der Kollegin versorge, die mich am ersten Tag so anblaffte - lebt mit seiner Frau zusammen. Sie beschimpft uns und wird ihm ( und auch uns ) teilweise handgreiflich gegenüber. Da ich selbst mal ein Opfer von häuslicher Gewalt war, ist mir das alles zuviel. Was ich auch äußerte aber darauf nahm keiner Rücksicht denn "ich müsse da durch" hat man als Schülerin nicht Rechte um zu sagen "Halt. Ich kann das nicht!!!" ?
Die Kollegin, mit der ich den Klienten morgens versorge spricht auch so gut wie nie mit mir, nuschelt meist was vor sich her und sieht es dann als selbstverständlich, dass ich es auch verstehe. Ich äußerte, dass mich dies stört aber das interessiert sie herzlichst wenig.
In der folgenden Woche fuhr ich dann Mittags mit einer Kollegin mit, die direkt meinte, ich könnte niemals eine gute PFK werden, wenn ich direkt am zweiten Tag krank sein würde. Das gab mir irgendwie den Rest. Sie kannte mich und behauptet dann sowas.
In letzter Zeit setze man mich immer wieder alleine bei Klienten ab und ich sollte doch auch Medigabe und BZ-Messungen durchführen. Was wir im zweiten Einsatz nicht dürfen! Ich bemängelte dies oft, aber stieß auf Taube Ohren.
Generell überfordert mich die ambulante Arbeit total. In das private Umfeld einzudringen ist das eine, aber auch dieser permanente Frühdienst ( jeden Tag von 05:40-13:00 ) geht mir an die Substanz. Ich fragte nach, ob ich nicht in eine andere Tour kann oder auch mal einen Spätdienst machen kann, aber dies wurde launisch abgelehnt. Es ist nunmal ein Unterschied, ob man 12 Tage Frühdienst macht oder 12 Tage Früh- und Spätdienst hat.
Ich komme nach der Arbeit nicht zu Ruhe, kann nicht einschlafen, habe dauernd Herzrasen und bekomme kaum noch einen Bissen runter. Und das, obwohl mir die Arbeit mit Menschen eigentlich Spaß bereitet. Wäre der Bänderriss nicht gewesen, wäre ich auch im KH weiter arbeiten gegangen.
Ich legte meiner Schule die Fakten vor und hatte auch ein Gespräch dort. Aber ein Wechsel sei bei 100 Kooperationspartnern angeblich nicht möglich. Für mich unvorstellbar!
Vor meinem freien Wochenende gab mir die PDL eine Liste mit Klienten, die ich alleine versorgen soll. Darunter auch Klienten mit Medigabe, Wundversorgung und Insulingabe. Dass ich mit einer Kollegin mitfahre geht "aus zeitlichen Gründen" nicht.
Letztes Wochenende war mein freies Wochenende und ich konnte nicht mal mehr dort abschalten. Am Sonntag meldete ich mich Abends bei der Sozialstation krank, ließ weiterleiten, dass ich morgen früh zum Arzt gehe weil ich 39,5 Fieber hatte und dazu noch Ohrenschmerzen gekoppelt mit Husten.
Als ich morgens beim Arzt saß, rief meine PDL im Minutentakt an. Ich konnte aber schlecht rangehen, weil ich mich in Behandlung befand. Als ich zuhause war, rief ich zuerst in der Sozialstation ab. Der stellv. PDL ging ran und fragte mich provokant, wann denn mein Dienst heute hätte beginnen sollen. Ich antwortete daraufhin, dass ich um 05:40 anfangen musste. Er fragte dann, wieso ich nicht angerufen habe worauf ich sehr sauer wurde und ihm sagte, dass ich gestern Abend bereits anrief und weiterleiten ließ, dass ich am Morgen zum Arzt gehen werde. Er fragte, wie lange ich krank sei und ich antworte, bis einschließlich Sonntag - also heute - und wohl noch länger, da mein Fuß wieder Probleme bereitet. Er meinte darauf hin nur "Das ist höchst unprofessionell und ungünstig" und legte auf. Danach rief ich die Schule ab und teilte Ihnen das gleiche mit.
Während der beiden folgenden Tagen rief meine PDL mehrmals an, leider konnte ich nicht abnehmen da ich schlief oder überhaupt keine Stimme hatte. Auf meine Mails kam keinerlei Antwort.
Am zweiten Tag meiner AU habe ich einen Entschluss gefasst, den ich derweil bitter bereue - ich habe gekündigt. Zum 15.09 da ich noch Urlaubsanspruch habe.
Meine Kursleitung war geschockt, da sie nicht dachte, dass die Umstände dort so dramatisch seien.
Die Kündigung ist allerdings noch nicht eingetroffen laut der Schule ( habe es per Einschreiben geschickt ) daher meine Frage:
Kann ich die Kündigung irgendwie noch Zurücknehmen und nochmal mit der Schule reden, ob für die letzten vier Wochen eine Versetzung nicht doch möglich ist? Ich weiss z.B das die, die gerade 18 geworden sind, bewusst nicht in den ambulanten Dienst kamen. Wieso kam ich dann dort hinein?
Momentan herrscht bei mir Kopf total Chaos, meine Eltern haben mich nach der Kündigung vor die Türe gesetzt und wollen vorerst keinen Kontakt zu mir haben, was mich zusätzlich sehr belastet. Dazu kommt noch, dass am Fuß wahrscheinlich doch eine OP ( wenn auch nur ambulant ) von Nöten sein wird, weswegen mich der Schulleiter auch vor 1 1/2 Wochen zum Gespräch gebeten hat.
Sorry für soviel Text, und danke für's Lesen.
Euch einen schönen, ruhigen Sonntag,
Ladybug.