Alles Instrumentieren wollen!

@dieEv: Woher soll man denn als Neuling auch eine Ahnung haben was da auf einen zukommt!?Oder bist du mit der Klemme in der Hand geboren!?!? :knockin:
Größere Sachen macht ihr zu zweit!? Na den Luxus haben wir nicht, trotz ca. 75 Kollegen.


Natürlich machen wir nur Ops mit den Anfängern zu zweit, sonst nicht. Es ist doch total unfair, einen Neuling ohne Vorkenntnisse an eine große Bauchop oder eine Hüft-TEP zu stellen, das gäbe ein Fiasko und ruckzuck haben sie sich was Anderes gesucht!
Eben weil niemand mit der Klemme in der Hand geboren ist, sollte man doch vernünftig anleiten! Vorher mal durchsprechen, worauf es ankommt und die Standard-Instrumente kennen.
Klar kommt da vieles zu kurz, aber wenn man sich als Kollegen schon nicht unterstützt - die Chirurgen nehmen da keine Rücksicht. Wenigstens den ersten Bauch, den ersten Bypass, die ersten zwei, drei Sectios machen wir schon gemeinsam mit den Neuen, denn als Springer haben sie auch keine Zeit zum Zuschauen.
Warum bist du so aggressiv? Es muss ja eine saumässig schlechte Anleitung bei euch herrschen! - Mit Watte wird bei uns auch keiner angefasst, aber ein Mindestmaß an Kollegialität sollte es doch geben!
Übrigens haben wir uns auch schon dazu gewaschen, wenn die Lage brenzlig wurde und die Anästhesie ist gesprungen; es geht alles, wenn man will.
Aber vielleicht sind die Zeiten echt rum und man wird nur noch verbraucht wie eine Ware.
 
Warum bist du so aggressiv? Es muss ja eine saumässig schlechte Anleitung bei euch herrschen!
Aber vielleicht sind die Zeiten echt rum und man wird nur noch verbraucht wie eine Ware.

Ich bin nicht aggressiv sondern nur langsam entnervt von der übermäßigen Wichtigtuerei mancher "Großen". Die Arbeit im OP ist auch einfach nur ein Job wie jeder andere, aber das sich viele da zu Höherem berufen fühlen, habe ich gleich gemerkt, wo ich angefangen habe. Mir macht der Beruf eigentlich super viel Spaß, komme auch ganz gut mit allen Kollegen zu recht. Aber langsam finde ich es an der Zeit wo ich mir nicht mehr alles gefallen lassen muss, auch nicht von erfahreneren Kollegen. Ich nehme gern Ratschläge an aber bei manchen macht man noch nach 5 Jahren alles falsch, das ist echt unmotivierend und nervig.
Es ist vielleicht eine provokante Aussage von mir: eine Kollegin hat mich letztens gefragt wofür eine bestimmte Klemme ist. Ich hätte am liebsten gesagt dass das in meinen Augen egal ist, da ich das nicht unbedingt wissen muss, denn dem Arzt sein Gehalt bekomme ich deswegen auch nicht. Interessiert die Ärzte jedenfalls bei uns nicht. Hauptsache ich kann die Instrumente situationsgerecht anreichen und weiß was im Notfall zu tun ist. Mehr muss man meiner Meinung nach nicht mehr wissen. Denn die Zeiten von dem Idealbild der Krankenpflege sind vorbei. Wenn ich ordentlich meinem Job nach bezahlt werde, mache ich auch gern mehr als nötig ist. Soviel zu meiner "Aggressivität".
Bei uns ist es einfach von der Diensplangestaltung her wohl schlecht organisiert. Hinzu kommen Dauerkranke und ein Pulk von Schwangeren. Klar, wenn es irgendwie möglich ist sich mit Anfängern bei einer großen OP sich zu zweit an den Tisch zu stellen, dann wird das auch genutzt. Aber das ist wie gesagt eher die Ausnahme.
Hinzukommt das die Klinik die OP- Säle noch mehr auslasten will. Jeder Saal hat nun 1 bis 2 Mal in der Woche einen so gen. "langen Saal", wo bis zum abend regulär operiert wird. Dann läuft fast jeden Tag die Sectio und Verbrennung sowie der ambulante OP nebenbei. Das müssen wir ja auch alles nebenher abdecken was früher nicht so war. Und das merkt man personell alles natürlich, trotz 75 Kollegen. Dies zum Thema zu zweit am Tisch stehen. In einer Klinik der Maximalversorgung herrschen anscheinend schon andere Gesetze, da spürt man den Kostendruck extrem.Ich emfinde es langsam wie Fließbandarbeit, deswegen bin ich z.Zt.vielleicht etwas angenervt. Und wenn sich dann noch das Personal das Leben schwer macht, macht das Ganze noch unmotivierter.
Also ich will hier niemand angreifen, aber aufzeigen das es mit dieser verklärten Sicht auf eine OP- Schwester langsam vorbei gehen muss. Denn wir kochen auch nur mit Wasser 8).
 
Guten Morgen zusammen,

ich bin auch gelernte Gesundheits-und Krankenpflegerin und als ich zum ersten Mal im OP gearbeitet habe, hatte ich nur meine schulischen Anatomiekenntnissen und ein paar Wochen "Schnuppern" im OP vorzuweisen. Ich habe dann in einer anderen Klinik als OP-Schwester angefangen und es war sehr schwierig sich in einem "alteingesessenen" OP-Schwestern-Team einzubringen. Anfangs habe ich mit meiner Begeisterung ziemlich auf Stein gebissen, viele waren eiskalt. Ich wollte alles wissen und nachdem ich mich bestens auf alles vorbereitet hatte, wollte ich natürlich auch umsetzen was ich gelernt hatte. Zuerst ging es darum alle Räumlichkeiten zu kennen, den Steri bedienen zu können, die vielen Container zuzuordnen und das eigene "System" dort kennenzulernen. Dabei habe ich mir viel Mühe gegeben und ich wurde belohnt. Nach Dienstschluss habe ich mir gesäubertes, aber noch nicht sterilisiertes Besteck genommen, die Tische aufgebaut. Alles freiwillig und ich konnte punkten. Dann war ich erster Springer, dass war schon ein tolles Gefühl, alles allein meistern zu können. Kurze Zeit darauf durfte ich den Tisch steril eindecken, dann als zweite am Tisch stehen und kleine Dinge selbst erledigen. Doch ohne große Eigeninitiative hätt ich nichts zustande gebracht. Ich konnte bei allen Kollegen mit großem Interesse, viel Arbeit und Kritikfähigkeit punkten und so konnte ich mich doch dem Team verbunden fühlen und wurde ich die "heiligen" Reihen aufgenommen.

Klar war der menschliche Unterschied zu einer stationären Arbeit riesengroß und das Verhalten mancher Kollegen erschien mir oftmals "knallhart". Doch der Spaß an der Sache war ungebrochen und mit jeder OP die ich machen durfte, wuchs mein Stolz und das Selbstvertrauen.
 
Ich bin nicht aggressiv sondern nur langsam entnervt von der übermäßigen Wichtigtuerei mancher "Großen". Die Arbeit im OP ist auch einfach nur ein Job wie jeder andere, aber das sich viele da zu Höherem berufen fühlen, habe ich gleich gemerkt, wo ich angefangen habe. Mir macht der Beruf eigentlich super viel Spaß, komme auch ganz gut mit allen Kollegen zu recht. Aber langsam finde ich es an der Zeit wo ich mir nicht mehr alles gefallen lassen muss, auch nicht von erfahreneren Kollegen. Ich nehme gern Ratschläge an aber bei manchen macht man noch nach 5 Jahren alles falsch, das ist echt unmotivierend und nervig.
Es ist vielleicht eine provokante Aussage von mir: eine Kollegin hat mich letztens gefragt wofür eine bestimmte Klemme ist. Ich hätte am liebsten gesagt dass das in meinen Augen egal ist, da ich das nicht unbedingt wissen muss, denn dem Arzt sein Gehalt bekomme ich deswegen auch nicht. Interessiert die Ärzte jedenfalls bei uns nicht. Hauptsache ich kann die Instrumente situationsgerecht anreichen und weiß was im Notfall zu tun ist. Mehr muss man meiner Meinung nach nicht mehr wissen. Denn die Zeiten von dem Idealbild der Krankenpflege sind vorbei. Wenn ich ordentlich meinem Job nach bezahlt werde, mache ich auch gern mehr als nötig ist. Soviel zu meiner "Aggressivität".
Bei uns ist es einfach von der Diensplangestaltung her wohl schlecht organisiert. Hinzu kommen Dauerkranke und ein Pulk von Schwangeren. Klar, wenn es irgendwie möglich ist sich mit Anfängern bei einer großen OP sich zu zweit an den Tisch zu stellen, dann wird das auch genutzt. Aber das ist wie gesagt eher die Ausnahme.
Hinzukommt das die Klinik die OP- Säle noch mehr auslasten will. Jeder Saal hat nun 1 bis 2 Mal in der Woche einen so gen. "langen Saal", wo bis zum abend regulär operiert wird. Dann läuft fast jeden Tag die Sectio und Verbrennung sowie der ambulante OP nebenbei. Das müssen wir ja auch alles nebenher abdecken was früher nicht so war. Und das merkt man personell alles natürlich, trotz 75 Kollegen. Dies zum Thema zu zweit am Tisch stehen. In einer Klinik der Maximalversorgung herrschen anscheinend schon andere Gesetze, da spürt man den Kostendruck extrem.Ich emfinde es langsam wie Fließbandarbeit, deswegen bin ich z.Zt.vielleicht etwas angenervt. Und wenn sich dann noch das Personal das Leben schwer macht, macht das Ganze noch unmotivierter.
Also ich will hier niemand angreifen, aber aufzeigen das es mit dieser verklärten Sicht auf eine OP- Schwester langsam vorbei gehen muss. Denn wir kochen auch nur mit Wasser 8).

Ich kann deinen Frust sehr gut verstehen. Schade, dass es dir schon nach 1 1/2 Jahren so geht, denn "schlimmer geht's immer"!:cry:
Ich fühle mich jedenfalls überhaupt nicht als etwas "Besseres" als Op-Schwester, im Gegenteil, man soll doch bloß funktionieren und wird weder gut genug gefördert noch entlohnt und steht trotzdem total unter Druck. Inzwischen gehöre auch ich mit knapp 8 Jahren zu den erfahreneren Kräften, kenne mich relativ gut aus und bin auch nicht auf ein Fachgebiet versteift. Aber je mehr ich kann, desto mehr habe ich auch das Gefühl, da gibt es noch genug, was ich nicht weiß.
Ich lasse mir auch garantiert nichts mehr gefallen, bin aber eigentlich ein netter Mensch und lasse bestimmt keinen Frust an den Neuen aus, denn dazu kann ich mich an diese Zeit noch gut genug erinnern.
Ich möchte ihnen eigentlich das Gefühl geben, dass sie alles fragen dürfen und nicht im Stich gelassen werden. Wenn sie wollen, bleibe ich auch länger und wir üben gemeinsam Tische richten und Extensionstisch bauen, schließlich müssen wir ja dann gemeinsam Dienst machen und auf ******-Stimmung hab ich keinen Bock. Hab nämlich in den 24 Stunden auch gern ein bisschen Spaß!
Bei uns wird die Stimmung auch immer schlechter; leider.
Ich bin der Meinung, Op muss nicht so sein, aber wenn sich keiner um ein besseres Klima bemüht, um wenigstens gemeinsam den Streß auszuhalten, hilft nur noch: an sich selbst denken!
An einem kleinen Haus ist es wenigstens etwas persönlicher.
Ich bin selbst damals nett aufgenommen und gut angeleitet worden und versuche, das weiterzugeben. Manche meiner Kollegen sind zu unseren zwei Neuen längst nicht mehr so kollegial wie sie zu mir waren; abgestumpft?
Man wird schon echt ziemlich hart im Lauf der Zeit...
 
abgestumpft?
Man wird schon echt ziemlich hart im Lauf der Zeit...

hallo leute,
seit nunmehrt 20 jahren bin ich als op-pfleger in verschiedenen krh tätig und war somit sehr oft der neue, der unwissende.
jede neue klinik war für mich ein neuanfang mit neuen eindrücken, erfahrungen und.....immer wieder dazu lernen..
inzwischen bin ich seit 4 jahren in meinem 6ten krankenhaus, war auch hier der anfänger, der neue und derjenige, der die räumlichkeiten und geflogenheiten nicht kannte........und überlebte***
was ich sagen will: ich lese immer wieder hier bei euch im forum, wie gemein und böse man zu euch "neuen" ist. keiner zeigt euch was,keiner kommt mit dem goldenen tablett und zwingt euch wissen auf...
frechheit``'
immer nur öffentlich rum zu jammern und der ganzen welt zu schildern, wie übel man euch mitspielt, sollte nicht euer(allgemein gehalten) weg sein....
acuh ich habe sehr viel mirt schülern(auszubildenden) zu tun und muss immer wieder feststellen, dass sich betr. persönlichkeiten seitens schüler ne ganze menge verändertt hat....
es ist nicht mehr soo einfach heute, mit ihnen(allgemein gehalten) umzugehen.
weichspülgang ist häufig angesagt, bloss nicht überfordern.
was, eine op, die selten gemacht wird, für den schüler???? würde er ja gerne machen, aber es ist jetzt gerade pause****
sogenannte prestige- op werden eingeklagt, trotz null vorbereitung oder auseinandersetzen mit instrumente....die "alten" werden mich schon retten, wenns schief geht....


und.....warum nicht den persönlichen anspruch haben wollen, alles instrumentieren wollen zu können????
vorausgesetzt, man kann es dann auch richtig und nicht nur ein wenig....


gefahr laufend, hier die rote karte zu erhalten
noch einen schönen tag
kelle
 
:knockin:

das tut ja richtig weh, was man hier so alles hört.
ich verstehe es ja, wenn man uns als anfänger nicht an den Tisch lässt.
ist ja alles schön und gut.
doch was ich interessant finde ist, jetzt kommen die älteren immer schön auf die Idee, dass ich, da ich in einem Fach momentan etwas besser auskenne mit dem Springen als in einem anderen NUR weil Personalmangel herrscht ständig. nur in den einen Bereich springen muss, ob wohl ich ja in einem ganz Bereich eingeteilt bin. Wie soll man den dann lernen in dem Bereich zuspringen?

LG,
Christin
 
Das ist so auch der allgemeine Umgang bei fast allen, die ich so kenne. Ich kann auch verstehen, das es so gehandhabt wird, man will ja auch durchkommen im Programm und hätte gar keine Zeit dazu irgendwem irgendwas zu zeigen in einem Bereich, den derjenige noch nicht so gut kennt. Es ist anstrengend, keine Frage. Aber darüber muss man sich in einem Ausbildungshaus im Klaren sein und ich fordere öfter mal ein. Für seine Ausbildung ist doch jeder alleine verantwortlich und ich will am Ende möglichst viel gelernt haben. Deshalb kann ich beim besten Willen nicht verstehen, wenn sich ein Schüler die Chance entgehen lässt, eine seltene OP zu instrumentieren, nur weil er gerade Pause hat:knockin:.
Was aber echt witzig ist: noch nie gemachte größere OPs darf bei uns ein Schüler nur machen, wenn sich jemand mit einwäscht. Ein Luxus für den Schüler. Allerdings ist nur GANZ selten einer über der dann auch noch BOCK dazu hat, dem Schüler etwas zu zeigen.
Diese Null-Bock-Mentalität kenne ich übrigens wirklich nur von den Erfahrenen, in keinster Weise von uns Azubis.
Alles was wir gelernt haben haben wir uns entweder selbst beigebracht, vehement eingefordert oder von netten Ärzten gelernt. Das ist jetzt öffentliches Rumgejammere, aber ich spreche das durchaus auch an und bin stets bemüht, da darf man eigentlich so ein bisschen Entgegenkommen von den Älteren erwarten, oder? Sonst ist die Ausbildung fürn A****.
 
Ich habe heute mal einen von den leiterinnen angesprochen und gesagt, dass es so nicht geht. So jetzt zu meinem Jubel. ich bin mit einer ganz netten im Saal mit der ich auch schon in dem anderen Fach war und noch einer anderen Schülerin, die das instrumentieren lernt. das hat mich nun wirklich gefreut und ich weiß jetzt schon auch von den anderen, dass die Ärzte in dem Breich auch super gut erklären können und das sich selbst der Chefarzt dafür zu schade ist. :-D
 
Ich bin noch nicht fertige DGKS, aber ich hatte ein 5 wöchiges Praktikum in einem allgemein chirurgischen OP letztes Jahr (in dem fange ich auch bald zu arbeiten an).
Mir wurde alles gezeigt. Alles erklärt usw. Auch die Ärzte erklärten mir alles. Zum Teil wurde ich regelrecht geprüft wie, wo, was... Lernte sehr viel dabei.
Da dort zur Zeit Personalmangel herrschte, war ich öfters mal mit einer Schwester allein im OP. Funktionierte auch tadellos. OP Gehilfen waren entweder alle in einem Unfall OP oder nicht da...
Nach der dritten Woche ließen sie mich auch kleine OP`s instrumentieren. (eine hat sich immer dazu gewaschen falls ein Zwischenfall wäre). Das war selbstverständlich, dass ich alles kennenlernen durfte.
Und in dem OP wird echt auf einen geschaut (merkt man an den Erzählungen aller, die neuer dort sind)
Und ich hoffe, dass ich von dem OP dort noch immer so begeistert bin, wenn ich eingelernt werde +g+
 
Ich für meinen Teil bin der festen Überzeugung, das der Springer im Saal der Könner sein muss. Instrumentieren kann wirklich jeder ,wenn man einen Pfiffigen und erfahrenen Springer dabei hat. Die Wertigkeit auf das Instrumenieren zu legen halte ich für falsch.

Auch wenn man im zentral OP Arbeitet heisst dass nicht, dass mann alles perfekt können muss. Es gibt immer spezielle Neigungen wo eine OP Kraft wirklich fit ist. Dann gibt es wiederrum andere Fachbereiche wo Sie wohl weiss was Phase ist und sich aufgrund der Erfahrung durchschlängelt. Ich finde da überhaupt nichts verwerfliches dran. Jeder Arzt spezialisiert sich und holt nen Kollegen wenn eine OP eine andere Fachdisziplin benötigt.

Warum sollen wird denn alles können oder alle Gegebenheiten jeden Arztes kennen. Ich denke, dass da eindeutig zu hoch gepokert wird und das die Wertigkeit des Instrumentierens überschätzt wird.

Auch halte ich es für undenkbar in Häusern wo viele Fachdisziplinen tätig sind.

Und niemand sollte den Ärzten zum Fraß vorgeworfen werden, um zu lernen.
Wenn wir wirklich mal irgend wann als Pflegeprofession ernst genomen werden wollen, dann sicherlich nicht indem wir uns von einem spezialisierten mediziner zusammensch... lassen. Ich denke es ist legitim nicht alles 100% zu können. Sonst würde auch ein Arzt alles operieren können. Kann er aber nicht und da sagt auch niemand was.

Gruß
Hame
 
:knockin:

Wäre ja auch schon dumm, wenn jeder alles können müsste.
Nur leider gehen viele aus dem OP in dem Arbeite in Rente und jetzt schauen sie halt, das wir noch so viel mit bekommen, so lange die halt noch da sind. Ich habe ja nichts dagegen. Doch da wird einem so viel auf einmal erzählt, wo du dich dann manchmal gar nicht mehr zurecht findest. Lustig wird es dann auch noch, wenn die Ärzte auch noch dazukommen und sagen, ne das brauchen sie noch manchmal wird dann auch noch.

Und dann kommst du gar nicht mehr dazu der OP richtig zu folgen, weil die Dokumentation will auch noch erledigt werden. Ich finde es dann schade, dass dann nicht genau mit bekomme, welche Instrument dann gereicht werden.
:knockin:
 
Ich für meinen Teil bin der festen Überzeugung, das der Springer im Saal der Könner sein muss. Instrumentieren kann wirklich jeder ,wenn man einen Pfiffigen und erfahrenen Springer dabei hat. Die Wertigkeit auf das Instrumenieren zu legen halte ich für falsch.

...und umgekehrt ! ...ein guter Instrumentierender kann die Defizite eines Springers enorm kompensieren, ohne das die Operateure davon etw. bemerken ;O)
Aber da es dir hierbei um das Prinzip geht, stimme ich in diesem Punkt voll und ganz zu...

wenn man im zentral OP Arbeitet heisst dass nicht, dass mann alles perfekt können muss. Es gibt immer spezielle Neigungen wo eine OP Kraft wirklich fit ist. Dann gibt es wiederrum andere Fachbereiche wo Sie wohl weiss was Phase ist und sich aufgrund der Erfahrung durchschlängelt. Ich finde da überhaupt nichts verwerfliches dran. Jeder Arzt spezialisiert sich und holt nen Kollegen wenn eine OP eine andere Fachdisziplin benötigt.

Warum sollen wird denn alles können oder alle Gegebenheiten jeden Arztes kennen. Ich denke, dass da eindeutig zu hoch gepokert wird und das die Wertigkeit des Instrumentierens überschätzt wird.

Auch halte ich es für undenkbar in Häusern wo viele Fachdisziplinen tätig sind.

Und niemand sollte den Ärzten zum Fraß vorgeworfen werden, um zu lernen.
Wenn wir wirklich mal irgend wann als Pflegeprofession ernst genomen werden wollen, dann sicherlich nicht indem wir uns von einem spezialisierten mediziner zusammensch... lassen. Ich denke es ist legitim nicht alles 100% zu können. Sonst würde auch ein Arzt alles operieren können. Kann er aber nicht und da sagt auch niemand was.

Gruß
Hame

...unterschreib !

Mfg
 
Unterthema: Vorlaute, neue Kollegin
Bei mir im Zentral-OP haben wir seit April 4 neue Kollegen angefangen.​
Bei uns ist immer ein hoher personeller Durchlauf (Schwangerschaften etc.)
Mir geht es speziell um eine neue Kollegin, die ist glaube ich 20 od. 21 Jahre und hat vorher 1 Jahr in einem Herzkatheterlabor gearbeitet.
Jedenfalls ist die ziemlich "übermotiviert" und besserwisserisch.
Ich bin dort fast 3 Jahre (ohne vorherige Erfahrung) und bei uns ist es so üblich, ersteinmal ca. 5- 6 Monate zu springen, das ma da ersteinmal fit ist. Wir haben ja auch 8 verschied. Fachdisziplinen.
Ich bin ja auch noch recht frisch in diesem Beruf,25 Jahre alt und sehr umgänglich & teamfähig. Aber das Mädel ist echt anstrengend.
Meine Kollegin (Neurochirurgie) hatte mir für eine Rickham-Cap-Wechsel-OP bei einem Sgl. die in einem anderen Saal stattfinden sollte, schnell die Fäden und Materialien netterweise gerichtet, sodass ich sie nur in den anderen Saal mitnehmen musste. Die neue Kollegin (Springer der netten Kollegin) fing mit mir an zu diskutieren :streit: , SIE habe für die nächste Bandscheiben-OP DIESE Fäden gerichtet und was das jetzt soll das ich die Fäden mir einfach nehme. Ich habe ihr mehrfach gesagt, dass das nicht die Fäden für die nächste Bandscheiben-OP sein können, wo sie springt, denn das waren exakt die Fäden für das Säugling wo ich instrumentieren sollte und überhaupt nicht passend für die Bandscheiben-OP. Klingt ja soweit nach einer Lapalie, aber sie hat sich echt nix sagen lassen und es nicht verstehen wollen.
Gerade wenn man neu ist, sollte man Kritik annehmen können :besserwisser: und wenn man dann erfahrener ist, kann man selber entscheiden was richtig od. falsch ist und sich ggf. behaupten. Ich bin echt nicht spießig, aber das war selbst mir zu dumm. Die anderen Kollegen haben auch den Eindruck, dass sie sehr vorlaut ist. Vor Kurzem hat sie auch unerlaubterweise in der Gefäßchirurgie einen Shunt instrumentiert und sie ist erst 3 Monate bei uns ohne vorherige Erfahrung. Der erfahrene Springer der ihr das erlaubt hat, hat auch Ärger deswegen von der Leitung bekommen.
Außerdem ist sie aus ihrem Herzkatheterlabor gekommen und hat gemeint das sie ja schon alles (Gefäß- und Herzchirurgie) könne. Das kann ich mir nun nicht vorstellen. Natürlich hat sie sicher Vorkenntnisse die ihr in diesen Fachabteilungen etwas bringen werden für den Anfang. Aber sich soweit aus dem Fenster zu lehnen und Kollegen die länger OP- Erfahrung haben dermaßen vorlaut zu kommen, ist mir echt zu viel. Ich habe sie leider nach unserer Diskusion nicht mehr gesprochen, ich werde sie aber nächste Woche mal ansprechen, dass sie nicht mit mir über Dinge diskutieren kann, die einfach falsch sind und das auch nicht mal einsehen will. :knockin:
 
Ich für meinen Teil bin der festen Überzeugung, das der Springer im Saal der Könner sein muss. Instrumentieren kann wirklich jeder ,wenn man einen Pfiffigen und erfahrenen Springer dabei hat. Die Wertigkeit auf das Instrumenieren zu legen halte ich für falsch.

Auch wenn man im zentral OP Arbeitet heisst dass nicht, dass mann alles perfekt können muss. Es gibt immer spezielle Neigungen wo eine OP Kraft wirklich fit ist. Dann gibt es wiederrum andere Fachbereiche wo Sie wohl weiss was Phase ist und sich aufgrund der Erfahrung durchschlängelt. Ich finde da überhaupt nichts verwerfliches dran. Jeder Arzt spezialisiert sich und holt nen Kollegen wenn eine OP eine andere Fachdisziplin benötigt.

Warum sollen wird denn alles können oder alle Gegebenheiten jeden Arztes kennen. Ich denke, dass da eindeutig zu hoch gepokert wird und das die Wertigkeit des Instrumentierens überschätzt wird.

Auch halte ich es für undenkbar in Häusern wo viele Fachdisziplinen tätig sind.

Und niemand sollte den Ärzten zum Fraß vorgeworfen werden, um zu lernen.
Wenn wir wirklich mal irgend wann als Pflegeprofession ernst genomen werden wollen, dann sicherlich nicht indem wir uns von einem spezialisierten mediziner zusammensch... lassen. Ich denke es ist legitim nicht alles 100% zu können. Sonst würde auch ein Arzt alles operieren können. Kann er aber nicht und da sagt auch niemand was.

Gruß
Hame

Seh ich im Prinzip genauso. Außerdem ist man als Instrumenteur am Tisch enorm im Streß, wenn man dem Springer dauernd sagen muss, was er zu tun hat. Nun ist flüssiges Instrumentieren auch nicht immer ganz einfach (denke an neue Prothesen, Revisionseingriffe in der UCH u.ä.), aber eben 1000mal einfacher, wenn der Springer weiß, was Sache ist.
Die Tätigkeiten sind gleichwertig!
 
Uiuiui...Was ich hier so höre lässt einem ja echt die Haare zu Berge stehen. Ich bin selbst erst 4,5 Jahre im OP aber das neue unerfahrenere Kollegen alles instrumentieren wollen kenn ich gar nicht. Ich kann das ja mal an meiner Person schildern wie das so war als ich neu in den OP kam. (Ich hatte wirklich null OP-Erfahrung,war nicht mal während der Ausbildung im OP).
Die ersten 4 Wochen war ich erstmal im Steri und gar nicht im OP. SO hab ich sehr schnell einen Überblick über die Instrumente,Siebe usw. bekommen,hab gelernt wie man sie reinigt,packt und sterilisiert und was wir überhaupt alles an Instrumenten haben. Das hat mir später als ich anfing zu instrumentieren wirklich sehr geholfen weil ich die Namen der Instrumente schon kannte bevor ich überhaupt einmal am Tisch gestanden hab.
Nach den 4 Wochen gings also dann ab in den OP. Ich bekam eine Mentorin an meine Seite gestellt und bin vorerst immer als 2 Springer mit im Saal gewesen. Die ersten 2-3 Tage hab ich fast nur zugeguckt dann haben wir immer alles zusammen gemacht und dann bei OP´s wo wir schon öfter zusammen gesprungen sind hat sich meine Mentorin in die Ecke verzogen und mich alleine springen lassen,hat beobachtet und nur eingriffen wenn ich Hilfe brauchte. Zwischendurch haben wir uns immer wieder zusammengesetzt und durchgesprochen was ich schon sehr gut mache und wo ich noch Defizite habe und wie ich diese verbessern kann. Nach ungefähr 3 Monaten konnte ich schon soweit alleine springen das ich mit Bereischaftsdiensten angefangen habe und auch mit instrumentieren kleiner OP´s wie Abrasio, Abszeße, Konisation, Sinus pilonidalis usw.
Dann kamen so Sachen wie LH, Blinddärme, Ask´s, Metallentferungen,Varizen. Bei jeder neuen OP die ich gemacht habe hat sich meine Mentorin als 2 Instrumentierende mitgewaschen um im Notfall eingreifen zu können. Und das bei jeder OP 2-3 mal. Irgendwann kamen dann die größeren Bauch OP´s, Laparaskopische Op´s, Strumen, Radiusfrakturen,Sprunggelenksfrakturen usw. Das alles so nach und nach auch alleine am Tisch. Meine erste Hüft-Tep alleine instrumentiert habe ich nach 1Jahr! Ich würde sagen das ich mich so nach 1,5 Jahren durch unser gesamtes OP-Spektrum instrumeniert habe. Ich denk das ist weder zu schnell noch zu langsam.
Ich habe mich aber nie hingestellt und gesagt :Ich will das jetzt instrumentieren. Wenn mal ne interessante OP auf´m Programm stand hab ich gefragt ob ich die machen dürfte und meine OP-Leitung hat dann entschieden ob dafür schon weit genug bin oder ebend noch nicht.
 
Tja, Op-Mieze, das hört sich ja super an und vorbildhaft.
Doch bei der knappen Besetzung mittlerweile leitet bei uns der Springer die Neuen nebenbei an. Irgendwie geht es. Die großen, schwierigen Eingriffe bleiben den "Profis" vorbehalten...
 
Also wenn wir knapp besetzt sind oder mal wieder OP-Programm ist was für 2 Tage reichen würde,dann geht das natürlich auch nicht das sich ein "Neuling" für ne OP wäscht die er vorher noch nicht gemacht hat. Dann muss der oder die warten bis mal ein Tag kommt wo entweder weniger los ist oder wir genügend Leute sind sodas sich jemand als 2 Instrumentierender mit an Tisch stellen kann. Und ich mein wenn einer schon als Beispiel ne Knie-ASK gemacht hat und soll/möchte ne Schulter-ASK machen dann geht das natürlich auch ohne 2.Instrumentierende. Weil Instrumente/Ablauf usw. ist ja alles ähnlich ,da erklärt dann der Springer auch nur so nebenbei und ran gehts an Tisch.
 
Doch bei der knappen Besetzung mittlerweile leitet bei uns der Springer die Neuen nebenbei an. Irgendwie geht es.

Ist bei uns auch so. Ich merke schon selber, das ich leider echt wenig Geduld habe, mit den Neuen, die sich "einspringen" sollen, da Zeitmangel zum Anleiten und Erklären herrscht.

Die großen, schwierigen Eingriffe bleiben den "Profis" vorbehalten...

Auch das ist bei uns so. Ich soll in den Diensten alles abdecken können in meiner Abteilung, wurde aber wie z.B bei einem Aneurysma in der Neuro auch auf Nachfragen hin, nicht zum Instrumentieren angeleitet. Und dann wird sich seitens der Erfahrenen aufgeregt, warum sie z.B. wenn ich Nachtdienst habe, sie im Hintergrund Bereitschaftsdienst für diesen Fachbereich machen müssen, da ich ja noch nicht alles kann. :knockin:
 
(Vom 26.06.2009)
Ich habe sie leider nach unserer Diskusion nicht mehr gesprochen, ich werde sie aber nächste Woche mal ansprechen, dass sie nicht mit mir über Dinge diskutieren kann, die einfach falsch sind und das auch nicht mal einsehen will. :knockin:

Tja, das wollte ich nun tun, jedoch wusste sie angeblich nichts mehr von der Sache und wusste nicht, was ich von ihr will. :gruebel:
 
Denke auch das ersteinmal das Springen gelernt sein will.Jedoch hat es mir persönlich damals nix gebracht meiner Kollegin ständig auf den Tisch zu starren.Ich muss etwas selbst machen um es richtig zu packen.Aber man muss sich von klein nach groß hocharbeiten,Und aussagen wie sie in "FAchbüchern" stehen,das ein/e Instrumentierende/r immer ihne Anweisung sofort wissen muss was als nächstes gebraucht wird,ist auch quatsch.Natürlich muss der Ablauf bzw. die OpSchritte klar sein,aber welches Förmchen der Herr Doktor grad zum spielen will,kann man beim besten willen nicht immer vorhersehen.
 

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