Abschlussprüfung - Beschäftigung für Hemiplegiker

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07.09.2010
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Hallo Leute!
Meine praktische Abschlussprüfung steht kurz bevor, und ich bereite mich schon gründlich vor. Zur Pflege selbst habe ich, denke ich, soweit alles im Griff. Auch die Behandlungspflege ist bestens geübt.
Nun bin ich an der Ausarbeitung für Beschäftigungen. Ich weiss nicht, welchen Bewohner ich für die Prüfung bekomme, das erfahre ich erst am Tag selber, allerdings kommen von meinen Leuten oben nicht sooo viele in Frage, bei denen man Grund-/Behandlungspflege und Beschäftigung durchführen kann. Und ich bezweifle, dass meine Praxisanleitung extra jemanden raussucht, bei dem kaum Beschäftigung möglich ist.

Nun komme ich mal zur Sache. Ich denke, dass in die engere Auswahl ein männlicher Bewohner von meinem Bereich kommen wird. Er ist Diabetiker und halbseitig gelähmt. Allerdings im Kopf noch recht fit. Ganz leichte Demenz nur. Aber merkt man kaum, wenn man sich so mit ihm unterhält.

Jetzt meine Frage: Was kann ich mit so einem Bewohner anstellen, als Beschäftigung? Bei Frauen ist es leicht, da kann man immer irgendetwas malen, basteln, kochen oder backen.. Aber mit einem Mann? Da fallen so Lebensmittelsachen schon weg, da er ja Diabetiker ist, da hab ich zu viel Angst, etwas falsches zu machen. Jemand Tipps?
Wenn alle Stricke reissen, werde ich ihn anziehen und mit ihm draussen spazieren gehen. Ihm vielleicht ein paar Fragen zu früher stellen oder zu dem Ort, wo wir sind, da das Heim im selben Ort ist, wie sein alter Wohnort. Und im Anschluss daran vielleicht mit ihm zur Eisdiele gehen und ihm ne Kugel Diabetikereis kaufen. Vorausgesetzt, es regnet nicht. Aber ich vermute, dass das den Prüfern zu wenig sein wird.. Bin aber einfach überfragt..

Hoffe, jemand hat Vorschläge und kann mir damit ein bisschen helfen oder so..

Liebe Grüsse!
 
Was gibt die Biographie des Bewohners her, was waren sein Hobbies?
 
Er war früher selbstständiger Innenausstatter (oder sowas). Mochte gern Fussball (laut Lebensgefährtin), war im Gesangverein und besuchte regelmässig Gottesdienste. Heut singt er aber nicht mehr und zu Gottesdiensten geht er auch nur, wenn es sein muss. Fussball interessiert ihn auch nicht mehr, wenn ich ihm Abends den Fernseher anschalten will damit er ein Fussballspiel angucken kann, will er das nicht..
 
..keiner irgendeine Idee?

Hab auch überlegt, während der Grundpflege nach dem Bobath-Konzept zu arbeiten, dass ich mir dafür dann so richtig Zeit lasse, damit er seine gelähmte Seite wieder richtig wahrnimmt, zumindest bei der Grundpflege halt.
Und dann, als Belohnung quasi fürs gute Mitmachen, zieh ich ihn an und nehm ihn mit zur Eisdiele um die Ecke, und kauf ihm eine Kugel Diabetiker-Eis, weil er so gerne nascht.. Mhm.. Was haltet ihr davon? Oder ist das doof?
Bessere Ideen?

d_s
 
Könnte der Herr vielleicht Interesse an einem Brettspiel haben, Mensch-ärgere-dich-nicht z.B.? Das Würfeln und Setzen der Figuren könnte er mit der gesunden Hand machen.

Hatte er früher einen eigenen Garten? Falls ja, vielleicht habt ihr auch einen kleinen Garten am Haus. Dann könntest du mit ihm in den Garten, er könnte - wieder mit der gesunden Hand - Blumen gießen oder so.

Falls er sich noch sehr für's Tagesgeschehen interessiert, könntest du auch mit ihm ein bischen in der Tageszeitung lesen bzw. ihm vorlesen und mit ihm darüber sprechen.

Habt ihr im Haus Mitarbeiter vom Begleitenden Dienst (87b-Kräfte), die ihn von Gruppenangeboten oder Einzelbetreuung her kennen? Mit denen würde ich auf jeden Fall Rücksprache halten, sie haben oft wertvolle Hinweise, woran der jeweilige Bewohner besonderes Interesse zeigt.

Viel hängt natürlich auch davon ab, wieviel Zeit dir für die Beschäftigung bleibt.

LG und viel Erfolg bei der Prüfung!
 
Danke für deine Antwort!
Ich könnte mir vorstellen, dass Brettspiele für die Prüfer zu wenig sein werden.. Der Mann zeigt aber auch nicht gerade grosses Interesse, an sowas.. Mit den Betreuungskräften, sowie Ergotherapeuten habe ich mich schon unterhalten. Die meinten, dass man mit ihm Gedächtnistraining/-spiele oder Biographiearbeit machen könnte. Allerdings hab ich bei der Biographiearbeit Angst, dass wir in die falsche Richtung gleiten (sein Sohn, sowie die Frau sind sehr früh gestorben). Und Gedächtnisspiele kann ich auch nicht 20-30 Minuten machen.. Das wird zu viel, denke ich, und auch zu langweilig mit der Zeit, oder?

Also ich möchte mir bei der Grundpflege seeehr viel Zeit lassen, um halt auch die gelähmte Seite richtig anzusprechen. Insgesamt darf man für Grund-/Behandlungspflege und Beschäftigung nur 90 Minuten brauchen. Also 90 Minuten nicht überschreiten.

Haben leider keinen Garten bei uns.. Nur einen Brunnen vor der Haustür.. Aber da kann man nicht viel machen, ausser sich eben hinsetzen..

d_s
 

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